Künstliche Gebärmutter. Künstliche Gebärmutter: Fantasie wird Wirklichkeit? Herausfordernde Jahre der Forschung

26.09.2019

Die Zeit naht, in der sich der menschliche Embryo nicht mehr im Mutterleib einer Frau entwickeln wird. Es kommt die Zeit der Ektogenese, was aus der griechischen Sprache „Entwicklung von außen“ bedeutet. Eine natürliche Schwangerschaft ist optional, die Ektogenese ist ein sehr komplexer Prozess, aber es gibt keine biologischen Barrieren. Marie Mundy, eine belgische Regisseurin, drehte zu diesem Thema einen Film mit dem Titel „Artificial Womb: A Birthless Birth“.

Zoltan Istvan, ein amerikanischer Zukunftsforscher, ist zuversichtlich, dass die nächsten 30 Jahre der Menschheit eine künstliche Gebärmutter bringen werden, mit der es möglich sein wird, einen Fötus zu empfangen und zu züchten. Die Idee der extrauterinen Entwicklung interessierte Wissenschaftler bereits im Jahr 2001. In den vergangenen Jahren wurden erfolgreiche Versuche mit der Kultivierung von Mausembryos in der „Plazentamaschine“ durchgeführt.

Das Ziel der Schaffung von Ektogenese ist es, die Anzahl totgeborener Babys zu minimieren. Im Inkubator wird der Fötus ständig von Ärzten überwacht. Wenn beim Fötus Anomalien auftreten, kann eine Injektion verabreicht werden, um sie zu beseitigen.

Die künstliche Gebärmutter wird so hergestellt, dass Sie freien Zugang zum Embryo haben, während der Embryo Zugang zu Sauerstoff und Nährstoffen haben muss. Es ist auch notwendig, einen Mechanismus für die Abfallentsorgung vorzusehen. Wir müssen noch lange auf Experimente am menschlichen Fötus warten, Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass sie von Frauen unterstützt werden, die aufgrund physiologischer Probleme keine Kinder bekommen können, sowie von gleichgeschlechtlichen Paaren. Die Ektogenese hat bereits Feinde, einige Leute sind dagegen, dass die Wissenschaft in die natürliche Verbindung zwischen dem Kind und der Mutter eingreift.

Zoltan Istvan fordert alle Gegner auf, nicht auf die Vergangenheit zurückzublicken, sondern über die Vorteile nachzudenken, die die Ektogenese bringen kann. Er glaubt, dass alle Entdeckungen zur Schaffung einer künstlichen Gebärmutter bereits gemacht wurden und Experimente in naher Zukunft beginnen können. Allerdings stehen dem Verfahren ethische und rechtliche Probleme im Wege, auf deren Lösung es sich lohnt, mindestens 20 Jahre zu warten. Der Zukunftsforscher stellt einen solchen Zeitraum für die Durchführung der ersten Experimente zur Züchtung eines menschlichen Fötus in einer künstlichen Gebärmutter fest.Zoltan Istvan glaubt, dass die Ektogenese in 30 Jahren zu einem gemeinsamen Phänomen werden wird, wie die künstliche Befruchtung.

„Ich bin mir sicher, dass sich die Vernunft durchsetzen wird“, sagt Istvan. - Es ist sehr bequem und die Menschheit strebt immer nach Komfort. Die Gegner haben zu wenig Argumente. Das Problem der Abtreibung kann durch die Verwendung einer künstlichen Gebärmutter vollständig gelöst werden. Eine Frau will abtreiben, aber warum den Fötus zerstören, er kann in eine Plazentamaschine gelegt werden und er wird sich entwickeln. Vielleicht kommt die werdende Mutter nach einiger Zeit wieder zur Vernunft, oder vielleicht nimmt sich eine kinderlose Familie das Kind. Hier ist ein Beispiel für mehrere positive Aspekte der Ektogenese.

Herausfordernde Jahre der Forschung

Eine normale Schwangerschaft dauert 9 Monate oder 280 Tage, aber René Friedman, ein französischer Wissenschaftler auf dem Gebiet der In-vitro-Fertilisation, behauptet, dass sich ein menschlicher Embryo nach 160 Tagen außerhalb der Gebärmutter entwickeln kann. Damit die Entwicklung normal verläuft, arbeiten Wissenschaftler an der Schaffung einer künstlichen Plazenta und Fruchtwasser.

„Nachdem die Empfängnis des Embryos stattgefunden hat, beginnt er sich in einer speziellen Hülle zu entwickeln, nach 6-7 Tagen durchbohrt er diese und wird in der Gebärmutter der Frau fixiert“, sagt Friedman. - Mit gleichem Erfolg kann sich der Embryo in einer anderen Gebärmutter entwickeln. Natürlich ist das Vorhandensein einer Gebärmutter eine unabdingbare Voraussetzung, ohne Gebärmutter ist die Entwicklung eines Embryos noch immer nicht vorstellbar.

Im Labor für künstliche Befruchtung in Manhattan werden jährlich etwa 10.000 "Reagenzglas" -Kinder gezüchtet. Wir können sagen, dass dies eine echte Kinderfabrik ist. Jeden Tag werden bis zu 28 Babys geboren. Alle Labormitarbeiter sind der Meinung, dass eine Frau ihr Leben planen können sollte. Sie kann ihr Ei einfrieren und dann entscheiden, wann sie schwanger wird.

Hier werden Experimente durchgeführt, die sich auf die Kultivierung von Plazentatieren außerhalb der Gebärmutter beziehen. Dr. Liu war 2002 in der Lage, eine Maus künstlich aufzuziehen, aber die Maus wurde verkrüppelt geboren. Das Ereignis löste eine negative Reaktion der Gesellschaft aus. Dr. Liu gab zu, dass sie das Experiment in Bezug auf die Ethik überschätzt hatte, sie erkannte, dass solche Experimente die Gesellschaft ernsthaft beeinträchtigen könnten. Sie stellte ihre Arbeit mit menschlichen Embryonen ein und experimentierte nur noch an Mäusen.

An der Kitasato-Universität in Japan beschäftigen sich Wissenschaftler mit der künstlichen Züchtung einer Ziege. Einige Wochen vor der Geburt wird der Fötus von der Mutter entfernt, und zwei Sonden werden daran angeschlossen und dann in eine Flüssigkeit getaucht, die in ihren Eigenschaften dem Fruchtwasser ähnelt. Wissenschaftler können sehen, wie eine noch zu früh geborene Ziege gähnt, schluckt und Schluckauf hat. Eine halbe Stunde nach dem Verbinden beginnt sich der Ziegenembryo zu bewegen. Wissenschaftler beschäftigen sich nun mit der Frage der richtigen Nährstoffversorgung. Wenn der Fluss zu hoch ist, blutet der Embryo, wenn der Fluss unzureichend ist, beginnt der Embryo mit Sauerstoffmangel. Künstlich aufgezogene Ziegen lebten anfangs nur einen Tag, heute beträgt ihre Lebenserwartung 20 Tage. Für einen solchen Fortschritt brauchte es 9 Jahre harter Arbeit.

Ein echter Mutterleib ist ein Paradies für einen Fötus, in einem echten Mutterleib kann er Purzelbäume schlagen und mit der Nabelschnur spielen, dies wirkt sich in Zukunft positiv auf die Entwicklung der Motorik aus. Bisher ist es schwierig, solche kuscheligen Bedingungen in einer künstlichen Gebärmutter nachzubilden. Wissenschaftler befürchten, dass ein künstlich aufgezogenes Kind an Epilepsie, Autismus oder Demenz leiden könnte. Heute erwarten etwa 95 Millionen Frauen auf der Welt Babys. Jede Sekunde werden 5 Babys auf der Welt geboren.

Technisch möglich, aber notwendig?

Nachdem einheimische Experten den Film von Marie Mandi gesehen hatten, begannen sie, ihre Ansichten zu dem im Film reflektierten Thema zu äußern. Laut Natalia Kan, Leiterin der geburtshilflichen Abteilung des Wissenschaftlichen Zentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie, benannt nach A. V. I. Kulakov, eine künstliche Gebärmutter, wenn sie erscheint, wird sie nicht sehr bald sein. Mutter und Kind sind zwei sehr komplexe Systeme, zwischen denen eine Beziehung besteht. Es ist nicht nur der Sauerstofftransfer, sondern auch die Nerven- und Immunbeziehungen. Der Embryo entwickelt sich nicht nur in der Mutter, sondern übermittelt ihr auch seine Signale und informiert sie über ihre Bedürfnisse. Um eine solche „Kommunikation“ zu verstehen, wird die Wissenschaft noch mindestens 50 Jahre brauchen. Es ist möglich, Embryonen ab 22 Wochen zu pflegen (die Weltgesundheitsorganisation betrachtet einen Embryo in diesem Alter bereits als Kind), aber ihre Lebensqualität wird nicht die gleiche sein wie „was wir uns für unsere Kinder wünschen, und das Ergebnis davon Das Stillen von Babys mit 22-24 Wochen ist nicht immer günstig“. Etwa 70 % der Babys sterben trotz der Verwendung modernster Geräte. Die Todesursache ist meistens ein unausgereiftes Nervensystem. Wenn das Kind noch überlebt. Dann hat er vielleicht Probleme mit dem Sehen, Hören, sie wachsen behindert auf.

Säuglinge von 24-26 Wochen haben eine Überlebenschance von 86%, Kinder sind sehr klein und wiegen 500 Gramm. Aber Sie können auch gesunde Kinder treffen, die minimale Gehirnfunktionsstörungen haben, solche Kinder sind mobiler. V. Zubkov, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrie, Wissenschaftliches Zentrum für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie. V. I. Kulakov, dass solche Kinder als absolut gesund einzustufen sind. Er stimmt zu, dass eine künstliche Gebärmutter geschaffen werden kann, aber Sie müssen sich auch an die Normen erinnern: moralisch, ethisch, wirtschaftlich. Ihm zufolge ist eine solche Innovation hinsichtlich der Notwendigkeit schwer einzuschätzen.

Doppelgesichtiger Janus

Olga Isupova, leitende Forscherin am Institut für Demografie an der Hochschule für Wirtschaft, sagt, dass der Wunsch einer Frau, ein Kind zu gebären, geringer geworden ist. Die Zahl der Frauen ohne Kinder nimmt zu, früher waren es 7 %, jetzt fast 20 %. Unfruchtbarkeit ist nicht der Grund dafür, das moderne Leben beeinträchtigt das Fortpflanzungsverlangen. Ab dieser Position besteht Bedarf an einer künstlichen Gebärmutter. Es gibt viele Frauen, die Kinder wollen, aber eine Schwangerschaft vermeiden.

Galina Muravnik, Genetikerin und Lehrerin für Bioethik am St. Philaret Orthodox Christian Institute, glaubt, dass jede Entdeckung ein Janus mit zwei Gesichtern ist, sie hat sowohl positive als auch negative Seiten. Sie ist besorgt darüber, dass viele Wissenschaftler bei ihren Entdeckungen nicht auf Ethik zurückblicken. Wenn eine künstliche Gebärmutter Frühgeborenen zum Überleben verhelfen oder einer kinderlosen Frau eine Geburt ermöglichen kann, dann sind das Pluspunkte. Aber wenn egoistische Frauen anfangen, einfach eine künstliche Gebärmutter zu benutzen, um nicht aus dem Geschäftsprozess herauszufallen, dann ist das ein offensichtlicher Schaden.

Sergei Severin, Leiter der Abteilung für Molekularbiologie des Forschungszentrums „Kurchatov Institute“ und korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, meint, dass der Stress, den die Mutter während der Schwangerschaft erfährt. Wohltuend für den Fötus. So passt sich das zukünftige Kind an die Umgebung an. Er glaubt auch, dass das Erscheinen einer künstlichen Gebärmutter frühestens in 50 Jahren zu erwarten ist. Auch der Zukunftsforscher und Biophysiker Igor Artyukhov tendiert zu dieser Figur.

Vor. Wie man das Projekt umsetzt, müssen Sie darüber nachdenken, wie die Gesellschaft darauf reagieren wird? Wie wird die Gesellschaft mit einem solchen Kind umgehen? Wie wird sich das Kind selbst wahrnehmen? Es gibt noch zu viele Fragen.

Wohin wird die Kultivierung von Babys außerhalb des Körpers einer Frau führen: die Meinung von Experten.

Menschliche Embryonen werden sich bald nicht mehr in der weiblichen, sondern in einer künstlichen Gebärmutter entwickeln können – diesen Vorgang nennt man Ektogenese (von den griechischen Wörtern „ecto“ – außen, außen und „genese“ – Entstehung, Entstehung, Entstehung). Dann wird eine natürliche Schwangerschaft optional. Es ist unglaublich schwierig, aber dennoch gibt es keine biologischen Barrieren dafür. Solche Behauptungen werden in dem Film „Artificial Womb: Birthless Birth“ der belgischen Regisseurin Marie Mandy (jetzt in Frankreich lebend) aufgestellt.

Wissenschaft und Leben // Illustrationen

Natalia Kan.

Viktor Zubkow.

Olga Isupowa.

Galina Murawnik.

Sergej Severin.

Moderiert von Anna Urmantseva.

Jahre intensiver Forschung

Eine normale Schwangerschaft dauert 9 Monate oder 40 Wochen oder 280 Tage. Aber laut einem der Pioniere der In-vitro-Fertilisation, dem französischen Arzt Rene Friedman, können sich zukünftige Erdlinge nach 22 Wochen oder 160 Tagen außerhalb des Körpers der Mutter entwickeln. Um ihnen dabei zu helfen, wird daran gearbeitet, eine künstliche Plazenta und synthetisches Fruchtwasser herzustellen.

„Nach der Empfängnis beginnt der Embryo in einer speziellen Hülle zu wachsen, aber nach 6-7 Tagen durchbohrt er sie und haftet an der Gebärmutter der Frau“, sagt Rene Friedman. „Es könnte sich aber genauso gut in einem anderen Mutterleib entwickeln. Das Vorhandensein einer Gebärmutter - natürlich oder künstlich - ist zwar notwendig: Ohne sie wird es keine Entwicklung geben, die Organe eines kleinen Mannes können sich nicht bilden.
In einem Labor in Manhattan werden jährlich 10.000 Retortenbabys gezüchtet. Es ist eine ganze Fabrik von Menschen. Pro Tag werden 27-28 Kinder geboren. Labormitarbeiter glauben, dass eine Frau ihr Leben planen sollte. Wenn sie ihr Ei bis zu einem bestimmten Alter einfriert, kann sie entscheiden, wann sie ein Kind gebären und gebären wird.

Hier werden auch Experimente an heranwachsenden Lebewesen außerhalb des Mutterleibes durchgeführt. Wissenschaftler stellen zum Beispiel eine künstliche Gebärmutter her, setzen einen Mäuseembryo hinein und beobachten, wie er sich entwickelt. Im Jahr 2002 hat Dr. Liu bereits eine Maus auf diese Weise gezüchtet. Er wurde lebend geboren, aber verkrüppelt. Dann löste dieses Ereignis einen breiten öffentlichen Aufschrei aus, es gab viele Meinungen „dafür“ und „dagegen“. Danach hat Dr. Liu ihrer Meinung nach die ethische Seite dieser Experimente neu bewertet. Sie erkannte, dass solche Experimente und ihre Ergebnisse die Gesellschaft stark verändern könnten. Danach begann sie, nur noch mit Mausembryos zu arbeiten, obwohl sie zuvor an menschlichen Embryonen geforscht hatte.

An der Kitasato-Universität in Japan wird eine Ziege künstlich aufgezogen. Einige Wochen vor der Geburt wird er von seiner Mutter entfernt, zwei Sonden werden in seinen Körper eingeführt und er wird in eine spezielle Flüssigkeit getaucht. Sie können beobachten, wie eine frühgeborene Ziege schluckt, gähnt und Schluckauf hat. Nach einer halben Stunde beginnt er sich zu bewegen. Eine der Hauptaufgaben besteht laut den Forschern darin, die Nährstoffmenge, die in den Körper des Versuchstiers gelangt, korrekt zu berechnen. Wenn der Fluss groß ist, tritt eine Blutung auf. Wenn es klein ist, tritt Sauerstoffmangel auf. Zuerst lebten diese Kinder nur einen Tag. Jetzt - 20 Tage. Dr. Unno und Dr. Kurobara brauchten 9 Jahre intensiver Forschung, um diesen Fortschritt zu erzielen.

Spielen und toben im Paradies

Natürlich ist der Mutterleib ein Paradies für ein Baby. Hier fühlt er sich wohl und wohl, er kann mit Nabelschnur und Salto spielen, was sich in Zukunft positiv auf seine zukünftige Motorik auswirkt. Viele Faktoren beeinflussen die Entwicklung des Fötus. Ist es möglich, sie in einer künstlichen Gebärmutter nachzubilden - während diese Frage unbeantwortet bleibt. Es besteht die Befürchtung, dass ein so aufgezogenes Kind an Demenz, Autismus oder Epilepsie leiden könnte.

Die Autoren des Films führen interessante Statistiken an. Heute gibt es weltweit 95 Millionen schwangere Frauen. Jede Sekunde werden 5 Babys geboren. Das heißt, während der Zuschauer diesen Film sah, wurden 15.000 Kinder geboren.

Technisch möglich, aber nicht bald. Und ist es notwendig?

Basierend auf den Ergebnissen der Sichtung des Dokumentarfilms konnten einheimische Experten ihren Standpunkt zu der darin angesprochenen Frage äußern. Die Schaffung einer künstlichen Gebärmutter, die im Film erwähnt wurde, wird es nicht so bald geben, sagt Natalya Kan, Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe des gleichnamigen Wissenschaftlichen Zentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie. W. I. Kulakow. Schließlich sind Mutter und Kind zwei sehr komplexe Systeme, die in Abhängigkeit voneinander existieren. Zwischen ihnen gibt es nicht nur die Übertragung von Sauerstoff, Hormonen, Nährstoffen - es sind auch sehr komplexe immunologische Beziehungen, nervöse Wechselwirkungen. Der Fötus wächst nicht nur in der Mutter heran, er gibt ihr seine Signale und sagt, was er braucht und wie dieses Bedürfnis korrigiert werden kann. Um diese „Sprache“ zu entwirren, wird es nicht 15 oder 20 Jahre dauern, sondern mindestens 50. Ja, es ist möglich, Babys ab 22 Wochen zu stillen (ab diesem Alter, nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation, dies ist kein Fötus mehr, sondern ein Kind). Aber, wie N. Kan es ausdrückte, „ist die Lebensqualität nicht das, was wir uns für unsere Kinder wünschen“, und im Allgemeinen „sind die Ergebnisse von Säuglingen im Alter von 22 bis 24 Wochen nicht sehr günstig.“ Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch - in der Größenordnung von 70 %, obwohl modernste Geräte und neueste Technologien verwendet werden. Der Grund für ein so trauriges Bild ist die Unreife des Nervensystems. Selbst wenn solche Kinder überleben, sind sie in der Regel seh- und hörgeschädigt und so weiter.
Babys im Alter von 24-26 Wochen haben eine viel größere Überlebenschance: so Viktor Zubkov, Leiter der Abteilung Neonatologie und Pädiatrie des Wissenschaftlichen Zentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie. V. I. Kulakov, bis zu 86% von ihnen bleiben am Leben. Gleichzeitig sind die Kinder sehr klein - nur 500 Gramm pro Stück. Darunter sind zum Beispiel auch fast völlig Gesunde mit minimalen Hirnfunktionsstörungen – sie sind weniger fleißig, beweglicher. V. Zubkov glaubt jedoch, dass solche Kinder als absolut gesund eingestuft werden können. Was die Möglichkeit betrifft, einen künstlichen Uterus zu schaffen, ist es technisch möglich - eine Frage der Zeit, aber hier treten andere Aspekte in den Vordergrund - moralisch, ethisch, wirtschaftlich. Es ist schwer zu sagen, wie sehr diese Innovation notwendig ist.

zweischneidiges Schwert

Olga Isupova, leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Demografie an der Höheren Wirtschaftsschule, stellt fest, dass die Fortpflanzungswünsche von Frauen wahrscheinlich kleiner geworden sind. Auf jeden Fall wächst die Zahl der kinderlosen Frauen (wenn es früher in unserem Land 7% gab, sind es jetzt 17-20%), und dies ist nicht einmal auf Unfruchtbarkeit zurückzuführen, sondern auf einen Komplex von Gründen: das moderne Leben ist wenig förderlich, um sich von der Geburt und Erziehung des Kindes ablenken zu lassen. In Deutschland bleiben in manchen Generationen bis zu 30 % der Frauen kinderlos. Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen können wir daher den Schluss ziehen, dass die Gesellschaft einen Bedarf an einer künstlichen Gebärmutter hat. Schließlich gibt es Frauen, die Mütter sein wollen, aber nicht schwanger werden wollen, resümiert O. Isupova.

Jede wissenschaftliche Entdeckung ist ein zweischneidiger Janus, ein zweischneidiges Schwert, das sowohl eine positive als auch eine negative Seite hat, glaubt Galina Muravnik, Genetikerin, Lehrerin für Bioethik am St. Philaret Orthodox Christian Institute. Es ist alarmierend, dass viele Wissenschaftler bei der Entwicklung ihrer revolutionären Technologien nicht an ihre ethische Seite denken. Wenn eine künstliche Gebärmutter sehr frühgeborenen Babys hilft oder zum Beispiel Frauen, bei denen eine Schwangerschaft aus gesundheitlichen Gründen kontraindiziert ist, ist das eine Wohltat. Aber wenn dies dazu ausartet, dass manche Frauen aufgrund ihres extremen Egoismus die Geburt in eine künstliche Gebärmutter verlagern, um Karriere zu machen, Geld zu verdienen, nicht aus dem Geschäft „auszufallen“, Sport zu treiben, ist das vollkommen unterschiedlich. Dann wird die künstliche Gebärmutter diesen Egoismus unterstützen und entwickeln, und in dieser Hinsicht ist es eine sehr gefährliche Sache.
Ein Kind im Mutterleib dürfte von seinem Stress profitieren, argumentiert Sergei Severin, Leiter der Abteilung für Molekularbiologie am Forschungszentrum des Kurtschatow-Instituts, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Dies ist eine Art Training, mit dem Sie sich an widrige Umgebungsbedingungen anpassen können. Es ist praktisch unmöglich, eine solche Interaktion zwischen Mutter und Kind künstlich zu erstellen - sie sind zu kompliziert. Offensichtlich ist ein Fortschritt in diesem Bereich frühestens in 40-50 Jahren möglich.

Der Biophysiker und Zukunftsforscher Igor Artyukhov neigt zu derselben Zahl. Auf dem Weg zur erfolgreichen Implementierung dieser Technologie müssen jedoch einige Fragen beantwortet werden: Wie wird die Gesellschaft diese Technologie wahrnehmen? wie es sich auf das Kind beziehen wird, das als Ergebnis seiner Anwendung geboren wird; Wie wird sich dieses Kind selbst wahrnehmen?

Es gibt noch zu viele Fragen. Bisher gibt es nur wenige Antworten. Die Menschheit dachte ...

Kommersant über die Folgen der obligatorischen Krankenversicherung für ausländische Arbeitnehmer
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… zum Thema "künstliche Gebärmutter"

Kinder in einer künstlichen Gebärmutter gebären!

1972 patentierte Oleg Belokurov eine "Detonation Device". Er nannte es „Gott“. Im Rahmen des Projekts Wissenschaftlicher Montag des Polytechnischen Museums veranstaltete RIA Novosti eine Vorführung des Films „Der künstliche Uterus: Geburt ohne Körper“ der französischen Regisseurin Marie Mandy, gefolgt von einer Diskussion, an der Experten auf diesem Gebiet teilnahmen. Soziologie und Medizin. Slon zitiert Expertenreden in abgekürzter Form.

Natalya Kan, Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe des Wissenschaftlichen Zentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie, benannt nach Kulakov, Doktor der medizinischen Wissenschaften
Die Wissenschaft schreitet in einem solchen Tempo voran, dass das, was vor 20–30 Jahren absolut unmöglich schien, nun in der medizinischen Praxis Realität wird. Daher ist es unmöglich, die Schaffung einer künstlichen Gebärmutter vollständig auszuschließen. Aber das wird nicht morgen passieren und auch nicht in naher Zukunft.
Mutter und Kind sind nicht nur zwei Systeme, die verbunden und durch die Zufuhr einiger Nährstoffe am Leben erhalten werden können. Sie sind voneinander abhängig: Die Mutter hängt vom Fötus ab und der Fötus von der Mutter. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung von Sauerstoff, Hormonen, Nährstoffen, sondern um sehr komplexe immunologische, neurale Verbindungen. Der Fötus wächst nicht nur in der Mutter heran, er gibt ihr Impulse, signalisiert, was er braucht. Daher denke ich, dass es nicht einmal eine Frage der nächsten zwanzig Jahre ist, dies aufzulösen.
Die Frage ist nicht so sehr das Heranwachsen des Fötus bis zu einem bestimmten Zeitraum, sondern die Tatsache, dass dieses Kind weiterhin ein normales Leben führen und sozial angepasst werden kann. Wir pflegen Frühgeborene ab der 22. Woche, aber ihre Lebensqualität ist keineswegs immer hoch. Trotz der Verwendung modernster Technologien ist das Hauptproblem die Unreife des Nervensystems. Da diese Kinder sehr frühgeboren sind, können sie mit Seh-, Hör- und einer Reihe anderer Systeme behindert sein.

Viktor Zubkov, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrie des Kulakov Wissenschaftszentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie, Doktor der medizinischen Wissenschaften
Wir verwenden keine Flüssigkeitsbeatmung der Lunge. In der militärischen Entwicklung existieren diese Techniken, aber sie werden in der zivilen Praxis nicht verwendet. Heute stillen wir Kinder von 24–25 Wochen mit einem Gewicht von 500 Gramm. Die Überlebensrate ab der 24. Woche beträgt 86 %. Natürlich ist ihre Lebensqualität unterschiedlich, es gibt neurologische Probleme, und es kann ein minimaler Entwicklungsrückstand vorliegen. Zum Beispiel kleine Gehirnfunktionsstörungen - Kinder sind weniger fleißig, beweglicher. Aber ich denke, sie sind vollkommen gesunde Kinder. Wenn wir Daten von Kindern mit einem Anfangsgewicht von 500-700 Gramm nehmen, dann gibt es recht gute Ergebnisse.
In Bezug auf die Schaffung einer künstlichen Gebärmutter werde ich einfach antworten - technisch ist es möglich, eine Frage der Zeit. Aber hier treten andere Aspekte in Kraft - moralische, ethische, ökonomische.
Ist es nötig? Ich bin nicht bereit, eine endgültige Antwort zu geben. Aus wissenschaftlicher Sicht - ja, denn es gibt wirklich viele Schwierigkeiten beim Stillen von Kindern. Aber wie viel ist in diesem Stadium notwendig? Wir verwenden moderne Technologien wie die In-vitro-Fertilisation, die bereits eine Reihe von Gesundheitsproblemen beseitigt hat. Daher finde ich es schwierig zu beantworten, wie viel eine künstliche Gebärmutter heute benötigt wird.

Olga Isupova, Senior Research Fellow, Institut für Demografie, Wirtschaftshochschule
Tatsache ist, dass die Zahl der Kinderlosen in unserem Land wächst. Und das liegt nicht nur an Unfruchtbarkeit, sondern an einem Komplex von Gründen.
Das moderne Stadtleben ist einer Ablenkung durch Geburt und Kindererziehung wenig förderlich und viele Frauen lehnen dies heute grundsätzlich ab.
Bisher sind es 17 %, und das ist viel: Früher waren es in Russland 7 %. In anderen Ländern wie Deutschland bleiben bis zu 30 % der Frauen kinderlos.
Daher können wir sagen, dass eine Art soziales Bedürfnis nach der Schaffung einer künstlichen Gebärmutter besteht, egal wie beängstigend es klingt. Ja, in der Tat, es gibt viel Erschreckendes, Unerwartetes, Ungewöhnliches. Es gibt Frauen, die wirklich Mütter sein und selbst biologisch gebären müssen, aber anscheinend erlaubt Ihnen das moderne Leben, alles in Teile zu teilen, und auch den Prozess der Mutterschaft. Bei künstlicher Befruchtung gibt es Leihmutterschaft und Eizellspende. Und es gibt Frauen mit Kinderwunsch, die sich manchmal in einer Situation befinden, in der sie wählen können, ob sie sich an eine Leihmutter wenden oder eine Eizellspende nehmen. Es ist sehr selten, aber es kommt vor. Und sie denken darüber nach, was sie in der Mutterschaft wirklich brauchen.
Jemand braucht nur körperliche Erfahrung, das heißt Schwangerschaft, Geburt. Frauen nehmen fünfmal häufiger Spendereizellen als Leihmutterschaft. Und das ist nicht nur eine Frage des Preises: Für viele scheint es selbstverständlicher zu sein - das Tragen, das Erlebnis, mit einem Kind zu kommunizieren. Für andere ist es die genetische Verwandtschaft, die wichtig ist. Meistens liegt dies natürlich an der Diagnose, aber wenn der Arzt sagt: „Sie brauchen nur eine Spendereizelle“ oder „Sie brauchen nur eine Leihmutter“, entscheiden viele Menschen – dann brauchen Sie es überhaupt nicht. Es gibt Frauen, die ihre Kinder genetisch haben wollen, aber gleichzeitig nicht unbedingt schwanger werden wollen.

Galina Muravnik, Genetikerin, Professorin für Bioethik am St. Philaret Orthodox Christian Institute
1972 wurde in unserem Land ein Patent für eine Erfindung erhalten. Es wurde von einem Leningrader Wissenschaftler des Ott-Instituts für Geburtshilfe und Gynäkologie, Oleg Georgievich Belokurov, hergestellt.
Im Patent wurde die Erfindung als „detonation detonation“ aufgeführt. Er nannte ihn „Bozhena“, dort waren seine Initialen - B.O. (Belokurov Oleg) und dann - "Ehefrau" oder Frau. Er gab offen zu, dass er damit Gott herausgefordert hatte.
Belokurov schuf möglichst naturnahe Bedingungen: Der Embryo befand sich in künstlichen Gewässern, er hatte eine eigene Plazenta, aber das gesamte Lebenserhaltungssystem befand sich außerhalb der Gebärmutter. Daher atmete das Kind Sauerstoff ein, der über die Nabelschnur zugeführt wurde, der Stoffwechsel fand über die Nabelschnur statt, Fäulnisprodukte wurden entfernt und so weiter.
Darüber hinaus hatte Belokurovs Entwicklung auch einen gewissen politischen Hintergrund: Er stützte sich auf die Idee von Marx, dass Frauen in einer kommunistischen Gesellschaft von der Funktion des Gebärens befreit seien, es gäbe gebärende Betriebe und Mähdrescher. Außerdem las er von Karl Kautsky die Idee, dass die Fortpflanzungsfunktion bei einer Frau viel mehr Zeit und Mühe erfordert als bei einem Mann. Und dass diese Ungleichheit beseitigt werden muss. All dies endete zwar für Belokurov persönlich schlecht: In den achtziger Jahren wurde ihm die Finanzierung entzogen und er wurde entlassen, und im Alter von 55 Jahren war der Wissenschaftler gelähmt. In späteren Tagebüchern schrieb er, dass er dies als Strafe für die Rebellion gegen Gott auffasste.
Die Hauptfrage ist, wozu die künstliche Gebärmutter dient und ob sie überhaupt benötigt wird, und nicht, wann ihre Herstellung möglich wird. Es ist kein Geheimnis, dass bei jeder wissenschaftlichen Entdeckung alles davon abhängt, in wessen Hände sie fällt. Im Film sagt eine der Teilnehmerinnen, dass sie zu Beginn der Arbeit nicht an die ethische Seite gedacht habe; das macht mir sorgen. Dennoch sollte eine Person wie ein Schachspieler sein - planen Sie mindestens ein paar Züge im Voraus. Und jede Entdeckung muss moralisch bewertet werden.
Wenn wir von einer künstlichen Gebärmutter sprechen, dann ist das meiner Meinung nach als eine bestimmte Methode, um sehr frühgeborenen Babys zu helfen, natürlich eine Sache. Oder eine schwangere Frau geriet in eine Situation, die mit der Erhaltung der Schwangerschaft unvereinbar ist, und es ist notwendig, den Fötus irgendwie zu retten. Aber wenn alles so weit kommt, dass einige Frauen aus extremem Egoismus die Geburt aufschieben oder in eine künstliche Gebärmutter übertragen, um Karriere zu machen, kein Geld zu verlieren, nicht aus dem Geschäft auszusteigen, werden sie aus der gebärfähigen Funktion ausgeschlossen , es scheint mir, dass wir hier eine verzögerte Aktion verminen. Denn schließlich ist die Hauptaufgabe einer Frau – und kein Mann, selbst der wundervollste, kann dies für sie tun –, einem anderen Geschöpf das Leben zu schenken. Und wenn sie das verlässt, wenn sie das nicht versteht, wird sich die künstliche Gebärmutter entwickeln und diesen Egoismus noch mehr unterstützen. Und das ist eine gefährliche und inakzeptable Sache.

Sergei Severin, Leiter der Abteilung für Molekularbiologie, Nationales Forschungszentrum „Kurchatov Institute“, Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften
Jetzt ist dies ein sich sehr aktiv entwickelndes Wissenschaftsgebiet - die Schaffung künstlicher Organe, Regeneration, Ersatz betroffener Bereiche verschiedener Organe.
Aber hier ist ein viel komplizierterer Punkt. Sie sehen, Mutter und Fötus leben in ständigem Dialog. Das ist ein gegenseitiger Austausch, gegenseitig - das ist sehr wichtig. Für ein Baby im Mutterleib dürfte sogar der Stress der Mutter von Vorteil sein. Durch diesen Austausch mit seiner Mutter wird er sich an nicht sehr günstige Umweltbedingungen anpassen. Es ist unrealistisch, eine so facettenreiche Version der Interaktion zwischen Mutter und Fötus zu erstellen.
Und noch etwas macht mir Angst. Sie sehen, das kann zu einem Verlust der Individualität führen.
Eine Sache ist die Korrektur genetischer Krankheiten, die einfacher durchzuführen ist, wenn das Material vor Ihnen liegt und nicht im Mutterleib. Aber es bewegt uns im Wesentlichen zur Eugenik. Du kannst nicht die perfekte Person erschaffen.

Igor Artyukhov, Biophysiker, Futurist
Alle sagen, dass dies in den nächsten 10-15 Jahren nicht passieren wird, aber in 50 Jahren ist es möglich. Ich stimme dieser Einschätzung zu und würde mich wundern, wenn in 10–15 Jahren zumindest beim Menschen eine künstliche Gebärmutter auftaucht. Höchstwahrscheinlich Tiere. Aber ich würde mich auch wundern, wenn die Technologie nicht in 50 Jahren entwickelt wird, weil es einen Bedarf dafür gibt.
Hier wird viel über die Notwendigkeit irgendeiner Art von Stressoren gesprochen – ich denke, das sind technische Probleme, sie sind lösbar. Es ist möglich - nicht in absehbarer Zeit, aber in ferner Zukunft - eine Umgebung für das Kind zu schaffen, die es mit allem versorgt, was es braucht: Musik, Stresshormone und was auch immer. Vielleicht sogar besser als das, was in der Natur passiert.
Eine andere Frage ist nicht einmal ethisch, sondern psychologisch.
Wie wird dieses Kind von der Gesellschaft wahrgenommen? Wie wird er sich selbst wahrnehmen? Wie wird die Gesellschaft die Existenz einer solchen Technologie allgemein akzeptieren?
Wir wissen, dass es mit dem Aufkommen neuer medizinischer Technologien immer das Problem der Abstoßung gibt. Als die Impfung auftauchte, sagten ihre Gegner ernsthaft, dass einer Person durch die Impfung Hörner, Hufe und ein Schwanz wachsen würden. Bisher gibt es religiöse Sekten, die Bluttransfusionen verbieten, Eltern werden dafür sorgen, dass das Kind stirbt, wenn es sich nur nicht dieser "gottlosen Prozedur" unterzieht. Denken Sie an die Proteste gegen Organtransplantationen und In-vitro-Fertilisation. Und dann stellte sich heraus, dass es funktioniert. Und zum Beispiel gibt es bereits Millionen von Kindern aus einem Reagenzglas, und sie zeigen keine schlechtere, möglicherweise sogar bessere Lebensfähigkeit, weil wissentlich defekte Embryonen abgestoßen werden.
Ich würde das hier diskutierte Phänomen mit einem Kaiserschnitt vergleichen. Denn als der Kaiserschnitt zum ersten Mal nicht in Notfällen eingesetzt wurde, wenn die Mutter stirbt und das Kind gerettet werden muss, sondern nach Belieben, um die Geburtswehen loszuwerden, sagten sie dasselbe.
Wie kann das sein, was sind das für egoistische Mütter, sie wollen keinen Schmerz ertragen, sie werden keine Verbindung zum Kind haben, weil sie die vorgeschriebene Qual nicht durchmachen! Und die Praxis hat auch gezeigt, dass sie eine wunderbare Verbindung zum Kind haben. Glaubst du, dass ein Mann, der kein Kind geboren und es nicht unter Schmerzen zur Welt gebracht hat, ihn weniger liebt? Das ist nicht so. Hier können wir übrigens eher über den Einfluss des Stillens sprechen und nicht über die Geburt oder Schwangerschaft. Eine bekannte Tatsache: Als es einst in Mode war, Krankenschwestern einzustellen, begannen die Krankenschwestern, das Kind gleichberechtigt mit ihrem eigenen zu lieben. Aber die Mutter hatte keinen solchen Kontakt. Wenn eine Mutter in Entbindungskliniken ein Kind ablehnen möchte, wird ihr gesagt: Nun, du fütterst und weigerst dich dann. Und oft kann eine Frau, nachdem sie gefüttert hat, nicht mehr ablehnen.

Olga Isupowa
Was alle ethischen Erwägungen betrifft, so sind sie sicherlich wichtig. Aber die Geburtenrate sinkt weltweit. Sie sinkt meines Erachtens bisher nicht nur in sieben Ländern, aber generell gibt es so etwas wie einen demografischen Wandel: Die Geburtenrate beginnt überall langsam zu sinken. Die durchschnittliche Gesamtfruchtbarkeitsrate pro Frau beträgt heute weltweit 2,5. Das heißt, etwa die Hälfte der Länder hat eine Geburtenrate unter dem Niveau der einfachen Reproduktion der Bevölkerung, und der Prozess geht weiter. Und das ist nicht nur Europa, sondern zum Beispiel Südkorea, Singapur, Hongkong. Japan ist übrigens ein sehr interessantes Beispiel. Jetzt machen sie dort in bestimmten Regionen Experimente - sie sagen den Menschen: "Du kannst ein zweites Kind gebären." Und die Leute wollen nicht. Denn wenn ein Mensch mit wenigen Kindern lebt, beginnt er zu verstehen: Das ist in gewisser Weise ein viel angenehmeres und leichteres Leben.
Über Ethik kann man so viel reden wie man will. Sie können Abtreibungen verbieten, aber die Geburtenrate wird trotzdem sinken. In Polen ist Abtreibung verboten und die Geburtenrate ist niedriger als bei uns. Die Leute werden einen Weg finden, wenn sie keine Kinder wollen. Es gibt immer weniger emotionale und rationale Gründe, überhaupt Kinder zu haben! Sehr gut leben die Menschen ohne sie. Ich habe viele kinderlose Freunde und Freundinnen - sie leiden überhaupt nicht, mit ihnen ist alles in Ordnung. Ich würde sagen, dass Mütter jetzt viel frustrierter sind als Kinderlose. Denn auf ihnen lastet immer mehr gesellschaftlicher Druck, ein Kind zu erziehen, vor allem später, in der Schule und so weiter. Aber die demografische Entwicklung ist so, dass auch Migranten früher oder später nicht mehr so viele Kinder haben werden. Der demografische Wandel vollzieht sich überall.

Die Entwicklung von Säugetieren (einschließlich Menschen) im Mutterleib ist ein langer und komplexer Prozess. Natürlich ist es uns vertraut, und jeder weiß, was passiert, wenn sich der Fötus im Mutterleib befindet. Seit der Antike haben sich Wissenschaftler zum Ziel gesetzt, einen Fötus unter künstlichen Bedingungen zu züchten. Aber dieses Problem wurde vor etwa zwei Jahrzehnten aktiv untersucht.

Erste Versuche

Ein erfolgreiches Experiment zur Entwicklung einer künstlichen Gebärmutter wurde von Wissenschaftlern aus Philadelphia durchgeführt. Ihre Methode wurde bereits getestet und funktioniert recht gut. Im Labor der Wissenschaftler aus Philadelphia gab es nicht einen Fötus, sondern bis zu acht - das sind Lämmer, die ihre Entwicklung unter künstlichen Bedingungen fortsetzen. Ihre inneren Organe nehmen ständig an Größe zu. Lämmer öffnen manchmal die Augen, bewegen sich, machen Schluckbewegungen - alles, was ein Fötus in einem bestimmten Stadium seiner Entwicklung tun sollte. Wissenschaftler glauben, dass eine künstliche Gebärmutter in Zukunft allgegenwärtig sein wird, um Frühgeborene sicher zu tragen.

Die Mindestdauer der intrauterinen Entwicklung, nach der der Fötus als lebensfähig angesehen werden kann, beträgt 20-22 Wochen. In diesem Fall sollte das Körpergewicht etwa 400 g betragen, solche Babys werden in einen Inkubator gelegt, wo das erforderliche Temperatur- und Feuchtigkeitsniveau aufrechterhalten wird. Auch im Inkubator gebrauchte Beatmungsgeräte, teure Medikamente. Aber selbst die modernsten Techniken können keine Umgebung aufrechterhalten, die mit dem Mutterleib vergleichbar wäre.

Wissenschaftler träumen

Ein echter Uterus ist ein dreischichtiger „Beutel“ aus Muskelgewebe. Das Tragen des Fötus wäre ohne die koordinierte Arbeit seiner drei Schichten - Endometrium, Myometrium und Perimetrium - unmöglich. Wissenschaftler haben den Entwicklungsprozess bereits recht gut untersucht: Eine befruchtete Eizelle wird in die innere Schicht der Gebärmutter eingeführt, die Plazenta bildet sich allmählich und Flüssigkeit sammelt sich um den Fötus. Bisher war es den Forschern jedoch unmöglich, alle diese Bedingungen zu reproduzieren. Die Idee der künstlichen Inkubation, wie auch die Idee eines Homunculus (einer von den Händen anderer Menschen geschaffenen Person), verfolgt Wissenschaftler seit sehr langer Zeit. Fortschrittliche Errungenschaften wie die Schaffung eines künstlichen Uterus stellen die Menschheit vor viele moralische und ethische Fragen. Der Fortschritt kann jedoch nicht aufgehalten werden, und die Gesellschaft wird bald mit diesen Problemen konfrontiert sein.

Wie funktioniert das Gerät?

Von der Seite betrachtet sieht es vor allem aus wie eine Vakuumverpackung. Tatsächlich ist es nicht mehr und nicht weniger als ein Biobeutel. Wissenschaftler nannten ihre Entwicklung Biobag, was aus dem Englischen übersetzt „Biobag“ bedeutet. Andererseits ist ein künstlicher Uterus ein System, das die gleichen Elemente wie ein echter Uterus hat. Die darin enthaltene Lösung entfernt die angesammelten Schadstoffe aus dem Körper des Fötus. Tatsächlich ist diese Lösung ein Analogon von Fruchtwasser oder Fruchtwasser. Alle Nährstoffe, einschließlich Sauerstoff, erhält der Embryo durch eine künstliche "Nabelschnur". Gleichzeitig findet hier ein Gasaustausch statt.

Wissenschaftler erklären: Das Hauptproblem, an dem Frühgeborene sterben, ist die Unterentwicklung der Lunge. Im Mutterleib sind die Lungen des Babys mit Flüssigkeit gefüllt. "Biobag" ahmt einen solchen Zustand nach. Und im Gegensatz zu anderen Methoden schützt es den Fötus auch vor einer pathogenen Umgebung. Die künstliche Gebärmutter funktioniert ohne Pumpe.

Bedeutung des Problems

Eine künstliche Gebärmutter für Frühgeborene könnte das weltweite Problem der Frühgeburt lösen. Laut WHO-Statistik sterben jedes Jahr etwa 15 Millionen Kinder an Frühgeburten – und dies ist jedes zehnte aller Neugeborenen. Ungefähr eine Million von ihnen sterben sofort, und die überlebenden Kinder können an verschiedenen physiologischen oder psychischen Problemen leiden.

Experiment

Das Alter des Lammembryos, der von Wissenschaftlern in eine künstliche Gebärmutter transplantiert wurde, entsprach dem eines 23 Wochen alten menschlichen Embryos. Bevor das Experiment von Wissenschaftlern aus Philadelphia eingerichtet wurde, versuchten Wissenschaftler aus der ganzen Welt, das Experiment durchzuführen. Der Fötus starb jedoch innerhalb weniger Stunden. Das Problem war, dass der Embryo eine „Brücke“ zwischen der Gebärmutter und der künstlichen Gebärmutter brauchte.

Das Gerät wurde zunächst an etwa 120 Tage alten Lämmern getestet. Nachdem die Embryonen vier Wochen im „Biobag“ verbracht hatten, wurden sie einer gründlichen Untersuchung unterzogen. Die Forscher fanden keine Probleme. Es mag eingewandt werden, dass sich Schafe auf einer viel niedrigeren Entwicklungsstufe befinden als Menschen. Doch jetzt ist der Anfang gemacht, bald soll ein ähnliches Gerät für Kleinkinder erfunden werden. Wissenschaftler sagen, dass es bis zur Entwicklung eines künstlichen Uterus für Menschen nur 1,5 Minuten dauern wird, um den Fötus vom Körper der Mutter auf ein künstliches Gerät umzustellen. Wenn alle weiteren Experimente erfolgreich sind, werden in einigen Jahren die ersten Versuche am Menschen beginnen. Diese Entwicklung wird dazu beitragen, mehr als ein Menschenleben zu retten.

Tiere, die sich vier Wochen im Gerät befanden, mussten getötet werden – dies war für ihre weitere Untersuchung und Auswertung des Versuchserfolgs erforderlich. Ein Lamm, zu dem der Forscher eine Bindung entwickelte, überlebte jedoch, er wurde auf die Farm geschickt.

Die Zukunft der wissenschaftlichen Entwicklung

Die Tatsache, dass Wissenschaftler bereits einen künstlichen Uterus zum Tragen von Embryonen geschaffen haben, zeigt einen bedeutenden Fortschritt auf diesem Gebiet. Diese Experimente sind von enormer Bedeutung für die Menschheit. Trotz der Tatsache, dass frühere Experimente recht erfolgreich durchgeführt wurden, ist dies jedoch noch keine 100-prozentige Garantie dafür, dass ein solches Gerät zum Tragen menschlicher Embryonen hergestellt wird.

Wenn weitere Experimente gut verlaufen, werden auch Frühgeborene nach Kaiserschnitt auf das Gerät übertragen. Vier Wochen lang verbringen die Kids Zeit unter möglichst naturnahen Bedingungen. Wissenschaftler betonen auch, dass diese Technologie nur für Kinder erfolgreich sein wird, die nach der 24. Woche der intrauterinen Entwicklung geboren wurden.

Das gaben amerikanische Wissenschaftler bekannt. Dies ist nicht nur eine neue Art, Frühgeborene zu stillen, sondern ein revolutionärer Sprung in der Reproduktionstechnologie, der die Möglichkeit eines Kindes in der Zukunft ermöglicht. Zu welchen Zwecken wird die Menschheit die neuen Möglichkeiten nutzen? Kinderlosen Paaren helfen, Menschen mit gewünschten Eigenschaften schaffen oder vielleicht Spender für eine Transplantation gewinnen?

Laut dem Wissenschaftler Alan Flake vom Research Institute of Philadelphia (USA) gelang es seinem Team, ein Gerät zu entwickeln, das die Arbeit der Gebärmutter nachahmt und dieses Organ ersetzen kann, um Frühgeborene besser zu pflegen. Experimente wurden bisher nur an Frühgeborenen durchgeführt, aber die Ergebnisse waren sehr ermutigend.

Diese Technologie ist nicht nur eine Verbesserung bestehender. Bisher unterschied sich die Versorgung von Frühgeborenen von derjenigen, die nach den vorgeschriebenen neun Monaten einer normalen Schwangerschaft geboren wurden, nur in rein "technischen" Details. Die ersten benötigten ein spezielles Temperaturregime, das in "Cuveuses" erreicht wurde, einen zuverlässigeren Schutz vor einer möglichen Infektion, und wegen der Unmöglichkeit des Stillens erhielten sie Nahrung durch eine Sonde. Trotzdem atmeten Frühgeborene noch mit der Lunge (obwohl dieser Vorgang manchmal mit Hilfe spezieller Präparate unterstützt werden musste, die ihr noch unterentwickeltes Surfactant ersetzten, ein Protein, das den Zusammenbruch der Lungenbläschen stört), und ihre lebenswichtige Aktivität wurde getragen aufgrund der im Magen und Darm verdauten Nahrung aus, gefolgt von der Freisetzung von Schlacken auf natürliche Weise.

In der Gebärmutter laufen all diese Prozesse völlig unterschiedlich ab. Das ungeborene Kind treibt im Fruchtwasser, seine Lungen atmen nicht, es erhält Sauerstoff und Nährstoffe durch die Gefäße der Nabelschnur, die wiederum an der Plazenta befestigt ist. Dort werden auch Schlacken abgeführt, die beim Stoffwechsel der zukünftigen Person entstehen. Im Allgemeinen wird seine lebenswichtige Aktivität größtenteils vom Körper der Mutter bereitgestellt - ihrer Lunge, ihren Nieren und ihrem Verdauungstrakt.

So mussten die Amerikaner mehrere schwierige Probleme gleichzeitig lösen - mit der Versorgung eines Frühgeborenen mit Nährstoffen, Sauerstoff und der Entfernung von "Abfallstoffen". Alle diese Probleme sind im Prinzip getrennt auf dem aktuellen Entwicklungsstand der medizinischen Wissenschaft längst gelöst. Es gibt künstliche Nieren und die parenterale Ernährung, bei der Nährstoffe direkt in die Vene unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts eingebracht werden, wird auch in der Reanimationspraxis eingesetzt. Und künstliche Lungen (Oxygenatoren) sind auch nicht so exotisch.

Der größte Stolperstein für den Einsatz all dieser Technologien in der geburtshilflichen Praxis war bisher der Einsatz von zu groben Blutpumpen in künstlichen Lungen, die sich negativ auf das noch sehr schwache und empfindliche Herz eines Frühgeborenen auswirken. Wissenschaftler aus Philadelphia haben dieses Problem jedoch irgendwie gelöst, ohne die Details besonders bekannt zu machen. Vielleicht durch Steigerung der Effizienz der Arbeit am Gasaustausch von Oxygenatormembranen, die es ermöglichen würden, Blut mit der Anstrengung eines Kinderherzens durch sie zu pumpen.

Auf die eine oder andere Weise, aber nach den von den Erfindern geäußerten Informationen zu urteilen, haben sie einen vollwertigen künstlichen Uterus geschaffen. Ja, sagt Alan Flake: „Es gibt viele verschiedene sensationelle Szenarien, die man sich vorstellen kann, wie solche Techniken verwendet werden können, um eine Person von einem Embryo zu einem Säugling zu züchten oder eine Schwangerschaft über ihre üblichen Grenzen hinaus zu verlängern Derzeit gibt es auch in ferner Zukunft keine Technologie, die dies ermöglichen würde. Ich wäre sehr besorgt, wenn jemand versuchen würde, unsere Entwicklungen für solche Zwecke zu nutzen.“

Natürlich ist nicht ganz klar, was genau die Umsetzung dieser fantastischsten Szenarien verhindern kann. Es gibt bereits Technologien der In-vitro-Fertilisation (IVF): In ihrem Rahmen lebt eine durch Spermien befruchtete Eizelle, die sich zu einem Embryo entwickelt, mehrere Tage in einer Nährlösung. Anschließend wird dieser Embryo in die weibliche Gebärmutter eingepflanzt, wo er auf das Ernährungssystem der werdenden Mutter umschaltet. Aber jetzt gibt es eine künstliche Gebärmutter. Ja, solange der Fötus für relativ lange Schwangerschaftsperioden darin gelagert wurde. Aber bedeutet das, dass diese Technologie in den sehr frühen Stadien nicht funktionieren wird? Was die Möglichkeit bedeutet, vollständig künstliche Kinder heranzuziehen. Mit Ausnahme natürlich des Ausgangsmaterials: Ohne eine natürliche weibliche Eizelle konnten Wissenschaftler bisher nichts ausrichten. Auch wenn dieses Ei den Zellkern einer gewöhnlichen Zelle enthält – wie bei Klontechnologien.

Natürlich kann ein künstlicher Uterus, wie jede neue Erfindung, für die edelsten Zwecke verwendet werden. Das Stillen von Frühgeborenen, von denen jedes Jahr weltweit 15 Millionen geboren werden, von denen eine Million sterben, ist eine davon. Übrigens haben laut Statistik bis zu 90% der selbst überlebenden sehr Frühgeborenen ernsthafte gesundheitliche Probleme. Vielleicht hilft das Tragen in Bedingungen, die der Mutterschaft so nahe wie möglich kommen, um mit diesem Problem fertig zu werden.

Und es gebe auch Abtreibungen zu einem früheren Zeitpunkt – wie Fehlgeburten, „oder für eine Frau sogar tödliche“ Eileiterschwangerschaften.“ Wenn man Zeit habe, den Fötus mit einer künstlichen Gebärmutter zu verbinden, könne man theoretisch darauf hoffen, ein Kind zu retten, das unter Strom stehe Bedingungen, im Prinzip keine Chancen.

Auch eine komplett künstliche Aufrechterhaltung der fetalen Entwicklung kann sinnvoll sein – zum Beispiel bei Frauen, die aus irgendwelchen Gründen keine Kinder bekommen können. Gleichzeitig wird das Problem der Streitigkeiten zwischen Leihmüttern gelöst: Wem gehört das neugeborene Kind?

Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite. Retortenbabys können nicht nur in Stückzahlen, sondern auch in Serie produziert werden. Ganz im Sinne des Drehbuchs für die zweite Folge von „Star Wars“ mit dem Titel „Angriff der Klonkrieger“. Das Thema „Kinder aus Inkubatoren“ taucht in fast jeder Dystopie auf, insbesondere dann, wenn die dort beschriebene Gesellschaft maximal entmenschlicht wird, auch durch die Zerstörung der Institution der traditionellen Familie. Tatsächlich findet der Prozess des Letzteren bereits in beschleunigtem Tempo vor unseren Augen statt – in Form einer aggressiven Propaganda für nicht-traditionelle Sexualität. Schon jetzt wollen „Partner 1“ und „Partner 2“ in homosexuellen Ehen oft Kinder – nicht adoptiert, sondern von einer Leihmutter geboren. Mit neuer Technologie wird es für solche Familien noch einfacher.

Schließlich gibt es potenziell enorme Chancen für den schwarzen Transplantationsmarkt. Heute werden Organe zur Transplantation zusätzlich zu den legalen Wegen von benachteiligten Bürgern gekauft oder sogar oft einfach Opfern von Verbrechen und militärischen Konflikten entnommen, mit anschließendem Tod des Opfers. Nun, wenn ein Kind nicht nur in einem Reagenzglas gezeugt wird (jetzt haben solche Embryonen keine Rechte), dann werden diese Rechte erscheinen, wenn ein solches Baby in ein paar Monaten wieder mit Hilfe künstlicher Technologien geboren wird, ohne geboren zu werden eine Frau? Vor allem, wenn alle vollwertigen Bürger, die diese Geburt wollen, daran interessiert sein werden, nicht als vollwertige Person, sondern genau als Organsatz.

Die Aussichten für das Erscheinen einer künstlichen Gebärmutter erscheinen sehr unterschiedlich. Aber andererseits ist dies das Schicksal aller bedeutenden Entdeckungen, deren Verwendung für gute oder unwürdige Zwecke nicht von den Erfindern, sondern von denen abhängt, die diese Erfindung anwenden.