Sehr geehrte Damen und Herren! Soll ich dir nicht noch einmal den Weg zeigen, den wir gegangen sind? Wie sind wir mit unserer Technik auf eine Entstellung des Traumes gestoßen, haben zunächst überlegt, wie wir sie umgehen können, und aus kindlichen Träumen die wichtigsten Erkenntnisse über das Wesen des Traumes gewonnen? Wie sind wir dann, bewaffnet mit den Ergebnissen dieser Untersuchung, direkt an die Entstellung des Traumes herangegangen und, wie ich hoffe, Schritt für Schritt überwunden worden? Aber jetzt müssen wir zugeben, dass das, was auf beiden Wegen gefunden wird, nicht ganz übereinstimmt. Wir stehen vor der Aufgabe, beide Ergebnisse zu vergleichen und miteinander in Beziehung zu setzen.

Auf beiden Seiten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Arbeit des Traums im Wesentlichen darin besteht, Gedanken in eine Art halluzinatorische Erfahrung zu übersetzen. Wie dies geschieht, erscheint sehr mysteriös, ist aber ein Problem der allgemeinen Psychologie, das uns hier nicht beschäftigen soll. Wir haben aus Kindheitsträumen gelernt, dass die Arbeit des Träumens die Beseitigung der schlafstörenden psychischen Reizung durch die Erfüllung eines Wunsches anstrebt. Von verzerrten Träumen konnten wir so etwas nicht sagen, bis wir gelernt hatten, sie zu interpretieren. Aber wir gingen von Anfang an davon aus, dass wir verzerrte Träume genauso sehen könnten wie infantile. Die erste Bestätigung dieser Annahme war unsere Entdeckung, dass eigentlich alle Träume Kinderträume sind, sie arbeiten mit Kindermaterial, mit Kindergeistbewegungen und mit Hilfe von Kindermechanismen. In Anbetracht der Aufhebung der Traumverzerrung müssen wir weiter untersuchen, ob der Wunscherfüllungssatz auf verzerrte Träume ausgedehnt werden kann.

Wir haben in letzter Zeit einige Träume einer Deutung unterzogen, dabei aber die Wunscherfüllung völlig aus den Augen verloren. Ich bin überzeugt, dass in Ihnen gleichzeitig immer wieder die Frage aufgekommen ist: Wo ist die Wunscherfüllung geblieben, die offenbar das Ziel des Traums ist? Dies ist eine wichtige Frage, die sich unsere einheimischen Kritiker stellen. Wie Sie wissen, hat die Menschheit eine instinktive Abwehrreaktion auf intellektuelle Innovation. Sie drückt sich darin aus, dass eine solche Neuerung sofort auf die unbedeutendste Größenordnung, möglichst auf einen Slogan reduziert wird. Wunscherfüllung war dieser Slogan der neuen Traumtheorie. Der Amateur stellt die Frage: Wo ist die Wunscherfüllung? Unmittelbar nachdem er gehört hat, dass der Traum eine Wunscherfüllung sein muss, stellt er diese Frage und verneint sie. Dabei fallen ihm sofort zahlreiche eigene Träume ein, mit denen ein unangenehmes Gefühl bis hin zu bedrückender Angst verbunden war, so dass ihm diese Aussage der psychoanalytischen Traumtheorie völlig unglaubwürdig erscheint. Es fällt uns nicht schwer, ihm zu antworten, dass in verzerrten Träumen die Wunscherfüllung nicht offensichtlich sein kann, sondern gesucht werden muss, so dass es ohne Traumdeutung unmöglich ist, darauf hinzuweisen. Wir wissen auch, dass die Begierden dieser entstellten Träume verbotene, zensierte Begierden sind, deren Existenz gerade die Ursache der Entstellung war, das Motiv für das Eingreifen der Zensur. Aber es ist für einen Laienkritiker schwierig zu beweisen, dass man vor der Traumdeutung nicht nach der Erfüllung seines Wunsches fragen kann. Er vergisst es jedoch ständig. Seine ablehnende Haltung gegenüber der Wunscherfüllungstheorie ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Folge der Traumzensur, eine Substitution und Folge der Verleugnung dieser zensierten Traumwünsche.

Natürlich müssen wir auch eine Erklärung dafür finden, dass es viele schmerzhafte und vor allem schreckliche Träume gibt. Hier werden wir zum ersten Mal mit dem Problem der Affekte im Traum konfrontiert, das an sich ein Studium verdient, aber leider nicht behandelt werden kann. Wenn der Traum die Erfüllung eines Wunsches ist, dann sind schmerzhafte Empfindungen im Traum unmöglich, und darin haben die Laienkritiker anscheinend recht. Aber es gibt drei Arten von Komplikationen, an die sie nicht gedacht haben.

Erstens kann es sein, dass der Traumarbeit die Wunscherfüllung nicht ganz gelungen ist, so dass ein Teil des quälenden Affekts der Traumgedanken im manifesten Traum verbleibt. Die Analyse müsste dann zeigen, dass diese Gedanken noch quälender waren als der daraus resultierende Traum. Dies wird jedes Mal bewiesen. Dann sind wir uns einig, dass die Arbeit des Träumens ihr Ziel nicht erreicht hat, genauso wie ein Traum, in dem man unter dem Einfluss von Durst trinkt, wenig dazu beiträgt, den Durst zu löschen. Du erlebst es andauernd und musst aufwachen, um zu trinken. Und doch war es ein echter Traum, in seiner Essenz hatte sich nichts geändert. Wir müssen sagen: Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas (auch wenn die Kraft nicht ausreicht, der Eifer ist lobenswert). Zumindest ist eine klar geäußerte Absicht lobenswert. Solche Ausfälle sind keine Seltenheit. Dies wird dadurch erleichtert, dass es der Traumarbeit viel schwerer fällt, die Affekte im rechten Sinne zu verändern als den Inhalt; Affekte sind manchmal sehr hartnäckig. Es stellt sich also heraus, dass die Traumarbeit den quälenden Inhalt der Traumgedanken in eine Wunscherfüllung verwandelt hat, während der quälende Affekt in noch unveränderter Form durchbricht. In solchen Träumen steht der Affekt in keinem Verhältnis zum Inhalt, und unsere Kritiker mögen sagen, der Traum sei so weit von der Wunscherfüllung entfernt, dass selbst harmlose Inhalte darin als schmerzhaft empfunden werden können. Wir entgegnen dieser unvernünftigen Bemerkung, dass sich in solchen Träumen der Wunsch der Traumarbeit, den Wunsch zu erfüllen, durch seine Isolierung am deutlichsten zeigt. Der Irrtum liegt darin begründet, dass jemand, der die Neurosen nicht kennt, sich den Zusammenhang zwischen Inhalt und Affekt zu eng vorstellt und deshalb nicht verstehen kann, dass sich der Inhalt ändern kann, ohne dass sich die damit verbundene affektive Manifestation ändert.

Der zweite, viel wichtigere und tiefgreifendere Punkt, der auch vom Laien unterschätzt wird, ist folgender. Die Erfüllung des Wunsches hätte natürlich Vergnügen bereiten sollen, aber man fragt sich, wem? Natürlich für diejenigen, die Lust haben. Aber wir wissen von dem Träumer, dass er auf ganz besondere Weise mit seinen Begierden umgeht. Er weist sie zurück, zensiert sie, mit einem Wort, er duldet sie nicht. Ihre Darbietung kann ihm also keine Freude bereiten, sondern nur das gegenteilige Gefühl. Weitere Erfahrungen zeigen, dass dieses gegenteilige, noch zu erklärende Gefühl in Form von Angst auftritt. Der Träumer ist in Bezug auf seine Wünsche im Traum nur mit einem Wesen zu vergleichen, das aus zwei Personen besteht, die jedoch sehr eng miteinander verbunden sind. Anstatt weiter zu argumentieren, schlage ich vor, dass Sie sich ein bekanntes Märchen anhören, in dem Sie die gleiche Beziehung finden. Die gute Fee verspricht dem armen Paar, Mann und Frau, die Erfüllung ihrer ersten drei Wünsche. Sie sind glücklich und werden diese drei Wünsche sorgfältig auswählen. Doch die Frau lässt sich vom Bratwurstduft aus einer Nachbarhütte verführen und will ein paar davon. Im Handumdrehen sind sie auch schon da – und der erste Wunsch ist erfüllt. Da wird der Ehemann wütend und wünscht sich in bitterem Groll, dass die Würstchen an der Nase seiner Frau hängen. Auch dies wird erfüllt, und die Würste können nicht von ihrem neuen Wohnort weggebracht werden - hier wurde der zweite Wunsch erfüllt, aber schon der Wunsch des Mannes; die Erfüllung dieses Wunsches ist für die Frau sehr unangenehm. Sie wissen, was als nächstes in der Geschichte passiert. Da beide im Grunde immer noch eins sind, Mann und Frau, ist der dritte Wunsch, dass die Würste die Nase der Frau verlassen. Wir können diese Geschichte noch viele Male in einem anderen Zusammenhang verwenden; hier dient es nur zur Veranschaulichung, dass die Erfüllung des Wunsches des einen beim anderen ein unangenehmes Gefühl hervorrufen kann, wenn beide nicht miteinander übereinstimmen.

Nun wird es uns nicht schwer fallen, schreckliche Träume noch besser zu verstehen. Wir werden uns nur auf eine weitere Beobachtung stützen und dann eine Annahme wagen, zu deren Verteidigung viele Argumente vorgebracht werden können. Die Beobachtung ist, dass erschreckende Träume oft Inhalte haben, die völlig frei von Verzerrungen sind, sozusagen unzensiert. Ein schrecklicher Traum ist oft eine unverhüllte Erfüllung eines Wunsches, natürlich kein angenehmer, sondern ein abgelehnter Wunsch. Anstelle von Zensur kommt Angst. Wenn man von einem Kindertraum sagen kann, dass es die Erfüllung eines erlaubten Wunsches ist, von einem gewöhnlichen verzerrten Traum, dass es die verkleidete Erfüllung eines verdrängten Verlangens ist, dann ist nur die Formel angemessen, dass es sich um die unverhüllte Erfüllung eines verdrängten Verlangens handelt für einen schrecklichen Traum. Angst ist ein Zeichen dafür, dass sich das verdrängte Begehren als stärker erwiesen hat als die Zensur, dass es trotzdem seinen Weg zur Erfüllung gefunden hat oder zum Durchbruch bereit war. Wir verstehen, was für ihn Wunscherfüllung ist, kann für uns, da wir auf der Seite der Traumzensur stehen, nur Anlass zu schmerzlichen Empfindungen und Zurückweisung sein. Die Angst, die im Traum auftaucht, ist, wenn man so will, die Angst vor der Macht dieser meist unterdrückten Wünsche. Warum sich dieser Widerstand in Form von Angst äußert, ist aus dem Studium der Träume allein nicht zu verstehen; Offensichtlich muss Angst aus anderen Quellen untersucht werden.

Was für unverzerrte Angstträume gilt, können wir auch für teilweise entstellte Träume und andere unangenehme Träume annehmen, deren schmerzhafte Empfindungen wahrscheinlich der Angst nahe kommen. Ein schrecklicher Traum führt gewöhnlich zum Erwachen; wir haben die Gewohnheit, den Schlaf zu unterbrechen, bevor die verdrängte Traumlust die Zensur zu ihrer vollen Erfüllung durchbricht. In diesem Fall erweist sich das Ergebnis des Traums als negativ, aber seine Essenz ändert sich nicht daran. Wir haben das Träumen mit einem Nachtwächter verglichen, der unseren Schlaf bewacht, damit er nicht gestört wird. Und der Nachtwächter kommt in eine Position, wo er die Schläfer weckt, nämlich dann, wenn er sich zu schwach fühlt, um das Hindernis oder die Gefahr zu beseitigen. Und doch schaffen wir es manchmal, weiterzuschlafen, auch wenn der Traum verstörend wird und Angst aufkommt. Wir sagen uns im Traum: Das ist doch nur ein Traum – und wir schlafen weiter.

Wann passiert es, dass der Wunsch zu träumen die Zensur überwinden kann? Die Bedingung dafür kann sowohl von der Seite des Traumwunsches als auch von der Seite der Zensur herrühren. Aus unbekannten Gründen kann das Verlangen manchmal zu stark werden, aber wir haben den Eindruck, dass die Zensur des Traums meistens an dieser Verschiebung der Kräfteverhältnisse schuld ist. Wir wissen bereits, dass die Zensur in jedem Einzelfall unterschiedlich stark wirkt, jedes Element unterschiedlich streng behandelt wird; hier möchten wir noch eine Vermutung anstellen, dass es generell sehr variabel und nicht immer gleich streng mit dem gleichen anstößigen Element ist. Fühlt sie sich einmal einen Moment lang machtlos gegen eine träumende Begierde, die sie zu überrumpeln droht, greift sie statt zu verzerren zum letzten Mittel, das ihr bleibt - dem Aufgeben des Schlafzustands unter dem Einfluss wachsender Angst.

Gleichzeitig fällt uns auf, dass wir überhaupt nicht wissen, warum sich diese schlechten, zurückgewiesenen Wünsche gerade nachts bemerkbar machen, um unseren Schlaf zu stören. Die Antwort kann nur durch eine Annahme gegeben werden, die die Natur des Traumzustands berücksichtigt. Tagsüber werden diese Wünsche stark von der Zensur bedrängt, die ihnen in der Regel keine Gelegenheit gibt, sich in irgendeiner Art von Aktion zu manifestieren. Nachts wird diese Zensur, wahrscheinlich wie alle anderen Interessen des Seelenlebens, auf ein einziges Schlafbedürfnis reduziert oder zumindest stark abgeschwächt. Durch diese nächtliche Lockerung der Zensur können verbotene Begierden wieder aufleben. Es gibt an Schlaflosigkeit leidende Angstpatienten, die uns gestanden haben, dass sie ihre Schlaflosigkeit zunächst selbst gewollt hätten. Sie wagten nicht zu schlafen, weil sie Angst vor ihren Träumen hatten, also vor den Folgen dieser Schwächung der Zensur. Sie werden zwar leicht erkennen, dass diese Aussetzung der Zensurtätigkeit jedoch nicht als grobe Fahrlässigkeit zu werten ist. Der Schlafzustand beraubt uns der Fähigkeit, uns zu bewegen; unsere bösen Absichten können, wenn sie sich zu regen beginnen, zu nichts als einem fast harmlosen Traum führen, und dieser beruhigende Zustand wird durch die klügste Bemerkung des Schläfers angezeigt, die sich zwar auf die Nacht bezieht, aber nicht auf das Leben darin ein traum. : das ist doch nur ein traum, also lassen wir ihm handlungsfreiheit und schlafen weiter.

Wenn Sie sich drittens daran erinnern, dass wir uns den mit seinen Begierden kämpfenden Träumer vorgestellt haben, bestehend aus zwei getrennten, aber irgendwie sehr eng verwandten Personen, erkennen Sie eine andere Möglichkeit: wie durch die Erfüllung eines Begehrens das Unangenehmste - nämlich Bestrafung. Auch hier kann uns die Geschichte der drei Wünsche weiterhelfen: Die Bratwürste auf dem Teller waren eine direkte Wunscherfüllung der ersten Person, der Ehefrau; die Würstchen auf ihrer Nase waren die Erfüllung des Verlangens der zweiten Person, des Mannes, aber gleichzeitig die Strafe für das dumme Verlangen der Frau. Bei den Neurosen finden wir dann die Motivation des dritten Wunsches, der im Märchen noch übrig ist. Im Seelenleben des Menschen gibt es viele solcher strafbaren Neigungen; Sie sind sehr stark und können für einige der quälenden Träume verantwortlich gemacht werden. Nun darf man sagen, dass unter diesen Bedingungen von der gepriesenen Wunscherfüllung wenig übrig bleibt. Aber bei näherer Betrachtung werden Sie zu dem Schluss kommen, dass Sie falsch liegen. Verglichen mit späteren Hinweisen auf die Vielfalt dessen, was ein Traum sein könnte – und nach Meinung vieler Autoren auch, was er wirklich ist – die Vorstellung eines Traums als Wunscherfüllung – als Angsterfahrung – als Erfüllung von Strafe – erweist sich als sehr begrenzt. Hinzu kommt, dass Angst das genaue Gegenteil von Begierde ist, dass die Gegensätze im Zusammenhang besonders nahe beieinander liegen und im Unbewussten, wie wir gelernt haben, zusammenfallen, ferner, dass Bestrafung auch Begehrenserfüllung ist , sondern von einer anderen - zensierenden Person.

Also im Allgemeinen habe ich Ihrem Einwand gegen die Wunscherfüllungstheorie keine Zugeständnisse gemacht. Aber wir sind verpflichtet, die Wunscherfüllung in jedem verzerrten Traum zu beweisen, und wir werden diese Aufgabe natürlich nicht aufgeben. Kehren wir zu dem bereits interpretierten Traum von drei schlechten Theaterkarten für 1 Gulden 50 kr. zurück, aus dem wir bereits viel gelernt haben. Ich hoffe, Sie erinnern sich noch an ihn. Eine Dame, deren Mann ihr am Nachmittag erzählt hat, dass ihre drei Monate jüngere Freundin Eliza verlobt sei, sieht im Traum, dass sie mit ihrem Mann in einem Theater sitzt. Eine Seite der Stände ist fast leer. Ihr Mann erzählt ihr, dass Eliza und ihr Verlobter auch ins Theater wollten, aber sie konnten nicht, weil sie nur schlechte Plätze bekamen, drei für einen Gulden fünfzig. Sie glaubt, dass darin kein Unglück liegt. Wir vermuteten, dass die Traumgedanken Ärger über eine frühe Heirat und Unzufriedenheit mit ihrem Ehemann ausdrückten. Es ist kurios, wie diese düsteren Gedanken zur Wunscherfüllung verarbeitet wurden und wo ihre Spur in einem expliziten Traum liegt. Wir wissen bereits, dass das Element „zu früh, zu hastig“ durch die Zensur aus dem Traum eliminiert wird. Ein Hinweis auf ihn ist ein leeres Parterre. Das rätselhafte „Drei für einen Gulden fünfzig“ wird nun durch die inzwischen vertraute Symbolik verständlicher. Dieses Tripel bedeutet wirklich einen Mann, und das explizite Element lässt sich leicht übersetzen: einen Ehemann für eine Mitgift kaufen ("Für meine Mitgift könnte ich mich zehnmal besser kaufen"). Die Eheschließung wird eindeutig durch einen Theaterbesuch ersetzt. „Tickets zu früh kaufen“ ersetzt direkt die zu frühe Eheschließung. Aber diese Substitution ist eine Frage der Wunscherfüllung. Unsere Dame war mit ihrer frühen Heirat nicht immer so unzufrieden wie an dem Tag, als sie die Nachricht von der Verlobung ihrer Freundin erhielt. Einmal war sie stolz auf ihn und fühlte ihre Überlegenheit über ihren Freund. Naive Mädchen drücken oft nach ihrer Verlobung ihre Freude darüber aus, dass sie nun bald ins Theater gehen werden, um all die bisher verbotenen Stücke zu sehen und alles zu sehen. Der hier gezeigte Teil der Guckleidenschaft oder Neugier war zunächst eine ausgesprochen sexuelle, auf das Sexualleben, insbesondere der Eltern, gerichtete Guckleidenschaft und wurde dann zu einem starken Motiv für die frühe Verheiratung des Mädchens. So wird der Theaterbesuch zu einem nachvollziehbaren suggestiven Ersatz für die Ehe. So kehrt sie in ihrem jetzigen Ärger über ihre frühe Heirat in die Zeit zurück, als es sich um eine Wunscherfüllung handelte, weil sie die Gierlust befriedigte, und unter dem Einfluss dieses früheren Begehrens wird die Ehe durch den Theaterbesuch ersetzt .

Wir können sagen, dass wir nicht das erfolgreichste Beispiel gewählt haben, um die Erfüllung eines verborgenen Wunsches zu beweisen. Ebenso hätten wir es mit anderen verzerrten Träumen zu tun. Das kann ich nicht, und ich möchte nur die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass dies überall gelingen wird. Aber ich möchte bei diesem Moment der Theorie verweilen. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass dies der verwundbarste Punkt der ganzen Traumlehre ist und dass damit viele Einwände und Missverständnisse verbunden sind. Außerdem könnten Sie den Eindruck gewinnen, ich hätte meine Behauptung mit der Aussage, der Traum sei eine Wunscherfüllung oder sein Gegenteil, eine erfüllte Angst oder Bestrafung, bereits teilweise zurückgenommen, und Sie werden meinen, dies sei eine Gelegenheit, mich zu weiteren Zugeständnissen zu zwingen. Ich habe auch den Vorwurf gehört, dass ich Dinge, die mir selbstverständlich erscheinen, zu knapp und damit nicht überzeugend genug ausdrücke.

Wenn uns jemand bis hierher in der Traumdeutung gefolgt ist und alles angenommen hat, was er uns bisher gegeben hat, dann hält er oft vor der Frage nach der Wunscherfüllung inne und fragt: Nehmen wir an, jeder Traum hat einen Sinn, und diese Bedeutung kann aufgedeckt werden Warum sollte diese Bedeutung trotz aller Beweise mit Hilfe der psychoanalytischen Technik notwendigerweise in die Formel für die Erfüllung des Wunsches gezwängt werden? Warum kann die Bedeutung dieses nächtlichen Denkens nicht so vielfältig sein wie die Bedeutung des Tagesdenkens, d.h. ein Traum kann einmal einem erfüllten Wunsch entsprechen, ein andermal, wie Sie selbst sagen, seinem Gegenteil, einer wirklichen Angst, und dann irgendeine Absicht, Warnung, Argumentation dafür und dagegen oder Vorwurf, Gewissensvorwurf, Versuch zur Vorbereitung der bevorstehenden Handlung usw. äußern? Warum gibt es immer einen Wunsch, oder bestenfalls sogar sein Gegenteil?

Man könnte meinen, dass Meinungsverschiedenheiten in diesem Punkt nicht so wichtig sind, wenn wir uns in allem anderen einig sind. Es reicht aus, dass wir die Bedeutung des Traums und den Weg, ihn zu erkennen, gefunden haben; im Vergleich dazu spielt es keine große Rolle, dass wir gezwungen sind, diese Bedeutung einzuschränken, aber das ist nicht der Fall. Das Mißverständnis an dieser Stelle trifft unsere Vorstellungen vom Traum und stellt dessen Bedeutung für das Verständnis der Neurose in Frage. Darüber hinaus ist die Art der Einhaltung, die in der kommerziellen Welt als "vorsorglich" in der Wissenschaft bewertet wird, unangemessen und höchstwahrscheinlich schädlich.

Meine erste Antwort auf die Frage, warum ein Traum in diesem Sinne nicht zweideutig sein sollte, ist, wie in solchen Fällen üblich, ich weiß nicht, warum er es nicht sein sollte. Ich hätte nichts dagegen. So sei es. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die diesem breiteren und bequemeren Verständnis des Traums widerspricht, und das ist, dass dies nicht wirklich der Fall ist. Meine zweite Antwort betont, dass ich selbst der Annahme nicht fremd bin, dass der Traum verschiedenen Denkformen und intellektuellen Operationen entspricht. Ich habe einmal in einer Krankengeschichte von einem Traum berichtet, der drei Nächte hintereinander auftauchte und nicht wiederkehrte, und diesen Fall damit erklärt, dass der Traum einer Absicht entsprach, die nach seiner Erfüllung nicht wiederholt zu werden brauchte. Später veröffentlichte ich ein Beispiel für einen Traum, der einem Geständnis entsprach. Wie kann ich noch sagen, dass ein Traum immer nur ein erfüllter Wunsch ist?

Ich tue dies, weil ich kein törichtes Mißverständnis zulassen will, das uns die Ergebnisse all unserer Bemühungen in der Traumanalyse vorenthalten könnte, ein Mißverständnis, bei dem der Traum mit seinen latenten Gedanken verwechselt wird und darüber sagt, was zutrifft zu diesen letzteren und nur zu ihnen. Es ist absolut richtig, dass ein Traum all dies darstellen und durch das ersetzt werden kann, was wir bereits aufgelistet haben: Absicht, Warnung, Argumentation, Vorbereitung, Versuch, ein Problem zu lösen usw. Aber wenn Sie genau hinsehen, werden Sie das alles sehen gilt nur für die zum Traum gewordenen verborgenen Gedanken des Traumes. Sie wissen aus der Traumdeutung, dass sich das unbewusste Denken der Menschen mit solchen Absichten, Vorbereitungen, Reflexionen usw. beschäftigt, aus denen die Traumarbeit dann Träume macht. Wenn Sie sich noch nicht für die Arbeit des Träumens interessieren, aber sehr an der unbewussten Arbeit des menschlichen Denkens interessiert sind, dann schließen Sie die Arbeit des Träumens aus und sagen Sie richtig über den Traum, dass es sich um eine Warnung, eine Absicht usw. handelt die Form des Traumes wieder zu zerstören und statt dessen den allgemeinen Zusammenhang der verborgenen Gedanken, aus denen er zusammengesetzt ist, wiederherzustellen.

So erfahren wir ganz nebenbei aus der Auswertung der verborgenen Gedanken des Traumes, dass all diese genannten äußerst komplexen seelischen Vorgänge unbewusst ablaufen können – ein ebenso grandioses wie verblüffendes Ergebnis!

Aber gehen wir zurück. Sie werden recht haben, wenn Sie erkennen, dass Sie abgekürzte Ausdrücke verwendet haben, und wenn Sie nicht glauben, dass Sie die besagte Vielfalt dem Wesen des Traumes zuschreiben müssen. Wenn Sie von einem Traum sprechen, dann müssen Sie entweder den manifesten Traum, also das Produkt der Traumarbeit, oder bestenfalls die Traumarbeit selbst, also den seelischen Vorgang, der aus latenten Gedanken den manifesten Traum formt, im Auge haben . Jede andere Verwendung des Wortes führt zu einer Begriffsverwirrung, die nur zu Missverständnissen führen kann. Wenn Sie in Ihren Aussagen die verborgenen Gedanken hinter dem Traum im Sinn haben, dann sagen Sie das direkt und verpacken Sie das Problem des Traums nicht in den vagen Begriffen, die Sie verwenden. Verborgene Gedanken sind das Material, das die Traumarbeit in manifestes Träumen umwandelt. Warum wollen Sie das Material mit der Arbeit mischen, die es formt? Welche Vorteile haben Sie dann gegenüber denen, die nur das Produkt sehen und nicht erklären können, woher es kommt und wie es hergestellt wird?

Das einzig Wesentliche beim Träumen ist die Arbeit des Träumens, die auf das Gedankenmaterial einwirkt. Wir haben kein Recht, es theoretisch zu ignorieren, wenn wir es uns leisten können, es in bestimmten praktischen Situationen zu vernachlässigen. Darüber hinaus zeigt die analytische Beobachtung, dass sich die Traumarbeit niemals darauf beschränkt, diese Gedanken in die Ihnen bekannte archaische oder regressive Ausdrucksform zu übersetzen. Aber sie fügt ständig etwas hinzu, das nichts mit den latenten Tagesgedanken zu tun hat, was tatsächlich die treibende Kraft hinter der Traumbildung ist. Dieser unvermeidliche Zusatz ist das unbewußte Verlangen, zu dessen Erfüllung der Trauminhalt umgestaltet wird. Ein Traum kann also alles sein – eine Warnung, eine Absicht, eine Vorbereitung usw., wenn Sie nur die von ihm präsentierten Gedanken berücksichtigen; es wird immer auch die Erfüllung des unbewußten Verlangens sein, und nur durch dieses, wenn Sie es als Ergebnis der Traumarbeit betrachten. Der Traum ist also nie nur eine Absicht, eine Warnung, sondern immer eine Absicht etc., die durch einen unbewussten Wunsch in eine archaische Ausdrucksform übersetzt und zur Erfüllung dieser Wünsche transformiert wird. Ein Zeichen - die Erfüllung eines Wunsches - ist konstant, das andere kann sich ändern, es kann wiederum auch ein Wunsch sein, so dass der tagsüber verborgene Wunsch mit Hilfe eines unbewussten Wunsches durch den Traum als erfüllt dargestellt wird.

Ich verstehe das alles sehr gut, aber ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, es Ihnen klar zu machen. Es fällt mir auch schwer, Ihnen das zu beweisen. Einerseits ist dies ohne eine sorgfältige Analyse vieler Träume nicht möglich, und andererseits ist es unmöglich, diesen sensibelsten und bedeutsamsten Punkt unseres Traumverständnisses überzeugend darzulegen, ohne ihn mit dem in Verbindung zu bringen, was kommen wird nachfolgend diskutiert. Kannst du dir überhaupt vorstellen, dass es mit der engen Verbindung aller Dinge möglich ist, tief in die Natur eines Menschen einzudringen, ohne andere ähnliche Naturen zu stören? Da wir über die nächsten Verwandten des Traumes, über neurotische Symptome, noch nichts wissen, sind wir hier gezwungen, uns auf das bereits Erreichte zu beschränken. Ich möchte Ihnen nur ein weiteres Beispiel und neue Überlegungen geben.

Nehmen wir denselben Traum von drei Theaterkarten für 1 Gulden 50 kr. wieder, auf den wir immer wieder zurückgekommen sind. Ich kann Ihnen versichern, dass ich es zunächst ohne große Absicht als Beispiel genommen habe. Du kennst die verborgenen Gedanken eines Traums. Ärger darüber, dass die Dame sich beeilte zu heiraten, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre Freundin erst jetzt verlobt war; Vernachlässigung ihres Mannes, der Gedanke, dass sie es besser hätte haben können, wenn sie nur gewartet hätte. Sie kennen auch die Sehnsucht, die den Traum aus diesen Gedanken hervorgebracht hat - es ist eine Leidenschaft fürs Gucken, die Fähigkeit, ins Theater zu gehen, die aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer früheren Neugier hervorgegangen ist, endlich zu erfahren, was passiert, wenn man heiratet. Diese Neugier ist, wie Sie wissen, bei Kindern ständig auf das Sexualleben der Eltern gerichtet, so dass sie infantil ist, und da sie noch vorhanden ist, eine auf das Infantile zurückgehende Anziehungskraft. Doch für das Erwachen dieser Guckleidenschaft war die Nachricht des Tages kein Grund, sondern sorgte nur für Ärger und Bedauern. Dieser Wunsch war zunächst nicht mit den verborgenen Gedanken des Traumes verbunden, und wir konnten das Ergebnis der Traumdeutung in die Analyse einbeziehen, ohne darauf zu achten. Belästigung allein ist nicht in der Lage, einen Traum auszulösen; aus den gedanken „es war sinnlos, so früh zu heiraten“ konnte sich der traum nicht formen, bevor sie den einstigen wunsch erweckten, endlich zu wissen, was in der ehe passiert. Dieser Wunsch bildete dann den Inhalt des Traumes, indem er die Ehe durch einen Theaterbesuch ersetzte und ihm die Form der Erfüllung des früheren Wunsches gab: Siehe, ich kann ins Theater gehen und alles Verbotene anschauen, aber du kannst nicht; Ich bin verheiratet und du musst warten. So wurde die jetzige Situation umgekehrt, ein alter Triumph durch eine neue Niederlage ersetzt. Übrigens verschmilzt die Befriedigung der Leidenschaft für das Gucken mit der egoistischen Befriedigung, den Wettbewerb zu gewinnen. Diese Befriedigung bestimmt den ausdrücklichen Inhalt des Traumes, in dem sie wirklich im Theater sitzt und ihre Freundin nicht hineinkommen konnte. Zu dieser Befriedigungssituation kommen in Form einer unpassenden und unverständlichen Modifikation jene Elemente des Trauminhalts hinzu, hinter denen sich noch die verborgenen Traumgedanken verbergen. Bei der Traumdeutung sollte man nicht auf alles achten, was der Darstellung der Wunscherfüllung dient, sondern der Wiederherstellung der schmerzhaften verborgenen Gedanken des Traumes.

Ein Punkt, den ich machen möchte, ist, Ihre Aufmerksamkeit auf die verborgenen Gedanken zu lenken, die jetzt in den Vordergrund gerückt sind. Ich bitte Sie, nicht zu vergessen, dass sie erstens für den Träumer unbewusst sind, zweitens völlig vernünftig und zusammenhängend sind, sodass sie als nachvollziehbare Reaktionen auf die Ursache des Traums aufgefasst werden können, drittens, dass sie die Bedeutung haben können jeder spirituellen Bewegung oder intelligenten Operation. Diese Gedanken will ich jetzt strenger als bisher "Überbleibsel der Tageseindrücke" nennen, ob der Träumer sie zugibt oder nicht. Ich trenne nun die Reste der Tageseindrücke von den latenten Traumgedanken und nenne alles, was wir aus der Traumdeutung erfahren, nach unserem früheren Sprachgebrauch latente Gedanken, während die Reste der Tageseindrücke nur ein Teil davon sind die latenten Gedanken des Traums. Außerdem kommt nach unserem Verständnis zu den Resten der Tageseindrücke etwas hinzu, was ebenfalls zum Unbewußten gehört, ein starkes, aber verdrängtes Verlangen, und erst das macht die Traumbildung möglich. Der Einfluss dieses Verlangens auf die Reste der Tageseindrücke bringt einen anderen Teil der latenten Gedanken des Traums zum Vorschein, der aus dem Wachleben nicht mehr rational und verständlich erscheint.

Für das Verhältnis der Reste der Tageseindrücke zum unbewußten Begehren habe ich einen Vergleich herangezogen, den ich hier nur wiederholen kann. Jedes Unternehmen braucht einen Kapitalisten, der die Kosten trägt, und einen Unternehmer, der eine Idee hat und sie umzusetzen weiß. Die Rolle des Kapitalisten spielt bei der Traumbildung immer das unbewußte Begehren; es gibt psychische Energie für die Bildung eines Traums ab; der Unternehmer ist das Überbleibsel der Tageseindrücke, der diese Ausgaben verwaltet. Der Kapitalist kann zwar selbst eine Idee haben, aber der Unternehmer ist Kapital. Dies vereinfacht die praktische Situation, erschwert aber das theoretische Verständnis. In der Volkswirtschaft wird diese eine Person immer zweigeteilt sein – der Kapitalist und der Unternehmer – und sie werden die Grundposition wiederherstellen, von der unser Vergleich ausgegangen ist. Bei der Traumbildung finden dieselben Variationen statt, deren Verfolgung ich Ihnen überlasse.

Wir können nicht weiter gehen, weil Sie sich wahrscheinlich schon lange mit einer Frage beschäftigt haben, die Aufmerksamkeit verdient. Sind die Reste der Tageseindrücke wirklich unbewußt, fragen Sie, im gleichen Sinne wie das unbewußte Verlangen, das hinzukommt, um sie traumfähig zu machen? Ihre Vermutung ist richtig. Hier liegt der Kern der Sache. Sie sind nicht im selben Sinne unbewusst. Das Verlangen zu träumen gehört zu einem anderen Unbewussten, zu dem, was wir als infantil erkennen und mit besonderen Mechanismen ausstatten. Es wäre durchaus angemessen, diese beiden Arten des Unbewussten zu trennen, indem man ihnen unterschiedliche Namen gibt. Aber damit warten wir besser, bis wir mit dem Gebiet der Neurosen vertraut sind. Wenn uns für ein Unbewusstes vorgeworfen wird, fantastisch zu sein, was werden sie dann zu unserem Eingeständnis sagen, dass wir auch zwei Arten von Unbewussten brauchen?

Lassen Sie uns hier aufhören. Wieder hört man nur von etwas Unfertigem; aber weckt es nicht die Hoffnung, dass dieses Wissen zu neuen führt, die wir selbst oder andere nach uns erwerben werden? Haben wir selbst nicht genug Neues und Erstaunliches gelernt?

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AUSSCHUSS FÜR ALLGEMEINE UND BERUFSBILDUNG DES LENINGRADER GEBIETES

AUTONOME BILDUNGSEINRICHTUNG FÜR HOCHSCHULBILDUNG

Staatliche Universität Leningrad benannt nach A.S. Puschkin-Fakultät für Psychologie

Institut für Allgemeine und Angewandte Psychologie

Kursarbeit

Z. Freud "Traumanalyse"

Sankt Petersburg 2016

Einführung

Kapitel 1. Der Beitrag von Z. Freud zur Entwicklung der Psychoanalyse

1.1 Konzept und Entwicklung der Psychoanalyse

1.2 Die Rolle der Träume in der Psychoanalyse

Kapitel 2. Merkmale der Traumanalyse nach Z. Freud

2.1 Z. Freuds Ideen zur Traumarbeit

2.2 Die Traumsymbolik in der Theorie von Z. Freud

2.3 Traumdeutungstechnik

Fazit

Ergebnisse

Verzeichnis der verwendeten Literatur

Einführung

Die Relevanz dieser Studie ergibt sich aus der Tatsache, dass die moderne Psychologie durch eine große Anzahl von Vektoren für die Anwendung der Bemühungen arbeitender Psychologen gekennzeichnet ist, einer der wichtigsten unter ihnen ist die psychoanalytische Richtung, die durch die zurückreichenden Wurzeln bestimmt wird die Primärforschung von S. Freud.

Z. Freud (1856 - 1939) - Österreichischer Psychotherapeut. Mit Hilfe der von ihm entwickelten psychoanalytischen Technik erklärt er die ursächlichen Nervositäten von Patienten. Wie Sie wissen, wird das menschliche Verhalten in erster Linie durch sein Bewusstsein reguliert. Z. Freud hat herausgefunden, dass sich hinter dem Zeichen des Bewusstseins eine gewisse Schicht davon befindet, die dem Individuum unbewusst ist, ihn aber zu vielen Begierden und Neigungen verleitet. Aufgrund der Besonderheiten seiner Tätigkeit stieß er auf eine ganze Schicht unbewusster Motive. In vielen Fällen wurden sie zur Quelle von Nerven- und Geisteskrankheiten. Die gemachte Entdeckung trug zur Suche nach Mitteln bei, die dem Patienten helfen könnten, die Konfrontation zwischen dem Offensichtlichen und dem Verborgenen in den Tiefen des Bewusstseins loszuwerden. Das Ergebnis war die Psychoanalyse von Sigmund Freud – ein Mittel zur seelischen Befreiung. Sein Hauptwerk „Die Traumdeutung“ erschien 1900.

Das Verdienst von Z. Freud in der Traumdeutung ist von unschätzbarem Wert. Er war es, der die Träume von Patienten untersuchte und die darin verborgenen Widersprüche aufdeckte. Die konzeptionellen Bestimmungen von Sigmund Freud bildeten die Grundlage der modernen Psychoanalyse, die im Moment eine dynamisch fortschreitende Technologie zur Aufdeckung der innersten Eigenschaften des menschlichen Wesens ist.

Die wissenschaftliche Grundlage dieser Studie ist die Arbeit von V. M. Leybin, V.N. Likhnitsky, Yu.M. Pratusevich, A. M. Rutkevich, G. Schneider, A. Schopf, J. Ernest und andere Forscher der psychoanalytischen Methode von Freud.

Der Zweck dieser Studie ist es, die Besonderheiten von Freuds Traumanalyse zu untersuchen.

Um das Ziel zu erreichen, wurden folgende Aufgaben gestellt:

1. Studium des Konzepts und der Entstehung der Psychoanalyse;

2. Bestimmen Sie die Rolle von Träumen in der Psychoanalyse;

3. Z. Freuds Ideen über die Arbeit eines Traums zu studieren;

4. Die Symbolik der Träume in der Theorie von Z. Freud aufzudecken;

5. Erforschen Sie die Technik der Traumdeutung.

Forschungsgegenstand ist die psychoanalytische Methode von Z. Freud.

Gegenstand der Studie sind Z. Freuds Vorstellungen über die Besonderheiten des Traums.

Die Forschungshypothese legt nahe, dass die Traumanalyse effektiv sein kann, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

Kenntnisse des Psychoanalytikers über die Traumarbeit;

Besitz der von Z. Freud entwickelten Methode der Psychoanalyse;

Offenlegung der Hauptmechanismen in der Traumarbeit (Symbolik, Zensur, Substitution etc.).

Die wissenschaftliche Neuartigkeit der Studie liegt darin, dass es sich bei der vorgelegten Arbeit um eine umfassende Untersuchung der psychoanalytischen Methode der Traumdeutung handelt 3. Freud.

Die theoretische Bedeutung der Studie liegt darin, dass die dargelegten Bestimmungen und Schlussfolgerungen für die weitere Forschung auf dem Gebiet der Psychoanalyse verwendet werden können.

Die praktische Bedeutung des Studiums liegt darin, dass dieses Studium zur Durchführung von Seminaren, einem Spezialkurs zu psychoanalytischen Konzepten, genutzt werden kann.

Kapitel 1. Der Beitrag von Z. Freud zur Entwicklung der Psychoanalyse

1.1 Konzept und Entwicklung der Psychoanalyse

Psychoanalyse (übersetzt aus dem Deutschen - Psychoanalyse) ist eine psychologische Theorie, die Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts vom österreichischen Wissenschaftler Sigmund Freud entwickelt wurde.

Psychoanalyse - aus dem Griechischen "Seele" und "Zersetzung, Zerstückelung". Z. Freud führte das Konzept der Psychoanalyse ein, um sich auf eine neue Methode zur Untersuchung und Behandlung psychischer Störungen zu beziehen. Er verwendete den Begriff „Psychoanalyse“ erstmals 1896 in einem Artikel über die Ätiologie von Neurosen.

Es gibt zwei wichtige Punkte, die dem Forscher zufolge vorausgegangen sind. Die Rede ist von der Methode des Wiener Arztes Josef Breuer und der Methode des Psychiaters Hippolyte Bernheim. Mit dem ersten hatte Freud die Möglichkeit, einige Zeit zusammenzuarbeiten, und Z. Freud beobachtete die Methode von Dr. Bernheim bei einer der Sitzungen.

Der Psychiater I. Bernheim wandte die Methode der hypnotischen Suggestion zur Behandlung von Neurotikern an. 1889 war Z. Freud bei einer von Bernheims Schulungen anwesend. Während dieser Sitzung wurden die Erinnerungen des Patienten aus dem sambulic Zustand unter Hypnose erfolgreich in den Wachzustand zurückgebracht, wobei der bewusste Widerstand des Patienten überwunden wurde.

Anschließend führte Z. Freud die Konzepte des Patientenwiderstands und des Verdrängungsprozesses als Schutzmechanismus der Psyche ein. Um mit dem Widerstand und der Verschiebung des Patienten arbeiten zu können, wurde anstelle der Hypnose die Methode der freien Assoziation gewählt. Das Konzept eines bewussten Ersatzes für das verdrängte Unbewusste wurde eingeführt.

Den Grundgedanken der Psychoanalyse formuliert Freud mit folgenden Worten: „Erotischen Störungen ist unter den Faktoren, die zu Krankheit führen, die größte Bedeutung beizumessen, und dies gilt für beide Geschlechter. Warum andere psychische Störungen die beschriebenen Phänomene der Verdrängung und Substitution nicht hervorrufen können. Darauf kann ich antworten: Ich weiß nicht, warum andere, nicht-sexuelle, emotionale Störungen nicht zu denselben Ergebnissen führen sollten. Und ich hätte nichts dagegen. Aber die Erfahrung zeigt, dass sie keine solche Bedeutung haben. Sie unterstützen höchstens die Handlung der sexuellen Momente, können diese aber niemals ersetzen.

Die notwendige analytische Arbeit muss bis in die Zeit der sexuellen Entwicklung und der frühen Kindheit reichen. „Nur Kindheitserfahrungen liefern eine Erklärung für die Sensibilität für zukünftige Traumata, und nur durch das Aufdecken und Bewusstmachen dieser normalerweise fast immer vergessenen Spuren von Erinnerungen gewinnen wir die Kraft, Symptome zu beseitigen.“

Um seinen Ansatz zu untermauern, führte Z. Freud das Konzept des Ödipuskomplexes und aufeinanderfolgender Phasen in der psychosexuellen Entwicklung einer Person (oral, anal, phallisch und genital) ein.

So wurde zum ersten Mal der Begriff Psychoanalyse von Z. Freud eingeführt, der sich mit der Erforschung unbewusster Prozesse in der menschlichen Psyche und tief im menschlichen Unterbewusstsein verborgener Motivationen beschäftigte. Basierend auf den Grundlagen der Methodik wird die menschliche Natur unter dem Gesichtspunkt der Auseinandersetzung mit den Tendenzen der Antipoden betrachtet. Erst die Psychoanalyse macht es möglich zu sehen, wie sich unbewusste Konfrontation nicht nur auf das persönliche Selbstwertgefühl auswirkt, sondern auch auf die Emotionalität eines Menschen, seine Verbindungen zu seiner unmittelbaren Umgebung, zu einzelnen öffentlichen Institutionen.

Z. Freud gibt in seinen Werken verschiedene Definitionen der Psychoanalyse. So schreibt er, dass die Psychoanalyse „ein unverzichtbares Mittel der wissenschaftlichen Forschung ist, ein Weg, mentale Prozesse zu studieren, die Lehre vom mental Unbewussten“. Oder er gibt folgende Definition: „Die Psychoanalyse ist ein Werkzeug, das es dem Ich ermöglicht, das Es zu beherrschen.“ Freud nennt Psychoanalyse auch "jede Studie, die die Tatsachen der Übertragung und des Widerstands als Ausgangspunkt der Arbeit anerkennt". In anderen Fällen definiert er die Psychoanalyse als "Hilfsmittel der Forschung auf verschiedenen Gebieten des spirituellen Lebens", eine der Arten der Selbsterkenntnis. Er nennt Psychoanalyse manchmal „die Kunst, fehlerhafte Handlungen, Träume, Krankheitssymptome zu interpretieren“. Z. Freud stellt fest, dass „er etwas zwischen Medizin und Philosophie ist, dies ist eine Arbeit, mit deren Hilfe das von ihm in seinem Seelenleben Verdrängte in die Psyche des Patienten eingeführt wird.“

In dem Artikel „Psychoanalyse“ (1923) stellt der Autor fest, dass Psychoanalyse genannt wird: „eine Methode zum Studium mentaler Prozesse, die dem Verständnis unzugänglich sind; basierend auf dieser Studienmethode zur Behandlung neurotischer Störungen; eine Reihe daraus entstandener psychologischer Konzepte, die sich allmählich zu einer neuen wissenschaftlichen Disziplin entwickeln und Gestalt annehmen.

So erklärt Z. Freud ausführlich das Wesen der Psychoanalyse. Wenn wir irgendeine von Z. Freud gegebene Interpretation als anfängliche Definition nehmen, dann entgleitet uns die Grundlage für ein angemessenes Verständnis der Psychoanalyse.

Die Psychoanalyse wurde in verschiedene Richtungen erweitert, kritisiert und weiterentwickelt, hauptsächlich von ehemaligen Kollegen Freuds, wie A. Adler und C. G. Jung, und später von Neo-Freudianern, wie E. Fromm, C. Horney, G. S. Sullivan, J. Lakan und andere.

Leybin V. M. gibt die folgende Definition der Psychoanalyse: „Psychoanalyse ist ein System theoretischen Wissens über eine Person und ihre praktische Anwendung beim Studium verschiedener Erscheinungsformen menschlicher Aktivität und der Behandlung neurotischer Erkrankungen.“

Derzeit stellt die Psychoanalyse eine Methodik dar, die auf dem Studium, der Identifizierung und der Analyse der aus dem Bewusstsein verdrängten, verborgenen oder unterdrückten Ängste des Individuums basiert, die seine Psyche offensichtlich traumatisiert haben.

Die Mittel, das Verborgene in der Psychoanalyse zu erkennen, sind: die Methode der freien Assoziation, die Traumdeutung und die Nutzung zufälliger Vorbehalte und Fehlhandlungen des Patienten.

Die Grundregel der Psychoanalyse lautet, dass der Patient alles sagen muss. „Er muss alles sagen, jede kritische Wahl völlig aufgeben, alles, was ihm in den Sinn kommt, selbst wenn er es für falsch, irrelevant, bedeutungslos hält. Indem wir diese Regel befolgen, liefern wir uns Material, das uns auf die Spur verdrängter Komplexe führt.

Die Methode der freien Assoziation liegt der Psychoanalyse zugrunde und ist eine der wichtigsten. Das Gesetz der Assoziationsbildung besagt, dass wenn Objekte gleichzeitig oder in unmittelbarer Nähe wahrgenommen werden, das Erscheinen eines von ihnen anschließend die Wahrnehmung eines anderen zur Folge haben kann.

З. Фрейд отмечает, что «больной иногда замолкает, запинается и начинает утверждать, что он не знает, что сказать, что ему вообще ничего не приходит на ум... Однако более тонкое наблюдение показывает, что подобного отказа со стороны мыслей никогда не бывает tatsächlich" .

Wir können die Hauptbestimmungen der Psychoanalyse unterscheiden:

Menschliches Verhalten, Erleben und Wissen werden weitgehend von inneren und irrationalen Trieben bestimmt;

Diese Triebe sind überwiegend unbewusst;

Versuche, sich dieser Triebe bewusst zu werden, führen zu psychischen Widerständen in Form von Abwehrmechanismen;

Neben der Persönlichkeitsstruktur wird die individuelle Entwicklung durch die Ereignisse der frühen Kindheit bestimmt;

Konflikte zwischen bewusster Wahrnehmung der Realität und unbewusstem (verdrängtem) Material können zu emotionalen Störungen wie Neurose, neurotischen Zügen, Angst, Depression und dergleichen führen;

Die Befreiung vom Einfluss unbewussten Materials kann durch das Bewusstsein dessen erreicht werden.

Gegenwärtig repräsentiert die moderne Psychoanalyse mehr als zwanzig Konzepte der menschlichen geistigen Entwicklung. Inzwischen sind die Ansätze psychoanalytischer therapeutischer Behandlung sehr unterschiedlich.

Die klassische Psychoanalyse von Z. Freud bezieht sich auf eine spezifische Therapieform, bei der der „Analysant“ (analytischer Patient) Gedanken verbalisiert, einschließlich freier Assoziationen, Fantasien und Träume. Daraus leitet der Analytiker unbewusste Konflikte ab, die die Ursache für die Symptome und Charakterprobleme des Patienten sind. Dann interpretiert der Analytiker sie für den Patienten, und gemeinsam finden sie Wege, um Probleme zu lösen. Zu den Merkmalen psychoanalytischer Interventionen gehören typischerweise die Konfrontation und Klärung der pathologischen Abwehr und Wünsche des Klienten.

So ist die Psychoanalyse derzeit eine der Methoden zur Behandlung psychischer Störungen, basierend auf der Theorie von Z. Freud. Der Forscher, der nach maximaler Wiederbelebung der psychischen Gesundheit von Patienten strebt, entwickelte die theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und führte sie in die Praxis ein. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit hat die vorgeschlagene Technologie zur Wiederherstellung der psychischen Gesundheit im Laufe der Zeit große Popularität und Popularität erlangt.

Somit kann folgendes Fazit gezogen werden. Die Psychoanalyse ist eine psychologische Theorie, die von Z. Freud entwickelt wurde, um die verborgenen Ängste des Klienten zu identifizieren, die aus dem Bewusstsein verdrängt wurden und seine Psyche traumatisierten. Gegenwärtig ist „Psychoanalyse“ eine wissenschaftliche Disziplin; eine Reihe von Maßnahmen zur Untersuchung mentaler Prozesse; Methode zur Behandlung von Störungen neurotischer Natur.

1.2 Die Rolle der Träume in der Psychoanalyse

Die Hauptidee der Theorie der Psychoanalyse von Z. Freud ist, dass die Motive des Verhaltens einer Person von ihm meist nicht erkannt werden und daher völlig unoffensichtlich sind.

Die menschliche Natur wird von Z. Freud unter dem Gesichtspunkt der Konfrontation der antipodischen Tendenzen betrachtet. Erst die Psychoanalyse macht es möglich zu sehen, wie sich unbewusste Konfrontation nicht nur auf das persönliche Selbstwertgefühl auswirkt, sondern auch auf die Emotionalität eines Menschen, seine Verbindungen zu seiner unmittelbaren Umgebung, zu einzelnen öffentlichen Institutionen. Gewöhnlich ist die Quelle des Konflikts in den Erfahrungsbedingungen des Individuums lokalisiert, und da Menschen sowohl soziale als auch biologische Wesen sind, ist ihr hauptsächliches biologisches Streben die Suche nach Freude bei gleichzeitiger Vermeidung jeglicher Form von Schmerz.

Im Vorbewussten konzentriert sich eine beträchtliche Anzahl von Phantasieimpulsen und Wünschen des Individuums. Wenn es gleichzeitig ausreicht, sich auf das Ziel zu konzentrieren, ist es durchaus möglich, solche Wünsche ins Bewusstsein umzuleiten. Jene Ereignisse, die aufgrund der bestehenden moralischen und sittlichen Vorgaben des Einzelnen von ihm als zulässig verneint und vielleicht als schmerzhaft empfunden werden und daher in den unbewussten Teil rücken. Es ist dieser Teil der erworbenen Erfahrung, der durch eine Wand von den anderen beiden getrennt ist. Daher sollte verstanden werden, dass sich die Psychoanalyse auf das Studium bestehender Beziehungen zwischen Teilen des Bewusstseins und des Unbewussten konzentriert. Es ist erwähnenswert, dass die Psychoanalyse in der Psychologie mit tiefen analytischen Mechanismen arbeitet, wie z. B.: das Studium spontaner Handlungen, die im Alltag ausgeführt werden; Forschung mit unabhängigen Verbänden, durch die Deutung von Träumen.

Z. Freud ließ Träume zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung werden. Er interessierte sich zum ersten Mal für Träume, als er feststellte, dass seine Patienten dazu neigen, spontan über ihre Träume zu sprechen. Bald begann er systematisch Traumdeutung in seine Praxis einzubauen, zusammen mit Hypnose und freier Assoziation. Ende des 19. Jahrhunderts untersuchte Z. Freud den Mechanismus der Träume. Nachdem er die Ideen und Methoden der Psychoanalyse auf das Traumproblem angewendet hat, entwickelt der Forscher seine Traumtheorie.

Träume sind verschlüsselte Botschaften aus dem Unbewussten, keine gedankenlose Ansammlung von Bildern. „Stellen wir uns vor, wir wollen einen Zeitungsartikel durch eine Reihe von Illustrationen ersetzen. Das wird nicht einfach ... noch schwieriger wird es mit abstrakten Wörtern und allen Wortarten, die logische Zusammenhänge ausdrücken.

„Im Vorwort zur dritten englischen Ausgabe der Traumdeutung von 1931 schrieb der fünfundsiebzigjährige Sigmund Freud: „Dieses Buch enthält in voller Übereinstimmung mit meinen gegenwärtigen Vorstellungen die wertvollsten Entdeckungen, die a günstiges Schicksal erlaubte mir zu machen. Einsichten dieser Art fallen einem Menschen zu, aber nur einmal im Leben.

Das Werk „Interpretation of Dreams“ erschien bereits 1913 in Russland. Sein ganzes Leben lang überarbeitete und ergänzte Freud die Erstausgabe regelmäßig. Seine Traumtheorie wurde in den Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1916-1917) überarbeitet und in den Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1933) erneut überarbeitet.

Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen, die Träume aus physiologischer Sicht untersuchten, wollte Z. Freud zeigen, dass Träume interpretierbar sind.

Z. Freud bemerkte die Rolle der Psychoanalyse bei der Traumdeutung: „Die Psychoanalyse erhebt die Bedeutung eines Traums zu einer vollwertigen mentalen Handlung, die Bedeutung, eine bestimmte Absicht und einen bestimmten Zweck im Seelenleben eines Individuums hat und darüber hinaus geht mehr als eine einfache Aussage über die Seltsamkeit, Unlogik und Absurdität eines Traums.“

Der Forscher unternahm einen Versuch, Träume zu verstehen, und postulierte, dass Träume interpretierbar sind. Z. Freud schrieb: "Die Traumdeutung ist die Grundlage der psychoanalytischen Arbeit, und ihre Ergebnisse stellen den wichtigsten Beitrag der Psychoanalyse zur Psychologie dar."

Z. Freud folgte den gewöhnlichen Vorstellungen von Träumen als Bedeutung im menschlichen Leben. Dabei ging er davon aus, dass Träume eine Bedeutung haben und ihre Deutung zum Verständnis des Seelenlebens der Menschen beiträgt. Damit hat sich Freud gewissermaßen von früheren wissenschaftlichen Konzepten entfernt, deren Autoren der Bedeutung von Träumen keine Bedeutung beimaßen.

Freud betrachtete den Traum als ein neurotisches Symptom, das allen gesunden Menschen gemeinsam ist, und stellte eine Reihe von Annahmen auf, die die Grundlage der psychoanalytischen Methode der Traumdeutung bildeten.

Die erste Annahme war, dass der Traum kein physiologisches, somatisches, sondern ein seelisches Phänomen ist. Der Traum ist das Produkt und die Manifestation des Träumers.

Z. Freuds zweite Annahme war die Behauptung, dass der Träumer seinen Traum kennt. Wenn er nach einem Traum gefragt wird, antwortet er meistens, dass er nichts darüber weiß und nicht die geringste Ahnung von seiner Bedeutung hat. Aber laut Z. Freud weiß der Träumer tatsächlich um die Bedeutung seines eigenen Traums.

Die dritte Annahme des Forschers basierte auf der Tatsache, dass der erste Gedanke, der ihm zu seinem Traum in den Sinn kam, die genaueste Erklärung liefert. Die psychoanalytische Methode der Traumdeutung besteht darin, dass der Träumer gefragt wird, woher er diesen Traum habe. Seine allererste Aussage zu diesem Thema gilt als Erklärung.

Zur Traumanalyse gehört die Einstellung, dass es bei ruhiger Selbstbeobachtung zielführender ist, sich nicht mit dem Traum als Ganzem, sondern mit seinen Bestandteilen zu befassen. Wenn jemand gefragt wird, was seinen Traum verursacht hat und was er bedeutet, kann er normalerweise nichts sagen. Daher ist es notwendig, den Traum in Elemente zu zerlegen, auf seine einzelnen Symbole zu achten und diese selbst zu beobachten und zu analysieren. Dann wird man von den Gedanken, die einem in den Sinn kommen, nicht sagen können, sie seien willkürlich, völlig unabhängig vom Inhalt des Traumes.

Wir können also schlussfolgern, dass sich die Psychoanalyse in erster Linie auf die Interpretation von Träumen als Hauptmethoden zum Studium der Psyche bezieht. Die Traumanalyse ist ein unverzichtbares Werkzeug im therapeutischen Arsenal des Psychoanalytikers. Träume wurden für Freud zum Schlüssel zum theoretischen Verständnis des Unterbewusstseins. Darüber hinaus interpretierte er die Träume von Menschen, die nicht an psychischen Erkrankungen litten, und bot damit einen universellen Ansatz zur Analyse von Träumen.

Kapitel 2. Merkmale der Traumanalyse nach Z. Freud

2.1 Z. Freuds Ideen zur Traumarbeit

Z. Freud entwickelte eine eigene Technik zur Traumdeutung. Der Forscher analysierte die Träume von Patienten, enthüllte die Bedeutung und Bedeutung ihrer Träume. Eine solche Analyse zielte darauf ab, ihren unbewussten Inhalt zu entschlüsseln.

Laut Z. Freud sind Träume mentale Phänomene, die etwas widerspiegeln, das in der Seele eines Individuums existiert, was die Person selbst nicht ahnt. Daher erkennt der Klient nie die wahre Bedeutung seines Traums. Dementsprechend läuft die Arbeit eines Psychoanalytikers darauf hinaus, einer Person diese Bedeutung zu offenbaren. Z. Freud nutzte die Methode der freien Assoziation zu einzelnen Traumteilen, um mit Hilfe eines Patienten das wahre Wesen eines Traumes zu enthüllen. Der Interpretationsprozess bestand darin, den expliziten Inhalt des Traums (dh seine Handlung) in einen latenten Inhalt zu übersetzen.

Freud teilte Träume in zwei Arten ein: explizite und latente Träume. Explizite Träume sind Träume, in denen wir die Fortsetzung unserer täglichen Aktivitäten, die Erledigung unerledigter Geschäfte, die Erfüllung von Wünschen, die Freisetzung unterdrückter Emotionen sehen. Laut Z. Freud „ist die Funktion des Traums, den Schlaf zu schützen“, alle inneren Störungen und andere Reize werden in einen Traum umgewandelt, um ein nächtliches Erwachen zu verhindern. Nach Z. Freud besteht ein latenter Traum aus zwei Teilen. Die erste besteht aus Gedankenfetzen und anderen Tageseindrücken, die durch das Vorbewusste einer Person scrollen können, ein Zustand, in dem sie frei abgerufen, aber nicht vollständig realisiert werden. Der zweite Teil des latenten Traums liegt im Unbewussten. In diesem Teil kann der Träumer nur seine verborgenen Wünsche sehen, im Schlaf wird die innere Zensur geschwächt und unterdrückte Wünsche werden freigesetzt. Solche Wünsche umfassen „ethisch, ästhetisch, sozial inakzeptable“ egoistische Triebe, wie tabuisierte sexuelle Triebe (Inzest) und starke Hassgefühle (den Tod für seine Lieben wünschen).

Wie E. Yasmina anmerkt, basierten Z. Freuds Vorstellungen über die Arbeit eines Traums auf der These, dass ein Traum nicht so erinnert wird, wie er gesehen wurde, und somit „eine Fassade errichtete, hinter der dieser Prozess verborgen ist“. Die Bilder eines Traums und sein verborgener Inhalt haben nicht immer eine offensichtliche Beziehung. Die verborgenen Gedanken eines Traums sind dem Bewusstsein des Träumers unzugänglich, sie sind unbewusst. Freud nannte die Übersetzung eines latenten Traums in einen expliziten Traum das Werk eines Traums. Die mit dem umgekehrten Vorgang verbundene Aktivität, dh der Wunsch, von einem expliziten Traum zu einem verborgenen zu gelangen, ist die Arbeit der Traumdeutung.

Die Traumarbeit war für Z. Freud ein Beispiel für die unbewusste Verarbeitung des vorbewussten Denkprozesses und ihr Ergebnis war ein Kompromiss, der einerseits Konfliktsituationen glättete und andererseits zu einer Verzerrung des Traums führte Traum.

Deshalb sind Träume so verwirrend und oft bedeutungslos. Der Grund ist, dass eine Kraft das Verlangen formt (unbewusst), und die andere (Zensur) es verzerrt.

Um die Grenze zwischen den Systemen des Bewusstseins und des Unbewussten zu bestimmen, verwendet Z. Freud den Begriff der "Zensur", worunter er eine repressive Tendenz versteht, die die Wahrnehmung der unbewussten Triebe einer Person verhindert. In der Arbeit "Die Traumdeutung" schreibt er, dass "Zensur, sie ist die Hauptbeteiligte an der Verzerrung von Träumen".

Überall dort, wo im Traum Auslassungen vorkommen, ist die Zensur schuld, die sich anderer Mittel bedienen kann, um den Traum zu verfälschen. Neben Auslassungen gruppiert und modifiziert die Zensur auch den Traum neu. Dadurch unterscheidet sich der manifeste Traum völlig von seinen latenten Gedanken.

In der Regel werden verurteilungswürdige, in moralischer und sozialer Hinsicht unanständige Neigungen einer Person der Zensur unterzogen. Alle von ihnen werden zensiert.

Z. Freud ging davon aus, dass die Traumarbeit mehrere Ergebnisse liefert. Diesen Ergebnissen oder Errungenschaften der Traumarbeit kann folgendes zugeschrieben werden: Verdichtung, Verschiebung, Umwandlung von Gedanken in visuelle Bilder, Sekundärverarbeitung.

Kondensation - ein expliziter Traum reduziert die darin verborgenen Gedanken, während einige Elemente dieser Gedanken weggelassen werden. Nur ein Teil geht in einen expliziten Traum über, während sich einzelne Elemente verborgener Gedanken miteinander vermischen und aus bereits bekannten Bildern neue Bilder bilden.

Offset - ein verstecktes Element, das durch ein anderes ersetzt wird, das nicht so aussieht. Vielleicht wird ein wichtiges Element an die Peripherie verschoben und ein sekundäres - an eine zentrale Position. Daher mag der Traum seltsam erscheinen, weil die zentrale Handlung absolut unwichtig erscheint. Zum Beispiel „sieht der Träumer, wie er in das warme, angenehme Wasser eines malerischen Sees eintaucht, und eine Wolke schwebt über den Himmel, aus der ein geflügelter Engel hervorlugt, aber aus irgendeinem Grund mit dem verzerrten Gesicht eines alten Zauberers. Bei tiefer Analyse zeigt sich ein anderes Bild: Anziehungspunkt ist nicht der See, sondern die Mutter, das verzerrte Gesicht der Engelswolke entpuppt sich als der verstorbene Vater, dessen Erinnerungen Ehrfurcht und Angst hervorrufen.

Transformation - die Transformation von Gedanken und Worten in visuelle Bilder. Es ist manchmal schwierig, eine Verbindung zwischen einem Wort und einem Bild herzustellen. Zum Beispiel: „Im Prozess des Träumens kann der Gedanke an die Scheidung von einer Frau zu einem Bild des fröhlichen Festmahls eines Mannes, der Beerdigung einer Frau, einer zersprungenen Wassermelone, gebrochenen Beinen und Armen als Folge eines Autounfalls führen, oder ein weiteres Bild, das Verwirrung hervorruft.“

Sekundäre Verarbeitung ist der Prozess, Traumbilder zu glätten und die Handlung kohärent zu machen. Der Traum verliert seinen Charakter der Absurdität und Absurdität. Es wird geordnet: darin werden logische Zusammenhänge hergestellt und Lücken gefüllt. Bei der sekundären Verarbeitung eines Traumes werden jedoch verschiedene Arten von Fehlern gemacht, wodurch das sichtbare Bild oder die Handlung des Traums nicht seinem tatsächlichen Inhalt entspricht. Beim Versuch, sich an einen Traum zu erinnern und ihn zu interpretieren, versucht das normale Denken, logische Verbindungen zwischen Bildern herzustellen. psychoanalyse verein traumneurotiker

Eine eigentümliche psychosexuelle Ausrichtung der klassischen Psychoanalyse impliziert den Durchgang bestimmter mentaler Prozesse durch den Analytiker und den Analysanden.

Z. Freud beschreibt den Übertragungsvorgang wie folgt: „Wer Liebesbedürfnis in Wirklichkeit nicht vollständig befriedigt wird, ist gezwungen, seine libidinösen Hoffnungen auf jeden neuen Menschen zu richten, dem er begegnet ... Daher ist es ganz natürlich, dass die aktive Kraft der Libido dreht sich auch und auf die Persönlichkeit des Arztes.

Der Arzt muss zugeben, dass die Verliebtheit des Patienten durch die analytische Position erzwungen wird und nicht auf die Überlegenheit seiner Person zurückzuführen ist und dass er keinen Grund hat, auf eine solche „Eroberung“, wie man sie außerhalb der Analyse nennen würde, stolz zu sein .

Gegenübertragung ist die Reaktion der unbewussten Gefühle des Analytikers auf seinen Patienten. "Dieses Phänomen ist eine der Hauptgefahren für den Psychoanalytiker, es kann zu einer psychischen Infektion beider führen."

Der Prozess der Resistenzbearbeitung beginnt damit, dass „der Arzt einen für den Analysanden nie erkennbaren Widerstand entdeckt und den Patienten darauf hinweist ... auf die Resistenzanzeige folgt nicht unmittelbar deren Aufhebung. Es ist notwendig, dem Patienten Zeit zu geben, sich mit dem ihm unbekannten Widerstand auseinanderzusetzen, ihn zu verarbeiten, ihn zu überwinden ... ".

Der Widerstand des Patienten ist ein unbewusster Abwehrmechanismus, der ihn nach Ansicht von Vertretern der klassischen Psychoanalyse daran hindert, seine inakzeptablen verdrängten Gedanken und Wünsche zu verwirklichen.

„Diese Verarbeitung von Widerständen wird in der Praxis zu einer schmerzhaften Aufgabe für den Analysanden und zu einer Geduldsprobe für den Arzt. Aber gerade dieser Teil der Arbeit wirkt am stärksten verändernd auf den Patienten, und hier unterscheidet sich die analytische Behandlung von aller suggestiven Beeinflussung.

Daraus können wir schließen, dass die Traumarbeit ein Beispiel für die unbewusste Verarbeitung des Gedankenprozesses ist. Die Übersetzung eines latenten Traums in einen expliziten Traum ist das Werk des Traums. Der Wunsch, von einem expliziten Traum zu einem verborgenen zu gelangen, ist die Traumdeutung. Die Traumarbeit produziert mehrere Ergebnisse, nämlich: Verdichtung, Verschiebung, Umwandlung von Gedanken in visuelle Bilder, Sekundärverarbeitung. All dies verzerrt den Traum und erschwert die Deutung.

2.2 Die Traumsymbolik in der Theorie von Z. Freud

Z. Freud sah sich genötigt, in einer späteren Auflage der Traumdeutung ein Kapitel über Symbolik in Träumen aufzunehmen. Im Vorwort zur dritten Auflage von 1911 schrieb er: „Meine eigene Erfahrung sowie die Arbeit von Wilhelm Stekel und anderen haben mich seither gelehrt, eine wahrere Einschätzung des Umfangs und der Bedeutung der Symbolik in Träumen (oder vielmehr in Traumen) zu formulieren unbewusstes Denken)".

Wie V. M. Leybin feststellt, ging Z. Freud davon aus, dass das Element eines Traums ein Symbol für den unbewussten Gedanken eines Traums ist. Für verschiedene Elemente eines Traums können ein und dieselben Übersetzungen oder Substitutionen gefunden werden, die konstant und unveränderlich sind. Das heißt, es gibt eine solche konstante Beziehung zwischen dem Element des Traums und seiner Übersetzung, der Substitution, die er symbolisch nannte.

In „Einführung in die Psychoanalyse. Zehnter Vortrag. Die Symbolik des Traumes“ schreibt Sigmund Freud: „Das Wesen der symbolischen Beziehung ist der Vergleich, wenn auch nicht irgendeiner<…>der Traum symbolisiert nicht alles, sondern nur gewisse Elemente der latenten Gedanken des Traumes.

Freud enthüllt die Bedeutung einiger konstanter Symbole, während er feststellt, dass die Anzahl der Objekte, die symbolisch in einem Traum dargestellt werden, gering ist. Zum Beispiel der menschliche Körper als Ganzes, Eltern, Kinder, Brüder und Schwestern, Geburt, Tod, Nacktheit und einige mehr.

So schreibt Z. Freud: „In einem Traum geht es zufällig an Häuserfassaden herunter, manchmal mit Vergnügen, manchmal mit Angst. Häuser mit vollkommen glatten Wänden stellen Männer dar; Häuser mit Vorsprüngen und Balkonen zum Festhalten - Frauen.

Aufbruch, eine Bahnfahrt - zeugt vom Sterben. Der Tod wird durch verschiedene vage, wie unentschlossene Hinweise, Nacktheit symbolisiert - durch Kleidung und Uniformen. Freud bemerkt, dass "hier die Grenzen zwischen dem symbolischen und dem anspielenden Bild verwischt sind".

So verwendete Z. Freud die Bilder, die in Träumen entstehen, um Botschaften aus dem Unbewussten zu interpretieren, ihre charakteristische Interpretation. Er hat bestimmte Beziehungen zwischen bestimmten Arten von Erfahrungen und Traumelementen aufgespürt, die sogar bei geistig gesunden Menschen auftreten. Er argumentierte, dass die Bildung visueller Reaktionen (Träume) als Reaktion auf einen Reiz kein Zufall sei. Er fand auch heraus, dass Teile der expliziten Botschaft Elemente mit einer versteckten Bedeutung enthalten. Freud nannte diese Manifestationen Traumsymbole, denen er eine dauerhafte Bedeutung zuschrieb.

Symbole sind die einzigen Traumelemente, die vom Analytiker ohne Hilfe des Träumers interpretiert werden können. Symbole haben eine konstante, universelle Bedeutung, die nicht davon abhängt, in wessen Traum diese Symbole erscheinen.

Zum Beispiel: Die Zahl Drei symbolisiert das männliche Geschlechtsorgan. Alle Träume, die aus drei Teilen bestehen, können uns auf ein Phallussymbol verweisen. Darüber hinaus wird der Phallus durch alle Gegenstände symbolisiert, die ihm in seiner Form ähnlich sind, nämlich lange Dinge, die deutlich hervorstehen: Berge, Steine, Stöcke, Regenschirme, Stangen, Bäume. Alle Gegenstände, die in den Körper eindringen und ihn verletzen, symbolisieren auch den Phallus: Messer, Dolche, Speere, Säbel. Alle Arten von Kälte- und Schusswaffen fallen in diese Kategorie. Offensichtliche Symbole des Phallus sind Gegenstände, aus denen Flüssigkeit fließt, alle länglichen Gegenstände sowie Luftballons, Flugzeuge usw. Weniger offensichtliche Symbole sind Reptilien und Fische, insbesondere Schlangen. Oberbekleidung wie Hut und Mantel sowie verschiedene Maschinen und Geräte haben die gleiche Bedeutung.

Weibliche Genitalien werden symbolisch als hohle Objekte dargestellt, die Dinge enthalten können: Wälle, Gruben und Höhlen. Dasselbe kann ein Haus mit Veranden, Durchgängen und Türen, Kirchen, Kapellen, Palästen, Herrenhäusern, Festungen und sogar die Landschaft selbst symbolisieren. Materialien wie Holz und Papier sowie daraus hergestellte Gegenstände: Tische, Bücher symbolisieren die weiblichen Genitalien. Typische weibliche Symbole unter den Tieren sind Schnecken und Muscheln. Äpfel, Pfirsiche und Obst im Allgemeinen symbolisieren die Brust.

Verschiedene Arten von rhythmischen Aktivitäten wie Tanzen, Reiten, aber auch Fliegen und Drohen mit Waffen symbolisieren den sexuellen Akt selbst. Typische Aktivitäten, die den Geschlechtsverkehr symbolisieren, sind Klettern und Treppensteigen. Die Königin und der König oder der Kaiser und die Kaiserin und die damit verbundene Beziehung symbolisieren die Eltern. Ins oder aus dem Wasser zu fallen symbolisiert die Geburt.

Z. Freud gibt eine ganze Liste von Symbolen in einem Traum. Wie V. M. Leybin bemerkt, „kann all dies wie eine Art Delirium erscheinen, das von einer sexuell beschäftigten Person zum Leben erweckt wird. Tatsächlich sind Sexualsymbole keine willkürliche Erfindung Freuds. Seit der Antike beinhalten viele Dinge und Konzepte die sexuelle Symbolik, die in der historischen Vergangenheit der Menschheit verwurzelt ist. Sexuelle Symbolik in Träumen ist ein wichtiges Studienobjekt.

Laut Z. Freud können Traumsymbole durch ihre Interpretation verstanden werden. Die Traumsymbole selbst sind meist sexueller Natur.

Eine erwachsene Frau, die das Thema Feindseligkeit mit Freud erneut aufgreift, erinnert sich an einen Traum, den sie im Alter von vier Jahren hatte: „Eine ganze Menge Kinder – alle ihre Brüder und Schwestern und Cousins ​​​​beiden Geschlechts – spielten geräuschvoll auf dem Feld. Plötzlich bekamen sie alle Flügel, sie flogen davon und verschwanden.

Sie hatte keine Ahnung, was der Traum bedeutete, aber es ist unschwer zu erkennen, dass er den Todestraum aller Geschwister in seiner ursprünglichen Form darstellte und nur geringfügig von der Zensur betroffen war. Ich darf die folgende Analyse wagen. Anlässlich des Todes eines dieser Kinderscharen .... Die träumende Frau, damals vier Jahre alt, muss einen weisen Erwachsenen gefragt haben, was aus den Kindern geworden sei, als sie starben. Die Antwort hätte lauten sollen: "Ihnen wuchsen Flügel und sie wurden zu Engeln." In dem Traum, der als Reaktion auf diese Information folgte, hatten alle Geschwister Flügel wie Engel und, das Wichtigste, sie flogen davon. Unser kleines Killerkind wurde seltsamerweise allein gelassen - der einzige Überlebende einer ganzen Herde! Wir können uns kaum irren, wenn wir annehmen, dass die Tatsache, dass die Kinder lärmend auf dem Feld spielten, bevor sie davonflogen, auf Schmetterlinge hinweist. Es ist, als ob das Kind denselben Gedankengängen wie die Menschen der Antike gefolgt wäre, um die Seele mit Schmetterlingsflügeln darzustellen.

Anhand dieses Beispiels lässt sich Freuds Idee der eigentlichen – wissenschaftlichen – Analyse verdeutlichen, die er dafür „benannt“ hat. Denn eine träumende Frau assoziiert und wählt passenden Stoff aus ihrer Biographie aus. Das Bild des Traumes wurde aus dem Wissen gebildet, das dem Kind aus der Welt der Erwachsenen vermittelt wurde. Die Traumanalyse folgt den zur Traumphantasie verdichteten Erinnerungsspuren. So hätte es sein sollen. Aber das war es nicht. Freuds Patient konnte sich nur an den Traum erinnern, und Freud verstand dies auch ohne Assoziation. Daher war es seine Intuition, die ihm erlaubte, den Traum zu verstehen, und ihm auch die Gelegenheit gab, darüber nachzudenken, dass das Motiv des Seelenschmetterlings aus der griechischen Mythologie wohlbekannt ist.

Wie V. M. Leybin bemerkt, gibt es eine symbolische Beziehung zwischen dem Traum und dem Unbewussten, daher sollte die Interpretation von Träumen auf der Kenntnis der Symbolik des Unbewussten basieren. Unterdessen ist das Vertrauen auf eine symbolische Beziehung zwischen dem Traum und dem Unbewussten ein wichtiger, aber nicht der Hauptbestandteil der Deutung.

Betrachten Sie einen Traum und seine Interpretation, beschrieben in der Praxis von Z. Freud mit dem Titel "Schöner Traum". Ein klaustrophobischer Klient erzählt seinen Traum:

„Er fährt in einer großen Gesellschaft die X. Street entlang, an der sich ein bescheidenes Gasthaus befindet. Im Gasthof wird eine Aufführung gegeben, er ist entweder Zuschauer oder Schauspieler. Infolgedessen muss er sich umziehen, um in die Stadt zurückzukehren. Ein Teil des Personals geht zu den Ständen, der andere - in die obere Reihe. Es gibt einen Streit. Die oben sind wütend, dass die Leute unten noch nicht bereit sind und deshalb nicht herauskommen können. Sein Bruder ist oben, er selbst ist unten, und er ist wütend auf seinen Bruder, weil er so geschubst wurde. (Dieser Teil des Traums ist am vagesten). Bevor sie im Gasthaus ankamen, war bereits entschieden worden, wer oben und wer unten sein würde. Dann klettert man auf derselben Straße X. den Berg hinauf, es fällt ihm schwer und schwer zu gehen, er kann sich nicht bewegen, ein älterer Herr kommt auf ihn zu und schimpft mit dem italienischen König. Näher an der Spitze des Berges wird das Gehen viel einfacher.

Freud gibt folgende Deutung: „Der Traum meines Patienten von Aufstehschwierigkeiten und Atemnot gehört zu den Symptomen, die er wirklich vor einigen Jahren hatte. Dieses Symptom wurde von den Ärzten im Zusammenhang mit anderen Phänomenen der Tuberkulose zugeschrieben (aller Wahrscheinlichkeit nach aus hysterischen Gründen vorgetäuscht). Dieses eigentümliche Gefühl der Verbundenheit kennen wir bereits aus den exhibitionistischen Träumen, und wir sehen hier wieder, dass sie als ständig verfügbares Material für jede andere Darstellung verwendet werden. Darüber hinaus findet Freud durch die Methode der freien Assoziation die Beziehung zwischen dem Spiel in einem Traum und Sappho und der Passage aus Goethes Faust heraus, in der das zentrale Symbol ein Apfel ist - die Brust einer Frau.

Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass sich der Traum auf einen Kindheitseindruck bezieht. Wenn dies richtig ist, muss es sich um die Krankenschwester meiner Patientin handeln, die bald fünfzig Jahre alt wird. Die Krankenschwester scheint wie Sappho Daudet eine Anspielung auf seine kürzlich verlassene Geliebte zu sein.

Die Traumelemente, in denen einige oben und andere unten sind, weisen auf die sexuellen Phantasien hin, die meinen Patienten beschäftigen und als verdrängte Instinkte unumstritten mit seiner Neurose zusammenhängen.

Ein Bruder ist nichts als ein Ersatz für alle Rivalen unter den Frauen; Die Tatsache, dass dies ein Bruder ist und nicht jemand anderes, erklärt sich aus der gegenseitigen Abhängigkeit von Traum und Kindheitserinnerungen.

Die Episode mit dem Herrn, der den italienischen König schimpfte, verweist durch eine frische und an sich gleichgültige Erfahrung auf das Eindringen der Unterschicht in die hohe Gesellschaft.

Viele Träume, die einst mysteriös erschienen, werden verständlicher, wenn man sie durch das Prisma von Freuds Symbolen betrachtet. Der Forscher argumentiert, dass kein einziger Traum als zufällig betrachtet werden sollte, sondern einer Analyse unterzogen werden kann, die seinen wahren Inhalt verständlich macht. Auch wenn Traumsymbole oft eine direkte Deutung zulassen, sollten dennoch zunächst die verborgenen Bedeutungen überprüft werden. Ein Traum kann nur im Zusammenhang mit dem psychologischen Hintergrund der Person selbst verstanden werden. .

Aus theoretischer Sicht klassifizierte Freud die symbolische Reproduktion als den Mechanismus der Traumarbeit. Sie dient dem Zweck, unerwünschte Inhalte zu unterdrücken und unkenntlich zu machen. Doch die fraglichen Symbole gehören seiner Meinung nach nicht zum Unbewussten, sondern zum Vorbewussten. Freud war geneigt zu glauben, dass es eine Gruppe vorbewusster Symbole gibt, die für alle Menschen universell sind, als eine Art Pro-Sprache. Tatsächlich werden sie dann aber nicht unterdrückt, sondern zur Unterdrückung verwendet. Später vertrat Ernst Jones (1916) in seiner Arbeit über Symbolik die Ansicht, dass diese Ebene der Symbolik nicht angeboren ist, sondern von jedem Individuum neu geschaffen werden muss.

Wir können also folgendes Fazit ziehen, die Welt der Traumsymbolik ist vielfältig. Das Traumelement ist ein Symbol für den unbewussten Gedanken des Traums. Die Manifestation von Symbolen in Träumen ist jedoch begrenzt. Ein Traum drückt nicht alles in Symbolen aus, sondern nur bestimmte Elemente der verborgenen Gedanken einer Person. Wie Z. Freud herausfand, werden die meisten Symbole im Traum verwendet, um sexuelle Objekte, Beziehungen und Handlungen auszudrücken. Der Analytiker muss symbolische Sprache verwenden, um Botschaften aus dem Unbewussten zu interpretieren. Um Träume zu interpretieren, muss er ein Verständnis für Symbolik haben.

2.3 Traumdeutungstechnik

Die Traumdeutung bildet die Grundlage der psychoanalytischen Arbeit. In der therapeutischen Arbeit mittels Psychoanalyse sollte den Träumen der Klienten größte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es kommt oft vor, dass der Analytiker aus einem von einer Person erzählten Traum viel mehr über seinen Geisteszustand erfährt als aus zahlreichen Gesprächen.

Z. Freud widmete nicht nur der Offenlegung der Traumarbeit große Aufmerksamkeit, sondern auch ihrer Interpretation, die auf theoretischen Positionen über das Wesen und die Arbeit von Träumen basiert.

Bei der Traumdeutung geht es um die Berufung auf die Symbolsprache des Unbewussten, um sie in eine dem modernen Menschen zugängliche Sprache zu übersetzen. Die ihm verständliche Sprache des Bewusstseins, an die er sich im Alltag wendet.

Die Interpretation der Traumsymbole wird durch die Anwendung der Methode der freien Assoziation unterstützt, um die im Traum eingebetteten Bedeutungen aufzudecken. Wenn der Klient einen spontanen Gedanken- und Gefühlsfluss erlebt hat, wird er gebeten, diesen so vollständig wie möglich zu beschreiben. Die Hauptregel dieser Methode besteht darin, den Fluss der eigenen Gedanken offen zu beschreiben, ohne sie der Zensur auszusetzen. .

Beim Herstellen assoziativer Verbindungen sollte dem Klienten die Möglichkeit gegeben werden, die Kontrolle über das Gleiten von Gedanken entlang assoziativer Ketten zu entziehen – dies ist die Grundregel der Psychoanalyse: „Sie dürfen den Zeugen nicht unterbrechen, ihn drängen.“ Bereits in der Arbeit mit einer seiner ersten Patientinnen, Emmy von N. (1889 - 1891), erkannte Freud, dass er nichts erreichen würde, wenn er ihre Geschichte unterbrach; er versteht, dass man sich Geschichten von Anfang bis Ende bis ins kleinste Detail anhören muss.

Für einige Menschen verwendete Z. Freud assoziative Verknüpfungen, um die Erinnerung an einen Umstand wiederherzustellen, und schlug vor, sich an frühere und spätere Tatsachen, einzelne Momente zu erinnern und jedes mit dem Ereignis verbundene Objekt zu sehen und zu erkennen.

Eine allgemeine Vorstellung von den technischen Methoden der klassischen Psychoanalyse kann den folgenden Erläuterungen von S. Freud entnommen werden:

1. „Ich bestehe auf dem Rat, den Patienten auf das Sofa zu legen, während der Arzt hinter ihm Platz nehmen soll, damit der Patient ihn nicht sieht ... Da ich mich während der Anhörung selbst dem Fluss meiner unbewussten Gedanken hingebe , ich möchte nicht, dass der Ausdruck, den mein Gesicht dem Patienten gab, Material für Interpretationen oder Einfluss auf seine Aussagen war.

2. Sie sollten dem Patienten nicht sagen, worüber er sprechen soll. „Egal mit welchem ​​Material man eine Behandlung beginnt, ob aus einer Lebensgeschichte, einer Krankengeschichte oder Kindheitserinnerungen … dem Patienten wird gesagt: „Bevor ich Ihnen etwas sagen kann, muss ich viel über Sie wissen, bitte erzähl mir alles über dich, was du über dich weißt."

3. Wir müssen alles sagen. Es gibt keine Geheimnisse und Indiskretion gegenüber Dritten. Sie können Namen, Daten, nichts verbergen. Dieser Forderung „musst du gehorchen“ .

4. „Es ist notwendig, jeden bewussten Einfluss auf die eigene Erinnerungsfähigkeit zu eliminieren und sich ganz dem „unbewussten Gedächtnis“ hinzugeben. Sie müssen zuhören und sich nicht darum kümmern, ob Sie sich an etwas erinnern. Der Analysand behauptet oft, dass er schon früher irgendeine Art von Kommunikation gemacht hat, während er sicher sein kann, dass diese Kommunikation jetzt zum ersten Mal gemacht wurde.

5. Traumarbeit ist eine der Hauptmethoden der Psychoanalyse. „Nachdem ihm der Inhalt des Traums mitgeteilt worden war, begann Freud dieselbe Frage zu den einzelnen Elementen dieses Traums zu stellen: Was fällt dem Erzähler zu diesem Element ein, wenn er darüber nachdenkt?“ . Im Verständnis der in Träumen ausgedrückten unbewussten Bedürfnisse liegt laut Freud der Schlüssel zum Verständnis des Problems selbst.

6. Wann kann man beginnen, dem Patienten die notwendigen Informationen zu geben, wann ist es an der Zeit, ihm die geheime Bedeutung der Gedanken zu offenbaren, die in ihm auftauchen? Erst wenn der Patient beginnt, den Übertragungsprozess zu entwickeln. „Erstes Ziel der Behandlung bleibt, den Patienten an die Behandlung und an die Persönlichkeit des Arztes zu binden. Und dafür müssen Sie nur eines tun - geben Sie dem Patienten genügend Zeit.

Die klassische Psychoanalyse ist nicht für Menschen über 50 ausgelegt: „Menschen über 50 haben die Plastizität seelischer Prozesse verloren, auf die die Therapie angewiesen ist.“

Die Technik ist auch nicht anwendbar auf Personen, „die keine bekannte Bildung und keinen relativ glaubwürdigen Charakter haben“, schrieb Freud. „Ich habe eine Regel entwickelt, nur bedingt für einen Zeitraum von ein, zwei Wochen Patienten aufzunehmen, die ich wenig kenne.“

Bei nahen und lieben Menschen dürfe die Psychoanalyse nicht angewendet werden: „Was die Behandlung von ‚Angehörigen‘ betrifft, so bekenne ich diesbezüglich meine völlige Verwirrung und habe generell wenig Vertrauen in eine individuelle Beeinflussung.“

Bei einer Neurose ist es gefährlich, eine Person dazu zu drängen, stärker zu werden, als sie kann. "Eine beträchtliche Anzahl von denen, die jetzt krank fliehen, werden unter den angenommenen Bedingungen des Konflikts nicht überleben, sondern schnell zugrunde gehen oder ein Unglück erleiden, das schlimmer ist als ihre eigene neurotische Krankheit."

Manche Patienten verlangen, von einem bestimmten Symptom befreit zu werden, „aber sie überschätzen die Trennschärfe der Analyse. Natürlich kann der Analytiker viel erreichen, aber er ist nicht in der Lage, genau zu bestimmen, was er tun kann.

Die klassische Psychoanalyse ist ein langer Prozess. Auf die Frage, wie lange die Behandlung dauern könne, antwortete Freud mit den Worten von Äsop: "Um die Länge des Weges zu beantworten, müssen Sie den Schritt des Reisenden und die Geschwindigkeit seiner Bewegung kennen."

„Ich erlaube jedem, die Behandlung zu unterbrechen, wann es ihm beliebt, aber ich verhehle ihm nicht, dass ein Abbruch der Behandlung nach kurzer Arbeit keinen Erfolg bringt und ihn wie eine nicht abgeschlossene Operation leicht in einen unbefriedigenden Zustand führen wird.“

Wie V. M. Leybin feststellt, sollte man sich nicht beeilen, Träume zu interpretieren, selbst wenn Träume einfach erscheinen. Der Analytiker arbeitet nicht an der Traumdeutung, um irgendjemanden mit seiner Hellsichtigkeit zu beeindrucken. Der Zweck seiner Analyse ist es, etwas zu enthüllen, das dem menschlichen Bewusstsein verborgen ist und zu gesteigerten Erfahrungen geführt hat.

Die Arbeit der Traumdeutung erfordert eine durchdachte Einstellung zu buchstäblich jeder Kleinigkeit, jedem Symbol. V.M. Leybin rät noch einmal, den Patienten zu bitten, seinen Traum noch einmal zu erzählen, und keine voreilige Deutung zu geben.

Es sollte beachtet werden, dass die Analyse eines Traums eines gesunden Menschen eine detaillierte und detaillierte Untersuchung aller seiner Elemente beinhaltet, die Interpretation eines Traums eines Patienten jedoch auf therapeutische Aufgaben beschränkt ist.

Daraus lässt sich schließen, dass die Traumdeutung die Grundlage der psychoanalytischen Arbeit bildet. Traumarbeit ist eine der Hauptmethoden der Psychoanalyse. Den Träumen der Klienten sollte größte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Arbeit der Traumdeutung erfordert eine nachdenkliche Einstellung zu Kleinigkeiten.

Fazit

Keine Richtung hat außerhalb der Psychologie einen so hohen Bekanntheitsgrad erlangt wie die Psychoanalyse. Seine Ideen beeinflussten Kunst, Literatur, Medizin und andere Bereiche der Wissenschaft, die sich auf den Menschen beziehen.

In der Geschichte der Psychoanalyse nimmt die Traumtheorie einen besonderen Platz ein und markiert einen Wendepunkt. Dank ihr vollzog die Psychoanalyse den Schritt von einer psychotherapeutischen Methode zur Tiefenpsychologie.

Z. Freud, der sich um die maximale Wiederherstellung der psychischen Gesundheit von Patienten bemüht, entwickelte die theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und führte sie in die Praxis ein.

In seinen Schriften beleuchtete Z. Freud die grundlegenden Fragen der Organisation der inneren Welt des Individuums, seine Motive und Erfahrungen, die Konflikte zwischen seinen Wünschen und seinem Pflichtbewusstsein, die Ursachen von psychischen Zusammenbrüchen, die illusorischen Vorstellungen einer Person über sich und andere.

Z. Freuds Beitrag zur Traumanalyse ist enorm. Er zeigte, dass der Traum kein Unsinn ist, sondern eine verzerrte, verschleierte Erfüllung eines unterdrückten Verlangens. Seine Methode, Träume zu analysieren und zu interpretieren, wird verwendet, um unbewusst verborgene Konflikte aufzudecken.

Seine Ergebnisse erwiesen sich als so wichtig und bedeutsam, dass sie die weitere Richtung der Entwicklung der Psychoanalyse tatsächlich vorgaben. Z. Freud legte die Grundlagen für die unbewusste menschliche Aktivität, Zensur, Unterdrückung, Mechanismen der Verzerrung und Substitution, die Umwandlung des logischen Denkens in verschiedene Bilder, Widerstand, Symbolik. Dank des Studiums von Freuds Werken kann man seinen Geisteszustand, seine geheimen Wünsche, Träume verstehen sowie die Gedanken, Stimmungen und Gefühle eines anderen verstehen.

Ergebnisse

Die Psychoanalyse ist eine psychologische Theorie, die von Z. Freud entwickelt wurde, um die verborgenen Ängste des Klienten zu identifizieren, die aus dem Bewusstsein verdrängt wurden und seine Psyche traumatisierten. Gegenwärtig ist „Psychoanalyse“ eine wissenschaftliche Disziplin; eine Reihe von Maßnahmen zur Untersuchung mentaler Prozesse; Methode zur Behandlung von Störungen neurotischer Natur.

Die Psychoanalyse bezieht sich in erster Linie auf die Deutung von Träumen als Hauptmethoden zur Erforschung der Psyche. Die Traumanalyse ist ein unverzichtbares Werkzeug im therapeutischen Arsenal des Psychoanalytikers. Träume wurden für Freud zum Schlüssel zum theoretischen Verständnis des Unterbewusstseins. Darüber hinaus interpretierte er die Träume von Menschen, die nicht an psychischen Erkrankungen litten, und bot damit einen universellen Ansatz zur Analyse von Träumen.

Die Traumarbeit ist ein Beispiel für die unbewusste Umarbeitung des Denkprozesses. Die Übersetzung eines latenten Traums in einen expliziten Traum ist das Werk des Traums. Der Wunsch, von einem expliziten Traum zu einem verborgenen zu gelangen, ist die Traumdeutung. Die Traumarbeit produziert mehrere Ergebnisse, nämlich: Verdichtung, Verschiebung, Umwandlung von Gedanken in visuelle Bilder, Sekundärverarbeitung. All dies verzerrt den Traum und erschwert die Deutung.

Die Welt der Traumsymbolik ist vielfältig. Das Traumelement ist ein Symbol für den unbewussten Gedanken des Traums. Die Manifestation von Symbolen in Träumen ist jedoch begrenzt. Ein Traum drückt nicht alles in Symbolen aus, sondern nur bestimmte Elemente der verborgenen Gedanken einer Person. Wie Z. Freud herausfand, werden die meisten Symbole im Traum verwendet, um sexuelle Objekte, Beziehungen und Handlungen auszudrücken. Der Analytiker muss symbolische Sprache verwenden, um Botschaften aus dem Unbewussten zu interpretieren. Um Träume zu interpretieren, muss er ein Verständnis für Symbolik haben.

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Kinderträume, Z. Freud „Einführung in die Psychoanalyse“

LEKTION EINS
ABSTRAKT
Z. Freud. Einführung in die Psychoanalyse. Vorlesungen.
Vortrag 8. Kinderträume.
Um die Schwierigkeit der Traumverzerrung durch psychoanalytische Technik zu überwinden, ist es besser, Träume zu nehmen, in denen es keine oder nur eine sehr geringe Verzerrung gibt. Solche Träume treten bei Kindern auf.
In diesen Träumen gibt es in der Regel keine Verzerrung, aber dies ist keine absolute Regel. Kinderträume sind verständliche, vollwertige geistige Handlungen. Hier fallen der explizite und der latente Traum zusammen. Die Verzerrung eines Traums ist also keine Manifestation seiner Essenz. Ein Traum gibt eine direkte, unverhüllte Erfüllung dieses Verlangens.



Der Unterschied zwischen dem latenten und dem manifesten Traum, die Entstellung des latenten Traumgedankens, bleibt im einfachen Kindertraum, und das ist die Verwandlung des Gedankens in Erfahrung. Genau diese partielle Veränderung muss bei der Interpretation erst entdeckt werden.
Neben körperlichen Reizungen gibt es auch seelische. Diese Störungen verursachen vor allem Schlafstörungen bei einem Erwachsenen, was es schwierig macht, den Geisteszustand des Einschlafens und des Nachlassens des Interesses an der Welt festzustellen. Ein Mensch schläft nicht, weil er weiter an den Dingen arbeitet, die ihn beschäftigen. Für ein Kind ist die störende Irritation ein unerfüllter Wunsch, auf den es mit einem Traum reagiert.
Anhand der Merkmale des Traumes können wir wieder darauf zurückkommen, den Traum mit Fehlhandlungen zu vergleichen.
Beim Fehlhandeln werden störende und gestörte Tendenzen unterschieden, das Fehlhandeln selbst ist ein Kompromiß zwischen beiden. Das gleiche Muster gilt für Träume.
Wachträume sind in der Tat Wunscherfüllungen. Die Erfüllung von Wünschen ist das Hauptmerkmal eines Traums.
Charakteristische Merkmale, die als häufig gelten, werden dann nur für eine bestimmte Art und Anzahl von Träumen bestätigt.
Es gibt eine Klasse von unverzerrten Träumen, in denen, wie bei Kindern, die Wunscherfüllung leicht zu erkennen ist. Dies sind diejenigen, die während des gesamten Lebens durch die zwingenden Bedürfnisse des Körpers verursacht werden: Hunger, Durst, sexuelle Bedürfnisse.
Somatische Reize, die in einem Traum befriedigt werden - Hunger, Durst, sexuelles Bedürfnis. Geistige Irritationen, die das Erreichen eines Ziels in einem Traum verursachen - Ungeduld beim Warten auf eine Reise, "bequeme Träume", wenn jemand, der den Schlaf verlängern möchte, sieht, dass er bereits aufgestanden ist usw.
In allen anderen Träumen, außer denen kindlicher und infantiler Art, legt die Verzerrung Hindernisse in den Weg. Da sie nicht wissen, welcher psychischen Erregung sie verpflichtet sind, können wir nicht nachweisen, dass sie auch bestrebt sind, diese Erregung zu beseitigen.
Vorlesung 9. Traumzensur.
Träume sind die Beseitigung schlafstörender psychischer Reize durch halluzinatorische Befriedigung.
Aufgrund einiger Überlegungen und in Analogie zum Verständnis von Fehlhandlungen gehen wir davon aus, dass Träume anderer Art verzerrter Ersatz für einen unbekannten Inhalt sind und nur durch ihn erklärt werden sollten. Die Untersuchung, das Verstehen dieser Entstellung des Traumes ist die unmittelbare Aufgabe.
Die Verzerrung des Traumes ist das, was uns daran fremd und unverständlich erscheint, es ist das Produkt der Traumarbeit. Die Traumzensur ist an der Traumentstellung beteiligt. Es manifestiert sich überall dort, wo das Traumelement besonders schwach erinnert wird, wo ein abgeschwächtes, ungefähres Anspielungswort das ersetzt, was sein sollte. Die dritte Wirkungsweise ist die Passage, Modifikation, Umordnung von Material.
Gerade die Zensur des Traums ist eine der Ursachen der Traumverzerrung.
Modifikation und Umordnung nannten wir früher Verdrängung. Nach Bemerkungen über die Wirkung der Traumzensur wendet sich F. der Frage nach ihrer Dynamik zu.
Die Dynamik der Zensur. Was in der Deutung als Widerstand erscheint, ist nun in der Arbeit des Traumes dessen Zensur. Der Deutungswiderstand ist nur die Objektivierung der Traumzensur. Die Zensur stirbt nicht nach der Einführung der Verzerrung aus, sie ist eine ständig wirkende Kraft, die bestrebt ist, die Verzerrung aufrechtzuerhalten.
Eine Studie über die Tendenzen, die Zensur ausüben, ist eine Studie über diejenigen, die zugegebenermaßen im Wachzustand geträumt haben, dem er zustimmt. Wenn wir eine völlig korrekte Interpretation unseres eigenen Traums ablehnen, handeln wir aus den gleichen Gründen.
Allerdings müssen die Tendenzen, gegen die sich die Traumzensur richtet, in Bezug auf letztere beschrieben werden. Zurückgewiesene Wünsche, die in einem Traum verzerrt sind, sind eine Manifestation grenzenloser Selbstsucht. Von allen ethischen Bindungen befreit, taucht das Selbst in jedem Traum auf und spielt darin die Hauptrolle.
Die Lustlust – die Libido – wählt ihre Objekte frei, am liebsten gerade die verbotenen. Wünsche, die uns der menschlichen Natur fremd erscheinen, sind stark genug, um Träume hervorzurufen. Hass kann auch weit verbreitet sein. Von der Zensur zurückgewiesene Begierden scheinen einer wahren Hölle zu entsteigen; im Wachzustand, nach der Interpretation, scheint uns keine Zensur gegen sie streng genug.
Es gibt Träume, die berechtigte Wünsche und dringende körperliche Bedürfnisse befriedigen. Aber es gibt keine Verzerrung in diesen Träumen. Sie brauchen es nicht, sie können ihre Funktion erfüllen, ohne die ethischen und ästhetischen Tendenzen des Ichs zu verletzen.
Die Traumverzerrung hängt von zwei Faktoren ab. Einerseits ist es um so größer, je schlimmer der von der Zensur zurückgewiesene Wunsch ist, andererseits aber umso strenger die Anforderungen der damaligen Zensur.
Die Annahme, dass es im Seelenleben unbewusste Tendenzen gibt, ist kein Beweis dafür, dass im bewussten Leben die entgegengesetzten Tendenzen vorherrschen.
Vortrag 11
Vier Arten von Beziehungen zwischen den Elementen eines Traums und seinem eigenen Inhalt: Teil zum Ganzen; Annäherung oder Hinweis; symbolische Beziehung und visuelle Darstellung des Wortes.
Diese Arbeit, die den latenten Traum in den manifesten Traum bringt, wird Traumarbeit genannt. Die Arbeit in der entgegengesetzten Richtung, die darauf abzielt, vom manifesten Traum zum latenten Traum zu gelangen, ist die Arbeit der Interpretation. Die Deutungsarbeit versucht, die Arbeit des Träumens zu eliminieren.
Kinderträume erlebten die Teilarbeit des Träumens, nämlich die Umsetzung von Wünschen in die Realität und die Umsetzung von Gedanken in visuelle Bilder. Hier ist keine Interpretation erforderlich. In anderen Träumen kommt eine Verzerrung des Traumes hinzu, die beseitigt werden muss. Die erste Errungenschaft der Traumarbeit ist die Verdichtung. Jene. ein expliziter Traum enthält weniger als ein latenter. Kondensation tritt aufgrund der Tatsache auf, dass: 1) bestimmte verborgene Elemente im Allgemeinen weggelassen werden; 2) nur ein Teil gewisser latenter Traumkomplexe geht in einen expliziten Traum über; 3) versteckte Elemente, die etwas gemeinsam haben, werden in einem expliziten Traum kombiniert, zu einem verschmolzen.
Durch die Überlagerung einzelner verdichteter Einheiten entsteht in der Regel ein undeutliches unscharfes Bild. Ähnlich dem, das man erhält, wenn man mehrere Bilder auf einer Fotoplatte aufnimmt.
Für die Traumarbeit ist die Bildung solcher Mischungen sehr wichtig, weil wir nachweisen können, dass die dafür notwendigen allgemeinen Zeichen speziell dort geschaffen werden, wo sie vorher nicht vorhanden waren, beispielsweise durch die Wahl des verbalen Ausdrucks eines Gedankens . Verdichtungen und Verwirrungen haben bei der Entstehung einiger Fälle von Versprechern eine Rolle gespielt.
Obwohl die Kondensation den Traum unverständlich macht, erweckt sie dennoch nicht den Eindruck, als sei sie das Ergebnis der Traumzensur. Eine Folge der Verdichtung ist auch die Beziehung zwischen dem latenten und dem manifesten Traum, die darin besteht, dass zwischen den verschiedenen Elementen und keine einfache Korrespondenz besteht. Ein explizites Element entspricht gleichzeitig mehreren verborgenen, und umgekehrt kann ein verborgenes Element wie in Form eines Kreuzes an mehreren expliziten teilnehmen.

Suggestionssubstitution ist aus unserem Wachdenken bekannt, aber es gibt einen Unterschied. Beim Denken im Wachzustand sollte der Hinweis leicht verständlich sein und der Ersatz einen semantischen Bezug zu seinem eigenen Inhalt haben.
Zensur erreicht ihr Ziel nur dann, wenn es ihr gelingt, den Weg zurück von der Anspielung auf den eigenen Inhalt vollständig zu versperren.
Das dritte Ergebnis der Traumarbeit ist psychologisch am interessantesten. Es besteht darin, Gedanken in visuelle Bilder zu verwandeln. Nicht alles in den Traumgedanken unterliegt dieser Umwandlung, etwas behält seine Form und erscheint im manifesten Traum als Gedanke oder Wissen; visuelle Bilder sind auch nicht die einzige Form, in die sich Gedanken verwandeln.
Die Zahl der Traumteile, in die er zerfällt, ist in der Regel mit der Zahl der Hauptthemen, dem Gedankengang des latenten Traumes verbunden; ein kurzer einleitender Traum bezieht sich oft auf den nachfolgenden ausführlichen Haupttraum als Einführung oder Motivation; der Nebensatz in den Traumgedanken wird im manifesten Traum durch den Wechsel der darin enthaltenen Szenen ersetzt und so weiter. Die Form der Träume ist also keineswegs unbedeutend und bedarf ihrer Deutung.
Der Unsinn und die Absurdität von Träumen haben auch ihre Bedeutung. An dieser Stelle wird der Widerspruch zwischen medizinischem und psychoanalytischem Traumverständnis aufs letzte gesteigert. Aus medizinischer Sicht ist ein Traum bedeutungslos, weil die geistige Aktivität des Schläfers jeder Kritik entbehrt; aus Sicht der Psychoanalyse hingegen ist der Traum sinnlos, wenn die in den Traumgedanken enthaltene Kritik, das Urteil „das ist sinnlos“, ihr Bild finden muss.
Zu den auffälligsten Entdeckungen gehört die Art und Weise, wie die Traumarbeit die Widersprüche des latenten Traums auflöst.
Mit Gegensätzen verhält sich die Traumarbeit wie mit Zufällen und drückt sie mit besonderer Vorliebe für dasselbe manifeste Element aus.
In Träumen gibt es Umkehrungen der Situation, Veränderungen in der Reihenfolge, archaische Züge der Traumarbeit. Die Arbeit des Traumes lässt die Gedanken einen Rückschritt gehen, beraubt sie ihrer Entwicklung, und mit dieser Rückbildung muss alles verschwinden, was im Laufe der Entwicklung von Erinnerungsbildern bis zu Gedanken erworben wurde.
Es gibt auch einen Teil der Traumarbeit, die sogenannte Sekundärverarbeitung, die versucht, aus den unmittelbaren Ergebnissen der Traumarbeit ein mehr oder weniger harmonisches Ganzes zu formen. Gleichzeitig wird das Material oft überhaupt nicht sinngemäß verortet, und wo es notwendig erscheint, werden Einschübe gemacht.
Aber die Arbeit des Traumes darf nicht überschätzt werden, ihr darf nicht zu viel zugetraut werden. Sie kann nicht mehr als das Ganze verdichten, verschieben, visualisieren und überarbeiten. Auch die Traumarbeit kann keine Sprache erzeugen. Sie sind Nachahmungen und bestehen aus Reden, die der Träumer an dem Tag, an dem er geträumt hat, gehört oder geäußert hat und die als Material oder als Anregung für den Traum in die latenten Gedanken aufgenommen wurden.
Die Arbeit des Träumens ist ein Vorgang eigentümlicher Art, wie ihn das Seelenleben bisher nicht kannte. Solche Verdichtungen, Verschiebungen, regressiven Transformationen von Gedanken in Bilder sind neue Objekte, deren Kenntnis die Bemühungen der Psychoanalyse bereits hinreichend belohnt.
Vorlesung 13. Archaische Züge und Infantilismus der Träume.

Die Ausdrucksweise der Traumarbeit wird daher als archaisch oder regressiv bezeichnet.
Die Vorzeit, in die uns die Traumarbeit zurückführt, ist von zweierlei Art: erstens ist es eine individuelle Vorzeit, die Kindheit, phylogenetisch. Eine symbolische Beziehung zum Beispiel, die das Individuum nie gelernt hat, kann mit Recht als phylogenetisches Erbe betrachtet werden.
Dies ist jedoch nicht das einzige archaische Merkmal des Traums. Das Traumleben weiß, wie man auf verborgene infantile Erfahrungen zugreifen kann, und diese Fähigkeit, sich des vergessenen Materials der Kindheit zu entledigen, ist ein weiteres archaisches Merkmal des Traums.
In den Erinnerungen des Kindes bleibt nur das Wichtige. Erst durch die Verdichtungs- und vor allem Verdrängungsprozesse erscheint anderen das Wichtige in der Erinnerung, was unwichtig erscheint. Freud nannte diese Kindheitserinnerungen daher Deckerinnerungen.
In der psychoanalytischen Behandlung stellt sich natürlich die Aufgabe, sich an eine Lücke in der Kindheitserinnerung zu erinnern. Die Eindrücke der Kindheit werden nie wirklich vergessen, sie waren nur unzugänglich, verborgen, gehörten dem Unbewussten an. Das Traumleben weiß sich Zugang zu diesen latenten infantilen Erfahrungen zu verschaffen.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Reize der Träume böswillig energische und hemmungslose sexuelle Begierden sind, was es notwendig machte, Träume zu zensieren und zu verzerren. Diese bösen Wünsche kommen aus der Vergangenheit, oft aus der sehr nahen Zukunft. Wenn Sie beispielsweise hinter einem Traum Geschwistern einen Todeswunsch offenbaren, sollten Sie ihn nicht für unerklärlich halten, Sie finden dessen Vorbild leicht in der frühen Kindheit, nicht selten auch in den späteren Jahren des gemeinsamen Lebens. Bei einer großen Anzahl von Menschen offenbart der Traum den Wunsch, die Eltern zu eliminieren, nämlich einen von ihnen, der vom gleichen Geschlecht ist wie der Träumer.
Später kommt der scheinbar mysteriöse Todeswunsch für einen geliebten Menschen aus einer früheren Einstellung ihm gegenüber.
Als Ergebnis des Studiums der Kinderpsychologie haben wir entdeckt, dass nicht nur der Stoff vergessener Kindheitserlebnisse für Träume zur Verfügung steht, sondern wir haben auch gesehen, dass das Seelenleben von Kindern mit all seinen Eigenheiten, Egoismus, inzestuöser Liebesobjektwahl etc . im Unbewussten, und dieses Träumen bringt uns jede Nacht in dieses infantile Stadium zurück. Somit wird bestätigt, dass das Unbewusste des Seelenlebens infantil ist.
Als Ergebnis der Studie kommen wir zu folgendem. Erstens ist die Regression der Traumarbeit nicht nur formal, sondern auch materiell. Es bringt nicht nur unsere Gedanken in eine primitive Ausdrucksform, sondern belebt auch alle charakteristischen Züge unseres primitiven Seelenlebens, die frühere Allmacht des Ichs, die ersten Manifestationen des Sexuallebens, sogar den alten Zustand des Intellekts, wenn der symbolische Beziehung kann als solche verstanden werden.
Zweitens müssen wir all dieses langjährige Infantile jetzt als das Unbewusste klassifizieren, dessen Vorstellungen sich jetzt ändern und erweitern.
Zwischen diesen beiden Teilen entfaltet sich das Traumwerk.
Vortrag 14
Wir haben aus Kindheitsträumen gelernt, dass die Traumarbeit darauf abzielt, schlafstörende Wunscherfüllungen zu beseitigen.
Alle Träume sind Kinderträume, sie arbeiten mit Kindermaterial, mit Kindergeistbewegungen und mit Hilfe von Kindermechanismen. In Anbetracht der Aufhebung der Traumverzerrung müssen wir weiter untersuchen, ob der Wunscherfüllungssatz auf verzerrte Träume ausgedehnt werden kann.
In verzerrten Träumen kann die Wunscherfüllung nicht offensichtlich sein, sie muss gesucht werden, so dass es ohne Traumdeutung unmöglich ist, darauf hinzuweisen. Wünsche nach verzerrten Träumen - verboten, von der Zensur abgelehnt, ihre Existenz wurde zur Ursache der Verzerrung, zum Motiv für das Eingreifen der Zensur.
Wenn der Traum die Erfüllung eines Wunsches ist, dann sind schmerzhafte Empfindungen in einem Traum unmöglich, aber Folgendes muss berücksichtigt werden. Erstens, dass es der Traumarbeit nicht ganz gelungen ist, die Wunscherfüllung herbeizuführen, so dass ein Teil des quälenden Affekts der Traumgedanken im manifesten Traum verbleibt. Diese Gedanken sind noch quälender als der daraus resultierende Traum. Begünstigt wird dieses Scheitern dadurch, daß die Traumarbeit viel schwerer die Affekte im richtigen Sinne zu verändern als den Inhalt; Affekte sind manchmal sehr hartnäckig. Jene. die Traumarbeit hat den quälenden Gedankeninhalt in eine Wunscherfüllung verwandelt, während der quälende Affekt unverändert durchbricht. In solchen Träumen entspricht der Affekt nicht dem Inhalt, was sich aus der nicht sehr engen Beziehung zwischen Inhalt und Affekt erklärt.
Zweiter Augenblick. Die Erfüllung eines Wunsches bereitet demjenigen Freude, der den Wunsch hat, aber dieser spezielle Wunsch wird abgelehnt, zensiert, sodass die Erfüllung eines solchen Wunsches keine Freude bereiten kann. Das entgegengesetzte Gefühl tritt in Form von Angst auf.
Schreckliche Träume haben oft einen völlig entstellungsfreien Inhalt, d.h. der Zensur entkommen. Sie sind oft unverhüllte Wunscherfüllung, wo statt Zensur die Angst herrscht, die Angst vor der Macht aufgestauter Wünsche.
Ein schrecklicher Traum führt normalerweise zum Erwachen, hier ist das Ergebnis des Traums negativ. Wenn sich die Zensur gegenüber jeder Begierde machtlos fühlt, dann greift sie zum letzten Ausweg - den Schlafzustand unter dem Einfluss wachsender Angst aufzugeben.
Tagsüber übt die Zensur starken Druck auf abgelehnte Wünsche aus und verhindert, dass sie sich in irgendeiner Art von Aktion manifestieren. Nachts wird diese Zensur, wie alle anderen Interessen des Seelenlebens, auf ein einziges Schlafbedürfnis reduziert oder stark abgeschwächt. Durch diese nächtliche Lockerung der Zensur können verbotene Begierden wieder aufleben. Es gibt Angstpatienten, die an Schlaflosigkeit leiden und zugeben, dass sie ihre Schlaflosigkeit zuerst selbst gewollt haben. Sie trauten sich nicht einzuschlafen, weil. hatten Angst vor ihren Träumen, d.h. Folgen dieser Zensurlockerung.
Drittens kann durch die Erfüllung des Wunsches eine Bestrafung vollzogen werden. Es gibt viele solcher strafbaren Neigungen im Seelenleben des Menschen, sie sind sehr stark und können für einen Teil der schmerzhaften Träume verantwortlich gemacht werden. Dazu muss hinzugefügt werden, dass Angst das direkte Gegenteil von Begierde ist, dass die Gegensätze im Zusammenhang besonders nahe beieinander liegen und im Unbewussten zusammenfallen, ferner, dass Bestrafung auch die Erfüllung von Begehren ist, aber eines anderen – eine Zensur Person.
Verborgene Gedanken sind erstens für den Träumer unbewusst, zweitens sind sie vernünftig und zusammenhängend, so dass sie als nachvollziehbare Reaktionen auf die Ursache des Traums aufgefasst werden können, drittens können sie die Bedeutung jeder geistigen Bewegung oder geistigen Operation haben. Diese Gedanken sind die Überreste der Eindrücke des Tages. Dies ist nur ein Teil der verborgenen Gedanken des Traums. Außerdem kommt zu den Resten der Tageseindrücke etwas zum Unbewußten hinzu, ein starkes, aber verdrängtes Verlangen, und erst das macht die Traumbildung möglich. Der Einfluss dieses Verlangens auf die Reste der Tageseindrücke bringt einen anderen Teil der latenten Gedanken des Traums zum Vorschein, der aus dem Wachleben nicht mehr rational und verständlich erscheint.
Die Rolle des Kapitalisten bei der Traumbildung spielt immer das unbewußte Begehren; es gibt psychische Energie für die Bildung eines Traums ab; der Unternehmer ist das Überbleibsel der Tageseindrücke, der diese Ausgaben verwaltet.
Zwar mag der Kapitalist selbst eine Idee haben, und der Unternehmer mag Kapital haben. Dies vereinfacht die praktische Situation, erschwert aber das theoretische Verständnis. In der Volkswirtschaft wird immer eine Person in zwei geteilt – den Kapitalisten und den Unternehmer – und sie werden die Grundposition wiederherstellen, von der unser Vergleich ausgegangen ist. Auch bei der Traumbildung treten die gleichen Variationen auf.
Die Reste der Tageseindrücke sind nicht im gleichen Sinne unbewusst wie unbewusste Wünsche. Das Verlangen zu träumen gehört zu einem anderen Unbewussten, zu dem, was wir als infantil erkennen und mit besonderen Mechanismen ausstatten.
Es wäre durchaus angemessen, diese beiden Arten des Unbewussten zu trennen und ihnen unterschiedliche Begriffe zu geben (aber dies geschieht nach der Bekanntschaft mit dem Gebiet der Neurosen).
Vortrag 29
Einen besonderen Platz in der Geschichte der Psychoanalyse nimmt die Traumtheorie ein, dank der die Psychoanalyse den Schritt von einer psychotherapeutischen Methode zur Tiefenpsychologie vollzogen hat. Interesse am Beispiel der Traumtheorie nachzuvollziehen, welche Veränderungen in dieser Zeit in der Psychoanalyse stattgefunden haben und welche Fortschritte beim Verständnis und der Bewertung dieser Theorie durch andere gemacht wurden.
Analytiker tun so, als hätten sie nichts mehr über den Traum zu sagen, als sei die Entwicklung der Traumtheorie abgeschlossen.
Wenn ein Patient während der Psychoanalyse über einige seiner Träume spricht, nehmen wir an, dass er uns eine jener Botschaften gibt, zu denen er verpflichtet ist, sich einer Behandlung durch die analytische Methode zu unterziehen.
Wenn es uns gelingt, den Traum in eine so bedeutungsvolle Aussage zu verwandeln, eröffnet sich die Aussicht, Neues zu lernen, eine Botschaft zu erhalten, die uns sonst verschlossen bleibt.
Der erste Schritt wird eine neue Einstellung zum Traumproblem sein, indem zwei neue Begriffe, Namen, eingeführt werden.

Wir müssen den manifesten Traum in einen latenten verwandeln und uns vorstellen, wie dieser letztere im Seelenleben des Träumers zum ersteren wird. Der erste Teil der Arbeit ist praktisch, es ist die Aufgabe, einen Traum zu deuten, was eine bestimmte Technik erfordert; die zweite ist theoretisch, sie muss den vermeintlichen Prozess der Traumarbeit erklären und kann nur eine Theorie sein.
In welcher Reihenfolge schlagen wir vor, dass der Patient die Fragmente seines Traums betrachtet.
Der Patient wird aufgefordert, Fragmente seines Traums zu betrachten. Hier stehen mehrere Wege offen. Sie können der chronologischen Reihenfolge folgen, die sich aus der Traumgeschichte ergibt. Dies ist die strengste, klassische Methode.
Oder wir bitten Sie, im Traum zunächst die Reste der Tageseindrücke zu finden, denn in fast jedem Traum taucht ein Erinnerungsfragment oder eine Anspielung auf ein Ereignis des Vortages auf, oft mehrere solcher Ereignisse, und wenn wir diesen Zusammenhängen folgen, finden wir oft sogleich einen Übergang von der scheinbar fernen Traumwelt in die Wirklichkeit Leben des Patienten.
Oder wir schlagen vor, mit jenen Elementen des Trauminhalts zu beginnen, an die man sich besonders erinnert. Mit Hilfe dieser Elemente ist es einfach, eine Vielzahl von Assoziationen hervorzurufen. Der Strom plötzlicher Gedanken steht in engem Zusammenhang mit dem Inhalt des Traumes, näher als nur Ausgangspunkte. Der Traum ist eine kurze Zusammenfassung des Vereins, der nach noch unverständlichen Regeln gemacht wurde und dessen Elemente so tun, als wären sie auserwählte Repräsentanten ihrer Gesamtheit.
Aber die Assoziationen zum Traum sind noch nicht die latenten Gedanken des Traums. Einerseits liefern Assoziationen viel mehr, als für die Formulierung der latenten Traumgedanken notwendig ist, nämlich all die Überlegungen, Übergänge, Verbindungen, die der Intellekt des Patienten herstellen muss, um sich den Traumgedanken zu nähern. Andererseits hört die Assoziation oft kurz vor den Traumgedanken auf, nähert sich ihnen nur und berührt sie kaum mit einem Hinweis. Dann ergänzen wir, was nur angedeutet ist, ziehen Schlüsse, drücken aus, was der Patient nur am Rande erwähnt hat.
Einige Inhaltselemente müssen als Symbole interpretiert werden, die assoziative Methode ist nicht gut.
Nicht alle Träume können mit dieser Methode gedeutet werden, da die Deutungsarbeit trotz Widerständen geleistet wird, die von kaum wahrnehmbaren Ausmaßen bis hin zu einem absolut unüberwindbaren Hindernis reichen können.
Manifestationen dieses Widerstands sind im Arbeitsprozess nicht zu übersehen.
In einigen Fällen sind die Assoziationen unmittelbar, in anderen stolpert der Patient und zögert, bevor er eine Assoziation äußert. Je länger und verschlungener die Assoziationskette, desto stärker der Widerstand. Das Vergessen von Träumen weist auch auf Widerstand hin. Wenn wir irgendwann in der analytischen Arbeit die Schwierigkeit beseitigen, die die richtige Einstellung des Patienten zur Analyse verhindert hat, wird der vergessene Traum wiederhergestellt.
Wenn ein Fragment aus dem Traum herausfällt und dann wiederhergestellt wird, sollte dies als Versuch verstanden werden, dieses Fragment zu vergessen, aber es ist dieses Fragment, das von größter Bedeutung sein wird.
Wir stellen oft fest, dass der Träumer oft versucht, dem Vergessen seiner Träume selbst entgegenzuwirken, indem er sie unmittelbar nach dem Aufwachen aufschreibt. Wir können sagen, dass es nutzlos ist, weil. der Widerstand, dem der Trauminhalt abgetrotzt wird, überträgt sich dann auf die Assoziation und macht den manifesten Traum einer Deutung unzugänglich. Unter diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass bei einer weiteren Zunahme des Widerstands Assoziationen im Allgemeinen unterdrückt werden und damit die Möglichkeit der Traumdeutung verloren geht.
Aus all dem können wir schließen, dass der Widerstand, den wir bei der Traumdeutung wahrnehmen, auch am Traumgeschehen beteiligt sein muss. Es gibt Unterschiede in Träumen, die auftreten, wenn es wenig oder großen Widerstandsdruck gibt, aber dieser Druck ist nicht während des gesamten Traums gleich.
Widerstand ist ein Zeichen von Konflikt. Anscheinend gibt es eine Kraft, die sich ausdrücken will, und es gibt eine Kraft, die sich dem widersetzt. Was dann als ausdrücklicher Traum erscheint, vereinigt alle Entscheidungen, in denen dieser Kampf zweier Strebungen verkörpert ist.
Es gibt auch Fälle, die für das Auftreten eines Traums am charakteristischsten sind, in denen der Konflikt zu einem Kompromiss führt.
Wenn der Traum die Gedanken des Traumes ungenau wiedergibt, wenn er der Interpretation bedarf, um die Kluft zwischen ihnen zu überbrücken, dann ist dies das Verdienst der widerständigen, verzögernden und einschränkenden Instanz, die wir durch den Widerstand in der Traumdeutung entdeckt haben . Während wir Träume als isoliertes Phänomen untersuchten, nannten wir diese Instanz die Traumzensur, ungeachtet der damit verbundenen mentalen Formationen.
Der Traum ist ein pathologisches Produkt, das erste Glied in der Kette, das ein hysterisches Symptom, eine Zwangsvorstellung, eine wahnhafte Vorstellung enthält, sich aber von ihnen durch seine vorübergehende Natur und dadurch unterscheidet, dass es unter Bedingungen auftritt, die für das normale Leben charakteristisch sind.
Bei der Psychose geschieht der Realitätsentzug auf zwei Arten: entweder wenn das verdrängte Unbewusste so überwältigend wird, dass es das realitätsabhängige Bewusstsein überwältigt, oder wenn die Realität so viel unerträgliches Leid in sich trägt, dass sich das bedrohte Ego in die Hände des Unbewussten wirft fährt in verzweifeltem Protest.
Die harmlose Traumpsychose ist das Ergebnis eines bewusst gewollten und nur vorübergehenden Rückzugs von der Außenwelt und verschwindet, wenn die Beziehungen zu dieser Welt wieder aufgenommen werden.
Über die Traumerfüllung einer bestimmten Funktion oder Arbeit.
Der Ruhezustand im Schlaf ist Gefahren aus drei Richtungen ausgesetzt: durch äußere Reize, durch nicht verschwindende Tagesinteressen und durch verdrängte Triebe, die auf eine Gelegenheit warten, sich zu manifestieren.
Ein Traum ist ein Versuch, einen Wunsch zu erfüllen. Unter gewissen Umständen kann der Traum seine Absicht entweder nur sehr unvollkommen ausführen oder sie ganz aufgeben. Offenbar gewinnt die unbewusste Fixierung auf das Trauma während dieser Störungen in der Erfüllung der Traumfunktion die Oberhand.
Während der Schläfer träumen muss, weil die nächtliche Entspannung der Verdrängung das Streben nach traumatischer Fixierung aktivieren lässt, bleibt seine Traumarbeit, die Spuren der Erinnerung an die traumatische Situation in eine Wunscherfüllung verwandeln möchte, wirkungslos.
In solchen Fällen kann Schlaflosigkeit auftreten; aus Angst vor dem Scheitern der Traumhandlung verweigert die Person den Schlaf. Traumatische Neurose zeigt uns hier einen Extremfall, aber der traumatische Charakter muss auch für Kindheitserlebnisse anerkannt werden, so dass man sich nicht wundern darf, wenn bei anderen Zuständen erhebliche Störungen der Traumfunktion auftreten.

FRAGEN FÜR DIE ERSTE LEKTION
1. "Die Traumdeutung" - eine allgemeine Einschätzung der Arbeit: das Problem von Genre und Stil. Persönliche Motive zum Schreiben. Die Gründe für seine frühe Ablehnung und den anschließenden Triumph.
Unter den Psychologen des 20. Jahrhunderts ist der österreichische Arzt Z.F. gehört zu einem besonderen Ort. Sein Hauptwerk Die Traumdeutung erschien 1900. Seitdem sind verschiedene wissenschaftliche Autoritäten in der Psychologie aufgestiegen und haben sich gegenseitig ersetzt. Aber keiner von ihnen weckt noch immer ein solches Interesse wie Freud und seine Lehren. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass seine Arbeiten, die das Gesicht der Psychologie im 20. Jahrhundert veränderten, die grundlegenden Fragen der Organisation der inneren Welt des Individuums, seine Motive und Erfahrungen, Konflikte zwischen seinen Wünschen und seinem Pflichtgefühl beleuchteten , die Ursachen von Nervenzusammenbrüchen, illusorische Vorstellungen einer Person über sich selbst und andere.
Nachdem er die Rolle tiefer, unbewusster Motive bei der Regulation menschlichen Verhaltens entdeckt und damit eine neue Orientierung in der Psychotherapie von Neurosen etabliert hatte, präsentierte Freud seine Entdeckung der wissenschaftlichen Welt in Kategorien und Schemata, die leicht anfällig für Kritik sind, die zusammen mit das Unkraut, warf den Samen aus, der später in eine Reihe produktiver Hypothesen und Präsentationen keimte. Aber Freuds (bis in die 1920er Jahre) feste Überzeugung, dass die Libido als das Haupterklärungsprinzip aller menschlichen Triebe, Leidenschaften und Unglücke anzusehen sei, widersetzte sich ihm mit überwältigender Mehrheit derjenigen, mit denen er die unbewusste Psyche erforschte, angefangen bei Breuer, der sich mit seinem gestrigen Co-Autor entschieden zerstritten hat. Im Bruch mit Breuer beschloss Freud, zusammen mit den drei Behandlungen, die er für Hysterie getestet hatte (Hypnose, Übertragungsanalyse und freie Assoziation), die Psychoanalyse zu testen, um die Ursachen seiner eigenen psychischen Konflikte und neurotischen Zustände zu identifizieren. Dafür war natürlich keines der bisherigen Verfahren geeignet. Und dann wandte er sich dem Studium seiner eigenen Träume zu, deren Ergebnisse er in dem bereits erwähnten Buch Traumdeutung skizzierte. Er betrachtete es ausnahmslos als sein Hauptwerk, obwohl es nicht den Pansexualismus enthält, mit dem Freuds Name gewöhnlich in Verbindung gebracht wird.
Schon vor dieser Arbeit griff Freud die Idee an, dass das „Szenario“ der Träume trotz seiner scheinbaren Absurdität nichts weiter ist als ein Code verborgener Wünsche, die in den Riten-Symbolen dieser Form des Nachtlebens befriedigt werden. Freud war von diesem Vorschlag so erschrocken, dass er sich erinnerte, unter welchen Umständen er darauf gekommen war. Es war Donnerstagabend, der 24. Juli 1895, in der nordöstlichen Ecke der Terrasse eines der großen Restaurants. Bei dieser Gelegenheit bemerkte Freud ironisch, dass an dieser Stelle eine Tafel hätte angenagelt werden sollen: "Hier wurde das Geheimnis der Träume von Dr. Freud entdeckt." Es ist daher natürlich, dass Freud seine eigenen Träume nach dem Aufwachen betrachtete, basierend auf der Hypothese, die er bereits über die Symbolik von Bildern hatte. Das Buch beschrieb Methoden zur Konstruktion dieser Bilder: ihre Verdichtung zu einer Art bizarren Komplexes, das Ersetzen des Ganzen durch einen Teil, Personifizierung usw. Es wurde angenommen, dass es Symbole (des Fliegens, des Fallens, des Sehens scharfer Gegenstände im Wasser, eines Gefallenen) gab Zahn usw.), die eine universelle Bedeutung für alle Menschen haben. Die Überprüfung dieser Bestimmung durch unabhängige Autoren bestätigte diese Schlussfolgerung nicht.
Freud erklärte Traumbilder als Kategorien von Affekten. Seiner Meinung nach, mit den Worten eines sowjetischen Psychologen, "glänzt ein Traum wie der Mond mit reflektiertem Licht." Die Energiequelle liegt im Unbewussten, in den Affekten von Angst, Neigungen und anderen aus dem täglichen Leben verdrängten Erfahrungen. Sie sprechen über sich selbst in einer besonderen Symbolsprache, deren Vokabular und Konstruktionsweise Freud zu restaurieren versuchte. Er ging davon aus, dass Träume zu derselben Kategorie von Phänomenen gehören, mit denen sich ein Arzt auseinandersetzen muss, der die Symptome der Hysterie behandelt. Da die Traumbilder gesunde Menschen besuchen, wurde der Appell an den Mechanismus der Erzeugung dieser Bilder (von Freud sorgfältig analysiert) als das "Reich des Unbewussten" dargestellt, als eine uralte, archaische Schicht des Seelenlebens, die hinter dem Gitter von verborgen ist Bewusstsein des modernen Individuums.
2. Der Zustand des Schlafens und Träumens. Traumfunktionen.
Das erste, was alle Träume eint, ist, dass wir gleichzeitig schlafen. Träumen ist ein Zwischenzustand zwischen Schlaf und Wachsein.
Schlaf ist ein physiologisches und biologisches Problem, bei dem es noch viele Kontroversen gibt.
Schlaf ist ein Zustand, in dem man von der Außenwelt nichts wissen will, das Interesse daran schwindet. Dies ist eine Rückkehr zur intrauterinen Existenz. Jedes Erwachen am Morgen ist wie eine neue Geburt.
Träume entstehen in visuellen Bildern, Interpretationsschwierigkeiten entstehen dadurch, dass diese Bilder in Worte übersetzt werden müssen.
Ein Traum ist eine Reaktion auf einen Reizstoff, der den Schlaf stört; Reize, die während des Schlafs auftreten, erscheinen in einem Traum. Es muss nicht immer eine sinnliche Beeinflussung von außen sein, manchmal ist es eine Reizung, die von den inneren Organen ausgeht – eine organische Reizung.
Ein Traum stört den Schlaf nicht, sondern schützt ihn, beseitigt Schlafstörungen.
Träume sind die Beseitigung schlafstörender psychischer Reize durch halluzinatorische Befriedigung. Die Erfüllung von Wünschen ist das Hauptmerkmal eines Traums.
Was Traum genannt wird – wir nennen den Text eines Traums oder einen expliziten Traum, und was wir suchen, vermuten wir hinter dem Traum – die verborgenen Gedanken des Traums.
Traumfunktion: Träume müssen als Reaktion auf einen psychischen Reiz gleichbedeutend mit einer Befreiung von diesem Reiz sein, damit dieser eliminiert wird und weitergeschlafen werden kann.
3. Traum als Wunscherfüllung. Regression in der Traumarbeit. Kinderträume.
Das Hauptmerkmal eines Traums ist, dass er durch Verlangen motiviert ist, die Erfüllung dieses Verlangens wird zum Inhalt des Traums. Ähnlich konsequent ist auch, dass Träume nicht einfach nur Gedanken ausdrücken, sondern ein halluzinatorisches Erleben einer Wunscherfüllung darstellen.
F. musste beim Konzept der Regression intern differenzieren. „Wir unterscheiden drei Arten von Regression: a) aktuell, aufgrund der Funktion des mentalen Apparats; b) temporär, bei der die alten Formen der mentalen Organisation wieder ins Spiel kommen; c) formal, indem sie die üblichen Ausdrucksweisen ersetzen und umgekehrt Repräsentation mit primitiveren.Diese Formen der Regression basieren auf ihnen, da sich das Zeitältere gleichzeitig als einfacher in der Form erweist, da es im psychischen Thema nahe der Wahrnehmung angesiedelt ist.
Die topische Regression ist besonders ausgeprägt in Träumen, wo sie bis zum Ende durchgeführt wird. Regression erfolgt im Zuge einer Veränderung psychischer Systeme, durch die sich die Erregung meist in eine bestimmte Richtung bewegt.
Die Traumarbeit übersetzt unter dem Einfluss der Zensur latente Gedanken in eine andere Ausdrucksform. Verborgene Gedanken sind die bewussten Gedanken unseres Wachlebens; die neue Art, sie auszudrücken, ist wegen ihrer Mannigfaltigkeit unverständlich. Er kehrt zu jenen Zuständen unserer intellektuellen Entwicklung zurück, die wir längst überwunden haben, zu einer bildlichen Sprache, einem symbolischen Verhältnis; verwandt sein können, die vor der Entwicklung der Sprache unseres Denkens existierten.
Die Art und Weise, wie die Traumarbeit ausgedrückt wird, wird als archaisch oder regressiv bezeichnet. In Träumen gibt es Umkehrungen der Situation, Veränderungen in der Reihenfolge, archaische Züge der Traumarbeit. Die Arbeit des Traumes lässt die Gedanken einen Rückschritt gehen, beraubt sie ihrer Entwicklung, und mit dieser Rückbildung muss alles verschwinden, was im Laufe der Entwicklung von Erinnerungsbildern bis zu Gedanken erworben wurde.
Kinderträume sind verständliche, vollwertige geistige Handlungen. Hier fallen der explizite und der latente Traum zusammen. Die Verzerrung eines Traums ist keine Manifestation seines Wesens. Ein Traum gibt eine direkte, unverhüllte Erfüllung dieses Verlangens.
4. Beschreibung des Traumphänomens in den topischen, dynamischen und energetischen Modellen des mentalen Apparats. Konzepte von Primär- und Sekundärprozessen.
Primäre und sekundäre Prozesse sind zwei Existenzweisen des mentalen Apparats. A) Aus Sicht des Themas: Der Primärprozess gehört zum Unbewussten und der Sekundärprozess zum System "Vorbewusstsein - Bewusstsein". B) Aus energetischer und dynamischer Sicht: Im Verlauf von Primärprozessen fließt psychische Energie frei und fließt von Repräsentation zu Repräsentation durch die Mechanismen der Verschiebung und Verdichtung. Gleichzeitig versucht sie, die Repräsentationen zu überladen, die mit der Erfahrung der Befriedigung verbunden sind, die Wünsche als solche erzeugt (primäre Halluzination). Und im Fall des sekundären Prozesses ist die Energie von Anfang an "gebunden", ihr Fluss ist unter Kontrolle, die Präsentation wird ständig geladen, die Befriedigung wird verschoben, was den Weg für die mentale Überprüfung und den Vergleich verschiedener Arten der Befriedigung öffnet.
Der Gegensatz zwischen Primär- und Sekundärprozess entspricht dem Gegensatz zwischen Lustprinzip und Realitätsprinzip.
5. Mechanismen der Traumarbeit. Allgemeines Modell der Traumaktivität des Unbewussten: Hauptstadien und Muster.
Der Prozess der Verarbeitung des latenten Inhalts eines Traums zu explizitem F. nennt die Arbeit eines Traums. Die Arbeit in der entgegengesetzten Richtung, die darauf abzielt, vom manifesten Traum zum latenten Traum zu gelangen, ist die Arbeit der Interpretation. Die Deutungsarbeit versucht, die Arbeit des Träumens zu eliminieren.
Die erste Errungenschaft der Traumarbeit ist die Verdichtung. Jene. ein expliziter Traum enthält weniger als ein latenter. Kondensation tritt aufgrund der Tatsache auf, dass: 1) bestimmte verborgene Elemente im Allgemeinen weggelassen werden; 2) nur ein Teil gewisser latenter Traumkomplexe geht in einen expliziten Traum über; 3) versteckte Elemente, die etwas gemeinsam haben, werden in einem expliziten Traum kombiniert, zu einem verschmolzen.
Das zweite Ergebnis der Traumarbeit ist die Verdrängung. Es ist ausschließlich eine Frage der Traumzensur. Es manifestiert sich auf zweierlei Weise, erstens darin, dass ein verborgenes Element nicht durch seine eigene Komponente ersetzt wird, sondern durch etwas Entferntes, d.h. Hinweis, und zweitens darin, dass der psychische Schwerpunkt von einem wichtigen Element auf ein anderes, nicht wichtiges Element verschoben wird, so dass im Traum ein anderes Zentrum erscheint und es seltsam erscheint.
Das dritte Ergebnis der Traumarbeit ist die Umwandlung von Gedanken in visuelle Bilder. Nicht alles in den Traumgedanken unterliegt dieser Umwandlung, etwas behält seine Form und erscheint im manifesten Traum als Gedanke oder Wissen; visuelle Bilder sind auch nicht die einzige Form, in die sich Gedanken verwandeln.
Die Sekundärverarbeitung versucht, aus den unmittelbaren Ergebnissen der Traumarbeit ein mehr oder weniger harmonisches Ganzes zu machen. Gleichzeitig wird das Material oft überhaupt nicht sinngemäß verortet, und wo es notwendig erscheint, werden Einschübe gemacht.
Es ist unmöglich, die Traumarbeit zu überschätzen, ihr zu sehr zu vertrauen. Sie kann nicht mehr als das Ganze verdichten, verschieben, visualisieren und überarbeiten. Die Arbeit des Träumens ist ein Vorgang eigentümlicher Art, wie ihn das Seelenleben bisher nicht kannte.
6. Traum als Symptom: Die Grenzen der narzisstischen Regression bei Neurose, Psychose und Träumen.
Das Studium der Symptombildung und die Analyse von Träumen führten Freud zur Erkenntnis einer besonderen Art der Funktionsweise der Psyche, die anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt als denen, die Denkprozessen als traditionelles Objekt psychologischer Beobachtung zugrunde liegen. Diese im Traum besonders ausgeprägte Funktionsweise der Psyche zeichnet sich nicht durch Sinnlosigkeit aus, wie die traditionelle Psychologie behauptet, sondern durch ihr kontinuierliches Gleiten.
Gleichzeitig wirken Verdrängungsmechanismen, durch die eine Repräsentation einen größeren psychologischen Wert, Bedeutung und Kraft erlangen kann, die ursprünglich einer anderen Repräsentation zugeschrieben wurden, und Verdichtungsmechanismen, durch die alle Bedeutungen, die durch sich überschneidende Assoziationsketten gebildet werden, in einer einzigen Repräsentation zusammenfallen. Eine andere Funktionsweise hängt mit der Überdeterminierung des Symptoms zusammen.
Überbestimmung (oder Mehrfachbestimmung) ist die Art und Weise, wie verschiedene Kreationen des Unbewussten - Symptome, Träume usw. - zu einer bestimmten Reihe von bestimmenden Faktoren erhoben werden.
Überdeterminiertheit zeigt sich am deutlichsten im Studium der Träume. Tatsächlich ist, wie die Analyse zeigt, „jedes Element des manifesten Trauminhalts überdeterminiert oder wiederholt durch latente Traumgedanken repräsentiert“. Überbestimmung ist in der Tat das Werk der Verdichtung. Die Ergebnisse der Verdickung können ziemlich signifikant sein. Manchmal erlaubt es uns, im manifesten Inhalt eines Traumes zwei völlig unterschiedliche Reihen verborgener Gedanken zu kombinieren, so dass es scheinbar Traumdeutungen gibt, bei denen wir die Möglichkeit einer darauf aufbauenden anderen Deutung nicht einmal bemerken.
Der Assoziationsanalyse nach zu urteilen, enden unterschiedliche Bedeutungsketten nicht an einem „zentralen“ Punkt: Spuren der Interaktion und Kompromittierung unterschiedlicher Bedeutungen machen sich in den Symptomen bemerkbar. Bei der Untersuchung des hysterischen Symptoms zeigte F., dass es sich nur dann entwickelt, wenn die Erfüllung zweier gegensätzlicher Wünsche, die in zwei verschiedenen psychischen Systemen entstehen, in einem Ausdruck kombiniert wird.
Vergleichen wir eine vollständige Analogie in der Traumkonstruktion eines schlafenden Menschen mit einem wachen und vernünftigen Menschen, so haben wir die Gewissheit, dass die Neurose nur auf einem veränderten Zusammenwirken der Kräfte des Seelenlebens beruht.
Die Merkmale des Traumes führten F. zu der Vorstellung, dass das Ziel des unbewussten Prozesses darin besteht, durch die halluzinatorische Wiedergabe jener Vorstellungen, deren besondere Bedeutung sich aus dem anfänglichen Erleben ergibt, möglichst bald zur Identität der Wahrnehmung zu führen Zufriedenheit.
Gelingt es bei der Traumanalyse, den Patienten dazu zu zwingen, jegliche Kritik an den in den Sinn kommenden Gedanken aufzugeben und die auftauchenden Gedankenreihen weiterhin mit intensiver Aufmerksamkeit zu notieren, so kann genügend geistiges Material gewonnen werden, das eindeutig angrenzend ist der zur Aufgabe genommenen schmerzlichen Vorstellung, enthüllt deren Zusammenhang mit anderen Vorstellungen und ermöglicht es, bei weiterer Forschung die schmerzliche Vorstellung durch eine neue zu ersetzen, die mit dem übrigen Inhalt der Psyche in völliger Harmonie steht .

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„S. Freud. Einführung in die Psychoanalyse“: St. Petersburg, Aleteyya St. Petersburg, 1999; St. Petersburg; 1999

Original: Sigmund Freud, „Vorlesungen zur Einfuhrung in die Psychoanalyse und Neue Folge“

Übersetzung: G. V. Baryshnikova

Anmerkung

Die "Einführung in die Psychoanalyse", die dem Leser zur Kenntnis gebracht wird, ist eine genaue Zusammenfassung der Vorlesungen, die Sigmund Freud in den Jahren 1915-1917 und 1930 gehalten hat. Dieses Werk nimmt unter seinen Werken einen besonderen Platz ein. Es enthält den Kern, die Grundlage des von Freud geschaffenen Konzepts: eine Beschreibung der theoretischen Prinzipien und Methoden der Psychoanalyse, Möglichkeiten zur Interpretation der als Ergebnis der psychoanalytischen Forschung gewonnenen Daten, skizziert die allgemeinen Prinzipien der psychoanalytischen Theorie der Neurosen und der Persönlichkeit . Für Psychologen, Mediziner, Philosophen, Soziologen, für alle gebildeten Geisteswissenschaften.

Sigmund Freud

Einführung in die Psychoanalyse

Vorlesungen

TEIL EINS

FALSCHE HANDLUNGEN (1916‑)

VORWORT

Die dem Leser angebotene „Einführung in die Psychoanalyse“ erhebt keineswegs den Anspruch, mit bestehenden Arbeiten auf diesem Gebiet der Wissenschaft zu konkurrieren (Hitschmann. Freuds Neurosenlehre. 2 Aufl., 1913; Pfister. Die psychoanalytische Methode, 1913; Leo Kaplan. Grundzüge der Psychoanalyse, 1914; Regis et Hesnard, La psychoanalyse des nevroses et des psychoses, Paris, 1914; Adolf F. Meijer, De Behandeling van Zenuwzieken of Psychoanalyse, Amsterdam, 1915). Dies ist eine genaue Darstellung der Vorlesungen, die ich in den beiden Wintersemestern 1915/16 und 1916/17 vor Ärzten und Laien beiderlei Geschlechts gehalten habe.

Die ganze Originalität dieses Werkes, auf das der Leser achten wird, erklärt sich aus den Bedingungen seines Entstehens. In einem Vortrag kann man die Unwegsamkeit einer wissenschaftlichen Abhandlung nicht bewahren. Außerdem steht der Dozent vor der Aufgabe, die Aufmerksamkeit des Publikums fast zwei Stunden lang aufrechtzuerhalten. Das Bedürfnis, eine unmittelbare Reaktion hervorzurufen, hat dazu geführt, dass dasselbe Thema immer wieder diskutiert wurde, zB zuerst im Zusammenhang mit der Traumdeutung, dann im Zusammenhang mit neurotischen Problemen. Als Ergebnis dieser Materialpräsentation konnten einige wichtige Themen, wie etwa das Unbewusste, an keinem Ort erschöpfend dargestellt werden, sie mussten immer wieder aufgegriffen und wieder verlassen werden, bis sich eine neue Gelegenheit bot, dem bereits Vorhandenen etwas hinzuzufügen vorhandenes Wissen über sie.

Wer mit psychoanalytischer Literatur vertraut ist, wird in dieser Einführung wenig finden, was er nicht aus anderen, ausführlicheren Publikationen gekannt hätte. Die Notwendigkeit, das Material in ganzheitlicher, vollständiger Form darzustellen, zwang den Autor jedoch, bisher nicht verwendete Daten in separate Abschnitte (über die Ätiologie der Angst, hysterische Fantasien) aufzunehmen.

Wien, Frühjahr 1917

Z. Freud

Erster Vortrag. Einführung

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich weiß nicht, wie viel jeder von Ihnen aus der Literatur oder vom Hörensagen mit der Psychoanalyse vertraut ist. Allein schon der Titel meiner Vorlesungen – „Eine elementare Einführung in die Psychoanalyse“ – lässt darauf schließen, dass Sie davon nichts wissen und bereit sind, erste Informationen von mir zu erhalten. Ich wage dennoch anzunehmen, dass Sie folgendes wissen: Die Psychoanalyse ist eine der Methoden zur Behandlung von Nervösen; und hier kann ich Ihnen gleich ein Beispiel geben, das zeigt, dass auf diesem Gebiet etwas anders oder sogar umgekehrt gemacht wird, als es in der Medizin üblich ist. Wenn ein Patient mit einer für ihn neuen Methode behandelt wird, versuchen sie ihn normalerweise davon zu überzeugen, dass die Gefahr nicht so groß ist, und versichern ihm den Erfolg der Behandlung. Das finde ich völlig gerechtfertigt, denn damit erhöhen wir die Erfolgschancen. Wenn wir beginnen, einen Neurotiker mit der Methode der Psychoanalyse zu behandeln, verhalten wir uns anders. Wir erzählen ihm von den Schwierigkeiten der Behandlung, ihrer Dauer, den damit verbundenen Anstrengungen und Opfern. Was den Erfolg betrifft, sagen wir, dass wir ihn nicht garantieren können, da er vom Verhalten des Patienten, seinem Verständnis, seiner Nachgiebigkeit und Ausdauer abhängt. Natürlich haben wir gute Gründe für einen solchen angeblich falschen Umgang mit dem Patienten, wovon Sie sich später selbst überzeugen werden.

Seien Sie nicht böse, wenn ich Sie zunächst so behandle, wie ich diese nervösen Patienten behandle. Tatsächlich rate ich Ihnen, die Idee aufzugeben, ein zweites Mal hierher zu kommen. Dazu möchte ich Ihnen gleich zeigen, welche Unvollkommenheiten der Ausbildung zur Psychoanalyse zwangsläufig innewohnen und welche Schwierigkeiten bei der Entwicklung eines eigenen Urteils darüber entstehen. Ich werde Ihnen zeigen, wie der ganze Trend Ihrer bisherigen Ausbildung und Ihrer Denkgewohnheiten Sie unweigerlich gegen die Psychoanalyse machen wird und wie viel Sie überwinden müssen, um diesen instinktiven Widerstand zu meistern. Es ist natürlich schwierig, im Voraus zu sagen, was Sie aus meinen Vorlesungen in der Psychoanalyse verstehen werden, aber ich kann fest versprechen, dass Sie nach dem Anhören nicht lernen werden, wie man psychoanalytische Forschung und Behandlung durchführt. Wenn sich aber unter Ihnen jemand befindet, der sich mit einer flüchtigen Bekanntschaft mit der Psychoanalyse nicht zufrieden gibt, sondern sich fest mit ihr verbinden will, so rate ich nicht nur davon ab, sondern warne ihn auf alle Fälle vor diesem Schritt . Die Umstände sind so, dass eine solche Berufswahl für ihn jede Aufstiegsmöglichkeit an der Universität ausschließt. Wenn ein solcher Arzt in die Praxis geht, findet er sich in einer Gesellschaft wieder, die seine Bestrebungen nicht versteht, ihn mit Misstrauen und Feindseligkeit behandelt und sich mit allen verborgenen dunklen Mächten gegen ihn zur Wehr setzt. Vielleicht geben Ihnen einige der Momente, die den Krieg begleiten, der jetzt in Europa tobt, eine Vorstellung davon, dass diese Streitkräfte Legionen sind.

Es wird zwar immer Menschen geben, für die das neue Wissen trotz aller damit verbundenen Unannehmlichkeiten einen eigenen Reiz ausübt. Und wenn einer von Ihnen trotz meiner Warnungen wieder hierher kommt, werde ich mich freuen, ihn willkommen zu heißen. Sie alle haben jedoch das Recht, die Schwierigkeiten zu kennen, die mit der Psychoanalyse verbunden sind.

Zunächst sollte auf die Schwierigkeit hingewiesen werden, Psychoanalyse zu lehren und zu lehren. Im Medizinunterricht sind Sie an Anschauliches gewöhnt. Sie sehen ein anatomisches Präparat, einen Niederschlag bei einer chemischen Reaktion, eine Muskelkontraktion bei einer Nervenstimulation. Später werden Ihnen der Patient, die Symptome seiner Krankheit, die Folgen des Krankheitsverlaufs und in vielen Fällen die Krankheitserreger in reiner Form gezeigt. Durch das Studium der Chirurgie sind Sie bei chirurgischen Eingriffen dem Patienten helfend dabei und können die Operation selbst durchführen. In der gleichen Psychiatrie liefert Ihnen eine Untersuchung eines Patienten viele Fakten, die von Veränderungen im Gesichtsausdruck, der Art der Sprache und des Verhaltens zeugen, die sehr beeindruckend sind. So spielt der Medizinlehrer die Rolle eines Fremdenführers, der Sie durch das Museum begleitet, während Sie selbst in direkten Kontakt mit Objekten kommen und sich dank Ihrer eigenen Wahrnehmung von der Existenz neuer Phänomene für uns überzeugen.

In der Psychoanalyse ist das leider ganz anders. In der analytischen Behandlung geschieht nichts als ein Wortwechsel zwischen Patient und Arzt. Der Patient spricht, spricht über vergangene Erfahrungen und gegenwärtige Eindrücke, klagt, gesteht seine Wünsche und Gefühle. Der Arzt hingegen hört zu, versucht, den Gedankengang des Patienten zu kontrollieren, erinnert ihn an etwas, hält seine Aufmerksamkeit in einer bestimmten Richtung, gibt Erklärungen ab und beobachtet die Akzeptanz- oder Ablehnungsreaktionen, die er damit beim Patienten auslöst . Die ungebildeten Angehörigen unserer Patienten, die nur vom Offensichtlichen und Greifbaren und vor allem von den Aktionen, die nur im Kino zu sehen sind, angezogen werden, werden keine Gelegenheit auslassen, zu zweifeln: „Wie kann eine Krankheit durch Reden geheilt werden? allein?" Das ist natürlich ebenso kurzsichtig wie widersprüchlich. Schließlich sind dieselben Leute davon überzeugt, dass Patienten ihre Symptome „nur erfinden“. Worte waren einst Hexerei, und heute hat das Wort seine einstige Wunderkraft weitgehend bewahrt. Mit Worten kann ein Mensch einen anderen glücklich machen oder ihn in Verzweiflung stürzen, mit Worten vermittelt ein Lehrer sein Wissen an Schüler, mit Worten fesselt ein Redner Zuhörer und hilft, ihre Urteile und Entscheidungen zu bestimmen. Worte verursachen Affekte und sind ein allgemein anerkanntes Mittel, um Menschen aufeinander zu beeinflussen. Unterschätzen wir den Gebrauch des Wortes in der Psychotherapie nicht, und wir freuen uns, wenn wir die Worte hören können, die zwischen dem Analytiker und seinem Patienten ausgetauscht werden.

Aber auch das ist uns nicht gegeben. Das Gespräch, das die psychoanalytische Behandlung ist, erlaubt keine Anwesenheit von Fremden; es kann nicht nachgewiesen werden. Natürlich kann man Studenten in einer Vorlesung über Psychiatrie einen Neurastheniker oder Hysteriker zeigen. Er wird vielleicht von seinen Beschwerden und Symptomen erzählen, mehr aber auch nicht. Die vom Psychoanalytiker benötigten Informationen kann er dem Arzt nur unter der Bedingung einer besonderen Disposition geben; er wird jedoch sofort die Klappe halten, sobald er mindestens einen ihm gleichgültigen Zeugen bemerkt. Denn diese Informationen beziehen sich auf das Intimste in seinem Seelenleben, auf alles, was er als sozial unabhängiger Mensch vor anderen verbergen muss, und auch auf das, was er als ganze Persönlichkeit nicht wahrhaben will sogar zu sich selbst.

So ist das Gespräch eines Arztes, der mit der Methode der Psychoanalyse behandelt, nicht direkt zu hören. Sie können nur vom Hörensagen davon erfahren und die Psychoanalyse im wörtlichen Sinne des Wortes kennenlernen. Sie werden unter ungewöhnlichen Bedingungen zu Ihrer eigenen Sicht der Psychoanalyse kommen müssen, da Sie Informationen darüber sozusagen aus zweiter Hand erhalten. Es hängt maßgeblich vom Vertrauen ab, mit dem Sie dem Vermittler begegnen.

Stellen Sie sich nun vor, Sie seien bei einem Vortrag nicht über Psychiatrie, sondern über Geschichte anwesend, und der Dozent erzählt Ihnen vom Leben und den militärischen Heldentaten Alexanders des Großen. Auf welcher Grundlage glauben Sie an die Authentizität seiner Botschaften? Zunächst scheint es hier noch schwieriger zu sein als in der Psychoanalyse, weil der Geschichtsprofessor nicht in gleicher Weise wie Sie an Alexanders Feldzügen teilgenommen hat; Der Psychoanalytiker informiert Sie zumindest darüber, woran er selbst beteiligt war. Aber hier kommt die Wende dessen, was uns dem Historiker glauben macht. Er kann sich auf die Zeugnisse antiker Schriftsteller beziehen, die entweder selbst Zeitgenossen von Alexander waren oder zeitlich näher an diesen Ereignissen lebten, dh auf die Bücher von Diodorus, Plutarch, Arrian usw.; Er zeigt Ihnen Bilder von erhaltenen Münzen und Statuen des Königs, ein Foto des pompejanischen Mosaiks der Schlacht von Issus. Alle diese Dokumente beweisen jedoch genau genommen nur, dass frühere Generationen an die Existenz Alexanders und an die Realität seiner Taten geglaubt haben, und hier könnte Ihre Kritik ansetzen. Dann werden Sie feststellen, dass nicht alle Informationen über Alexander zuverlässig sind und nicht alle Details überprüft werden können, aber ich kann Ihnen nicht empfehlen, den Hörsaal zu verlassen und an der Realität der Identität Alexanders des Großen zu zweifeln. Ihre Position wird vor allem von zwei Überlegungen bestimmt: Erstens hat der Dozent wahrscheinlich keine denkbaren Motive, die ihn dazu veranlasst haben, das, was er selbst nicht für real hält, als real auszugeben, und zweitens schildern alle verfügbaren historischen Bücher Ereignisse in ihnen ungefähr genauso. Wenn Sie sich dann dem Studium der antiken Quellen zuwenden, werden Sie die gleichen Umstände, die möglichen Motive der Vermittler und die Ähnlichkeiten der verschiedenen Zeugnisse feststellen. Die Ergebnisse Ihrer Recherche werden Sie bei Alexander sicherlich beruhigen, bei Persönlichkeiten wie Moses oder Nimrod werden sie aber wohl anders ausfallen. 1 Sie werden später erfahren, welche Zweifel Sie daran haben könnten, einem Dozenten für Psychoanalyse zu vertrauen.

Jetzt haben Sie das Recht, die Frage zu stellen: Wenn die Psychoanalyse keine objektiven Beweise und keine Möglichkeit hat, sie zu beweisen, wie kann sie dann überhaupt studiert und von der Richtigkeit ihrer Bestimmungen überzeugt werden? Tatsächlich ist das Studium der Psychoanalyse nicht einfach, und nur wenige beherrschen es wirklich, aber natürlich gibt es einen akzeptablen Weg. Die Psychoanalyse wird hauptsächlich an sich selbst gemeistert, im Studium der eigenen Persönlichkeit. Dies ist nicht gerade das, was man Selbstbeobachtung nennt, aber im Extremfall kann die Psychoanalyse als einer ihrer Typen betrachtet werden. Es gibt eine Reihe weit verbreiteter und wohlbekannter mentaler Phänomene, die mit einer gewissen Beherrschung der Technik des Selbststudiums Gegenstand einer Analyse werden können. Dies ermöglicht es, die Realität der in der Psychoanalyse beschriebenen Prozesse und die Richtigkeit ihres Verständnisses zu überprüfen. Gewiss, der Erfolg auf diesem Weg hat seine Grenzen. Viel mehr kann man erreichen, wenn man sich von einem erfahrenen Psychoanalytiker untersuchen lässt, wenn man die Wirkung der Analyse am eigenen Ich erlebt und von anderen die subtilste Technik dieser Methode erlernen kann. Natürlich steht dieser wunderbare Weg nur jedem einzeln zur Verfügung und nicht jedem auf einmal.

Mir ist klar, wie dieser Mangel in Ihrer Ausbildung begründet wird. Ihnen fehlt das philosophische Wissen, das Sie in Ihrer medizinischen Praxis einsetzen könnten. Weder die spekulative Philosophie, noch die deskriptive Psychologie, noch die sogenannte experimentelle Psychologie, angrenzend an die Physiologie der Sinne, wie sie in den Bildungsinstitutionen präsentiert wird, sind in der Lage, Ihnen irgendetwas Verständliches über das Verhältnis von Leib und Seele zu sagen, das zu geben Schlüssel zum Verständnis der möglichen Verletzung mentaler Funktionen. 2 Zwar befasst sich die Psychiatrie im Rahmen der Medizin mit der Beschreibung beobachtbarer psychischer Störungen und der Erstellung eines Krankheitsbildes, tatsächlich äußern aber auch Psychiater in ihren Stunden der Offenheit Zweifel, ob ihre Beschreibungen das verdienen Name der Wissenschaft. Die Symptome, die diese Krankheitsbilder ausmachen, werden in ihrem Ursprung, Mechanismus und Zusammenhang nicht erkannt; sie entsprechen entweder vagen Veränderungen im anatomischen Organ der Seele oder solchen Veränderungen, die nichts erklären. Diese psychischen Störungen sind nur dann einer therapeutischen Beeinflussung zugänglich, wenn sie durch Nebenerscheinungen einer anderen organischen Veränderung nachgewiesen werden können.

Diese Lücke versucht die Psychoanalyse zu füllen. Er bietet der Psychiatrie die psychologische Basis, die ihr fehlt, in der Hoffnung, die gemeinsame Basis zu finden, dank der die Kombination einer somatischen Störung mit einer psychischen verständlich wird. Dazu muss die Psychoanalyse jede ihr fremde anatomische, chemische oder physiologische Prämisse vermeiden und sich rein psychologischer Hilfsbegriffe bedienen – deshalb fürchte ich, dass sie Ihnen zunächst so ungewöhnlich erscheinen wird.

Ich möchte Sie, Ihre Ausbildung oder Ihre Einstellung nicht für die nächste Schwierigkeit verantwortlich machen. Mit zwei ihrer Sätze beleidigt die Analyse die ganze Welt und erregt ihre Feindseligkeit; der eine stößt auf intellektuelle, der andere auf moralische und ästhetische Vorurteile.

Diese Vorurteile sollten jedoch nicht unterschätzt werden; sie sind Machtkräfte, ein Nebenprodukt nützlicher und sogar notwendiger Veränderungen im Laufe der menschlichen Entwicklung. Sie werden von unseren affektiven Kräften unterstützt und es ist schwierig, sie zu bekämpfen.

Nach der ersten schroffen Behauptung der Psychoanalyse sind mentale Prozesse an sich unbewusst, nur einzelne Akte und Aspekte des Seelenlebens sind bewusst. Denken Sie daran, dass wir im Gegenteil daran gewöhnt sind, das Geistige und das Bewusste zu identifizieren. Das Bewusstsein betrachten wir als das Hauptmerkmal des Mentalen, und die Psychologie ist die Wissenschaft vom Inhalt des Bewusstseins. Ja, diese Identität scheint so selbstverständlich zu sein, dass Einwände dagegen uns als reiner Unsinn erscheinen, und doch kann die Psychoanalyse nicht umhin, Einwände zu erheben, sie kann die Identität des Bewussten und des Psychischen nicht anerkennen. 3 Gemäß seiner Definition ist das Mentale der Prozess des Fühlens, Denkens und Begehrens, und diese Definition erlaubt die Existenz von unbewusstem Denken und unbewusstem Begehren. Aber diese Aussage lässt es sofort in den Augen aller Anhänger der nüchternen Wissenschaft fallen und lässt vermuten, dass die Psychoanalyse eine fantastische Geheimlehre ist, die im Dunkeln irrt und in unruhigen Gewässern fischen will. Was Sie, liebe Zuhörer, anbelangt, ist noch immer nicht klar, mit welchem ​​Recht eine so abstrakte Aussage wie „das Mentale ist bewusst“, ich halte es für ein Vorurteil, Sie ahnen vielleicht auch nicht, was zur Leugnung des Unbewussten führen könnte , wenn es existiert, und welchen Vorteil gab eine solche Verweigerung. Die Frage, ob das Psychische mit dem Bewussten identisch ist oder viel weiter gefasst ist, mag wie ein leeres Wortspiel erscheinen, aber ich kann Ihnen versichern, dass das Erkennen der Existenz unbewusster seelischer Prozesse zu einer völlig neuen Orientierung in der Welt führt und Wissenschaft.

Sie ahnen nicht einmal, welch enger Zusammenhang besteht zwischen dieser ersten kühnen Aussage der Psychoanalyse und der zweiten, auf die weiter unten eingegangen wird. Dieser zweite Satz, den die Psychoanalyse als eine ihrer Errungenschaften ansieht, behauptet, dass die Triebe, die im engeren und weiteren Sinne als sexuell bezeichnet werden können, eine unglaublich große und bisher unerkannte Rolle bei der Entstehung von Nerven- und Geisteskrankheiten spielen. Darüber hinaus sind dieselben sexuellen Triebe an der Schaffung der höchsten kulturellen, künstlerischen und sozialen Werte des menschlichen Geistes beteiligt, und ihr Beitrag darf nicht unterschätzt werden.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Ablehnung dieses Ergebnisses der psychoanalytischen Forschung die Hauptquelle des Widerstands ist, auf den es stößt. Wollen Sie wissen, wie wir uns das erklären? Wir glauben, dass die Kultur unter dem Einfluss der Lebensnotwendigkeit auf Kosten der Instinktbefriedigung entstanden ist und zum größten Teil ständig neu erschaffen wird, weil das Individuum beim Eintritt in die menschliche Gesellschaft die Befriedigung seiner Instinkte wieder opfert der Nutzen der Gesellschaft. Unter diesen Trieben spielen die sexuellen eine bedeutende Rolle; gleichzeitig sublimieren sie, dh sie weichen von ihren sexuellen Zielen ab und richten sich auf gesellschaftlich höhere, nicht mehr sexuelle Ziele aus. 4 Diese Konstruktion ist jedoch sehr instabil, sexuelle Impulse sind schwer zu unterdrücken, und jeder, der an der Schaffung kultureller Werte mitwirken muss, läuft Gefahr, dass seine sexuellen Impulse eine solche Verwendung nicht zulassen. Die Gesellschaft kennt keine schrecklichere Bedrohung für ihre Kultur als die Freisetzung sexueller Begierden und ihre Rückkehr zu ihren ursprünglichen Zielen. Die Gesellschaft wird also nicht gerne an diesen schwachen Punkt ihres Fundaments erinnert, sie ist nicht daran interessiert, die Stärke sexueller Impulse zu erkennen und den Sinn des Sexuallebens für alle zu klären, außerdem versucht sie aus erzieherischen Gründen abzulenken aus dieser ganzen Gegend. Aus diesem Grund ist sie gegenüber dem erwähnten Ergebnis der psychoanalytischen Forschung so intolerant und versucht, es am liebsten vom ästhetischen Standpunkt aus als widerlich und vom moralischen Standpunkt aus als obszön oder sogar gefährlich darzustellen. Aber solche Angriffe können die objektiven Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit nicht widerlegen. Wenn Einwände erhoben werden sollen, müssen diese intellektuell begründet werden. Schließlich ist es für eine Person natürlich, zu denken, dass das, was sie nicht mag, falsch ist, und dann sind Argumente für Einwände leicht zu finden. So gibt die Gesellschaft das Unerwünschte als falsch aus, stellt die Wahrheit der Psychoanalyse mit logischen und sachlichen Argumenten in Frage, jedoch angeregt durch Affekte, und hält trotz aller Versuche, sie zu widerlegen, an diesen Vorurteilen fest.

Ich wage Ihnen zu versichern, meine Damen und Herren, dass wir mit diesem umstrittenen Vorschlag keineswegs darauf abzielten, voreingenommen zu sein. Wir wollten nur den aktuellen Stand der Dinge zeigen, den wir hoffentlich durch harte Arbeit gelernt haben. Wir halten uns schon jetzt für berechtigt, jeden Einbruch solcher praktischer Überlegungen in die wissenschaftliche Arbeit abzulehnen, obwohl wir noch keine Zeit hatten, uns von der Berechtigung der Befürchtungen zu überzeugen, die diese Überlegungen zur Folge haben.

Dies sind nur einige der Schwierigkeiten, auf die Sie im Verlauf der Psychoanalyse stoßen werden. Für den Anfang vielleicht mehr als genug. Wenn es Ihnen gelingt, den negativen Eindruck von ihnen zu überwinden, werden wir unsere Gespräche fortsetzen.

Einführung

Seit der Antike beschäftigen sich die Menschen mit Fragen: Was ist Schlaf, was verursacht ihn und warum haben alle Menschen und Tiere ein unwiderstehliches Bedürfnis danach? Durch die Untersuchung der Phänomene, die während des Schlafs im Körper auftreten, wurde seine wohltuende Wirkung festgestellt. Es wurde experimentell bewiesen, dass der Körper im Schlaf nicht friert, sondern sich nach langem Wachzustand erholt. Schlaf ist besonders wichtig für die Wiederherstellung der Funktionen des Nervensystems, hauptsächlich des Gehirns.

Im Schlaf wird die Atmung des Menschen tiefer und seltener, das Herz schlägt langsamer. Alle Organe ruhen und stellen ihre Funktionen wieder her. Nur das Gehirn genießt im Schlaf relative Ruhe. Die biologische Bedeutung des Schlafes besteht darin, die Arbeitsfähigkeit des Körpers wiederherzustellen, der während der Wachphase müde ist. Was ist Schlaf und was bewirkt ihn?

Grundlegende Theorien des Traums

Analyse der Traumtheorie von Z. Freud

In Die Traumdeutung beschrieb Freud, wie Träume der Psyche helfen, sich selbst zu schützen und ein Gefühl der Befriedigung zu erreichen. "Träumen ist eine Möglichkeit, die unerfüllten Wünsche eines Menschen durch sein Bewusstsein freizusetzen, ohne den physischen Körper zu erwecken."

Tageserlebnisse werden durch die Aktivität des Träumens in Träumen umgewandelt, und somit ist das Träumen ein unschuldiger Preis, den man für die Möglichkeit des Schlafens zahlen muss.

Die Aktivitäten des Traums sind im Allgemeinen alle Prozesse, die das Rohmaterial des Traums transformieren, wie zum Beispiel:

• - körperliche Reize
• - Tageserlebnisse
• - verschiedene Arten von Träumen, so dass all dies in einem echten Traum wiedergegeben wurde.

Der Traum selbst entsteht nicht. Das Auftreten eines Traums ist mit bestimmten Problemen verbunden, mit denen eine Person konfrontiert ist, obwohl dies im Kontext eines Traums nicht ausdrücklich offenbart wird.

Fast jeder Traum kann als erfüllter Wunsch verstanden werden.

Träumen ist ein alternativer Weg, um den Anforderungen des Unbewussten gerecht zu werden.

Basierend auf einer detaillierten Analyse von Dutzenden von Träumen, die sie mit den Ereignissen im Leben einer Person korrelierten, konnte Freud zeigen, dass die Aktivität eines Traums ein Prozess ist:

• - Verdickung
• - Verschiebungen (das Hauptmittel der Traumverzerrung)
• - Auswahl
• - Verzerrung
• - Transformationen
• - Permutationen
• - Verschiebung und andere Modifikationen des ursprünglichen Wunsches.

Diese Veränderungen machen das modifizierte Verlangen für das Ego akzeptabel, wenn das ursprüngliche Verlangen für das Wachbewusstsein im Allgemeinen nicht akzeptabel war. Im Rahmen der Psychoanalyse unterstützt der Therapeut den Patienten bei der Traumdeutung, um unbewusste Motive beim Patienten aufzudecken. Die individuellen Assoziationen zu den eigenen Träumen sind wichtiger als vorgefasste Richtlinien für deren Interpretation. Nicht alle Träume haben sexuellen Inhalt oder stammen aus sexuellen Beweggründen. Träume sind nicht willkürlich oder willkürlich, sondern eine Möglichkeit, unerfüllte Wünsche zu befriedigen.

1932 schrieb Freud eine Reihe von Vorträgen, die nie gehalten wurden, in denen er aber die Traumtheorie revidiert. Die Traumtheorie trug dazu bei, dass die Psychoanalyse den Schritt von einer psychotherapeutischen Methode zur Tiefenpsychologie tat, aber Freud verhehlte nie, dass er Träume als Einführung in die Neurosentheorie studierte, die seine Ansichten bestimmte.

An Träumen bewies er die Richtigkeit der Psychoanalyse, die zeigt, dass die Symptome eines neurotischen Krankheitsfalls ihre eigene Bedeutung haben, einer Absicht dienen. Er zog eine vollständige Analogie zwischen der Konstruktion von Träumen und neurotischen Symptomen und glaubte, dass der Genesungsprozess der Umwandlung eines schlafenden Menschen in einen wachen und gesunden Menschen analog sei.

Freud stellt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem expliziten Inhalt eines Traums und seinen verborgenen Gedanken (Traummaterial) fest und glaubt, dass die Essenz eines Traums der Prozess der Traumarbeit und nicht sein Material ist. Wenn der Traum mit seinen verborgenen Gedanken verwechselt wird, kann der Traum alles darstellen, was die verborgenen Gedanken enthalten, und kann durch sie ersetzt werden (d. h. Absicht, Warnung, Argumentation, Vorbereitung, Versuch, ein Problem zu lösen usw.). Die unbewusste Denkarbeit eines Menschen (verborgene Gedanken) ist also nicht identisch mit der Traumarbeit. Aber aus der Wertschätzung der verborgenen Gedanken der Träume lernen wir, dass all diese komplexen mentalen Prozesse unbewusst stattfinden können.

Der Traum ist ein kurzer Ausschnitt aus der Assoziation, und seine Elemente wirken, als wären sie auserwählte Repräsentanten ihrer Gesamtheit. Traumassoziationen sind noch keine verborgenen Traumgedanken, sie „berühren sie nur mit Andeutungen“.

Angesichts des Problems der Affekte im Traum erkannte Freud, dass dies in der gesamten Traumtheorie der verwundbarste Moment ist. Wenn ein Traum die Erfüllung eines Wunsches ist, dann sind schmerzhafte Empfindungen in einem Traum unmöglich. „Bei traumatischen Neurosen ist das anders, hier führen Träume ständig zu Angst“, und er scheut sich nicht einzugestehen, „dass hier die Funktion des Träumens nicht funktioniert“.

Bei alledem stellt er fest, dass nicht alle Träume mit Hilfe seiner Methode gedeutet werden können, „aber so viele, dass dies von der Eignung der Methode überzeugt“.

Das unbewusste Verlangen ist der Schöpfer des Traums, seine treibende Kraft. "Wie jede andere Attraktion strebt es nach nichts anderem als seiner eigenen Befriedigung ... das ist der Sinn des ganzen Traums." Laut Freud muss der Wunsch in jedem Traum als Verwirklichung erscheinen. Die gewünschte Befriedigung des Begehrens wird halluzinatorisch als real erlebt. Die verborgenen Gedanken des Traums werden dramatisiert und illustriert.

Beharrte Freud früher darauf, dass der Traum die Erfüllung eines Wunsches sei, so kam er unter Berücksichtigung neuerer Überlegungen zu dem Schluss, „dass der Traum der Versuch einer Wunscherfüllung ist“.

In der dreißigsten Vorlesung mit dem Titel „Träume und das Okkulte“ glaubt Freud, dass Träume helfen können, ein Phänomen wie Telepathie zu verstehen.

„Telepathie nennen wir die vermeintliche Tatsache, dass ein zu einer bestimmten Zeit eintretendes Ereignis etwa zur gleichen Zeit von einer im Raum entfernten Person wahrgenommen wird, ohne dass die uns bekannten Kommunikationswege berücksichtigt werden können. Die stillschweigende Prämisse ist, dass das Ereignis eine Person betrifft, an der die andere Person, die die Nachricht erhält, ein starkes emotionales Interesse hat."

Das telepathische Phänomen hat wenig mit Träumen zu tun, es kann auch im Wachzustand auftreten. Nach Freud scheint der Schlafzustand nach wie vor besonders geeignet zu sein, um eine telepathische Botschaft zu empfangen. In einem telepathischen Traum spielen telepathische Nachrichten die gleiche Rolle wie jeder andere Überrest von Tageseindrücken. Und als solche wird sie durch die Traumarbeit ihrer Tendenz folgend verändert.

Freud führt als Beispiel einen Traum an, durch den "ein offensichtlich intellektueller Mensch ohne die geringsten okkulten Neigungen" einen Tag vor dem Eintreffen des Telegramms mit der Ankündigung von der Geburt von Zwillingen von seiner weit entfernt lebenden Tochter erfahren konnte diese Veranstaltung.

„Die Traumdeutung hat uns gezeigt, dass dieser Traum telepathisch ist, die Psychoanalyse hat telepathische Tatsachen offenbart, die wir sonst nicht kennen könnten.“ Freud ist überzeugt, dass nicht der Traum uns Erkenntnisse über Telepathie vermittelt, sondern die Traumdeutung , psychoanalytische Verarbeitung, und dass die Anwendung der Psychoanalyse "etwas Licht auf andere Tatsachen werfen wird, die als Okkultismus bezeichnet werden". Das Phänomen der Induktion oder Gedankenübertragung steht seiner Meinung nach ganz in der Nähe der Telepathie und bedeutet, dass „die geistigen Vorgänge eines Menschen, seine Vorstellungen, Erregungszustände, Willensimpulse durch den freien Raum auf einen anderen Menschen übertragen werden können ohne Verwendung bekannter Kommunikationsmittel in Worten und Zeichen" . Freud berichtet, er habe bei der Behandlung von Patienten nach der psychoanalytischen Methode den Eindruck gehabt, „dass der Beruf professioneller Wahrsager die günstige Gelegenheit zu einer besonders fehlerfreien Beobachtung der Gedankenübertragung birgt“3.

Freud „sammelte eine Reihe solcher Prophezeiungen und gewann bei allen den Eindruck, dass der Prädiktor nur die Gedanken der Personen ausdrückte, die sich an ihn wandten, und insbesondere ihre geheimen Wünsche, so dass es fair wäre, solche Prophezeiungen so zu analysieren, als ob sie subjektiv wären Produkte, Fantasien oder Träume dieser Personen". Natürlich seien nicht alle Fälle gleich offensichtlich, aber "die Wahrscheinlichkeit einer echten Gedankenübertragung ist sehr hoch".

Freud nennt noch ein paar Beispiele aus seiner eigenen Praxis, analysiert alle Vor- und Nachteile und räumt ein, „dass meiner Meinung nach auch hier die Waage zugunsten der Gedankenübertragung kippt“6. Und er ist nicht der einzige Analytiker, der solche „okkulten“ Vorfälle in der analytischen Situation erlebt hat. 1926 veröffentlichte Helena Deutsch „ähnliche Beobachtungen und untersuchte ihre Konditionierung in der Übertragungsbeziehung zwischen Patient und Analytiker“.

Freud glaubt, dass mit Hilfe der Psychoanalyse eine objektive Einstellung zur Möglichkeit der Gedankenübertragung und gleichzeitig der Telepathie möglich ist. Freud begegnete ihnen zum ersten Mal in den frühen 1920er Jahren und "erlebte Angst vor einer Bedrohung unserer wissenschaftlichen Weltanschauung". Zehn Jahre später (1932) dachte er bereits anders und glaubte, dass die Weitergabe von Gedanken die Verbreitung der wissenschaftlichen Denkweise auf einem so schwer durchschaubaren spirituellen Gebiet begünstige. „Schließlich muss der telepathische Vorgang darin bestehen, dass eine geistige Handlung einer Person eine identische geistige Handlung in einer anderen Person erregt.“ Freud ging davon aus, dass die Essenz, die zwischen beiden seelischen Akten liegt, durchaus ein körperlicher Vorgang sein kann, und dann wäre die Analogie zum Telefon unzweifelhaft. Er erlaubt sich zu träumen, was passieren würde, "wenn es gelänge, dieses physische Äquivalent eines mentalen Aktes zu meistern". Indem sie das Unbewusste zwischen das Physische und das sogenannte „Psychische“ einreiht, bereitet die Psychoanalyse die Voraussetzungen für die Annahme von Prozessen wie der Telepathie vor. Freuds Gedanken wenden sich natürlich den Phänomenen der Ausübung des allgemeinen Willens in großen Insektenkolonien zu. „Vielleicht geschieht dies durch eine ähnliche direkte psychische Übertragung.“ Dann können wir davon ausgehen, dass dies die ursprüngliche, archaische Art der Kommunikation zwischen einzelnen Wesen ist, die neben anderen Kommunikationsmitteln mit Hilfe von sinnlich wahrnehmbaren Zeichen existiert. In leidenschaftlich erregten Massen oder unter anderen Bedingungen kommt dieses uralte Heilmittel zum Vorschein.

Freud weist darauf hin, dass Telepathie trotz ihrer schwierigen Nachweisbarkeit ein ziemlich häufiges Phänomen sein kann, auch im Seelenleben eines Kindes.