"Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert“ Cabane Olivia Fox. Die Kraft des Charismas. Schlüsselideen in Olivia Fox Cabanes Buch Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt, inspiriert Charisma, wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert

24.10.2023

Übersetzer V. Wladimirow

Editor P. Suworowa

Projektmanager A. Wassilenko

Korrektoren S. Mozaleva, E. Chudinova

Computerlayout K. Swischtschew

Cover-Design S. Geraskin

Fox Cabane O.

Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert / Olivia Fox Cabane; Pro. aus dem Englischen – M.: Alpina Verlag, 2013.

ISBN 978-5-9614-2985-5

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der elektronischen Kopie dieses Buches darf ohne die schriftliche Genehmigung des Urheberrechtsinhabers in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, einschließlich der Veröffentlichung im Internet oder in Unternehmensnetzwerken, für den privaten oder öffentlichen Gebrauch reproduziert werden.

Einführung

MARILYN MONROE WOLLTE ETWAS BEWEISEN.

Es war ein sonniger Sommertag im Jahr 1955 in New York. In Begleitung des Zeitschriftenredakteurs und persönlichen Fotografen betrat Marilyn die Grand Central Station. Auf dem Höhepunkt des Arbeitstages drängten sich viele Menschen auf den Bahnsteigen, und keiner von ihnen achtete im Geringsten auf Marilyn, die allein dastand und geduldig auf ihren Zug wartete. Das vertraute Klicken einer Kamera war zu hören, als die Frau den Wagen betrat und in der Ecke Platz nahm. Niemand hat sie jemals erkannt.

Marilyn wollte zeigen, dass sie sich leicht in die brillante Monroe oder die gewöhnliche, unauffällige Norma Jean Baker verwandeln konnte. In der U-Bahn war sie natürlich Norma Baker. Doch als sie erneut die lauten Bürgersteige von New York betrat, beschloss sie, sich erneut in Marilyn zu verwandeln, das Idol von Millionen. Sie drehte sich um und fragte ihren Fotografen neckend: „Das willst du also sehen.“ ihr? Gleichzeitig gab es keine großen Gesten von Marilyns Seite: Sie „zaustete nur leicht ihre Haare und stand in einer vertrauten Pose.“

Dank dieser einfachen Veränderung erlangte Monroe sofort eine magnetische Anziehungskraft auf die Menschen um sie herum. Es schien, als ob eine gewisse Aura der Magie von ihr ausströmte und alles um sie herum erstarrte. Auch die Zeit blieb stehen, ebenso wie die Menschen um sie herum, die erstaunt blinzelten, als sie plötzlich ihren Lieblingsfilmstar erkannten. Sie war mitten unter ihnen, ganz nah, und man konnte sie mit der Hand erreichen! Marilyn war sofort von begeisterten Fans umgeben, und der Fotograf brauchte „einige ängstliche Minuten“, um sich an ihr vorbeizudrängen und ihr zu helfen, der schnell wachsenden Menge zu entkommen.

Charisma war schon immer ein faszinierendes und kontroverses Thema. Wenn ich auf Konferenzen oder Partys davon spreche, „Charisma zu lehren“, werden alle sofort munter und rufen oft: „Aber ich dachte, Charisma sei etwas, das man entweder hat oder nicht.“ Manche sehen Charisma als unfairen Vorteil, andere streben danach, es zu erreichen, aber gleichzeitig niemand bleibt nicht gleichgültig. Und sie haben Recht. Charismatische Menschen beeinflussen unsere Welt auf die eine oder andere Weise: ob sie neue Projekte starten, neue Unternehmen gründen oder neue Imperien gründen.

Haben Sie sich jemals gefragt, wie es wäre, so anziehend wie Bill Clinton oder so charmant wie Steve Jobs zu sein? Glaubst du, dass du bereits über ein gewisses Charisma verfügst und es gerne auf die nächste Stufe heben würdest? Oder träumst du insgeheim schon länger von einer solchen Magie, denkst aber gleichzeitig, dass du kein charismatischer Persönlichkeitstyp bist? In dieser Hinsicht habe ich eine gute Nachricht für Sie: Charisma ist eine Fähigkeit, die Sie lernen und üben können.

Was wird Ihnen Charisma geben?

Stellen Sie sich vor, wie anders Ihr Leben wäre, wenn Sie wüssten, dass die Menschen Sie in dem Moment, in dem Sie einen Raum betreten, sofort bemerken, Sie hören wollen und auf jede erdenkliche Weise Ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung suchen würden.

Für charismatische Menschen ist dies eine völlig vertraute Lebensweise. Ihre Anwesenheit beeinflusst die Menschen um sie herum. Menschen fühlen sich zu ihnen hingezogen und verspüren ein ungewöhnliches Verlangen, zu helfen, eine Dienstleistung oder Höflichkeit zu erbringen. Auch das Leben charismatischer Menschen scheint besser und interessanter zu sein: Sie haben mehr Möglichkeiten, verdienen mehr und erleben weniger Stress.

Charisma bringt andere Menschen dazu, Sie zu mögen, Ihnen zu vertrauen und Sie nachzuahmen. Dadurch lässt sich feststellen, ob Sie als Unterstützer oder Führungspersönlichkeit wahrgenommen werden, ob Ihre Ideen angenommen werden und wie effektiv Ihre Pläne umgesetzt werden. Wie dem auch sei, Charisma kann „die Welt bewegen“ – es weckt in den Menschen den Wunsch, das zu tun, was Sie von ihnen erwarten.

Charisma ist natürlich der wichtigste Aspekt im Geschäftsleben. Egal, ob Sie sich auf eine neue Stelle bewerben oder Ihre Karriere vorantreiben möchten, sie hilft Ihnen dabei, dorthin zu gelangen. Viele ähnliche Studien weisen darauf hin, dass charismatische Menschen höhere Leistungsbewertungen erhalten; Vorgesetzte und Untergebene halten sie für effektiver als andere.

Wenn Sie eine Führungspersönlichkeit sind oder eine solche anstreben, ist Charisma für Sie äußerst wichtig. Es bietet einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung und Bindung der wertvollsten Talente. Es weckt bei den Menschen den Wunsch, mit Ihnen, Ihrem Team und Ihrem Unternehmen zusammenzuarbeiten. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die von charismatischen Führungskräften geführt werden, bessere Leistungen erbringen, ihre Arbeit als bedeutungsvoller empfinden und mehr Vertrauen in ihre Führungskräfte haben als diejenigen, die in Teams aus effektiven, aber weniger charismatischen Führungskräften arbeiten.

Wie Professor Robert House von der Wharton School of Business feststellt, bringen charismatische Führungskräfte „ihre Anhänger dazu, sich tief in die Mission ihres Führers zu vertiefen, große Opfer dafür zu bringen und viel mehr zu tun, als ihre Stellenbeschreibung erfordert.“

Charisma ermöglicht es einem erfolgreichen Verkäufer, fünfmal mehr zu verkaufen als seine Kollegen in derselben Branche. Darin besteht der wesentliche Unterschied zwischen Unternehmern, deren Türen ständig mit Investoren überfüllt sind, und ihren weniger glücklichen Kollegen, die bei Banken um Kredite anbetteln müssen.

Die Kraft des Charismas ist außerhalb des Geschäftsumfelds nicht weniger wichtig. Charisma ist nützlich für eine Mutter, die zu Hause bleibt und ihre eigenen Kinder großziehen, ihre Lehrer oder andere Mitglieder ihres unmittelbaren Umfelds beeinflussen muss. Charisma kann für Oberstufenschüler von unschätzbarem Wert sein, die Vorstellungsgespräche bestehen oder eine Führungsrolle anstreben möchten. Es wird dazu beitragen, dass Menschen bei ihren Kollegen und Freunden beliebter werden und mehr Selbstvertrauen gewinnen. Charismatische Ärzte sind beliebter, die Patienten mögen sie und halten sich eher an die von ihnen verordneten Behandlungen. Und es ist weniger wahrscheinlich, dass diese Ärzte mit Ansprüchen oder Rechtsstreitigkeiten konfrontiert werden, wenn etwas schief geht. Charisma spielt auch in Forschungsumgebungen eine Rolle: Charismatische Wissenschaftler veröffentlichen ihre Arbeiten eher als andere, sichern sich Forschungsgelder durch Forschungsstipendien oder lehren in den Disziplinen, die sie am meisten interessieren. Wenn ein Professor nach einer Vorlesung von einer bewundernden Gruppe von Studenten umgeben ist, ist dies auch ein Ausdruck seiner Ausstrahlung.

Es ist keine Magie. Das ist bewusstes Verhalten

Entgegen der landläufigen Meinung werden Menschen nicht charismatisch geboren und besitzen eine angeborene Anziehungskraft auf andere. Wenn Charisma eine angeborene Eigenschaft wäre, dann wären charismatische Menschen immer charmant und attraktiv, aber darum geht es nicht. Selbst für den attraktivsten Superstar ist Charisma keineswegs eine konstante Sache; irgendwann kann es in voller Pracht erscheinen, um dann völlig zu verschwinden, sich zu verflüchtigen. Marilyn Monroe konnte ihr Charisma „ausschalten“, als ob sie einen unsichtbaren Schalter umlegen würde, und würde von niemandem bemerkt werden. Um ihren früheren Charme und Glanz wiederzugewinnen, änderte sie einfach ihre Körpersprache.

Wie umfangreiche Forschungen in den letzten Jahren gezeigt haben, ist Charisma das Ergebnis bestimmter nonverbaler Verhaltensweisen und keine angeborene oder magische persönliche Eigenschaft. Dies ist einer der Gründe, warum das Charisma-Niveau inkonsistent ist und schwankt: Sein Vorhandensein hängt davon ab, ob jemand ein solches Verhalten zeigt oder nicht. Hatten Sie schon einmal das Gefühl völliger Zuversicht und absoluter Kontrolle über die Situation? Erinnern Sie sich an Momente, in denen Menschen von Ihrer Anwesenheit oder Ihrem Handeln beeindruckt waren – auch wenn andere einfach nur ausriefen: „Wow!“ Wow!"? Wir verbinden solche Ereignisse nicht unbedingt mit unserem eigenen Charme. Und wir glauben nicht, dass wir mit Charisma ausgestattet sind, weil wir davon ausgehen, dass charismatische Menschen jede Minute und Sekunde jedes Tages ihres Lebens Charme und Attraktivität ausstrahlen. Aber das ist nicht so.

Einer der Gründe, warum Charisma fälschlicherweise als eine angeborene Eigenschaft angesehen wird, liegt darin, dass charismatisches Verhalten, wie viele andere soziale Fähigkeiten auch, meist schon recht früh im Leben zum Vorschein kommt. Tatsächlich merken die Leute nicht einmal, dass sie es lernen und beherrschen. Sie probieren einfach neue Dinge aus, beobachten die Ergebnisse und verbessern sie. Dadurch wird dieses Verhalten instinktiv.

Zahlreiche und weithin bekannte charismatische Persönlichkeiten auf der Welt haben hart daran gearbeitet, eine magische Anziehungskraft für andere zu erlangen und diese Qualität nach und nach zu stärken und zu stärken. Aber da wir sie auf dem Höhepunkt ihres Charismas kennen lernen, können wir kaum glauben, dass diese Superstars nicht immer so charismatisch waren.

Der frühere Apple-CEO Steve Jobs, der als einer der charismatischsten CEOs des Jahrzehnts gilt, hatte nicht so einen Anfang. Wenn Sie es schaffen, sich die Aufnahmen seiner frühesten Auftritte anzusehen, werden Sie feststellen, dass er als schüchterner und unbeholfener Mensch wirkte und seine Auftritte abwechselnd fröhlich und übermäßig langweilig wirkten. Im Laufe der Jahre stärkte Jobs nach und nach sein eigenes Charisma und seine öffentlichen Auftritte wurden deutlich eindrucksvoller.

Charisma ist in die Aufmerksamkeit von Soziologen, Psychologen, Kognitionswissenschaftlern und Verhaltensforschern geraten und Gegenstand intensiver Forschung. Es wurde auf vielfältige Weise untersucht, von klinischen Laborexperimenten über eingehende Querschnitts- und Längsschnittstudien bis hin zu qualitativen interpretativen Analysen. Zu den Probanden der Studie gehörten Staatsoberhäupter, Militärführer, Studenten jeden Alters und Wirtschaftsführer, von Managern auf niedriger Ebene bis hin zu Präsidenten großer Unternehmen. Dank dieser Forschung verstehen wir jetzt, dass Charisma eine Reihe von Verhaltensweisen ist.

Wie sieht charismatisches Verhalten aus?

Wenn wir jemanden zum ersten Mal treffen, bewerten wir implizit, ob dieser Mensch ein potenzieller Freund oder Feind ist und ob er in der Lage ist, seine Absichten zu verwirklichen. Stärken und Absichten sind genau das, was wir bewerten wollen. „Könnten Sie für mich Berge versetzen? Und würdest du das überhaupt tun wollen?“ Um die erste Frage zu beantworten, versuchen wir einzuschätzen, welche Fähigkeiten oder Befugnisse er oder sie hat. Um die zweite Frage zu beantworten, versuchen wir einzuschätzen, wie sehr er oder sie uns mag. Wenn Sie einen charismatischen Menschen treffen, haben Sie den Eindruck, dass dieser Mensch über viele solcher Stärken und Fähigkeiten verfügt und dass er Sie mag.

Eine Gleichung, in der Charisma das Unbekannte ist, ist recht einfach zu lösen. Alles, was Sie tun müssen, ist, den Eindruck zu erwecken, dass Sie sowohl über große Fähigkeiten als auch über große Wärme verfügen, da charismatische Verhaltensweisen eine Kombination dieser beiden Eigenschaften aufweisen. „Kämpfen oder weglaufen?“ – eine Frage zu den Möglichkeiten. "Freund oder Feind?" – Frage zur Hitze.

Beiden beschriebenen Qualitäten liegt die letzte Dimension zugrunde: Präsenz. Wenn Menschen ihre Erfahrungen mit Charisma in Aktion beschreiben, beispielsweise die Begegnung mit Colin Powell, Condoleezza Rice oder dem Dalai Lama, beziehen sie sich oft auf die sehr ungewöhnliche „Anwesenheit“ einer solchen Person.

Während ich ein Führungstraining durchführte, wurde mir klar, dass Präsenz der gefragteste Aspekt von Charisma ist. Top-Manager wollen ihre Präsenz in Meetings oder Konferenzräumen immer verstärken. Und sie haben Recht, wenn sie sich darauf konzentrieren: Präsenz erweist sich als die eigentliche Grundkomponente von Charisma, als Grundlage für alles andere. Wenn eine so charismatische Person wie zum Beispiel Bill Clinton neben Ihnen steht, spüren Sie nicht nur seine Stärke und herzliche Teilnahme, sondern spüren auch, dass Ihr Idol in diesem Moment ganz hier neben Ihnen ist.

Magie in der Praxis

Aus Charisma wurde nach und nach eine angewandte Wissenschaft. Das Buch, das Sie in Ihren Händen halten, setzt es in die Praxis um, bietet Werkzeuge, die sofort angewendet werden können und die erwarteten Ergebnisse erzielen. Sie erlernen Charisma methodisch und systematisch und absolvieren dabei praktische Übungen, die sofort in der Praxis angewendet werden können. Und im Gegensatz zu denen von uns, die durch Versuch und Irrtum gelernt haben, müssen Sie keine Zeit damit verschwenden, herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Sie können direkt zu bewährten Tools greifen, die Ihnen wirklich dabei helfen, Ihr Charisma zu stärken.

Um es zu stärken, müssen Sie hart arbeiten; Einerseits ist es nicht immer einfach, manchmal unbequem und sogar entmutigend, andererseits ist es unglaublich nützlich, sowohl im Hinblick auf Ihre eigene Einstellung zu sich selbst als auch auf die Einstellung anderer Ihnen gegenüber. Es geht darum, Ihr mentales Ökosystem zu verwalten, sich selbst zu verstehen und auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten, sich der Verhaltensweisen bewusst zu sein, die andere dazu inspirieren, Sie als charismatisch zu sehen, und diese auch an den Tag zu legen.

Mein Buch wird Sie durch diesen Prozess begleiten. Sie erhalten spezifische Werkzeuge, um die drei entscheidenden Aspekte von Charisma zu demonstrieren: Präsenz, Kraft und Wärme. Wenn Sie sie verwenden, werden Sie ein Gefühl des Charisma-Wachstums verspüren, und wenn dies bereits geschehen ist, werden Sie eine „feinkörnigere“ Kontrolle über Ihre charismatische Kraft erlangen. Sie lernen den Umgang damit und den geschickten Umgang damit. Außerdem lernen Sie, die richtige Ausstrahlung zu wählen, die zu Ihrer Persönlichkeit passt und in jeder Situation Ihre Ziele erreicht.

Sie erhalten einen Einblick in das, was in den Köpfen – und Körpern – charismatischer Menschen vorgeht. Ich gebe Ihnen die Schlüssel zum Verständnis dafür, wofür die Führungskräfte großer Unternehmen, die ich in meinen Seminaren unterrichte, hinter den verschlossenen Türen ihrer Büros kämpfen.

Hier finden Sie Magie, die untrennbar mit der Praxis verbunden ist: einzigartiges Wissen, das nach und nach aus vielen Wissenschaften gesammelt wird und die Essenz des Charismas und seiner Erscheinungsformen offenbart. Sie erhalten sowohl das Wissen selbst als auch Methoden zu seiner Anwendung. Die Welt wird zu Ihrem Labor und mit jeder neuen Begegnung erhalten Sie eine einzigartige Gelegenheit zum Experimentieren.

Indem Sie die Grundprinzipien des Charismas verstehen, bereiten Sie sich darauf vor, auch in schwierigen Situationen charismatisch zu bleiben – zum Beispiel, wenn Sie ein wichtiges Gespräch für Ihre zukünftige Karriere führen, wenn Sie gezwungen sind, sich mit einem harten und schwierigen Gesprächspartner auf einen Streit einzulassen unnachgiebiger Gegner, oder wenn Sie eine wirkungsvolle Rede oder Präsentation vorbereiten müssen. Und sobald Sie lernen, uneingeschränkten und freiwilligen Zugang zu Ihrem eigenen Charisma zu erhalten, werden Sie in das Allerheiligste der charismatischen Persönlichkeit eindringen.

Sie werden lernen, stärker, überzeugender und inspirierender für andere zu werden. Sie werden lernen, Charisma auszustrahlen – eine erstaunliche Fähigkeit, Massen begeisterter Unterstützer zu fesseln, die nicht müde werden zu wiederholen: „Wow, wer ist das?!“

1. Den Mythos des Charismas zerstreuen

IM HEIßEN Londoner Sommer 1886 konkurrierte William Gladstone mit Benjamin Disraeli um die Position des britischen Premierministers. Es fand im viktorianischen Zeitalter statt und der Gewinner musste die halbe Welt regieren. So kam es, dass in der letzten Woche vor der Wahl beide Kandidaten für ein wichtiges Amt dieselbe Frau zum Abendessen einluden. Die Reporter waren natürlich gespannt darauf, herauszufinden, welchen Eindruck ihre Konkurrenten auf sie machten. Sie antwortete: „Nach dem Abendessen mit Mr. Gladstone dachte ich, er sei der klügste Mann Englands. Aber nach dem Mittagessen mit Mr. Disraeli schien es mir, dass ich der klügste Mann Englands war.“

Ratet mal, wer letztendlich die Wahl gewonnen hat? Derjenige, der wusste, wie man erzwingt andere Leute Fühlen Sie sich schlau, aufgeweckt und charmant: Benjamin Disraeli.

Bewusst oder unbewusst wählen charismatische Menschen bestimmte Verhaltensweisen, die bei anderen bestimmte Gefühle hervorrufen. Solche Verhaltensweisen können von jedem erlernt und verbessert werden. In kontrollierten Laborexperimenten konnten Forscher das Charisma-Niveau der Probanden erhöhen oder verringern, als würden sie an einem Radio drehen.

Im Gegensatz zu traditionellen Mythen über Charisma müssen Sie nicht von Natur aus kontaktfreudig oder körperlich attraktiv sein und Ihre Persönlichkeit nicht ändern. Ganz gleich, wo Sie anfangen, Sie können Ihre Ausstrahlung deutlich steigern und sich anschließend sowohl im Business als auch im Alltag positiv profilieren.

Der am weitesten verbreitete Mythos über Charisma besagt, dass man, um charismatisch zu sein, über natürliche Energie und Kommunikationsfähigkeiten verfügen muss. Eine der interessantesten Erkenntnisse der Studie ist, dass man ein sehr charismatischer Introvertierter sein kann. In der westlichen Gesellschaft legen wir so viel Wert auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Extrovertierten, dass sich Introvertierte am Ende fehl am Platz fühlen können. Aber Introversion ist kein Hindernis. Wie wir später sehen werden, kann es für bestimmte Formen von Charisma ein großer Vorteil sein.

Ein Mythos ist auch das Vorurteil, dass man für Charisma ein attraktives Aussehen haben muss. Unzählige charismatische Persönlichkeiten sind von klassischen Schönheitsstandards weit entfernt. Winston Churchill zum Beispiel war weder gutaussehend noch sexuell attraktiv und galt dennoch als einer der mächtigsten und mächtigsten Führer der Geschichte.

Gutes Aussehen verschafft seinem Besitzer durchaus einen kleinen Vorteil. Aber man kann charismatisch werden, ohne ein unwiderstehliches Gesicht oder eine makellose Figur zu haben. Tatsächlich wird Sie Charisma selbst attraktiver machen. Bei einer angemessenen Einstellung zu bestimmten Arten charismatischen Verhaltens zeigten die Teilnehmer psychologischer Experimente ein deutlich höheres Maß an Charisma als zuvor.

Und schließlich, aber nicht weniger wichtig als alles oben Genannte, müssen Sie Ihre Persönlichkeit, Ihren Charakter nicht ändern. Um charismatischer zu werden, sollten Sie sich nicht zu einem bestimmten Persönlichkeitsstil zwingen oder Dinge tun, die nicht zu Ihrer Natur gehören.

Stattdessen erlernen Sie einfach eine Reihe neuer Fähigkeiten.

Im Charisma-Training lernen Sie, eine charismatische Pose einzunehmen, den Blickkontakt vorzubereiten und Ihre Stimme so zu modellieren, dass andere auf Sie aufmerksam werden. Hier sind drei Tipps, um Ihre charismatische Wirkung im Gespräch sofort zu steigern:

Reduzieren Sie die Geschwindigkeit und Häufigkeit des Nickens;

Machen Sie eine Pause von zwei Sekunden, bevor Sie erneut sprechen.

Wie Sie selbst sehen können, handelt es sich lediglich um leichte Änderungen und nicht um tiefgreifende, grundlegende Änderungen. Ihre Individualität bleibt erhalten, bis Sie es wünschen.

Erscheinen Ihnen diese neuen Fähigkeiten und Verhaltensweisen ungewöhnlich? Sie können. Aber wenn Sie schon in der frühen Kindheit gelernt haben, Ihre Zähne zu putzen, geben Sie es zu: Wahrscheinlich kam Ihnen auch diese Tätigkeit zunächst seltsam vor. Obwohl eine solche Aktion inzwischen (hoffe ich) zur Gewohnheit geworden ist und man sie jeden Tag ohne besondere Gedanken ausführt. Wie viele neue Fähigkeiten mögen charismatische Verhaltensweisen zunächst etwas schwierig erscheinen, aber mit der Zeit werden sie zur zweiten Natur und so vertraut wie Gehen, Sprechen oder Autofahren. Dieses Buch ist Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die oben genannten Verhaltensweisen zu beherrschen und schrittweise Ihren eigenen Stil zu entwickeln.

Wir verstehen, dass das Beherrschen von Schach, Gesang oder Scharfschützentraining bewusstes Üben erfordert. Charisma ist eine Fähigkeit, die auch durch bewusstes Üben entwickelt werden kann, wenn wir ständig interagieren, mit Menschen kommunizieren und uns bemühen, unsere Charisma-Werkzeuge täglich einzusetzen.

Ich weiß, dass das Charisma-Niveau eines jeden Menschen durch bewusstes Üben verändert werden kann, da ich unzähligen Kunden dabei geholfen habe, ihr eigenes Charisma zu steigern. Interviews mit Gleichgesinnten vor und nach unserer gemeinsamen Arbeit bestätigten, dass sie in der Lage waren, die Art und Weise zu verändern, wie andere sie wahrnahmen. Ich habe auch Kurse sowohl für Bachelor- als auch für Masterstudenten gegeben, nachdem die University of California Business School mich gebeten hatte, für sie einen vollständigen Lehrplan zu Charisma und Führungsqualitäten zu entwickeln.

Wenn Sie die Anweisungen im Buch befolgen, steigern Sie Ihr Charisma-Level. Sobald diese Methoden zur Gewohnheit werden und zur zweiten Natur werden, funktionieren sie im Hintergrund weiter, ohne dass man darüber nachdenken muss; Von nun an werden Sie einfach anfangen, von ihren Vorteilen zu profitieren.

Längsschnittforschung ist eine wissenschaftliche Methode, bei der dieselbe Gruppe von Objekten (in der Psychologie: Menschen) über einen Zeitraum untersucht wird, in dem es diesen Objekten gelingt, ihre wesentlichen Eigenschaften erheblich zu verändern. – Ca. Hrsg.

Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert Cabane Olivia Fox

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Titel: Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert

Über das Buch „Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert“ Cabane Olivia Fox

Glauben Sie, dass Charisma erlernbar ist? Wenn Sie schüchtern und schüchtern sind und absolut nicht wissen, wie Sie andere für sich gewinnen können, dann sollten Sie unbedingt das Buch „Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert“, das für Sie zu einem unverzichtbaren Helfer wird und Ihr Verständnis von allem, was Sie bisher wussten, verändern wird. Die talentierte Autorin von Cabane Olivia Fox ist eine anerkannte Expertin auf dem Gebiet von Charisma und Führung. Ihre Vorträge sind nicht nur an Universitäten in den USA, sondern auf der ganzen Welt bekannt.

Cabane Olivia Fox spricht in ihrer Arbeit über ihre Studenten, was in ihren Vorlesungen passiert, und gibt Beispiele aus dem Leben, damit wir anhand realer Beispiele die Art des charismatischen Verhaltens verstehen können. Die Autorin gilt als anerkannte Guruin auf ihrem Gebiet, daher wenden sich führende Unternehmen und Politiker an sie, um ihnen zu helfen, charismatischer in der Kommunikation mit Menschen zu sein.

Das Buch besteht aus dreizehn Kapiteln und in jedem Kapitel gibt es viele Unterabschnitte, die alle Nuancen des Themas beschreiben. Gleich zu Beginn zerstört der Autor einen der hartnäckigsten Mythen unserer Zeit, dass Charisma ein Geschenk der Götter sei. Manche Menschen sind sich sicher, dass ein Mensch diese Eigenschaft bei der Geburt erhält, und akzeptieren daher eine charismatische Natur als Übermensch. Und was denkst du?

Cabane Olivia Fox glaubt, dass jeder Charisma erlernen kann, dies erfordert jedoch den Wunsch und die bedingungslose Umsetzung der vorgeschlagenen Übungen.

In dieser Arbeit können Sie vier Arten von Charisma kennenlernen: maßgeblich, inspirierend, konzentriert und wohlwollend... Alle diese Typen sind unterschiedlich und interessant; laut dem Autor hat es fünf Jahre gedauert, sie zu studieren. Es gibt auch verschiedene Arten von Charisma und charismatischer Körpersprache, von denen Sie nie wussten, dass sie existieren.

Am Ende jedes Kapitels bietet der Autor Übungen an, die Ihnen helfen können, charismatischer zu werden. Diese Übungen können in die Praxis umgesetzt werden und ein positives Ergebnis lässt nicht lange auf sich warten. Der Autor zeigt Ihnen außerdem, wie Sie das erworbene Wissen nutzen, weiterentwickeln und im Alltag anwenden können.
Dank dieser Arbeit können Sie offener werden und Ihr Leben wird sich zum Besseren verändern.

Lesen Sie das Buch „Charisma. „Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert“ ist dank einer einfachen Silbe ganz einfach. In diesem Kurzwerk finden Sie alles rund um das Thema Charisma und müssen sich für weitere Informationen nicht erst an eine Suchmaschine wenden.

Auf unserer Website zum Thema Bücher lifeinbooks.net können Sie das Buch „Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert“ Kabein Olivia Fox in den Formaten epub, fb2, txt, rtf, pdf für iPad, iPhone, Android und Kindle. Das Buch wird Ihnen viele schöne Momente und echte Lesefreude bereiten. Die Vollversion können Sie bei unserem Partner erwerben. Außerdem finden Sie hier die neuesten Nachrichten aus der Literaturwelt und erfahren die Biografien Ihrer Lieblingsautoren. Für Schreibanfänger gibt es einen eigenen Bereich mit nützlichen Tipps und Tricks, interessanten Artikeln, dank derer Sie sich selbst im literarischen Handwerk versuchen können.

Cabane Olivia Fox

Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert

Übersetzer V. Wladimirow

Editor P. Suworowa

Projektmanager A. Wassilenko

Korrektoren S. Mozaleva, E. Chudinova

Computerlayout K. Swischtschew

Cover-Design S. Geraskin

Fox Cabane O.

Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert / Olivia Fox Cabane; Pro. aus dem Englischen – M.: Alpina Verlag, 2013.

ISBN 978-5-9614-2985-5

Einführung

MARILYN MONROE WOLLTE ETWAS BEWEISEN.

Was wird Ihnen Charisma geben?

Cabane Olivia Fox

Übersetzer V. Wladimirow

Editor P. Suworowa

Projektmanager A. Wassilenko

Korrektoren S. Mozaleva, E. Chudinova

Computerlayout K. Swischtschew

Cover-Design S. Geraskin

Fox Cabane O.

Charisma. Wie man beeinflusst, überzeugt und inspiriert / Olivia Fox Cabane; Pro. aus dem Englischen – M.: Alpina Verlag, 2013.

ISBN 978-5-9614-2985-5

Einführung

MARILYN MONROE WOLLTE ETWAS BEWEISEN.

Was wird Ihnen Charisma geben?

Es ist keine Magie. Das ist bewusstes Verhalten

Wie sieht charismatisches Verhalten aus?

Magie in der Praxis

1. Den Mythos des Charismas zerstreuen

Ratet mal, wer letztendlich die Wahl gewonnen hat? Derjenige, der wusste, wie man erzwingt andere Leute Fühlen Sie sich schlau, aufgeweckt und charmant: Benjamin Disraeli.

Stattdessen erlernen Sie einfach eine Reihe neuer Fähigkeiten.

Reduzieren Sie die Geschwindigkeit und Häufigkeit des Nickens;

Machen Sie eine Pause von zwei Sekunden, bevor Sie erneut sprechen.

Wie Sie selbst sehen können, handelt es sich lediglich um leichte Änderungen und nicht um tiefgreifende, grundlegende Änderungen. Ihre Individualität bleibt erhalten, bis Sie es wünschen.

Wie wird es für Sie funktionieren?

Ich habe die Wissenschaft des Charismas umfassend verstanden, indem ich Behaviorismus und Kognitionswissenschaft studiert habe und versucht habe, daraus die praktischsten Werkzeuge und Methoden zu extrahieren. Mein Buch hilft Ihnen, wissenschaftliche Ergebnisse so in die Praxis umzusetzen, dass Ihr Lernen so schnell wie möglich beschleunigt wird.

Ich biete Ihnen Werkzeuge, die eine hohe Rendite für Ihre Investition bringen, und die besten und effektivsten Methoden aus einem breiten Spektrum von Disziplinen – von der Verhaltenswissenschaft, der Kognitionswissenschaft und den Neurowissenschaften bis hin zur Meditation; vom methodischen Sporttraining bis hin zu Hollywood-Schauspieltechniken.

Sie erwerben Wissen, das immer relevant (und nie langweilig) ist, und – was noch wichtiger ist – ich stelle Ihnen praktische Werkzeuge zur Verfügung. Der Zweck meines Buches besteht darin, Methoden bereitzustellen, die sofort angewendet werden können, um die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen zu erlangen, die zu außergewöhnlichen Ergebnissen führen.

Wenn man mich fragt, wie schnell diese Trainings zu positiven Ergebnissen führen, antworte ich: In einer Sitzung werden Sie den Unterschied spüren. In zwei Sitzungen werden es andere spüren. In drei Sitzungen gewinnen Sie eine neue „Präsenz“.

Doch allein die Lektüre dieses Buches wird Ihnen nicht den vollen Nutzen bringen, den es enthält. Sie machen sich etwas vor, wenn Sie eine der vorgeschlagenen Übungen auslassen, egal wie seltsam oder sogar unangenehm sie Ihnen zunächst erscheinen mögen. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie beim Lesen praktische Anstrengungen unternehmen. Wenn Sie bei einer Übung die Augen schließen und sich eine Szene vorstellen müssen, schließen Sie die Augen, nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft und tun Sie, was von Ihnen verlangt wird. Wenn ich Sie bitte, ein Drehbuch zu schreiben, nehmen Sie sich die Zeit, ein Blatt Papier und einen Arbeitsstift zur Hand zu nehmen.

Mit diesem Gepäck komme ich in das Büro jedes Managers, der sich entschieden hat, meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Es gibt keinen Ersatz für praktische Übungen. Eine schnelle Bekanntschaft mit ihnen reicht nicht aus, selbst mit der ernsthaften Absicht, sie „an einem anderen Tag“ zu machen; Gleiches gilt für den Wunsch, zunächst nur die Übungen durchzuführen, die Ihnen einfach oder interessant erscheinen. Wenn ich Sie auffordere, etwas zu tun, glauben Sie mir: Es gibt einen guten Grund dafür und es wird einen echten Einfluss auf Ihr Charisma-Niveau haben.

Einige der Techniken, die Sie hier erlernen, liefern sofortige Ergebnisse, z. B. wie Sie Charisma vermitteln, wenn Sie vor kleinen oder großen Zuhörern sprechen, während es mehrere Wochen dauern wird, bis Sie andere Techniken beherrschen. Manche Methoden mögen ziemlich überraschend erscheinen. Sie erfahren zum Beispiel, wie Sie Ihr Charisma-Potenzial steigern können, indem Sie ... Ihre Zehen einsetzen.

Als ich einen meiner Kunden fragte, welchen Rat er anderen Menschen zu dieser Arbeit geben könnte, antwortete er: „Sagen Sie ihnen, dass Sie trotz anfänglicher Befürchtungen und trotz der Tatsache, dass Sie wohl oder übel gezwungen sein werden, Ihre eigene Komfortzone zu verlassen Das Spiel ist die Kerze wert. Entscheide dich und verschwende keine Zeit.

2. Charismatische Verhaltensweisen

Präsenz, Kraft und Wärme

CHARISMATISCHES VERHALTEN lässt sich in drei Grundelemente unterteilen: Präsenz, Kraft und Wärme. Diese Elemente hängen sowohl von unserem bewussten Verhalten als auch von Faktoren ab, die wir nicht bewusst kontrollieren können. Der Mensch reagiert auf subtile Signale, die wir, oft ohne es selbst zu merken, durch kleinste Veränderungen der Körpersprache (Gesten, Mimik, Körperhaltung etc.) aussenden. In diesem Kapitel untersuchen wir, wie diese Signale beeinflusst werden können. Um charismatisch zu werden, müssen wir einen psycho-emotionalen Zustand wählen, der Körpersprache, Worte und Verhalten harmoniert und die drei Hauptelemente des Charismas zum Ausdruck bringt. Da Präsenz die Grundlage für alles andere ist, beginnen wir damit.

Gegenwart

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass mitten in einem ungezwungenen Gespräch nur die Hälfte Ihres Geistes an dem Prozess beteiligt ist, während die andere Hälfte mit etwas anderem beschäftigt ist? Glauben Sie, dass Ihr Gesprächspartner das nicht bemerkt hat? Wenn Sie nicht vollständig in die Kommunikation eingebunden sind, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Augen schwächer werden und Ihre Gesichtsreflexe mit einer Verzögerung von Sekundenbruchteilen auftreten. Da das Gehirn eine Veränderung des Gesichtsausdrucks in nur 17 Millisekunden registrieren kann, wird die Person, mit der Sie sprechen, wahrscheinlich winzige Verzögerungen in Ihren Gesichtsreaktionen bemerken.

Wir haben manchmal das Gefühl, dass wir unsere Anwesenheit vortäuschen können. Wir denken, wir können so tun, als würden wir der anderen Person zuhören. Wir glauben, dass wir zulassen können, dass unser Gehirn von anderen Dingen abgelenkt wird, solange wir den Anschein erwecken, aufmerksam zu sein. Aber am Ende erweisen wir uns als falsch. Wenn wir bei der Kommunikation nicht vollständig präsent sind, werden es die Leute sicherlich merken. Unsere Körpersprache sendet eine klare Botschaft, die andere Menschen lesen und auf sie reagieren, zumindest auf einer unbewussten Ebene.

Sie haben sicherlich Erfahrung mit der Kommunikation mit Menschen, die Ihnen nicht wirklich zugehört haben. Vielleicht haben diese Leute, die sich nicht sehr für das Gesprächsthema interessierten, so getan, als ob sie aufmerksam zuhörten, sich aber aus Gewohnheit so verhalten, um Sie nicht zu beleidigen. Auf die eine oder andere Weise schien es, als wären sie nicht ganz konzentriert. Wie haben Sie sich damals gefühlt? Frustriert darüber, ignoriert zu werden? Reizung? Folgendes erzählte mir eine Studentin während meiner Vorlesungen an der Harvard University: „Kürzlich hatte ich während eines Gesprächs mit einem Mädchen deutlich das Gefühl, dass sie abgelenkt war und sich überhaupt nicht auf unsere Kommunikation mit ihr konzentrierte.“ In diesem Moment fühlte ich mich beleidigt, weil ich verstand, dass die Gesprächspartnerin kein Interesse an unserem Gespräch hatte, es (und gleichzeitig ich) für sie zweitrangig war.“

Mangelnde Präsenz kann nicht nur deutlich spürbar sein, sondern auch als Unaufrichtigkeit empfunden werden, was noch schlimmere emotionale Folgen hat. Wenn man als heuchlerischer Mensch wahrgenommen wird, ist es nahezu unmöglich, Vertrauen, Verständnis oder Loyalität zu gewinnen. Und es ist unmöglich, charismatisch zu sein.

Präsenz ist eine erlernte Fähigkeit. Wie jede andere Fähigkeit (vom Malen bis zum Klavierspielen) können Sie sie durch Übung und natürlich Geduld verbessern. Präsent zu sein bedeutet, sich dessen bewusst zu sein, was jede Sekunde passiert, und sich mit seinem Wesen auseinanderzusetzen. Das bedeutet, auf aktuelle Ereignisse zu achten, anstatt sich in eigenen Gedanken zu verlieren.

Da Sie nun wissen, welche Kosten eine fehlende Präsenz verursacht, testen Sie dies mit der folgenden Übung. Damit können Sie den Grad Ihrer Präsenz bestimmen. Dann lernen Sie drei einfache Techniken, um Ihre persönliche Ausstrahlung sofort zu steigern.

Eine kleine Übung: Präsenz
Hier sind einige Techniken, um präsent und konzentriert zu bleiben. Alles, was Sie brauchen, ist ein ruhiger Ort, an dem Sie Ihre Augen mindestens eine Minute lang schließen können (stehend oder sitzend) und eine Möglichkeit, den Lauf der Zeit zu verfolgen.

Stellen Sie den Timer auf eine Minute ein. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf eines von drei Dingen: die Geräusche um Sie herum, Ihren Atem oder die Empfindungen in Ihren Zehen.

1. Geräusche: Hören Sie auf die Geräusche um Sie herum. Wie mein Meditationslehrer es ausdrückte: „Stellen Sie sich Ihre Ohren als Satellitenschüsseln vor, die Geräusche passiv und objektiv registrieren.“

2. Atmung: Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und die Empfindungen, die er beim Ein- und Ausatmen in Ihrer Nase oder Ihrem Magen hervorruft. Zeichnen Sie jeden Atemzug auf, aber versuchen Sie, ihn in diesem Atemzug wahrzunehmen Alle. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Atem jemand ist, dem Sie Ihre kostbare Aufmerksamkeit schenken möchten.

3. Zehen: Konzentrieren Sie sich auf die Empfindungen in Ihren Zehen. Dies wird Sie dazu zwingen, Ihren gesamten Körper mental abzudecken und sich der aktuellen körperlichen Empfindungen bewusst zu werden.

Also wie ist es gelaufen? Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Gedanken ständig abschweifen, obwohl Sie Ihr Bestes geben, um sich zu konzentrieren? Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist es nicht immer einfach, vollständig präsent zu bleiben. Dafür gibt es zwei Hauptgründe.

Erstens ist unser Gehirn darauf programmiert, auf neue Reize wie neue Anblicke, Gerüche oder Geräusche zu achten. Wir sind darauf programmiert, von jedem neuen Reiz abgelenkt zu werden. „Schhh! Das könnte nützlich sein! Es ist essbar!“ Oder umgekehrt: „Das könnte uns fressen!“ Dieser Trend war der Schlüssel zum Überleben unserer entfernten Vorfahren. Stellen Sie sich zwei Stammesangehörige vor, die auf die Jagd nach wilden Tieren gingen. Sie blicken beharrlich zum Horizont auf der Suche nach der vertrauten Silhouette einer Antilope, die ihre Familien ernähren könnte. Plötzlich flackert etwas in der Ferne und ein kaum hörbares Stampfen ist zu hören. Was ist, wenn keiner der Jäger darauf achtet? Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Stamm solchen unaufmerksamen Verwandten die Jagd anvertraut.

Der zweite Grund ist, dass unsere Gesellschaft alle Arten von Ablenkungen fördert. Der ständige Zustrom von Reizen, die wir erhalten, beeinträchtigt unsere natürlichen Tendenzen. Dies kann uns letztendlich zu einem Zustand führen kontinuierliche Teilaufmerksamkeit wenn wir uns nie ganz auf etwas konzentrieren. Im Gegenteil, wir sind immer teilweise abgelenkt.

Wenn es Ihnen also schwerfällt, vollständig präsent zu sein, machen Sie sich keine Vorwürfe. Es ist ganz normal. Präsenz oder Konzentration ist für fast alle von uns eine schwierige Sache. Eine vom Harvard-Universitätspsychologen Daniel Gilbert mitverfasste Studie mit 2.250 Personen ergab, dass eine Person mit durchschnittlicher Intelligenz fast die Hälfte ihrer Zeit mit „Gedankenwandern“ verbringt. Sogar Meister-Meditierende können beim Üben ihre Gedanken abschweifen lassen. Im Allgemeinen ist dies ein traditionelles Thema für Witze während intensiver Meditation (ja, ja, es gibt so etwas wie Meditationswitze).

Die gute Nachricht ist, dass selbst kleine Verbesserungen Ihrer Präsenzfähigkeit dramatische Auswirkungen auf die Menschen um Sie herum haben können. Nur wenige von uns sind in der Lage, sich in einer bestimmten Situation voll und ganz darauf zu konzentrieren. Das bedeutet: Wenn Sie es schaffen, von Zeit zu Zeit nur ein paar Momente voller Präsenz zu schaffen, werden Sie eine gravierende Wirkung auf die Gesprächspartner haben.

Versuchen Sie bei Ihrem nächsten Gespräch regelmäßig zu überprüfen, ob Ihre Gedanken völlig beschäftigt sind oder ob sie woanders abschweifen (einschließlich des Versuchs, Ihren nächsten Satz in einem Gespräch zu konstruieren). Versuchen Sie, so oft wie möglich in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, konzentrieren Sie sich dabei nicht länger als eine Sekunde auf Ihre Atmung oder Ihre Zehen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf die andere Person.

Einer meiner Klienten, der diese Übung zum ersten Mal ausprobiert hatte, berichtete Folgendes: „Ich entspannte mich, mein Gesicht erhellte sich mit einem Lächeln, und plötzlich bemerkten andere Leute mich und lächelten schweigend zurück.“

Schauen wir uns an, was dies im praktischen Alltag für Sie bedeuten könnte. Nehmen wir an, ein Kollege kommt in Ihr Büro und möchte Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema wissen. Ihnen stehen nur wenige Minuten zur Verfügung. Sie haben ein weiteres wichtiges Meeting vor sich und befürchten, dass das Gespräch mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte, als Sie sich leisten können.

Wenn Sie sich im Gespräch weiterhin von anderen Dingen ablenken lassen, verspüren Sie nicht nur Angst und Konzentrationsschwierigkeiten, sondern vermitteln auch den deutlichen Eindruck, dass Sie sich über etwas Sorgen machen und sich nicht ganz auf Ihren Gesprächspartner konzentrieren. Ihr Kollege könnte zu dem Schluss kommen, dass Sie sich weder um seine Person noch um das Problem, mit dem er an Sie herangetreten ist, allzu große Sorgen machen.

Wenn Sie stattdessen daran denken, eine der schnellen Lösungen anzuwenden – sich für eine Sekunde auf Ihren Atem oder Ihre Zehen zu konzentrieren – wird Ihnen das helfen, sich sofort wieder in den gegenwärtigen Moment zu versetzen. Ihre volle Präsenz wird in Ihren Augen, auf Ihrem Gesicht sichtbar und wird vom Gesprächspartner wahrgenommen. Indem Sie nur ein paar Momente voller Präsenz zeigen, geben Sie anderen das Gefühl, respektiert zu werden und machen deutlich, dass Sie wirklich zuhören und sich in alles investieren. Wenn Sie in einer bestimmten Situation vollständig präsent sind, äußert sich dies in einer gesteigerten Ausstrahlung durch die Körpersprache.

Charisma hängt nicht davon ab, wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht, sondern davon, wie stark Sie bei jedem interaktiven Kontakt präsent sind. Die Fähigkeit, vollständig präsent und konzentriert zu sein, hebt Sie von der Masse ab; es macht dich unvergesslich. Wenn Sie vollständig anwesend sind, kann selbst ein fünfminütiges Gespräch eine überwältigende Wirkung haben. Die Menschen in Ihrem Umfeld haben das Gefühl, dass Sie ihnen Ihre volle Aufmerksamkeit schenken und dass sie im Moment das Wichtigste für Sie sind.

Ein Klient erzählte mir, dass er andere oft verärgerte, wenn er aufgrund von Problemen unter Druck stand oder Multitasking betreiben wollte. Wenn jemand anfing, mit ihm zu reden, wirkte er während des Gesprächs geistesabwesend, erinnerte sich ständig an etwas und versuchte, sich von anderen Problemen ablenken zu lassen, an denen er weiter arbeitete. Dadurch empfand der Gesprächspartner seine eigene Minderwertigkeit und Bedeutungslosigkeit.

Nach dem Durcharbeiten einiger Fokusübungen berichtete ein zufriedener Kunde: „Mir wurde klar, wie wichtig es ist, den Menschen, mit denen man spricht, die volle Aufmerksamkeit zu schenken, und sei es nur für ein paar Momente.“ Diese Methoden haben mir geholfen, meine Präsenz aufrechtzuerhalten. Infolgedessen verließen die Leute meine Praxis mit dem Gefühl, nicht trivial behandelt zu werden und sich besorgt zu zeigen.“ Dies ist, wie mir der Kunde sagte, eine der wertvollsten Lektionen, die er aus unserer gesamten Zusammenarbeit gelernt hat.

Die Verbesserung Ihrer Präsenzfähigkeiten verbessert nicht nur Ihre Körpersprache, Ihr Zuhörvermögen und Ihre geistige Konzentration, sondern hilft Ihnen auch, das Leben zu genießen. Allzu oft wandern unsere Gedanken in sechs verschiedene Richtungen, anstatt sich zu konzentrieren, wenn ein wichtiger Moment ansteht, etwa eine Feier, oder wenn wir ein paar Minuten Freizeit mit einem geliebten Menschen verbringen.

Meditationslehrerin Tara Brach hat aus ihrem Praxiskurs über Fokus und Präsenz ein lebenslanges Studium gemacht. Hier ist, was sie sagt: „Meistens haben wir einen ständigen internen Kommentar darüber, was passiert und wie wir in einer bestimmten Situation handeln sollten. Wir begrüßen einen Freund vielleicht, indem wir ihn umarmen, aber die Wärme der Begrüßung wird durch chaotische Gedanken darüber, wie lange die Umarmung dauern soll oder zum Beispiel, welche Worte als nächstes gesprochen werden sollen, etwas gedämpft und verwischt. Wir hetzen durch unsere eigenen Emotionen, ohne dabei vollständig präsent zu sein.“ Präsenz ermöglicht es Ihnen, wertvolle Momente rechtzeitig wahrzunehmen und zu absorbieren.

Sie haben gerade drei Sofortlösungen für schwierige Situationen erhalten, die Sie in der Kommunikation nutzen können und die – durch praktische Anwendung! – kann für Sie zur zweiten Natur werden. Denken Sie daran: Immer wenn Sie vollständig präsent sind, werden Sie große Vorteile daraus ziehen: Sie werden effektiver, einprägsamer und hinterlassen einen bedeutungsvolleren und positiveren Eindruck. Sie legen den Grundstein für einen charismatischen Auftritt.

Nachdem Sie nun wissen, was Präsenz ist, warum sie für Charisma so wichtig ist und wie man sie erreicht, werfen wir einen Blick auf zwei weitere entscheidende Eigenschaften von Charisma: Stärke und Wärme.

Kraft und Wärme

Wenn jemand als starke Persönlichkeit angesehen wird, bedeutet dies, dass man ihm die Fähigkeit zuschreibt, die Welt um ihn herum durch Einfluss oder Macht, große Geldsummen, berufliche Erfahrung und Kompetenz, Intelligenz, körperliche Stärke oder einen hohen sozialen Status zu beeinflussen. Wir suchen nach Hinweisen auf Stärke im Aussehen einer Person, in den Reaktionen anderer Menschen auf diese Person und vor allem in ihrer Körpersprache.

Wärme ist, einfach ausgedrückt, Wohlwollen gegenüber anderen Menschen. Wärme sagt uns, ob diese Menschen ihre Stärken und Fähigkeiten, wie auch immer sie sein mögen, zu unseren Gunsten und zu unserem Nutzen einsetzen wollen oder nicht. „Herzlich“ zu sein bedeutet, eine der folgenden Eigenschaften zu haben: freundlich, altruistisch, fürsorglich oder mit dem Wunsch, einen positiven Einfluss auf unsere Welt zu haben. Wärme wird fast ausschließlich durch Körpersprache und Verhalten beurteilt; Diese Beurteilung ist expliziter als die Beurteilung von Stärken und Fähigkeiten.

Wie messen wir Kraft und Wärme? Nehmen wir an, Sie treffen jemanden zum ersten Mal. In den meisten Fällen haben Sie keine Möglichkeit, sich über diese Person zu erkundigen, ihre Freunde oder Verwandten zu befragen – Sie haben nicht einmal Zeit, ihr Verhalten zu beobachten. In den meisten Fällen müssen Sie also nur schnell raten.

Bei jeder Interaktion mit einer Person suchen wir instinktiv nach Hinweisen, anhand derer wir ihre Wärme oder Stärke einschätzen können, und passen dann unsere anfänglichen Annahmen entsprechend an. Teure Kleidung zwingt uns annehmen Reichtum, freundliche Körpersprachekräfte annehmen gute Absichten, aber eine selbstbewusste Pose macht annehmen, dass eine Person Gründe für einen solchen Glauben an sich selbst hat. Die Leute neigen dazu, alles zu akzeptieren, was Sie sich vorgenommen haben.

Indem Sie Ihre Kraftprojektion und Ihre Wärmeprojektion steigern – mit anderen Worten, indem Sie mehr Kraft und Wärme demonstrieren – steigern Sie Ihr Charisma. Wenn Sie sie jedoch gleichzeitig projizieren können, maximieren Sie tatsächlich ihr Potenzial.

Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, einem Menschen zu helfen, als starke Persönlichkeit wahrgenommen zu werden: von der Demonstration von Intelligenz (erinnern Sie sich an den gleichen Bill Gates) bis zur Demonstration von Freundlichkeit (denken Sie an den Dalai Lama). Doch zu Beginn der Menschheitsgeschichte herrschte nur eine Form der Macht: rohe Gewalt. Ja, Intelligenz war auch wichtig, aber sie war viel weniger wichtig als heute. Es ist wahrscheinlich schwer vorstellbar, wie erfolgreich Bill Gates wäre, wenn er irgendwo im undurchdringlichen Dschungel leben würde. Nur wenige von denen, die durch rohe Gewalt und Aggression die Höhen der Macht erreichten, konnten viel Wärme an den Tag legen. Die Kombination aus Stärke und Wärme ist eine äußerst seltene Sache und viel wert: Ein starker Mensch, der uns gleichzeitig Wohlwollen zeigt, kann uns in kritischen Momenten vor ein sehr schwieriges Dilemma stellen. Es war schon immer von entscheidender Bedeutung, jemanden auszuwählen, der uns helfen möchte und dazu in der Lage ist.

Deshalb reagieren wir so empfindlich auf Kraft und Wärme. Auf diese Eigenschaften reagieren wir genauso wie auf Fette und Zucker. Unsere Vorfahren überlebten, indem sie eine starke positive Reaktion auf diese Substanzen zeigten; Sie verhalfen uns zum Überleben und wurden in der ursprünglichen natürlichen Umgebung in geringer Zahl gefunden. Obwohl Fett und Zucker mittlerweile im Überfluss vorhanden sind, bleiben unsere Instinkte auf dem gleichen Niveau. Das Gleiche gilt auch für Charisma: Die Kombination aus Wärme und Kraft ist jetzt viel einfacher zu erreichen, belastet aber immer noch stark unsere Gefühle und Instinkte. Zahlreiche Studien zeigen immer wieder, dass dies die beiden Dinge sind, die wir zuerst messen, wenn wir andere Menschen bewerten.

Sowohl Stärke als auch Wärme sind notwendige Voraussetzungen für Charisma. Jemand, der stark ist, dem es aber an Wärme mangelt, mag zwar beeindruckend aussehen, wird aber nicht unbedingt als charismatisch wahrgenommen. Er ist durchaus in der Lage, den Eindruck einer arroganten, kalten oder zurückhaltenden Person zu erwecken. Jemand, der Wärme besitzt, dem es aber an Kraft mangelt, mag zwar angenehm wirken, wird aber nicht unbedingt als charismatisch wahrgenommen. Er wirkt übermäßig ungeduldig, abhängig oder verzweifelt.

Während der Wahlen von 1886 strahlte William Gladstone Stärke aus. Als Mann von großem politischem Gewicht und starken Verbindungen, der für seinen scharfen Verstand und sein tiefes Wissen bekannt ist, beeindruckte er seine junge Begleiterin beim Abendessen mit seiner Stärke, aber es fehlte ihm die Wärme, um ihr ein besonderes Erlebnis zu bereiten.

Auch Disraeli strahlte Stärke aus. Er war kein Neuling in politischen Kreisen, sondern ein sehr intellektuell gebildeter Mann. Aber Disraelis Genie zeigte sich in seiner einzigartigen Fähigkeit, jedem, mit dem er sprach, das Gefühl zu geben, intelligent und charmant zu sein. Neben Stärke strahlte er Präsenz und Wärme aus und wurde dafür reichlich belohnt.

Während andere Herangehensweisen an Charisma möglich sind, ist die Kombination aus Präsenz, Kraft und Wärme eine der effektivsten Strukturen zur Maximierung seines Gesamtpotenzials.

Charismatische Körpersprache

Nach umfangreichen Untersuchungen kamen Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology zu dem Schluss, dass sie durch die Analyse der Körpersprache der Teilnehmer beispielsweise den Ausgang von Geschäftsverhandlungen oder Telefonverkäufen mit einer Genauigkeit von bis zu 87 % vorhersagen konnten.

Obwohl dies unglaublich erscheint (wie können Wörter im Vergleich zur Körpersprache der Person, die sie ausspricht, so wenig Gewicht haben?), spielt es eine wichtige Rolle. Im Maßstab der menschlichen Evolution ist die Sprache eine relativ junge Erfindung. Aber unsere entfernten Vorfahren interagierten lange vor seinem Erscheinen über nonverbale Kommunikationsmethoden. Infolgedessen ist die nonverbale Kommunikation fest in unserem Gehirn verankert, viel tiefer als unsere relativ junge Fähigkeit, sprachliche Informationen zu verarbeiten. Deshalb hat es so viel mehr Wirkung.

Für Charisma ist die Körpersprache viel wichtiger als Worte, unabhängig von der Kraft Ihrer Botschaft oder der Geschicklichkeit Ihrer Rede. Aber wenn Ihre Körpersprache nicht stimmt, werden Sie nicht als charismatisch wahrgenommen. Mit der richtigen Körpersprache können Sie jedoch charismatisch wirken, ohne ein einziges Wort zu sagen. Wenn Sie durch Ihre Körpersprache Präsenz, Stärke und Wärme ausstrahlen können, reicht dies oft aus, damit andere Sie als charismatische Person wahrnehmen.

Charisma entsteht im Kopf

Wussten Sie, dass Ihre Augenlider beim Lesen des letzten Absatzes regelmäßig vor Ihren Augen flatterten?

Nein? Dennoch blinzelten sie immer noch in recht deutlichen Abständen.

Haben Sie die Schwere Ihrer Zunge im Mund bemerkt?

Oder die Position Ihrer Zehen?

Haben Sie Ihre Augenlider schon vergessen?

Auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind, sendet unser Körper jede Minute Tausende von Signalen. Wie Atmung und Herzschlag sind diese Signale Teil von Millionen von Körperfunktionen, die nicht vom Bewusstsein, sondern vom Unterbewusstsein gesteuert werden. Körpersprache kann nicht nur auf einer bewussten Ebene wahrgenommen werden.

Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen. Erstens: Da wir nicht die gesamte Körpersprache bewusst kontrollieren können, werden wir nicht in der Lage sein, freiwillig eine charismatische Körpersprache zu vermitteln. Um alle Signale richtig zu empfangen, müssen wir Tausende von Elementen gleichzeitig überwachen, von geringfügigen Stimmvibrationen bis hin zur geringsten Spannung in der Haut um die Augen. Das ist praktisch unmöglich. Wir können die charismatische Körpersprache nicht bis ins kleinste Detail verwalten. Da jedoch unser Unterbewusstsein für die meisten nonverbalen Signale verantwortlich ist, wäre das Problem gelöst, wenn wir unser Unterbewusstsein entsprechend ausrichten könnten. (Hinweis: Das können wir, und Sie werden es bald lernen.)

Die zweite Konsequenz ist, dass die Körpersprache, ob es uns gefällt oder nicht, unseren psycho-emotionalen Zustand ausdrückt. Mimik, Stimme, Körperhaltung und alle anderen Bestandteile der Körpersprache spiegeln in jeder Sekunde unseren mentalen und emotionalen Zustand wider. Wir steuern diesen Fluss nicht bewusst, aber alles, was in unserem Kopf passiert, manifestiert sich in der Körpersprache.

Auch wenn wir den grundlegenden Gesichtsausdruck oder die Art und Weise, wie wir unsere Arme, Beine oder den Kopf halten, kontrollieren, wenn unser innerer Zustand von dem abweicht, was wir darzustellen versuchen, kommt es früher oder später zu einem sogenannten Mikroexpression. Diese Mikroausdrücke im Bruchteil einer Sekunde mögen flüchtig sein, aber sie werden der Aufmerksamkeit der Beobachter nicht entgehen (denken Sie daran: Menschen können Ihren Gesichtsausdruck in nur 17 Millisekunden lesen!). Und wenn es eine Diskrepanz zwischen unserem grundlegenden Gesichtsausdruck und dem oben erwähnten Mikroausdruck gibt, dann spüren die Menschen das auf einer unterbewussten Ebene: Irgendwo tief in ihrem Inneren werden sie verstehen: „Hier stimmt etwas nicht.“

Haben Sie schon einmal den Unterschied zwischen einem echten und einem falschen Lächeln gespürt? Es gibt einen klaren, sichtbaren Unterschied zwischen kommunikativ oder kontaktfreudig, Und ein echtes Lächeln. Letzteres nutzt zwei Gruppen von Gesichtsmuskeln – eine hebt die Mundwinkel an und die andere beeinflusst den Bereich um die Augen. Bei einem echten Lächeln werden die inneren Ecken der Augenbrauen weicher und senken sich, während die äußeren Mundwinkel angehoben werden. Bei einem falschen Lächeln werden nur die Eckmuskeln des Mundes (Jochbein) beansprucht. Das Lächeln erreicht die Augen nicht oder sieht zumindest nicht wie ein echtes Lächeln aus, und die Leute können den Unterschied erkennen.

Weil das, was in deinem Kopf ist, in deinem Körper zum Vorschein kommt und weil die Leute selbst den kleinsten Mikroausdruck wahrnehmen, Charismatisches Verhalten muss zunächst in Ihrem Kopf entstehen.

Wenn Ihr innerer Zustand anti-charismatisch ist, kann weder noch so viel Anstrengung noch Willenskraft dies irgendwie ausgleichen. Früher oder später werden einige Ihrer geheimen Gedanken und Gefühle ans Licht kommen. Allerdings, wenn Ihr interner Zustand Ist charismatisch, dann entsteht ohne großen Aufwand die gewünschte Körpersprache. Daher ist der erste Schritt beim Studium des Charismas – und diesem ist der erste Teil des Buches gewidmet – die Entwicklung verschiedener psycho-emotionaler Zustände, die eine charismatische Körpersprache und ein charismatisches Verhalten hervorbringen.

Wir beginnen damit, etwas tiefer in die Essenz charismatischer psycho-emotionaler Zustände einzutauchen und herauszufinden, was sie sind, wie man mit ihnen umgeht und wie man sie vollständig in sein Verhalten integriert. Und erst danach werden wir beginnen, externe Techniken charismatischen Verhaltens zu üben. Das umgekehrte Erlernen dieser Fähigkeiten kann zu düsteren Ergebnissen führen. Nehmen wir an, Sie halten eine wichtige Präsentation. Sie erledigen Ihre Arbeit gut, nutzen alle großartigen Werkzeuge, die Sie gelernt haben, und sind gleichzeitig unglaublich charismatisch. Dann sagt plötzlich jemand Worte, die Sie verwirren und Ihr emotionales Selbstvertrauen zerstören. Sie beginnen sich Sorgen zu machen und alle Ihre neu erworbenen Fähigkeiten verschwinden wie Rauch.

Der Versuch, die Fähigkeit des äußeren Charismas zu beherrschen, ohne zu lernen, mit der eigenen inneren Welt umzugehen, ist so, als würde man einem Haus mit einem schwachen Fundament schöne, massive Balkone hinzufügen. Äußerlich ist es eine schöne architektonische Note, aber beim ersten leichten Erdbeben wird alles auseinanderfallen. Wenn in Ihrer inneren Welt Chaos herrscht, fällt es Ihnen schwer, sich an die neuen Fähigkeiten zu erinnern, die Sie gerade erlernt haben, geschweige denn, sie in die Praxis umzusetzen. Interne charismatische Fähigkeiten, die helfen, den eigenen inneren Zustand zu verwalten, bilden die notwendige Grundlage für den Aufbau externer charismatischer Fähigkeiten.

Wenn Unternehmen mich damit beauftragen, ihre Leistung zu verbessern und Führungskräften dabei zu helfen, überzeugender, kraftvoller und inspirierender zu werden, wird mir oft gesagt, dass ihre Mitarbeiter beeindruckend sind technisch Fähigkeiten. Unter technischen Fähigkeiten versteht man die rohen intellektuellen Fähigkeiten, die wir nutzen, um beispielsweise Anleitungen zum Aufbau von Möbeln bewusst zu lesen. Mir wurde gesagt, dass es diesen Führungskräften an sozialen Fähigkeiten mangelt – und daher erwarten die Leute oberflächliche Lektionen in sozialer Höflichkeit und Geschäftsetikette.

Aber was diese Führungskräfte vor allem brauchen, ist Persönliches intern Fähigkeiten. Menschen mit hohen internen Fähigkeiten wissen genau, was mit ihnen passiert, und haben eine Vorstellung davon, was sie dagegen tun können. Sie spüren, wenn ihr Selbstvertrauen nachlässt, und verfügen über die Werkzeuge, um wieder auf die Beine zu kommen und gleichzeitig ihre charismatische Körpersprache beizubehalten.

Hier ist eine Selbsteinschätzungstabelle, die ich oft für die Teilnehmer meiner Schulungen zeichne, vom jungen Partner bis zum Firmenpräsidenten. Ich bitte sie, sowohl sich selbst als auch ihre Untergebenen zu bewerten. Nutzen Sie die Gelegenheit und bewerten Sie Ihre technischen, externen und internen Fähigkeiten in der folgenden Tabelle.

Ich merke mir oft, dass die brillanten, talentierten Ingenieure, von denen andere schwärmen, über hohe technische Fähigkeiten, mittlere externe Fähigkeiten und niedrige interne Fähigkeiten verfügen. Geschäftsführer großer Unternehmen neigen dazu, ihre eigenen technischen und internen Fähigkeiten als durchschnittlich zu bezeichnen, loben jedoch ihre externen Fähigkeiten. Und charismatische Menschen legen keinen allzu großen Wert auf ihre technischen Fähigkeiten, legen aber gleichzeitig großen Wert auf externe und interne.

Während charismatische Menschen möglicherweise über weniger technische Fähigkeiten berichten, verschaffen ihnen ihre internen und externen Fähigkeiten insgesamt einen viel größeren Vorsprung. Zu den für Charisma erforderlichen inneren Fähigkeiten gehören sowohl das Verständnis des eigenen inneren Zustands als auch die Werkzeuge, um diesen effektiv zu verwalten. Der chinesische Philosoph Lao Tzu sagte einmal: „Andere zu kennen ist Wissen.“ Sich selbst zu kennen ist Weisheit.“

Was Ihr Geist glaubt, manifestiert sich in Ihrem Körper.

Die Kenntnis Ihrer inneren Welt beginnt mit einem Schlüsselmerkmal, auf dem Charisma aufbaut: Ihr Verstand kann Fakten nicht von Fiktionen trennen. Dies ist eine Dimension Ihrer inneren Welt, die Ihnen hilft, freiwillig und fast sofort in den gewünschten psycho-emotionalen Zustand einzutreten.

Haben Sie schon einmal gespürt, wie Ihr Herz klopft, während Sie einen Horrorfilm schauen? Sie verstehen jedoch, dass dies nur ein Film ist. Man merkt, dass man im Moment Schauspieler beobachtet, die gegen ein gutes Honorar gerne so tun, als würden sie brutal ermordet. Und doch sieht Ihr Gehirn Blut und Eingeweide auf dem Bildschirm, was Sie direkt ins Geschehen schickt und eine kräftige Dosis Adrenalin in Ihr Nervensystem freisetzt. So funktioniert es praktisch.

Denken Sie an Ihr Lieblingsmusikstück.

Stellen Sie sich nun vor, Sie kratzen Ihre Nägel an einer Tafel.

Stellen Sie sich nun vor, Sie tauchen Ihre Hand in einen Eimer Sand und spüren das Knirschen der Sandkörner zwischen Ihren Fingern.

Versuchen Sie nun, den Unterschied zwischen Zitrone und Limette zu spüren – welche Frucht ist saurer?

Es gab keinen Sand; es gab keine Zitrone. Und doch erzeugte Ihr Geist als Reaktion auf eine Reihe völlig imaginärer Ereignisse sehr reale körperliche Reaktionen. Da Ihr Gehirn nicht zwischen Eingebildetem und tatsächlich Vorhandenem unterscheiden kann, sendet es in imaginären Situationen die gleichen Befehle an Ihren Körper wie in einer realen Situation. Was auch immer Ihnen in den Sinn kommt, wirkt sich auf die eine oder andere Weise auf Ihren Körper aus. Beim Eintritt in einen charismatischen psycho-emotionalen Zustand reagiert es sofort mit der Manifestation charismatischer Gesten, Gesichtsausdrücke usw.

Die positive therapeutische Wirkung auf den Körper wird in der Medizin als bezeichnet Placebo-Effekt. Ein Placebo ist eine medizinische Scheinbehandlung: Patienten, denen „gefälschte“ Pillen oder andere Medikamente verabreicht werden, wird gesagt, dass sie echte Medikamente erhalten; oder sie sind davon überzeugt, dass sie sich einer Behandlung unterzogen haben, obwohl von so etwas in Wirklichkeit keine Spur vorhanden war. Überraschenderweise verzeichnen Patienten, die diese Medikamente einnehmen, in einer erheblichen Anzahl von Fällen tatsächlich eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands.

Der Placebo-Effekt wurde während des Ersten Weltkriegs entdeckt, als die medizinischen Vorräte zur Neige gingen und Ärzte herausfanden, dass sie manchmal das Leiden ihrer Patienten lindern konnten, indem sie berichteten, ihnen Schmerzmittel verabreicht zu haben. Dies wurde in den 1950er Jahren weithin akzeptiert, als die medizinische Gemeinschaft begann, groß angelegte klinische Studien durchzuführen. Über einen bedeutenden Zeitraum in der Menschheitsgeschichte waren die meisten Medikamente tatsächlich reine Placebos: Ärzte verschrieben Tränke oder führten Operationen durch, von denen wir heute wissen, dass sie weitgehend wirkungslos waren. Dennoch verbesserte sich der Zustand der Menschen oft aufgrund der beeindruckenden Fähigkeit des Geistes, den Körper zu beeinflussen.

Der Placebo-Effekt kann zu erstaunlichen Ergebnissen führen. Ellen Langer, Professorin für Psychologie an der Harvard University, versammelte eine Gruppe älterer Patienten in einem Privatkrankenhaus und schuf eine Umgebung, in der Kleidung, Essen und Musik sie an eine Zeit erinnerten, als alle diese Menschen nicht älter als 25 oder 30 Jahre waren alt. In den folgenden Wochen ergaben Untersuchungen, dass die Patienten eine straffere Haut, ein verbessertes Sehvermögen, eine erhöhte Muskelkraft und sogar eine erhöhte Knochendichte aufwiesen.

Der Placebo-Effekt ist die Grundlage vieler hervorragender Methoden zur Verbesserung des Charismas, und wir werden im gesamten Buch häufig auf ihn zurückgreifen. Tatsächlich ist es höchstwahrscheinlich etwas, mit dem Sie sehr vertraut sind und das Sie ganz natürlich tun. Daher werden viele der vorgestellten Methoden für Sie intuitiv sinnvoll sein. In den folgenden Kapiteln werden wir diese Fähigkeit verfeinern und die internen Prozesse stärken, die Sie bereits verwenden.

Die Wirkung des Geistes auf den Körper hat auch eine entsprechende Gegenseite, die man nennt Nocebo-Effekt! In diesem Fall erzeugt der Geist als Reaktion auf völlig imaginäre Gründe schädliche Folgen für den Körper. In einem Experiment wurden Menschen, die wussten, dass sie gegen Efeu allergisch waren, Blätter einer völlig ungefährlichen Pflanze auf die Haut gerieben. Gleichzeitig wurde ihnen gesagt, dass sie Giftefeu verwenden würden, und in der Folge bekamen ausnahmslos alle einen Ausschlag an den Stellen der Haut, an denen sie mit diesen Blättern in Kontakt kamen. Sowohl der Placebo-Effekt als auch der Nocebo-Effekt spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung unseres charismatischen Potenzials. Egal welche Gedanken uns im Kopf herumschwirren, sie wirken sich auf unseren Körper aus. Und da der Geist Schwierigkeiten hat, das, was wir uns vorstellen, mit dem, was real ist, zu vergleichen, kann alles, was wir uns vorstellen, einen Einfluss auf unsere Körpersprache und damit auf unser Charisma haben. Die Vorstellungskraft kann es je nach unseren Gedanken dramatisch verstärken oder unterdrücken.

Sie haben gerade den Grundstein für viele der wirkungsvollsten Werkzeuge für inneres Charisma gelegt, und wir werden sie oft nutzen.

Wichtigste Erkenntnisse

Charisma besteht aus drei wesentlichen Komponenten: Präsenz, Kraft und Wärme.

Es ist sehr wichtig, präsent zu sein, also aufmerksam zu sein, was passiert, anstatt in den eigenen Gedanken gefangen zu sein. Dies kann von großem Nutzen sein. Wenn Sie Präsenz zeigen, fühlen sich andere angehört, respektiert und wertgeschätzt.

Die Körpersprache vermittelt den Menschen um Sie herum Ihren inneren Zustand. Um charismatisch zu wirken – und Präsenz, Stärke und Wärme auszustrahlen – müssen Sie daher eine charismatische Körpersprache zeigen.

Ihr Verstand kann nicht zwischen dem, was Sie sich vorstellen, und dem, was real ist, unterscheiden. Indem Sie einen charismatischen inneren Zustand schaffen, demonstrieren Sie mit Ihrer Körpersprache authentisch Charisma.

Unter dem Gesichtspunkt des Erreichens von Charisma ist Ihr innerer Zustand von größter Bedeutung. Machen Sie sich die richtige Vorstellung von ihm und das richtige charismatische Verhalten und die richtige Körpersprache werden sich automatisch manifestieren.

3. Was Präsenz, Stärke und Wärme beeinträchtigt

Michelangelo behauptete, er hätte es nie getan erstellt seine prächtigen Statuen - er einfach erkannt, reproduziert ihre. Sein einziges Talent, sagte Michelangelo, bestehe darin, dass er beim Betrachten eines Marmorblocks eine wunderschöne Statue darin erkennen könne. Der Bildhauer musste nur alles Unnötige abschneiden, um nur die Umrisse des Meisterwerks zu sehen, die er sehen konnte. Dabei hilft Ihnen dieses Kapitel: die Hindernisse zu erkennen, die Ihr Charisma behindern.

Wie Sie jetzt wissen, ist Ihr psycho-emotionaler Zustand entscheidend für die Manifestation einer charismatischen Körpersprache. Es gibt jedoch viele Faktoren, die verhindern können, dass der gewünschte Zustand notwendig ist, um Präsenz, Kraft oder Wärme zu demonstrieren. Um das Charisma zu stärken, müssen Sie zunächst verstehen, welche internen Hindernisse derzeit sein Potenzial einschränken.

In diesem Kapitel befassen wir uns mit den verschiedenen Arten von körperlichen und geistigen Beschwerden, die Ihrer Ausstrahlung im Wege stehen können.

Körperliches Umwohlsein

Ein Deal im Wert von 4 Millionen Dollar stand auf dem Spiel, aber er war gefährdet wegen ... eines schwarzen Wollanzugs.

An einem heißen, sonnigen Tag herrscht in Manhattan viel Verkehr und die Bürgersteige sind überfüllt. In einem feinen Wollanzug sitzt Tom auf der Restaurantterrasse und studiert träge die Speisekarte. Neben ihm am Tisch sitzt Paul, der Präsident eines großen Unternehmens, um den Tom seit vielen Monaten buhlt. Er blättert auch durch die Speisekarte. Wenn sie sich für die Auswahl ihrer Gerichte entschieden haben, schreibt der Kellner kurz ihre Bestellungen auf, nimmt die Speisekarte vom Tisch und geht.

Viele Monate lang debuggten Tom und sein Team Softwaremodule und arbeiteten beharrlich alle möglichen Szenarien durch. Sie wussten mit Sicherheit, dass ihr System Paul viel Zeit und Geld sparen würde. Aber für Paul war es immer noch ein großes Risiko. Die Umsetzung eines neuen Programms in der Größenordnung eines gesamten Unternehmens könnte in einer Katastrophe enden. Was passiert, wenn das System am Weihnachtsmorgen ausfällt, wenn die Geschäfte wie am Schnürchen geöffnet sein sollten? Werden Tom und sein Team ihm zu Hilfe kommen, wenn eine unvorhergesehene Situation eintritt?

Paul beschloss, Tom eine letzte Gelegenheit zu geben, sich selbst zu überzeugen. Für Tom könnte dies ein Wendepunkt in seiner Karriere sein. Er ist zuversichtlich, dass sein System zuverlässig ist und er es gemeinsam mit seinem Team dem Kunden vertrauensvoll anbieten kann. Nun besteht seine Aufgabe darin, Paul dieses vollkommene Vertrauen richtig zu vermitteln.

Wenn Paul nach verschiedenen Krisensituationen fragt, hat Tom immer eine ausführliche Antwort parat. Doch während er seinen Notfallplan durchgeht, fängt er plötzlich an, an der Kante seines Kragens herumzufummeln, und während er das tut, bemerkt Paul, dass Toms Augen sich verengen. „Seine Augen waren irgendwie seltsam angespannt…“ – Paul ist ratlos. Toms Gesicht sieht angespannt und irgendwie eingeschränkt aus, und Paul wird von bösen Vorahnungen überwältigt. Was ist los?

Paul hatte Recht, als er die Anspannung in Toms Augen und Gesicht bemerkte, aber das hatte nichts mit der Frage ihrer geschäftlichen Zusammenarbeit zu tun. Als er an einem heißen, sonnigen Tag einen schwarzen Wollanzug anzog, begann Tom einfach zu fühlen körperlich Unbehagen.

Was wäre, wenn Sie sich plötzlich in Toms Lage befänden? Auch wenn Sie keinen engen Anzug tragen, stellen Sie sich für eine Sekunde vor, dass Sie sich gerade auf einer sonnigen Terrasse mitten in einem wichtigen Gespräch befinden und plötzlich die Sonne anfängt, Ihre Augen zu blenden. Wenn menschliche Augen hellem Sonnenlicht ausgesetzt sind, verspannen oder verengen sie sich automatisch. Unsere Augenmuskeln reagieren auf solche äußeren Reize genauso wie auf innere Reize. Äußerlich wird Ihr Gesicht auf Unbehagen durch die Sonnenstrahlen die gleichen Emotionen zeigen wie auf Wut oder Missbilligung. Diese Reaktion wird von der Person, mit der Sie kommunizieren, bemerkt, Ihr Gesprächspartner weiß jedoch möglicherweise nichts von der Tatsache, dass Sie körperliche Beschwerden verspüren. Er weiß nur, dass er mit Ihnen gesprochen hat und Sie plötzlich begonnen haben, sich irgendwie unangemessen zu verhalten. Es ist ganz natürlich, dass er Ihre Anspannung beispielsweise als Reaktion auf das, was er gerade zu Ihnen gesagt hat, fehlinterpretiert.

Tatsächlich wird dies wahrscheinlich passieren, da die meisten von uns dazu neigen, Ereignisse in Bezug auf uns selbst zu interpretieren. Staus und Staus, die uns beispielsweise auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting begegnen, rufen in unserem Kopf immer die gleiche Frage hervor: „Warum musste mir das alles heute passieren?“

Jedes körperliche Unbehagen, das Ihren sichtbaren, äußeren Zustand – die Körpersprache – auch nur geringfügig beeinträchtigt, kann die Wahrnehmung Ihres Charismas beeinträchtigen. Gehen Sie bei der Kommunikation mit jemandem davon aus, wie er (zumindest auf einer unbewussten Ebene) auf Ihre Handlungen oder Worte reagieren wird.

Körperliche Beschwerden wirken sich nicht nur auf den äußeren, sondern auch auf den inneren Zustand aus. Einige Formen davon, wie zum Beispiel Hunger, können Ihre Leistungsfähigkeit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen. Sie wissen wahrscheinlich, dass die Klarheit des Denkens beeinträchtigt ist, insbesondere bei Dingen, die nicht direkt mit Essen zu tun haben. Zahlreiche Studien bestätigen, dass ein niedriger Blutzuckerspiegel zu mangelnder Aufmerksamkeit und Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen und Verhalten führt. Dies bedeutet, dass es für Sie schwieriger wäre, in den bestimmten psycho-emotionalen Zustand zu gelangen, der für das charismatische Verhalten erforderlich ist, das Sie zeigen möchten.

Körperlichen Beschwerden, die das Charisma schwächen, entgegenzuwirken, ist gar nicht so schwer. Dazu benötigen Sie:

1) verhindern;

2) zugeben;

3) korrigieren oder erklären.

Der erste und beste Schritt besteht darin, im Voraus zu planen, um Beschwerden vorzubeugen, bevor sie tatsächlich auftreten. Hier gilt das klassische Sprichwort „Eine Unze Vorbeugung ist ein Pfund Heilung wert.“ Planen Sie im Voraus, um Ihr körperliches Wohlbefinden zu gewährleisten. Denken Sie jeden Tag daran, wenn Sie Ihre Wahl treffen, denn es ist eine einfache Möglichkeit, Ihr Charisma zu verbessern.

Vergessen Sie bei der Auswahl eines Ortes für Ihr bevorstehendes Meeting nicht, einen so wichtigen Faktor wie den Komfort zu berücksichtigen. Überprüfen Sie die Temperatur und den Geräuschpegel im Raum. Stellen Sie sicher, dass Sie für ausreichend Erfrischungen sorgen. Lassen Sie sich selbst (oder Ihre Gäste, wenn Sie der Gastgeber sind) nicht hungern. Seien Sie sich Ihres Energieniveaus und des Energieniveaus der Menschen bewusst, mit denen Sie interagieren werden. Wann soll das Treffen stattfinden: sehr früh oder sehr spät? Die Körpersprache kann als Reaktion auf mangelnde Begeisterung leicht Ermüdungserscheinungen zeigen.

Achten Sie darauf, für das Meeting Kleidung zu wählen, die Ihnen weder zu heiß noch zu kalt ist. Vermeiden Sie juckende Stoffe, schlecht sitzende Anzüge oder Anzüge, mit denen Sie sowieso nicht zufrieden wären. Auch wenn Sie es vielleicht nicht bemerken, lenken schon die geringsten körperlichen Beschwerden Ihre Aufmerksamkeit vom Wesentlichen ab und verringern Ihre Wirksamkeit. Es ist besonders wichtig, darauf zu achten, dass Ihre Kleidung locker und bequem genug ist, damit Sie gut atmen können und sich nicht eingeengt fühlen (d. h. dass Sie tief aus dem Bauch atmen können, statt flach aus der Brust). Wie gut Sie einatmen, beeinflusst die Menge an Sauerstoff, die an das Gehirn abgegeben wird. Daher wirkt es sich direkt auf Ihr Denken aus.

Zugegebenermaßen können Menschen Selbstvertrauen und damit Charisma gewinnen, wenn sie das Gefühl haben, Eindruck zu machen, auch wenn ihre Kleidung nicht so bequem ist. Es liegt wirklich an Ihnen zu entscheiden: Wird Unbehagen Sie wirklich davon abhalten, Selbstvertrauen zu gewinnen? Idealerweise sollten Sie Kleidung tragen, die Ihnen sowohl persönliches Wohlbefinden als auch Selbstvertrauen in Ihr Aussehen vermittelt. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht so sehr auf Komfort verzichten, dass dies Ihrem Charisma und, wenn Sie so wollen, Ihrem Unternehmen schadet. Sie gehen nicht davon aus, dass Sie auf die Vorteile verzichten müssen, oder?

Ein junger Mann erzählte mir, dass seine Augen so empfindlich auf Sonnenlicht reagieren, dass seine Gesprächspartner es nicht wirklich zu glauben scheinen, selbst als er den wahren Grund für die Anspannung in seinem Gesicht erklärt. Tief in ihrem Inneren haben sie das Gefühl, dass zwischen ihnen noch einige Probleme bestehen. Die Lösung in seinem Fall ist die folgende. Bevor der junge Mann am Verhandlungstisch Platz nimmt, muss er sich im Raum umsehen und sich hinsetzen, um nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt zu sein. Als letzten Ausweg können Sie sich entschuldigen und den Platz wechseln, wenn er plötzlich das Gefühl hat, dass ihm die Sonne mit den üblichen Problemen droht. Da sich mein Freund seines Problems bewusst ist, kann er Maßnahmen ergreifen, bevor seine Wahrnehmung durch die Menschen um ihn herum beeinträchtigt wird.

Verstehen ist der zweite Schritt zur Lösung des Problems körperlicher Beschwerden. Schauen Sie von Zeit zu Zeit in den Spiegel; Spüren Sie selbst, ob Ihr Gesicht zu angespannt ist. Hier kommt wieder die Fähigkeit zur Präsenz zum Tragen: Je stärker sie ist, also je fokussierter man ist, desto höher ist die Chance, dass man erkennt, ob sich Anspannung in der Körpersprache zeigt.

Der dritte Schritt besteht darin, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn Sie merken, dass etwas Spannung in Ihrem Gesicht verursacht hat, Es besteht Handlungsbedarf. Bevor andere es falsch interpretieren, versuchen Sie, sowohl das Unbehagen als auch die mögliche Fehlinterpretation Ihres Zustands durch andere zu korrigieren.

Kehren wir zu dem Gespräch auf der Terrasse zurück, als die Sonne Toms Augen blendete. Inzwischen verstehen Sie wahrscheinlich, dass er die körperlichen Beschwerden nicht hätte ignorieren sollen. Stattdessen hätte er die Situation einfach erklären und sofort korrigieren können. Nachdem er das Wort ergriffen hatte, konnte Tom eine Sekunde innehalten, die Hand heben (eine visuelle Geste ist in diesem Fall sehr angebracht) und etwa Folgendes sagen: „Freunde, stört es Sie, wenn wir den Platz tauschen?“ Die Sache ist, dass ich Sonnenlicht nicht gut vertrage.“

Wenn körperliche Beschwerden nicht gelindert werden können, ist es umso wichtiger, zu verhindern, dass andere Menschen Ihre Anspannung persönlich und ihnen gegenüber nehmen. Nehmen Sie sich mindestens eine Minute Zeit, um zu erklären, dass Sie aufgrund eines bestimmten Problems Beschwerden verspüren. Wenn Sie sich beispielsweise durch den ständigen Lärm einer nahegelegenen Baustelle genervt fühlen, erklären Sie das Problem ohne Scheu. Dies wird Ihnen allen helfen, mögliche Probleme und Auslassungen zu vermeiden.

Psychische Beschwerden

Auch wenn psychische Beschwerden ihren Ursprung im Kopf haben, können sie sich sowohl auf den Geist als auch auf den Körper auswirken, da sie sich sowohl darauf auswirken, wie wir uns fühlen, als auch darauf, wie andere uns wahrnehmen. Psychisches Unbehagen kann die Folge von Angst, Unzufriedenheit, Selbstkritik oder mangelndem Selbstvertrauen sein. Alle diese Empfindungen sind Formen innerer Negativität und jede von ihnen kann das Potenzial unseres Charismas einschränken.

Der Umgang mit psychischen Beschwerden ist noch wichtiger als körperliche Beschwerden. Dies ist einer der anregendsten und wichtigsten Abschnitte des Buches. Es fällt Ihnen vielleicht schwer, aber ich verspreche Ihnen, dass Sie am Ende davon profitieren werden. Du wirst viel stärker werden. Sie erhalten ein Verständnis dafür, wie Sie eine Führungspersönlichkeit werden können, und legen ein solides Fundament, auf dem die folgenden Abschnitte aufbauen. Also machen Sie sich bereit, atmen Sie tief durch und lesen Sie weiter.

Angst verursacht durch Unsicherheit

Hatten Sie schon einmal das ekelhafte Gefühl, als würden Sie darauf warten, dass etwas Schlimmes und Unvermeidliches passiert, oder Sie wollten beispielsweise die schlechten Nachrichten so schnell wie möglich hören, anstatt in endlosem Warten zu versinken? Nehmen wir an, Sie haben kürzlich Interesse an jemandem geweckt, Sie hatten eine Affäre und plötzlich ist Ihr geliebter Mensch irgendwo verschwunden und beantwortet Ihre Anrufe nicht mehr. Ihr Gehirn geht durch Hunderte möglicher Gründe und Erklärungen für die entstandene Situation. Hatten Sie jemals das Gefühl, dass es besser ist, ein ganz klares „Es ist vorbei“ zu hören, als nie den Grund für dieses Schweigen zu erfahren? Auch wenn eine solche Reaktion eine äußerst unangenehme Weigerung wäre, die Beziehung fortzusetzen, zumindest wüsstest du davon.

Für viele von uns verursacht der Zustand des Zweifels oder der Unsicherheit großes Unbehagen. Laut Robert Leahy, Direktor des American Institute of Cognitive Therapy, sagen seine Patienten oft, dass es besser sei, eine negative Diagnose zu hören, als in der Schwebe zu bleiben, auch wenn das Unbekannte immer noch Hoffnung auf ein positives Ergebnis lässt.

Unsere Intoleranz gegenüber Unsicherheit ist in vielerlei Hinsicht ziemlich kostspielig. Dies kann dazu führen, dass wir voreilige Entscheidungen treffen oder Verhandlungen stören. Es scheint uns zu zwingen, mehr als nötig preiszugeben; Wir bemühen uns, die Stille zu füllen, da wir die Unsicherheit nicht ertragen können und nicht wissen, was unser Partner denkt. Unsicherheit verursacht Angst und Angst ist ein schwerwiegender Nachteil für das Charisma. Erstens wirkt es sich auf unseren inneren Zustand aus: Es ist offensichtlich schwierig, vollständig präsent zu sein, wenn man sich ängstlich fühlt. Sorgen können auch unser Selbstvertrauen erschüttern. Ängste, mangelnde Präsenz und mangelndes Selbstvertrauen können sich sofort in unserer Körpersprache bemerkbar machen und unsere Fähigkeit, Wärme auszustrahlen, verringern.

Gleichzeitig verschwindet die Unsicherheit nirgendwo. Angesichts des immer schnelleren Geschäfts- und Technologiewachstums sowie unvorhergesehener wirtschaftlicher Umwälzungen und Konflikte werden Unsicherheit und Unklarheit zu immer greifbareren Faktoren in unserem täglichen Leben. Wer sich darauf besser vorbereiten kann, ist klar im Vorteil.

Angenommen, Sie befinden sich in einer schwierigen Situation, deren Ausgang noch unklar ist. Sie stellen sich mehrere Entwicklungspfade vor und entwickeln für jeden die beste Strategie. So weit, ist es gut. Sobald Sie jedes Szenario durchdacht haben, ist es rational, vernünftig und logisch, die Situation aus Ihrem Kopf zu verbannen und mit Ihrem Tag weiterzumachen, bis konkrete Maßnahmen tatsächlich erforderlich sind.

Aber wie oft spielen sich viele von uns immer wieder verschiedene mögliche Ergebnisse im Kopf ab, spielen Pläne und Szenarien noch einmal ab und proben bevorstehende Verhandlungen im Geiste, nicht nur ein- oder zweimal, sondern wiederholt?

Einige Wochen vor dem Treffen mit Paul begann auch Tom, im Kopf verschiedene Optionen durchzugehen. Zunächst stellte er sich ein positives Ergebnis vor und prüfte alle Möglichkeiten. Dann erinnerte er sich an diejenigen, die er in welcher Funktion in sein Projekt einbeziehen möchte. Was aber, wenn Paulus' Antwort Nein lautet? In seinem Kopf begann eine Reihe von Maßnahmen abzulaufen, die folgen sollten: wie er seinem Chef das Urteil erklären würde, wie er sein Team informieren würde usw.

Im Laufe der nächsten drei Tage wurde Tom klar, dass ihm beide Szenarien immer noch durch den Kopf gingen – sein Gehirn wiederholte die Strategien, die er für jede Situation geplant hatte. Als Tom zur Arbeit fuhr, ertappte er sich bei dem Gedanken, dass er ein Gespräch mit seinem Chef probte, in dem er versuchte, die Weigerung des Kunden, ein Programm zu entwickeln, zu erklären. Während der Arbeit wurde ihm plötzlich klar, dass er ziellos aus dem Fenster schaute und davon träumte, wie er seiner Mannschaft den Sieg verkünden würde. Tom wusste, dass er dabei andere dringende Angelegenheiten ignorierte. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, aber seine Gedanken brachten ihn immer wieder zu den oben genannten Situationen zurück.

Der Grund, warum Tom seine Zwangsgedanken nicht loswerden konnte, liegt darin, dass Unsicherheit unseren Geist unbehaglich macht. Sobald unser Gehirn Unklarheiten registriert, erzeugt es ein Fehlersignal. Unsicherheit wird als Anspannung fixiert, das heißt als etwas, das korrigiert werden muss, bevor wir uns wieder wohl fühlen können.

Unser natürliches Unbehagen angesichts der Unsicherheit ist ein weiteres Erbe unseres Überlebensinstinkts. Wir kommen tendenziell besser mit dem zurecht, was uns vertraut ist, als mit dem, was unbekannt oder zweifelhaft ist und sich als gefährlich erweisen kann.

Es lohnt sich nicht nur, zu lernen, mit Unsicherheit umzugehen, weil dadurch Charisma gestärkt wird, sondern auch, weil sich Toleranz gegenüber Unsicherheit und Mehrdeutigkeit als einer der stärksten Prädiktoren für den Geschäftserfolg erweist. Zu diesem Schluss kommt Adam Berman, Direktor des Center for Innovation an der University of California, Berkeley, nachdem er die Karriereentwicklung der Studierenden seines MBA-Studiengangs analysiert hat.

Einerseits unterrichten nur sehr wenige Business Schools Fächer mit Bezug zum Unsicherheitsmanagement. Andererseits unterstützen Psychologen seit Jahrzehnten Menschen dabei, ihre Fähigkeiten in diesem Bereich zu stärken, indem sie Werkzeuge entwickeln und verbessern. Als Berman mich bat, einen Kurs zu entwickeln, der Managern dabei helfen soll, besser mit Unsicherheit umzugehen, schlug er vor, die von Psychologen entwickelten Tools zu erkunden und herauszufinden, welche davon im Geschäftskontext anwendbar sein könnten. Seitdem habe ich dieses Toolkit mit vielen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen getestet und es hat seine Wirksamkeit bewiesen.

Ich habe herausgefunden, dass die effektivste Methode, das Unbehagen der Unsicherheit zu lindern, darin besteht, Verantwortung zu delegieren. In unsicheren Situationen wollen wir tatsächlich daran glauben, dass es irgendwie klappt. Wenn wir darauf vertrauen könnten, dass alles gut gehen würde – dass alles erledigt werden könnte, dass alles unter Kontrolle wäre – würden wir uns viel weniger Sorgen wegen der Ungewissheit machen. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die folgende Übung abzuschließen. Wenn Sie möchten, dass meine Stimme Sie von Anfang bis Ende begleitet, gehen Sie auf die Website http://askolivia.com/book und folgen Sie dann dem Link: http://www.CharismaMyth.com/transfer.

Eine kleine Übung: Verantwortung übertragen
1. Sitzen Sie bequem, Sie können sich sogar hinlegen. Entspannen Sie sich und schließen Sie die Augen.

2. Atmen Sie zwei bis drei Mal tief durch. Stellen Sie sich beim Einatmen vor, dass frische Luft über Ihren Kopf weht, und stellen Sie sich beim Ausatmen vor, wie dieser Luftstrom durch Sie hindurchpfeift und alle Ihre Sorgen und Probleme wegspült.

3. Wählen Sie eine Entität – Gott, das Schicksal, das Universum – die am besten zu Ihrem Glauben und Ihren Überzeugungen passt und die Sie als wohlwollende Entität wahrnehmen.

4. Stellen Sie sich vor, Sie würden eine Last heben. alle Nehmen Sie Ihre Sorgen und Nöte – dieses unglückliche Treffen, diese Kommunikation, diesen ganzen Tag – von Ihren Schultern und verlagern Sie sie auf die Schultern des imaginären Themas, das Sie gewählt haben. Jetzt trägt er die ganze Verantwortung.

5. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen alles von Ihren Schultern und spüren, wie man so schön sagt, den Unterschied! Schließlich sind Sie nicht mehr für den Ausgang der oben genannten Ereignisse verantwortlich. Jetzt kümmern sich andere um alles. Und Sie können sich entspannen und das Leben genießen.

Wenn Sie das nächste Mal das Gefühl haben, über alternative Möglichkeiten zur Entwicklung einer Situation nachzudenken, achten Sie genau darauf und konzentrieren Sie sich darauf. Wenn Ihr Gehirn an möglichen Ergebnissen hängen bleibt und scheinbar nicht herauskommt, versuchen Sie, die Verantwortung zu übertragen, um Ihnen etwas Stress zu nehmen. Bitte beachten Sie: Sie können sich jederzeit an ein allmächtiges Thema wenden – das Universum, Gott, das Schicksal – und ihm alle Ihre Sorgen anvertrauen.

Was sind also die Ergebnisse? Haben Sie eine körperliche Reaktion gespürt? Viele Klienten berichten, dass sie sich nach der Übergabe der Verantwortung besser fühlten, durchatmen und entspannen konnten. Wenn Sie keine körperliche Reaktion oder geistige Erleichterung verspüren, kann das einfach bedeuten, dass die Unsicherheit bei Ihnen keine großen Ängste hervorgerufen hat. Wenn Sie wirklich das Gefühl haben, dass etwas passiert ist, freuen Sie sich: Sie haben gerade die Verantwortung übertragen!

Im Laufe der Zeit haben viele meiner Kunden diese Technik so oft angewendet, dass sie instinktiv geworden ist. Mit jedem Mal wird es einfacher, sich Ihre alltäglichen Sorgen und Probleme vorzustellen und zu vermitteln und die physiologischen Auswirkungen einer solchen Übertragung zu genießen.

Der Grund, warum diese Methode funktioniert, ist folgender. Wenn unser Gehirn ein bestimmtes Szenario empfängt, besteht seine erste Reaktion darin, dieses Szenario als eine der möglichen Optionen für die Entwicklung der Situation zu betrachten.

William Bozle, Wissenschaftler an der Harvard-MIT Health Sciences Collaborative, erklärt die Ergebnisse einer aktuellen funktionellen Magnetresonanztomographie-Studie zu Glauben, Misstrauen und Unsicherheit:

„Unser Gehirn ist darauf programmiert, zuerst zu verstehen, dann zu glauben und schließlich nicht zu glauben. Da Misstrauen zusätzliche kognitive Anstrengung erfordert, erhalten wir zunächst einen physiologischen Effekt. Und auch wenn Vertrauen nur wenige Momente anhält, reicht es aus, um emotionalen und körperlichen Trost zu spenden, der unsere Denkweise verändern und auch unangenehme Gefühle lindern kann.“ Unsere Physiologie reagiert auf visuelle Reize, lange bevor kognitives Misstrauen aktiviert wird. Darüber hinaus schließen diese Reize unsere kognitiven „Schaltkreise“ und wirken direkt auf der emotionalen Ebene unseres Gehirns.

Durch die Übertragung der Verantwortung wird die Unsicherheit nicht wirklich beseitigt (der Ausgang bleibt zweifelhaft), sie macht es lediglich weniger unangenehm. Der springende Punkt ist genau dieser Unterschied. Menschen bemühen sich auf jede erdenkliche Weise, die durch Unsicherheit verursachte Angst loszuwerden, und unternehmen manchmal rücksichtslose Schritte: von voreiligen Entscheidungen bis hin zur Einnahme von Halluzinogenen, die Ängste und Ängste unterdrücken (Medikamente, die die menschliche Wahrnehmung verändern können). Die Methode der Verantwortungsübertragung lehnt jedoch Unsicherheit nicht ab. Im Gegenzug wird es weniger unangenehm und Sie werden aus den negativen mentalen und physischen Zuständen befreit, die oft mit Gefühlen der Unwissenheit einhergehen. Der Ausgang der Situation mag noch ungewiss sein, aber Sie machen sich darüber nicht mehr so viele Sorgen wie zuvor.

Indem Sie Ihrem Geist die Möglichkeit geben, Verantwortung abzugeben, nutzen Sie den wunderbaren Placebo-Effekt (die Unfähigkeit des Gehirns, zwischen Eingebildetem und Realem zu unterscheiden). Wie wir in späteren Kapiteln sehen werden, funktioniert es auch dann, wenn wir wissen, dass wir uns selbst betrügen – vielleicht durch die Wirkung der kognitiven Aufhebung des Unglaubens.

Einer meiner Kunden nutzte diese Technik kurz vor einer größeren Präsentation. Es könnte durchaus der Wendepunkt in seiner gesamten Karriere sein, und er verbrachte die ganze Woche in einem Zustand extremen Stresses. Eine Stunde vor der geplanten Aufführung wurde die Angst so groß, dass sich der Magen des armen Kerls umdrehte. Als sich der Firmenpräsident an ihn wandte und ihn warnte: „Nun, Patrick, du bist der Nächste“, spürte er, wie seine Aufregung bereits überstieg. Mein Klient spürte Spannung in seinen Schultern, seinem Gesicht, seinen Augen – überall.

Er wusste, welche schädliche Wirkung die Sprache eines unter solchem Stress stehenden Gremiums auf eine Präsentation haben konnte. Dann verließ er den Raum, suchte sich eine ruhige Ecke, schloss die Augen und stellte sich innerhalb weniger Minuten vor, dass er die Verantwortung für seine Arbeit und für die Präsentation einem wohlwollenden Wesen übertrug. Später erzählte er mir, dass er am ganzen Körper, vom Kopf bis zu den Zehen, sofort Erleichterung verspürte. Und sein Vortrag war ein voller Erfolg!

Persönlich habe ich mir ein wohltätiges Universum ausgesucht, das für mich (wie auch für alles andere) einen bestimmten Masterplan bereithält. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass diese Art des Glaubens am besten zu mir passt; Sie ließ zu, dass alles, was geschah, als Teil dieses Plans wahrgenommen wurde. Wenn ich merke, dass mein Angstlevel ein bestimmtes Maß überschreitet, mache ich oft eine schnelle Visualisierung, um die Verantwortung zu übertragen. Wie wunderbar ist es, allmählich Erleichterung und Wärme, Ruhe und Gelassenheit zu spüren! Ich spüre, wie sich mein ganzer Körper entspannt und mein Dasein mit einem angenehmen Licht erfüllt wird und eine neue, bisher unbekannte Bedeutung erhält.

Unzufriedenheit durch Vergleich

Nehmen wir an, es ist Freitagabend und Sie befinden sich auf einer großen Dinnerparty mit Menschen an zahlreichen Tischen. Die Unterhaltung an Ihrem Tisch ist eher langweilig, vor allem im Vergleich zur letzten Party, an der Sie auch teilgenommen haben und die sehr viel Spaß gemacht hat. Erschwerend kommt hinzu, dass vom Nebentisch freundliches Gelächter zu hören ist. Natürlich könnte man in einer solchen Situation denken: « UND Al, ich sitze am falschen Tisch. Die Nachbarn haben viel mehr Spaß.“ Oder?

Menschen neigen von Natur aus zu allen möglichen Vergleichen. Immer wenn wir etwas lernen oder jemanden treffen, werden wir sofort dazu verleitet, alles mit vergangenen Ereignissen, mit anderen Menschen oder mit einem weit hergeholten Ideal zu vergleichen. Diese Tendenz wird noch verstärkt, wenn uns mehrere Optionen angeboten werden und wir die beste Wahl treffen möchten, um das Endergebnis zu optimieren.

Jede Phase dieses Zyklus schwächt unser Charisma. Allein der Akt des Vergleichens und Bewertens beeinträchtigt unseren Fokus und hindert uns daran, vollständig präsent zu sein. Der Versuch, beides zu optimieren, schwächt die Präsenz und verursacht Angst: Wie man so schön sagt, drängt sich das Ergebnis auf, weil wir die beste und optimalste Wahl treffen müssen. Und eine negative Einschätzung kann uns leicht in einen negativen psycho-emotionalen Zustand versetzen: Unzufriedenheit, Neid oder Empörung hervorrufen.

Da diese Tendenz zum Vergleichen und Gegenüberstellen so tief in unserem Gehirn verankert ist, kann es große Anstrengungen erfordern, sie zu bekämpfen. Achten Sie stattdessen einfach darauf, wenn Sie Vergleiche anstellen, und nutzen Sie die Technik der Verantwortungsübertragung, um etwaige innere Unannehmlichkeiten zu lindern.

Selbstkritik

Nehmen wir an, Sie bewerben sich auf eine Stelle in einem renommierten Unternehmen und gehen zu einem Vorstellungsgespräch. Während dieses Vorstellungsgespräch näher rückt, greift Sie Ihre innere kritische Stimme ständig an, was Ihre Unsicherheit noch verstärkt und Erinnerungen an vergangene Misserfolge, Beleidigungen und verschiedene Unzulänglichkeiten wachruft. Die Angst nimmt zu, und wenn Sie nicht wissen, wie Sie mit den physischen Auswirkungen der Angriffe Ihres inneren Kritikers umgehen sollen, könnten Sie den Gesamteindruck des Interviewers von Ihnen verschlechtern (keine Sorge, Kapitel 4 gibt Ihnen alle Werkzeuge an die Hand, die Sie brauchen). Sie müssen wissen, was nötig ist, um solche Episoden richtig zu verarbeiten.

Es gibt kaum etwas, das die Effektivität, den Charakter und die Leistung eines Menschen mehr beeinflusst als seine Gefühle. Sportler zum Beispiel werden Ihnen sagen, dass eine schlechte psychische Gesundheit ihre Leistung beeinträchtigt, unabhängig davon, wie gut sie körperlich vorbereitet sind. Psychische Negativität kann sehr reale körperliche Folgen haben.

Wenn unsere innere Stimme beginnt, uns zu kritisieren, kann es sich anfühlen, als würden wir angegriffen. Da das Gehirn nicht zwischen Eingebildetem und Realem unterscheidet, werden diese inneren Angriffe von unserem Geist auf die gleiche Weise wahrgenommen wie echte Angriffe und können eine unwillkürliche körperliche Reaktion auslösen, die als „Angriff“ bezeichnet wird Reaktion auf Bedrohung, oder Reaktion nach dem Prinzip "Kampf oder Flug."

Die Auswirkungen einer solchen Stimulation sind allgemein bekannt. So wie ein Zebra auf den Stress reagiert, von einem hungrigen und wütenden Löwen gejagt zu werden, schüttet der menschliche Körper Adrenalin und Cortisol (Stresshormone) aus und richtet alle seine Ressourcen auf die Ausführung kritischer Funktionen ein: erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Muskelreaktion, Sehvermögen Sehschärfe usw. Der Körper ist jetzt nicht daran interessiert, wie er weitere zehn Jahre leben kann, sondern daran, wie er mindestens die nächsten zehn Minuten überlebt. Es stoppt nicht dringende Funktionen wie die Muskelregeneration, die Verdauung, das Immunsystem und nicht wesentliche Funktionen wie das kognitive Denken. Mit anderen Worten: Das intellektuelle Denken hört auf, weil es im Prozess des physischen Überlebens keine Bedeutung mehr hat.

David Rock, einer der weltweit führenden Coaching-Experten und Gründer des NeuroLeadership Institute, erklärt, dass „die Reaktion auf Bedrohungen das analytische Denken, die kreative Wahrnehmung und die Problemlösung beeinträchtigt.“ Diese Art von Negativität beeinflusst nicht nur unsere tatsächliche Leistung, sondern auch die Art und Weise, wie andere uns wahrnehmen.

Nehmen wir an, Sie nehmen an einem Gespräch teil. Du sagst etwas und denkst sofort: „Oh, was für eine dumme Sache, die ich gerade gesagt habe!“ Was wird jetzt mit deinem Gesicht passieren? Der Gedanke lässt Sie möglicherweise zusammenzucken und alle Ihre Gesichtsmuskeln anspannen. Wie wir bereits besprochen haben, spiegelt sich jede Negativität in unserem Geist schließlich in unserem Gesicht wider, da der Mensch nicht in der Lage ist, seine Körpersprache zu kontrollieren.

So flüchtig der besagte negative Gesichtsausdruck auch sein mag, er wird den Augen Ihrer Gesprächspartner höchstwahrscheinlich nicht entgehen. Sie wissen nur, dass es während der Kommunikation in Ihrem Gesicht aufblitzte. Natürlich gehen sie möglicherweise davon aus, dass ein solcher Ausdruck eine Reaktion auf sie ist – auf etwas, das sie gesagt oder getan haben, oder auf das, was Sie über sie gedacht haben. Dies ist der Einfluss, den innere Negativität auf Ihre Körpersprache und damit auf Ihr Charisma hat.

Selbstkritik ist in jedem Bereich eines der häufigsten Hindernisse für den Erfolg. Sie wird oft angerufen leiser Mörder Geschäft, weil so viele Manager darunter leiden und nur wenige sich trauen, darüber zu sprechen. Ich habe vielen Menschen zugehört – vom Juniorpartner bis zum Seniormanager; Sie gaben zu, dass ein erheblicher Teil ihres Arbeitstages von Negativität geprägt ist und dass ihre inneren Kritiker ständig auf Mängel hinweisen oder enttäuschende Ergebnisse der von ihnen begonnenen Projekte oder Initiativen vorhersagen. In einigen Fällen waren sie (und ich) erstaunt darüber, dass sie überhaupt etwas erreichen konnten, wenn man bedenkt, dass, wie eine Führungskraft es ausdrückte, „80 Prozent meines Tages damit verbracht werde, mich mit dem inneren Kritiker auseinanderzusetzen“.

Schüchternheit

Selbstzweifel sind, vereinfacht gesagt, ein Mangel an Vertrauen in unsere Fähigkeit, etwas zu erreichen. Mit anderen Worten: Wir zweifeln an unserer eigenen Fähigkeit, etwas zu tun oder zu wissen, wie es geht. Schlimmer noch, wir befürchten, dass uns etwas sehr Wichtiges und Wesentliches entgeht; etwas wirklich Notwendiges, aber Unerreichbares, und das Dafür sind wir nicht gut genug. Eine der Manifestationen der eigenen Unsicherheit heißt „Imposter-Syndrom“ Die Betroffenen sind davon überzeugt, dass sie nicht wirklich wissen, was sie tun, und nur darauf warten, dass jemand ihren Betrug aufdeckt. Seitdem Professoren der Georgia State University 1978 erstmals das Hochstapler-Syndrom identifiziert haben, haben wir erfahren, dass mehr als 70 Prozent der Bevölkerung schon einmal davon betroffen waren. Heute verfügen wir endlich über wirksame Werkzeuge dafür (siehe Kapitel 4). Allein das Wissen um die Universalität solcher Empfindungen wird dazu beitragen, ihre Wirkung zu neutralisieren und ihre Stärke zu schwächen.

Interessanterweise leiden die effektivsten Menschen am häufigsten unter dem Hochstaplersyndrom. Wenn ich in den Klassenzimmern von Harvard, Yale, Stanford und dem Massachusetts Institute of Technology darüber spreche, ist es im Raum so still, dass man das Geräusch der fallenden Haarnadel einer Frau hören kann. Und ich sehe, wie Schüler erleichtert aufatmen, weil ihnen klar wird, dass dieses Gefühl einen Namen hat und sie nicht die Einzigen sind, die es erleben.

Jedes Jahr werden Bewerber der Stanford Business School gefragt: „Wie viele von Ihnen haben das Gefühl, dass Sie der einzige Fehler waren, den das Zulassungskomitee gemacht hat?“ Und jedes Jahr heben zwei Drittel der Klasse die Hand. Wenn ich das in meinen Reden erwähne, sind die Zuhörer überrascht. Wie können Stanford-Studenten, die zu den besten und klügsten des Landes gehören, nachdem sie einen anstrengenden Zulassungsprozess überstanden haben und über eine lange Erfolgsbilanz solider Leistungen verfügen, das Gefühl haben, dass sie irgendwie nicht hierher gehören?

Und doch hören Sie das Echo dieses Gefühls auf jedem Schritt Ihres Weges zum Erfolg. Michael Uslan, Produzent von Batman, hat manchmal immer noch dieses Gefühl, wenn er im Studio ist. „Ich habe immer noch das Gefühl, dass einer der Wärter hereinkommt und mich rauswirft“, sagte er mir.

Für manche beeinträchtigt dies ihre Karriere – mit zunehmender Verantwortung entstehen mehr innere Zweifel und die Kosten für einen Fehler werden immer höher. Bob Lurie, geschäftsführender Gesellschafter der Monitor Group, sagte mir, dass auch er dieses Gefühl kenne. „Während der ersten sechs oder sieben Jahre meiner Karriere war ich vollständig vom „Hochstapler-Syndrom“ erfasst und konnte es nicht loswerden. Ich war davon überzeugt, dass jedes Mal, wenn ich mit Direktoren und leitenden Managern einen Raum betrat, sie meine Vortäuschung sofort durchschauen würden.“

Wir haben die Auswirkungen von Angst, Unzufriedenheit, Selbstkritik und Selbstzweifel untersucht. Woher kommt all diese Negativität? Die schwierigen Gefühle, die wir erleben, sind ein natürliches Nebenprodukt eines unserer nützlichsten Bewältigungsmechanismen. Negativität dient dazu, Sie zu motivieren, Maßnahmen zu ergreifen, ein Problem zu lösen oder aus einer Situation herauszukommen. Gefühle wie Angst oder Sorge sollen Sie dazu veranlassen, etwas zu tun. Sie sind unbequem, weil sie „unbequem sein“ sollen.

Manchmal ist das Unbehagen, das die Angst mit sich bringt, sehr, sehr angemessen. Wenn wir uns in einer lebensbedrohlichen Situation befinden würden, würden wir natürlich unseren Körper wertschätzen und alle seine Ressourcen darauf konzentrieren, unser kurzfristiges Überleben zu sichern. Allerdings verdienen in der heutigen Welt nur wenige Situationen eine umfassende Bedrohungsreaktion. In solchen Fällen arbeiten unsere instinktiven Impulse tatsächlich gegen uns.

Haben Sie schon einmal eine Art Lähmung mitten in einer wichtigen Prüfung erlebt oder eine unerklärliche Angst davor, vor Publikum zu stehen? Wie ein Reh im Scheinwerferlicht bleibst du stehen, dein Herz klopft wild und deine Handflächen schwitzen. Sie versuchen verzweifelt, sich daran zu erinnern, was Sie sagen oder tun wollten, aber in Ihrem Kopf herrscht ein Vakuum. Höhere kognitive Funktionen sind außer Kraft gesetzt, sie funktionieren nicht.

Manchmal glaubt der Geist unter dem Einfluss von Stress, dass wir uns in einer Situation der Reaktion auf eine Bedrohung befinden, und ruft daher den „Ausnahmezustand“ aus und stoppt alle Funktionen, die er für „überflüssig“ hält. Leider bedeutet dies, dass der Körper die kognitiven Fähigkeiten genau dann einschränkt, wenn wir sie am meisten benötigen. Auch wenn es schwierig sein kann, sich daran zu erinnern, wenn Sie sich sehr ängstlich fühlen, können Sie sicher sein, dass diese Reaktion völlig normal, natürlich und letztendlich zu Ihrem eigenen Besten ist.

Natürlich kann uns ein gewisses Maß an Selbstzweifeln zum Handeln motivieren. Beispielsweise kann das Hochstapler-Syndrom manchmal ein guter Motivator sein, der uns dazu bringt, härter und besser zu arbeiten als andere. Aber zu welchen Kosten? Wenn man bedenkt, dass diese Art von innerer Negativität die Körpersprache schwächt und somit zu einem Hindernis für die Kommunikation wird, ganz zu schweigen vom Verlust unserer Fähigkeit, das Leben tatsächlich zu genießen, lohnt es sich dann nicht, zu lernen, wie man mit dem „Hochstapler-Syndrom“ umgeht und Selbstvertrauen gewinnt? Fähigkeiten?

Um Ihr Charisma-Potenzial freizusetzen, müssen Sie lernen, mit dem Hochstapler-Syndrom und Ihrem inneren Kritiker umzugehen. Indem Sie Techniken wie die, die Sie im nächsten Kapitel lernen, in die Praxis umsetzen, können Sie sich ein wenig von Ihrer inneren Negativität distanzieren und sogar den Punkt erreichen, an dem die Stimme Ihres inneren Kritikers Sie nur noch zum Lächeln oder gedämpften Lachen bringt. Das verspreche ich dir.

Sie haben Schlüsselkonzepte über innere Negativität erhalten, wie Sie sie identifizieren und wie sie in Ihrem Kopf und in Ihrem Körper entsteht. Im nächsten Kapitel erfahren Sie mehr über Tools, mit denen Sie diese Konzepte in die Praxis umsetzen können.

Wichtigste Erkenntnisse

Jedes innere Unbehagen – körperlich oder geistig – kann Ihre Empfindungen schwächen, Ihre Ergebnisse und die Wahrnehmung anderer um Sie herum verschlechtern.

Körperliche Anspannung, wie sie beispielsweise durch die Blendung der Sonne entsteht, verursacht die gleichen Veränderungen in der Körpersprache wie schwerwiegendere Beschwerden wie Unruhe oder Gereiztheit.

Vorbeugung ist die beste Methode: Planen Sie im Voraus, um sicherzustellen, dass Sie sich in Bezug auf Kleidung, Ort und Zeitpunkt wohl fühlen.

Achten Sie darauf, jegliches Gefühl von körperlichem Unbehagen zu bemerken. Wenn es während der Kommunikation zur Sprache kommt, handeln Sie schnell, um es abzumildern oder es zumindest zu erklären.

Verwenden Sie Techniken wie die Delegation von Verantwortung, um Gefühle von Angst, Unsicherheit und Unzufriedenheit zu reduzieren, die sich in Ihrer Körpersprache zeigen und die Entwicklung Ihres Charismas behindern.

Verstehen Sie, dass mentale Negativität wie Sorge, Unzufriedenheit, Selbstkritik oder Selbstzweifel völlig normal ist und ein Gefühl ist, das alle Menschen erleben.

4. Hindernisse überwinden

SIE HABEN BEREITS ein Verständnis dafür gewonnen, wie körperliche und geistige Beschwerden die Entfaltung Ihres Charismas behindern können. In diesem Kapitel lernen Sie Werkzeuge kennen, die Ihnen helfen können, Ihr Wissen in der Praxis zu testen, Hindernisse zu überwinden und fast jedes innere Unbehagen erfolgreich zu bewältigen. Unabhängig davon, welche konkreten Gefühle Sie haben – Selbstzweifel, Ungeduld, Gereiztheit, Unzufriedenheit – Sie werden damit souverän umgehen können.

Die „Verarbeitung“ eines erlebten Ereignisses ist ein Prozess, der aus drei einfachen Schritten besteht: 1) das Unbehagen entstigmatisieren; 2) Negativität neutralisieren; und 3) die Realität überdenken. Nun, fangen wir an.

Schritt eins: Unbehagen entstigmatisieren

Eine Erfahrung zu entstigmatisieren bedeutet einfach, ihre Auswirkungen zu reduzieren, indem man erkennt, dass alles gut läuft, nach Plan und im normalen Rahmen, und man sich einfach keine Sorgen machen muss und sich für nichts schämen muss. Gefühle von innerem Unbehagen und Negativität sind ein völlig natürlicher Teil des Lebens. Jeder macht das durch.

Jeder von uns empfindet eine Reihe von Emotionen, egal wie perfekt wir sind. Sogar Thich Nhat Hanh, ein Mönch, der seit vielen Jahren Buddhismus praktiziert und selbst ein Symbol der erleuchteten Welt ist, wurde einmal sehr wütend auf eine Person. Er wollte sogar aufstehen und ihn schlagen.

Und doch wird in unserer Kultur jedes körperliche oder geistige Unbehagen normalerweise als Zeichen dafür angesehen, dass etwas nicht stimmt, verzerrt ist – vielleicht sogar als Zeichen dafür, dass mit uns etwas nicht stimmt. Selbst in Zeiten beunruhigender und aufregender Ereignisse im Leben – Entlassung von der Arbeit, Scheidung, Tod eines geliebten Menschen –, wenn wir gezwungen sind, Traurigkeit und Unbehagen zu ertragen, erlegen wir unseren eigenen Gefühlen oft bestimmte Regeln auf. Nach Ablauf der jeweiligen Frist halten wir deren weitere Geltendmachung für unangemessen.

Diese Art des Denkens ist einer der Hauptgründe dafür, dass es immer schwieriger wird, negative Gedanken, Emotionen und Erfahrungen zu überwinden: Wir haben beispielsweise das Gefühl, dass solche Ereignisse „nicht hätten passieren dürfen“. Deshalb fühlen wir uns noch schlechter, wenn wir merken, wie schlecht es uns geht. Es entsteht ein gewisser Teufelskreis.

Denken Sie bei der Destigmatisierung daran, dass inneres Unbehagen, was auch immer es sein mag, ein normaler Teil der menschlichen Erfahrung und auch ein Nebenprodukt eines der Überlebensmechanismen unseres Gehirns ist. Es hilft, an andere Menschen zu denken, die das erlebt haben, was Sie gerade erleben, vor allem, wenn Sie sich jemanden vorstellen können, der Ihnen ähnlich ist, der aber vielleicht in irgendeiner Weise besser oder glücklicher war – jemand, der bei Ihnen einen gewissen Neid oder Bewunderung auslöst.

Wenn Sie beispielsweise gerade einen wichtigen Kunden verloren haben, denken Sie an jemanden, den Sie kennen – einen Mentor, den Sie respektieren, oder einen Kollegen, den Sie wirklich schätzen und der einen ähnlichen Rückschlag erlitten hat. Stellen Sie sie sich durch Ihre eigenen Erfahrungen vor. Natürlich wäre es im Idealfall sehr wünschenswert, mit ihnen privat zu sprechen und eine Geschichte über die Trauer zu hören, die sie erlitten hat, aber selbst wenn man sie sich mental vorstellt, ist das nicht schlecht. (Denken Sie daran, Ihr Gehirn kennt den Unterschied nicht.)

Eine andere Möglichkeit, Unbehagen zu destigmatisieren, besteht darin, sich erneut daran zu erinnern, dass Sie mit dem, was Sie erleben, nicht allein sind. Es gibt ungefähr 7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten, und ich kann Ihnen absolut garantieren, dass zu jedem Zeitpunkt eine unvorstellbare Anzahl von Menschen auf der Erde dasselbe durchmachen muss. Anstatt Ihre Erfahrung als ein einziges großes Gefühl einer Person zu betrachten, stellen Sie sich eine ganze Gemeinschaft von Menschen vor, die dieselbe Last teilen. Anstatt die oben genannten Emotionen zu zählen deine und nur deine Gefühle, Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, dass eine große Anzahl von Menschen derzeit unter Depressionen, Scham und Traurigkeit leidet.

Ein Klient erzählte mir, dass diese Art der unsichtbaren Verbindung mit anderen Menschen sehr nützlich sei und die gleiche beruhigende Wirkung habe wie die Übertragung von Verantwortung. Er schaut sich gerne um und stellt sich vor, worüber andere denken. Und dann sagt er: „Was für eine Erleichterung ist es, zu erkennen, dass die eigenen Gedanken und Gefühle nicht so „falsch“ sind. Das ist absolut normal.“

Aus eigener Erfahrung und in der Beratung von Klienten habe ich herausgefunden, dass wir mit inneren Ängsten umgehen können, wenn wir diese Denkweise an eine neue Situation anpassen und versuchen zu lernen, wie wir Angst oder Scham angemessen lindern können.

Sie sehen, von allen Emotionen, die Menschen erleben können, ist Scham eine der schädlichsten für Gesundheit und Glück. Der Forscher Brené Brown definiert es als „die Angst, unattraktiv zu sein: Scham ist ein sehr schmerzhaftes Gefühl oder die Erfahrung, dass wir einen unverzeihlichen Fehler gemacht haben und daher unserer vorherigen Behandlung unwürdig sind.“

Eine kleine Übung: Unbehagen entstigmatisieren
Wenn Sie das nächste Mal wieder von unangenehmen Emotionen erfasst werden, versuchen Sie die folgenden Schritt-für-Schritt-Schritte, um das Unbehagen zu entstigmatisieren.

1. Denken Sie daran, dass unangenehme Emotionen völlig normal, natürlich und ein Erbe unseres Überlebensinstinkts sind. Wir alle erleben sie von Zeit zu Zeit.

2. Dramatisieren Sie nicht und übertreiben Sie nicht: Dies gehört zu den alltäglichen menschlichen Erfahrungen.

3. Denken Sie an andere Menschen, die das schon einmal durchgemacht haben – insbesondere an diejenigen, die Ihnen den Respekt und die Bewunderung entgegenbringen, die Sie verdienen.

4. Betrachten Sie es als eine Last, die von vielen getragen wird. Sie sind Teil einer ganzen menschlichen Gemeinschaft, die im Moment das gleiche Gefühl hat.

Scham trifft uns so hart, weil sie unser grundlegendes Versagen als rationale Wesen zum Ausdruck bringt. Aus einer Überlebensperspektive glaubte man, dass man mit Sicherheit sterben würde, wenn der Stamm einen ablehnte. Dies ist eine lebenswichtige Situation. Das Gehirn setzt soziale Bedürfnisse mit körperlichem Überleben gleich; Hunger und Ausgrenzung lösen ähnliche neuronale Reaktionen aus. Irgendwo in einem entlegenen Winkel unseres Gehirns lauert die Angst, dass diejenigen, von denen unsere Karriere, unser Schicksal oder sogar unser Leben selbst auf die eine oder andere Weise abhängen, sich von uns abwenden werden.

Da Scham leicht zu provozieren und zu verstärken ist, kann sie sich leicht manifestieren, und zwar nicht auf die angenehmste Art und Weise. Ich habe gehört, dass Klienten, die anscheinend bei einer offiziellen Veranstaltung nicht widerstehen konnten und eine Tafel Schokolade aßen, sich dafür schämten, als hätten sie einen Mord begangen.

Chad-Meng Tan, ein Google-Mitarbeiter und engagierter Meditierer, glaubt, dass die Tendenz, sich über unsere eigenen unangenehmen Gefühle Sorgen zu machen, besonders guten und freundlichen Menschen innewohnt. Wir neigen dazu zu denken: „Wenn ich ein guter, respektabler Mensch bin, warum schäme ich mich dann? Wenn ich wirklich makellos wäre, würde ich mich natürlich nicht so schlecht fühlen.“

Die Fähigkeit, das Stigma der Scham aus der Liste der schwierigen Emotionen und Erfahrungen zu entfernen, ist für Charisma äußerst wichtig. Das Schmerzhafteste ist oft nicht das, was wir fühlen, sondern unser eigenes Scham und extreme Verlegenheitüber solche Gefühle. Das ist es, was tatsächlich am meisten Leid verursacht. Sobald wir anfangen, diese Gefühle als normal und erwartbar anzusehen, werden sie viel leichter zu ertragen. Aber wie bei jedem Unbehagen ist es nützlich, sich daran zu erinnern, dass Scham ein typischer Bestandteil der menschlichen Erfahrung ist und von Zeit zu Zeit empfunden wird. Alle.

Sie haben gerade gelernt, wie Sie inneres Unbehagen entstigmatisieren können. Dies wird Ihnen helfen, widerstandsfähiger gegen die Negativität zu werden, die Ihr Charisma schwächt. Nachdem Sie die genannten Werkzeuge zur Verfügung erhalten haben, haben Sie das Level bereits erhöht. Sie werden diese Tools im Laufe Ihres weiteren Studiums und hoffentlich auch im Alltag und bei der Arbeit noch oft nutzen.

Schritt zwei: Negativität neutralisieren

Sobald Sie etwas Erfahrung mit der Entstigmatisierung haben, besteht der nächste Schritt im Kampf gegen die innere Negativität darin, negative Gedanken zu neutralisieren. Der beste Weg besteht darin, einfach zu verstehen, dass Ihre Gedanken nicht richtig sein müssen.

Erinnern Sie sich an die Episode mit Tom und Paul im Restaurant, als der Deal fast geplatzt wäre, weil Tom sich in einem schwarzen Wollanzug unwohl fühlte? Auch wenn Sie den Eindruck haben, dass jemand negativ auf Sie reagiert und dies unserer Meinung nach deutlich an seinem Gesicht zu erkennen ist, denken Sie daran: Eine solche Reaktion hat möglicherweise nichts mit Ihnen persönlich zu tun! Höchstwahrscheinlich passiert einer Person etwas, das unseren Augen verborgen bleibt. Vielleicht ist er hungrig, krank oder todmüde. Oder er verspürt geistige oder körperliche Beschwerden, die er nur schwer unter Kontrolle bringen kann.

Wenn Sie das nächste Mal bemerken, dass jemand während Ihrer Kommunikation ein unfreundliches oder zurückgezogenes Gesicht hat, versuchen Sie sich davon zu überzeugen, dass dies nur sichtbare Anzeichen seines inneren Unbehagens sind. Sie können nur ein oberflächliches Zittern bemerken, das von einer Art inneren „Sturm“ herrührt, der in Ihrem Gesprächspartner tobt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass dies nichts damit zu tun hat, wie er Sie persönlich behandelt und was Sie ihm gerade gesagt haben.

Diese Erinnerung hilft mir regelmäßig. Wenn ich während eines Gesprächs Anzeichen von Verärgerung oder Ungeduld wahrnehme oder einen negativen Ausdruck im Gesicht des Gesprächspartners bemerke, verspüre ich manchmal immer noch eine unterschwellige Angst. Es ist manchmal sehr schwierig, den Gedanken loszuwerden, dass das, was wir sehen, eine Reaktion auf das ist, was wir gerade gesagt haben. Aber einer solchen instinktiven Reaktion folgt direkt die Überzeugung, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich nur um einen Hinweis auf das eigene Wohlbefinden und die Emotionen des Gesprächspartners handelt. Mit anderen Worten: Im Prinzip kann ihn derselbe unbequeme Wollanzug stören. Oder etwas anderes, das aber in keiner Weise mit dem Thema unseres Gesprächs zusammenhängt.

Einer der Hauptgründe, warum wir so anfällig für unsere negativen Gedanken sind, liegt darin, dass wir glauben, dass der Geist die Realität genau wahrnimmt und dass seine Schlussfolgerungen und Schlussfolgerungen zu diesem Thema im Allgemeinen korrekt und fair sind. Diese Meinung ist jedoch sehr falsch. Die Vorstellung unseres Geistes von der Realität kann völlig verzerrt sein – und das ist auch so oft der Fall.

In einer berühmten Studie, die von Forschern der Harvard University durchgeführt wurde, wurden die Teilnehmer gebeten, sich ein kurzes Video von zwei Gruppen von Basketballspielern anzusehen und die Anzahl der Pässe zu zählen, die Spieler einer Mannschaft zueinander machten. Mitten im Video betrat eine Frau in einem Gorilla-Anzug die Bühne.

Nach dem Anschauen des Videos wurden die Teilnehmer gefragt, ob ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei. In den meisten Gruppen bemerkten mehr als die Hälfte der Teilnehmer den Gorilla überhaupt nicht, obwohl er dem Kameramann mit der Hand zuwinkte!

Glaubst du, du hättest mehr Erfolg gehabt? Auf diese Weise können Sie sich selbst testen.

Schauen Sie sich jetzt im Raum um und bemerken Sie alles, was blau gefärbt ist.

Richten Sie nun Ihren Blick auf diese Seite. Denken Sie, ohne den Blick abzuwenden, an all die Gegenstände im Raum, die rot gestrichen sind.

Hab Geduld. Und gib dein Bestes.

Schauen Sie sich jetzt um. Ist Ihnen aufgefallen, dass die Zahl der roten Objekte plötzlich zugenommen hat?

Warum ist das geschehen? Wir haben eine ziemlich begrenzte Fähigkeit zur bewussten Aufmerksamkeit, und es gibt eine gewisse Grenze dessen, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt wahrnehmen können. Von den Millionen visueller Daten, die in jedem Moment in unsere Augen gelangen, nehmen wir nur einen kleinen Teil davon bewusst wahr. Es wäre für uns eine unmögliche Aufgabe, absolut alles, was um uns herum geschieht, bewusst zu verstehen.

Um mit einem solchen Informationsfluss irgendwie klarzukommen, sortiert oder filtert das Gehirn relevante Informationen und überspringt entweder das, was es für wichtig hält, oder das, was wir ihm bewusst „verlangt“ haben. Dank dieses Prozesses liefert uns der Geist kein umfassendes und verlässliches Bild der Realität. Gezwungen, es durch seinen „Filter“ zu schicken, liefert er uns am Ende eine unvollständige Ansicht, indem er nur einige Elemente zeigt und den Rest verbirgt.

Meistens sind die Elemente, die wir ignorieren, für uns nicht wirklich wichtig und das resultierende Bild kommt der Realität ziemlich nahe. Aber manchmal vermittelt uns unser Verstand ein weitgehend verzerrtes Bild der Realität. Diese Verzerrung ist oft negativ, da die Elemente, denen unser auf Gefahren ausgerichtetes Gehirn Bedeutung beimisst, normalerweise diejenigen sind, die am negativsten sind. Dieser Trend heißt Tendenz zum Negativen, und unten ist ein praktisches Beispiel.

Mary ist eine junge Grafikdesignerin, die an ihrem ersten Projekt für einen der Hauptkunden ihres Unternehmens arbeitet. Einige Wochen nach Projektstart erhält sie einen Anruf von Jim, einem Kollegen, der im Unternehmen des Kunden arbeitet. Jim sagt: „Schau, ich bin dein größter Fan. Ich bin einfach verrückt nach deiner tollen Arbeit! Aber mein Chef hat es noch nicht ganz verstanden. Anscheinend ist er von unserem ersten Treffen nicht allzu begeistert und wird trotzdem keine Gelegenheit haben, seine Meinung zu ändern.“ Jim erklärt weiterhin, dass er möchte, dass Mary für die gesamte Designarbeit in seinem Unternehmen verantwortlich ist. Er findet ihre Arbeit so gut, dass er sicher ist, dass der Chef begeistert sein wird, wenn er alles wieder sieht. Deshalb muss sie unbedingt beim nächsten Treffen der Geschäftsführungen beider Unternehmen eine Präsentation ihrer Arbeit halten.

Wie Sie sehen, gibt es hier viele positive Details, auf die sich Marys Geist konzentrieren kann. Ihr Kunde sagt, er sei ein großer Fan von ihr, ihre Arbeit sei „brillant“ und er möchte, dass sie alle Projekte, die sie gemeinsam durchführen, leitet. Maria könnte Verbringen Sie die nächsten paar Stunden damit, sich über das Lob seines Kunden zu freuen, aber so funktioniert der menschliche Geist die meiste Zeit nicht. Auch wenn es weitaus mehr positive als negative Details gab, worauf konzentrierten sich Marys Gedanken Ihrer Meinung nach? Der einzige negative Punkt: Als sie Jims Chefin zum ersten Mal trafen, machte sie keinen großen Eindruck! Wenn Mary sich in einem sehr positiven Szenario auf einen einzigen schwarzen Fleck fixiert, kann man sich vorstellen, wie schädlich dies für ihr Selbstvertrauen und damit für ihr Charisma sein könnte, wenn der entscheidende „X“-Tag kommt.

Wenn Ihr Gehirn negative Szenarien für die mögliche Entwicklung einer bestimmten Situation erstellt, erinnern Sie sich daran, dass Sie keine völlig genaue und fehlerfreie Wahrnehmung der Realität erreichen können. Ihr Gehirn reagiert möglicherweise auf diese negative „Voreingenommenheit“, indem es einige Elemente häufiger durchblättert als andere oder wichtige positive Aspekte ganz auslässt.

Genau wie bei der optischen Täuschung, bei der Ihre Augen dazu verleitet werden, Dinge zu sehen, die nicht real sind, kann Ihr Geist von mentalen Illusionen überwältigt werden, die Sie dazu verleiten, ungenaue, falsche Gedanken zu glauben.

Laut dem Kognitionswissenschaftler Stephen Haynes nehmen wir negative Gedanken ähnlich wie Graffiti wahr. Wenn Sie die Straße entlanggehen und Graffiti an den Wänden sehen, empfinden Sie das vielleicht als einen unangenehmen, hässlichen Anblick, aber nur weil Sie ein hässliches Bild vor sich sehen, heißt das nicht, dass Sie selbst ein böser und unangenehmer Mensch sind.

Angenommen, Sie gehen auf den Wegen... Ihres Geistes. Plötzlich bemerken Sie einen unangenehmen Gedanken. Behandle es wie Graffiti. Das ist alles, es ist nur Graffiti, kein Urteil über Ihre Persönlichkeit.

Alternativ können Sie Gedanken auch als Elektrizität betrachten, die über die Oberfläche Ihres Geistes knistert. Gedanken haben eigentlich keine materielle Substanz: Sie sind nur schwache elektrische Impulse, die von einem Teil des Gehirns zum anderen gesendet werden.

Die Erkenntnis, dass meine Gedanken nicht unbedingt richtig waren, war für mich eine Offenbarung. Früher erforderte dies viel Aufwand, doch heute geschieht die Neutralisierung nicht hilfreicher negativer Gedanken oft so schnell, dass ich es als etwas Offensichtliches und Gewöhnliches akzeptiere. Es ist zu einem automatischen Reflex geworden, der einsetzt, sobald mir ein nutzloser Gedanke auffällt, der innere Negativität hervorrufen kann.

Einige meiner Kunden fragen sich gerne: „Was wäre das schlimmste Szenario, das passieren könnte?“ Wie Churchill sagte, ist Scheitern selten tödlich, und allein das Wissen, dass selbst die schlechteste Option eine Chance auf Erfolg hat, kann Ihr Selbstvertrauen stärken. Obwohl dies für manche Menschen ein grausamer Witz sein kann: Die schlechteste Option erhöht ihre Angst. Es lohnt sich also herauszufinden, wie das in Ihrem Fall funktioniert.

Hier erfahren wir wie neutralisieren nutzlose Gedanken. Wir wollen eine häufige Gefahr vermeiden: den Versuch, mit ihnen zu streiten oder sie zu unterdrücken. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Versuchen Sie Folgendes: Wenn ich Sie frage Nicht Denken Sie an einen weißen Elefanten – stellen Sie sich bitte überhaupt keinen weißen Elefanten vor! – Was wird Ihnen Ihr Gehirn als Erstes sagen? Rechts! Wenn wir sagen: „Keine weißen Elefanten“, schießen uns ganze Herden dieser weißen Dickhäutertiere durch den Kopf.

Eine kleine Übung: Negativität neutralisieren

Verwenden Sie die folgende Technik, wann immer Sie die Auswirkungen aufdringlicher negativer Gedanken reduzieren möchten. Achten Sie beim Üben jeder Technik darauf, welche für Sie am besten funktioniert, und üben Sie weiter, bis Ihre Handlungen instinktiv werden. Sie können sich auch eigene Techniken einfallen lassen, die auf ähnliche Weise funktionieren.

Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihre Gedanken immer genau und richtig sind. Nur weil Ihr Verstand eine Schlussfolgerung gezogen hat, heißt das nicht, dass diese auch gültig ist. Akzeptieren Sie, dass Ihnen viele Details entgehen, von denen viele durchaus positiv sein könnten.

Betrachten Sie Ihre Gedanken als Graffiti an Wänden oder als winzige elektrische Impulse, die durch Ihr Gehirn flackern.

Geben Sie Ihren negativen Gefühlen einen Namen: Selbstkritik, Wut, Angst usw. Auch diese spezifische Bezeichnung für Ihre Gedanken und Gefühle hilft Ihnen, sie zu neutralisieren.

Depersonalisieren Sie Ihre Erfahrungen. Vermeiden Sie den Satz: „Ich schäme mich.“ Angenommen, Sie sind ein Wissenschaftler und beobachten ein merkwürdiges Phänomen: „Wie interessant! Aber hier, so stellt sich heraus, werden selbstkritische Gedanken geboren.“

Stellen Sie sich vor, Sie beobachten sich selbst von irgendwo weit weg. Stellen Sie sich die Erde vor, die im Weltraum eingefroren ist. Zoomen Sie hinein, und zwar schrittweise, um die Umrisse Ihres Kontinents, dann Ihres Landes, Ihrer Heimatstadt und schließlich des Raums zu sehen, in dem Sie sich gerade befinden. Schauen Sie in sich hinein und spüren Sie, wie die elektrischen Impulse durch Ihr Gehirn pfeifen. Hier ist es – ein kleines Lebewesen im Universum, das in diesem besonderen Moment seine spezifischen Erfahrungen macht.

Stellen Sie sich vor, Sie hören Ihr geistiges Geschwätz aus einem imaginären Radio; Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Lautstärke verringern oder den Receiver an einen anderen Ort stellen und es für eine Weile vergessen.

Betrachten Sie das Worst-Case-Szenario. Verstehen Sie: Egal was passiert, Sie werden gesund und munter sein.

Erinnern Sie sich an all die vorherigen Fälle, in denen Sie genau die gleichen Gefühle hatten – dass Sie angeblich nicht raus konnten, dass alles verloren war usw. Aber am Ende ist doch nichts Schlimmes passiert, oder?

Stephen Haynes und seine Kollegen untersuchten unsere Tendenz, vom Verbotenen besessen zu sein, indem sie die Teilnehmer einer kontrollierten Studie baten, nicht an einen gelben Jeep zu denken. Für viele Menschen erschien das verbotene Bild sofort, sofort und tauchte immer häufiger auf. Andere konnten diesen Gedanken für kurze Zeit verdrängen, doch irgendwann gaben sie doch nach und sofort tauchte das Bild des gelben SUV vor ihren Augen auf. Teilnehmer des Experiments berichteten, dass sie sich dann über viele Tage und manchmal Wochen hinweg mit einiger Regelmäßigkeit an die gelben Jeeps erinnerten.

Da der Versuch, einen selbstkritischen Gedanken zu unterdrücken, ihn in den Mittelpunkt des Denkens rückt, besteht eine effektivere Strategie darin, zu versuchen, ihn zu neutralisieren.

Dies waren die ersten beiden Schritte im Kampf gegen die innere Negativität: die Entstigmatisierung von Unbehagen und die Neutralisierung der Negativität. Der dritte und letzte Schritt wird Ihnen nicht nur dabei helfen, interne Negativität zu reduzieren, sondern tatsächlich ersetzen seine andere innere Realität.

Schritt drei: Die Realität neu denken

Stellen Sie sich Folgendes vor: Montagmorgen, acht Uhr. Sie fahren mit Ihrem eigenen Auto auf der Autobahn. Heute haben Sie ein wichtiges Ereignis. Sie müssen eine halbstündige Präsentation halten, die Ihre Karriere radikal verändern könnte. Du bist konzentriert und ruhig. Plötzlich schneidet ein großer schwarzer SUV Ihr Auto auf der rechten Seite ab und beginnt, auf Ihre Spur zu fahren. Während Sie Ihren Herzschlag spüren, das Lenkrad mit Ihren Händen umklammern, treten Sie mechanisch auf die Bremse. Der Unruhestifter hat Ihnen nicht nur den Weg abgeschnitten, ohne irgendwelche Warnsignale zu geben, sondern er beschleunigt oder verlangsamt jetzt auch das Tempo. Du bist sogar fast von hinten gegen ihn gefahren! Der Jeep gerät dann nach rechts von Ihrer Fahrspur ab, was ein scharfes Quietschen der Bremsen eines anderen Autos verursacht, das dorthin kommt. „Was für ein Idiot dieser Fahrer ist“, denken Sie, „völlig ohne Kopf auf den Schultern!“

Und du spürst, wie dir das Blut in die Wangen strömt.

Was ist bei diesem Vorfall mit Ihrem Körper passiert? Die Bedrohungsreaktion führte dazu, dass Ihre Herzfrequenz zunahm, Ihre Muskeln anspannten und Stresshormone ausgeschüttet wurden. Jetzt bist du einfach nur „aufgepumpt“ vor Wut. Sie wissen, dass Sie zum Zeitpunkt Ihrer Präsentation wieder in einem charismatischen geistigen und körperlichen Zustand sein sollten, aber Sie haben nur ein paar Minuten Zeit und scheinen diesen idiotischen Fahrer nicht aus Ihrem Kopf zu bekommen.

Sobald die Bedrohungsreaktion aktiviert ist, ist es ziemlich schwierig, sich zu beruhigen und zu vergessen. Es ist schwierig, die Wut aus Ihrem System herauszubekommen; Aus diesem Grund kann Ihnen ein schlimmer Verkehrsunfall am Morgen viele Stunden, manchmal sogar den ganzen Tag, in Erinnerung bleiben.

Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Wut einfach zu unterdrücken, kann das teuer werden. Wenn Menschen in einen negativen emotionalen Zustand gezwungen und dann gefragt werden unterdrücken Negative Emotionen und innere negative Erfahrungen bleiben oft unverändert. Dies führt zu verstärkten Stressreaktionen im Gehirn und im Herz-Kreislauf-System.

Aber was wäre, wenn der rücksichtslose Fahrer tatsächlich eine verzweifelte Mutter wäre, deren Sohn plötzlich auf dem Rücksitz zu ersticken begann? Deshalb versuchte sie so verzweifelt, aus der Spur zu kommen: anzuhalten und ihrem Kind schnell zu helfen.

Wenn Sie davon wüssten, könnten Sie sich dann ein wenig beruhigen?

Die meisten Leute werden es wahrscheinlich tun.

Die Entscheidung, Ihre Meinung über das, was passiert ist, zu ändern (diese Technik wird „ kognitive Neubewertung), reduziert effektiv den Stresspegel. Dies wurde durch eine Studie bestätigt, die von Wissenschaftlern der Stanford University mithilfe von Madurchgeführt wurde. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Entscheidung, seine Meinung zu ändern, viel effektiver und gesünder ist, als zu versuchen, seine Emotionen zu unterdrücken oder einfach zu ignorieren.

In den meisten Situationen wissen wir nicht genau, was diese oder jene Person motiviert und was ihre Handlungen erklärt. Deshalb könnten wir genauso gut die für uns selbst nützlichste Erklärung wählen und dadurch eine Version der Ereignisse nachbilden, die es uns ermöglichen würde, einen bestimmten psycho-emotionalen Zustand zu erreichen, der für die Aufrechterhaltung des Charismas notwendig ist.

Obwohl dieser Vorschlag zunächst etwas ungewöhnlich erscheinen mag, wäre es rational und vernünftig, Ihre Wahrnehmung der Realität zu überdenken oder anzupassen. Dies wird Ihnen helfen, wieder in die richtige mentale Verfassung zu kommen, eine charismatische Körpersprache zu aktivieren und Ihren Eindruck auf andere zu verbessern.

Die Technik der Neuformulierung der Realität habe ich zum ersten Mal während meines BWL-Studiums kennengelernt, und sie hat mir in den folgenden Jahren gute Dienste geleistet. Ich erinnere mich immer an einen Abend in Bogotá, an dem ich persönlich davon überzeugt wurde, wie effektiv diese Technik ist.

Es war ungefähr vier Uhr morgens und ich konnte nicht schlafen. Eine vage Vorahnung verfolgte mich. In wenigen Stunden würde ich mich mit einem beeindruckenden Publikum von 300 leitenden Angestellten eines großen multinationalen Konzerns treffen. Sein Präsident, der mich bat, ein praktisches Gespräch mit den Top-Managern des Unternehmens zu führen, erwartete, dass seine Untergebenen nach unserer gemeinsamen Sitzung das Publikum mit einer veränderten Einstellung in eine positive Richtung und mit einem praktischen Satz an Werkzeugen verlassen würden. Ich hatte nur anderthalb Stunden Zeit, um sie selbstbewusster, kraftvoller, überzeugender und inspirierender zu machen. Darüber hinaus sollte der Vortrag auf Spanisch gehalten werden! Ich muss sagen, die Situation war nicht einfach.

Ich verbrachte Stunden damit, mich im Bett hin und her zu wälzen, dann aufzustehen, durch das Hotelzimmer zu schlendern und ziellos aus dem Fenster auf die flackernden Lichter der Stadt zu schauen. Im Allgemeinen versuchte ich verzweifelt zu schlafen. Übelkeit stieg in meinem Hals auf; Ich stand kurz vor einem emotionalen Zusammenbruch. In meinem Kopf herrschte Chaos und ich dachte mit Entsetzen an die Folgen meiner stundenlangen Schlaflosigkeit.

Plötzlich erinnerte ich mich an die Übung zur kognitiven Neubewertung. Obwohl dies alles unwahrscheinlich erschien, wusste ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits alles versucht hatte und daher nichts verlieren würde, wenn ich es noch einmal versuchen würde. Ich setzte mich an den Tisch, nahm einen Stift und ein Blatt Papier und fragte mich: „Was wäre, wenn mir diese traurigen Erfahrungen … Schlaflosigkeit, Übelkeit und die Tatsache, dass mir das alles in der Nacht vor einem sehr wichtigen Meeting passiert, keine großen Probleme bereiten? Und im Allgemeinen... Wie kann man sich an all dem erfreuen?“

Es dauerte ziemlich lange, ein paar nicht ganz aussagekräftige Zeilen zu schreiben, aber nach und nach erhielt ich Antworten auf meine Fragen. Und dann schrieb ich: „Es ist möglich, dass morgen auf jeden Fall alles gut geht.“ Und selbst ohne wirklich genug Schlaf zu bekommen und gezwungen zu sein, anderthalb Stunden lang in einer Fremdsprache zu sprechen, zu unterrichten und Fragen zu beantworten, kann ich mein Ziel erreichen. Vielleicht kommt mir diese Erfahrung eines Tages zugute, wenn ich wahrscheinlich vor einer noch wichtigeren Aufgabe stehe. Und ich werde dankbar sein, dass ich mich in einer so unangenehmen Situation wie jetzt befunden habe.“

Diese Aussagen schienen zunächst eindeutig irreführend. Aber als ich alles aufschrieb (Sie werden später verstehen, warum es wichtig ist, es aufzuschreiben), gab ich meinem Verstand eine kleine Chance. Ich schrieb weiterhin alle möglichen Vorteile meiner aktuellen Situation und die damit verbundenen Erfahrungen auf. Ich habe die neue Realität so detailliert und sensorisch angereichert wie möglich gestaltet: Ich habe beschrieben, was ich gesagt habe, wie das Publikum aussah, wann und wie die Zuhörer bei meiner Rede nickten und lachten. Als diese Liste länger wurde, spürte ich, wie meine Angst plötzlich verschwand. Schließlich verwandelte sich die neu gewonnene Ruhe in Schläfrigkeit, ich begann einzunicken und – oh, Halleluja! – ging zu Bett, obwohl nur noch etwa eine Stunde Schlaf blieb.

Und rate was? All diese leicht wahnhafte, aber im Allgemeinen positive Version der neuen Realität, die ich mir letzte Nacht ausgedacht habe, ist wahr geworden! Die Aufführung verlief hervorragend, das Publikum war begeistert und der Präsident der Gesellschaft schüttelte mir lange die Hand.

Wenn ich mir heute wegen einer wichtigen Rede Sorgen mache, sage ich mir sofort im Geiste: „Denken Sie an Bogota.“

Seitdem wende ich oft die Technik des Umdenkens der Realität an, um einen effektiveren psycho-emotionalen Zustand zu erreichen, und gebe sie jetzt in Schulungen an alle meine Kunden weiter. Es ist nicht nur für sie sehr effektiv, sondern ich habe in den letzten Jahren auch viele andere äußerst erfolgreiche Menschen getroffen, die sagten, dass sie auch ähnliche Methoden anwenden. Ein charismatischer Unternehmer sagte mir: „Ich interpretiere alles, was mich umgibt, in einem positiven Licht. Es ist nicht so, dass ich im Leben ein Optimist bin, aber tatsächlich mache ich mir nur künstlich etwas vor, was mir sowohl im Leben als auch bei der Arbeit hilft.“

Warum ist das effektiv? Wieder einmal können wir es unserem Gehirn verdanken, dass es dazu neigt, Vorstellungskraft mit der Realität zu verwechseln. Eine Studie der Harvard Medical School legt nahe, dass für den Placebo-Effekt möglicherweise keine Täuschung erforderlich ist; Es kann Wunder bewirken, selbst wenn den Menschen sehr bewusst ist, dass sie ein Placebo einnehmen.

Wenn also Erfahrungen auftauchen, bei denen Sie Gefahr laufen, Ihr Charisma zu schwächen, sollten Sie, anstatt zu versuchen, Ihre inneren Schwierigkeiten zu unterdrücken oder zu ignorieren, mehrere alternative Realitätsszenarien in Betracht ziehen. Überlegen Sie sich verschiedene Szenarien, die Sie dazu ermutigen würden, einen günstigeren psycho-emotionalen Zustand zu finden.

Natürlich ist die nützlichste alternative Realität möglicherweise nicht die angenehmste. Als mein Verleger mir nur ein Jahr gab, um das Buch zu schreiben, das Sie jetzt in Händen halten, wollte ich so effizient wie möglich arbeiten und alle möglichen Verzögerungen und anderen Fallstricke vermeiden, in die so viele Erstautoren geraten. Ein Freund eines von ihnen erinnerte mich an ein Prinzip namens Parkinson-Gesetz: „Jeder Job braucht so viel Zeit, wie man ihm widmet.“ Er stellte mich vor eine Art Herausforderung: „Anstatt ein ganzes Jahr mit dem Schreiben zu verbringen, versuchen Sie, Ihr Buch in einem Monat fertigzustellen. Am Ende des Monats wird das, was man bekommt, natürlich immer noch kein fertiges, fertiges Buch sein, aber es wird immer noch mehr sein, als man ohne die künstlich auferlegte Frist erhalten hätte.“

Dieser Vorschlag schien mir vernünftig und ich beschloss, es auszuprobieren. Ich stellte mir – möglichst anschaulich und in allen Einzelheiten – vor, wie der Verlag mir mitteilte, dass mir diese wahnsinnig unrealistische Frist von einem Monat zum Schreiben und Einreichen des Buches gesetzt worden sei. Und ich war erstaunt, wie schnell eine so völlig fantastische Zeit emotional real wurde. Ich verspürte sogar Anspannung – eine körperliche Erinnerung daran, dass die Uhr tickte.

War es angenehm? Kaum. Wirksam? Absolut! Innerhalb eines Monats konnte ich ungefähr ein Drittel des Gesamtvolumens des Buches (natürlich im Rohentwurf) bei meinem Herausgeber einreichen. Obwohl es viel weniger als ein ganzes Buch war, war es viel mehr, als ich ohne meine imaginäre Deadline hätte schaffen können.

Dabei stellen sich folgende zentrale Fragen: Welcher psycho-emotionale Zustand wäre in einer solchen Situation am sinnvollsten? Welche Version der Realität würde Ihnen dabei helfen, sie zu finden? Wenn es um Charisma geht, können Sie diese Technik immer dann anwenden, wenn eine Situation Ihr Maß an Wärme oder Selbstvertrauen gefährdet. Bei kleineren Ereignissen reicht es oft aus, sich einfach eine Alternative vorzustellen, um den Ärger oder die Ungeduld zu lindern und stattdessen Mitgefühl zu zeigen.

Eine kleine Übung: Die Realität neu denken

Nehmen wir an, Staus hindern Sie daran, pünktlich zu einem sehr wichtigen Meeting zu erscheinen, und Ihre Angst davor nimmt zu.

Fragen Sie sich: „Was wäre, wenn es gar nicht so schlimm wäre, zu spät zu kommen und damit zu spät zu kommen?“ Wiederholen Sie die Frage mehrmals und sehen Sie, welche Antworten Ihr kreativer Kopf finden kann. Folgende Erklärungen könnten ihm einfallen:

Diese Verzögerung wird mein Leben retten. Wäre der Verkehr normal gewesen, hätte ich leicht von dem riesigen 18-Rad-Lastwagen angefahren werden können, der jetzt die nächste Kreuzung überquert.

Auch die Menschen, die ich treffen muss, stehen unter Zeitdruck und werden für jede Minute meiner Verspätung dankbar sein. Dadurch können sie einige dringende Angelegenheiten erledigen: Rückruf, SMS senden usw.

Das Universum (oder das Schicksal oder Gott) möchte, obwohl es mir am Herzen liegt, tief in seinem Inneren nicht, dass dieses Treffen stattfindet. Es gibt noch viel mehr interessante Optionen für die Entwicklung der heutigen Situation.

Wenn Sie es mit ernsteren Umständen zu tun haben, setzen Sie sich am besten hin und schreiben Sie Ihre neue Realität auf ein Blatt Papier. Schriftlich ausgedrückte Gedanken greifen auf verschiedene Bereiche des Gehirns zu und wirken sich anders auf unsere Überzeugungen aus als andere Arten, sie auszudrücken. Die bloße Tatsache der Aufzeichnung ist, wie die Erfahrung zeigt, wichtig, sowohl um die Meinung einer Person zu ändern als auch um imaginäre Geschichten als realer wahrzunehmen. Man kann im Präsens schreiben: „Der Auftritt läuft gut…“ Oder, noch besser, früher: „Der Auftritt war eine absolute Sensation…“

Einer meiner Kunden beschreibt die Verwendung der Reality-Reframing-Technik folgendermaßen: „Ein Kollege hat mir eine ziemlich sarkastische Nachricht geschickt. Es löste sofort eine Welle negativer Gefühle aus und mir wurde klar, dass ich mich in eine Art Negativspirale begab. Also habe ich versucht, die Realität zu überdenken. Ich nahm an, dass diese Person jetzt sehr einsam war. Die Abwesenheit von Freunden und geliebten Menschen führt ihn manchmal in eine emotionale Sackgasse, und manchmal platzt er ohne nachzudenken mit etwas heraus. Selbst jetzt, nachdem er mir seine Nachricht geschickt hatte, machte sich mein Kollege kaum die Mühe, sie noch einmal zu lesen. Aber im Großen und Ganzen ist er ein guter Mensch. Lohnt es sich zu streiten? Das hat mir geholfen, positiv zu bleiben (gut für mich) und eine positive Antwort zu senden (gut für uns beide!).“

Manchmal, wenn Sie unbedingt charismatisch wirken müssen, werden Sie empört. Wie Sie sich vorstellen können, ist dies ein sehr uncharismatischer Zustand, der tiefe Negativität sowohl im Kopf als auch in der Körpersprache hervorruft. Darüber hinaus ist es so dein Der Körper erfährt die Folgen des Einflusses dieser Negativität. Eines meiner Lieblingssprichwörter lautet: „Verärgerung ist so, als würde man einer anderen Person Gift in das Getränk geben und dann darauf warten, dass diese Person stirbt.“

Unabhängig davon, was Ihren Groll verursacht, können Sie tatsächlich verhindern, dass Ihr inneres Unbehagen Ihr Charisma beeinträchtigt. Aber Groll loszuwerden ist nicht so einfach. Dann kann es nützlich sein, die Realität neu zu definieren! Die folgende Übung gibt Ihnen eine gute Möglichkeit, Ihren Groll zu lindern. Möglicherweise finden Sie es sowohl die unbequemste als auch die nützlichste aller Techniken zur Neuformulierung der Realität, die Ihnen jemals begegnet sind.

Für viele Menschen mag diese Übung zunächst etwas seltsam, unbequem oder unrealistisch erscheinen. Und möglicherweise spüren Sie keine inneren Veränderungen sofort. Doch in den nächsten Tagen werden Sie überrascht sein, wie sich die „neue Realität“ nach und nach etabliert. Das werden Sie spüren können Wirklich erlebten die Erleichterung, die sie so dringend brauchten. Um den Prozess zu beschleunigen, lesen Sie Ihren Entschuldigungsbrief einfach abends vor dem Schlafengehen noch einmal durch. Und so weiter, mehrere Tage lang. Ich bin sicher, dass Sie die erzielten Ergebnisse zu schätzen wissen werden.

Eine kleine Übung: Wie man eine Entschuldigung bekommt

Denken Sie an jemanden in Ihrem Leben, der Sie auf irgendeine Weise verärgert hat.

Nehmen Sie ein leeres Blatt Papier und schreiben Sie dieser Person einen Brief, in dem Sie alles angeben, was Sie ihr mitteilen möchten. Machen Sie eine Bestandsaufnahme der Situation, Sie haben absolut nichts zu verlieren. Versuchen Sie, mit der Hand zu schreiben.

Wenn Sie absolut alles, was sich in Ihrem Kopf angesammelt hat, auf Papier übertragen haben, legen Sie den Brief beiseite.

Nehmen Sie sich ein weiteres leeres Blatt Papier und schreiben Sie nun seine Antwort so, wie sie Ihrer Meinung nach aussehen sollte. Es ist vernünftig zu schreiben, dass er die Verantwortung für seine Handlungen übernimmt, zugibt, dass er sich geirrt hat, und sich für alle Probleme entschuldigt, die Ihnen aufgrund seiner Schuld jemals widerfahren sind. Sie müssen seine Handlungen nicht entschuldigen; nur Anerkennung und Entschuldigung. Es hängt alles von Ihrer Vorstellungskraft ab und es liegt an Ihnen, zu entscheiden, was Sie hören möchten.

Eine Klientin erzählte mir, dass allein die Durchführung der oben genannten Übung eine Last von zehn Jahren von ihren Schultern genommen habe. Und davor hat sie mehrere Jahre lang viele andere Methoden ausprobiert, aber alles vergeblich. Ein anderer Kunde berichtete, dass sich seine in letzter Zeit immer schwieriger gewordene Kommunikation mit einem Geschäftspartner deutlich verbessert habe. Das hat er gesagt:

„Wenn ich die Wahl hätte, würde ich nie wieder mit diesem Mann ausgehen. Aber ich musste mit ihm kommunizieren, und ich wusste, dass, wenn ich keinen Weg finden würde, meinen Groll irgendwie abzubauen, dieser im Hinterkopf bleiben und dadurch meine Konzentration stören und meine Körpersprache und meine Ergebnisse beeinträchtigen würde. Dann habe ich es genommen und diese Übung gemacht. Anfangs bemerkte ich wirklich keine besonderen Veränderungen, obwohl ich, nachdem ich meine Gedanken zu Papier gebracht hatte, die Schmerzen ein wenig loswurde, was schon nicht schlimm war. Aber in den folgenden Tagen fühlte ich mich in der Kommunikation mit meinem Partner wie ein ganz anderer Mensch. Obwohl er sich immer noch nicht für seine Taten entschuldigt hatte, lenkte mich die Empörung über dieses Thema nicht mehr ab. Als ich die Entschuldigung erhielt, die ich zuvor brauchte (obwohl ich sie für mich selbst geschrieben und die Situation auf Papier dargelegt hatte), hatte ich eigentlich nicht mehr das Bedürfnis danach. Dies erleichtert die weitere Interaktion und Kommunikation erheblich. Obwohl persönliche Beziehungen nicht korrigiert werden können, reicht dies vorerst für eine Zusammenarbeit aus.“

Durch die Verwendung dieser beiden Übungen – die Realität neu zu formulieren und eine Entschuldigung zu erhalten – können Sie Ihre eigene Wahrnehmung der Situation wählen: eine, die es Ihnen ermöglicht, sowohl effektiv als auch charismatisch zu sein.

Vom Einzelnen zum Ganzen

Nachdem Sie nun den dreistufigen Prozess zur Überwindung interner Hindernisse bei der Entwicklung Ihres Charismas kennengelernt haben, wollen wir alles zusammenfassen. Das folgende reale Szenario hilft Ihnen, diese Sequenz in Aktion zu sehen. Es enthält Anweisungen, die jederzeit verwendet werden können, um Unbehagen zu destigmatisieren, Negativität zu neutralisieren und die Realität neu zu definieren.

Bisher konnte man den Tag als großen Erfolg bezeichnen. Michael gab seinem tollen Projekt den letzten Schliff, zeigte es seinem Team und seine Kollegen waren begeistert. Als er in sein Büro zurückkehrte, genoss er immer noch seinen bevorstehenden Erfolg. Dann bemerkte er das blinkende Licht auf dem Anrufbeantworter, setzte sich und drückte die Wiedergabetaste. Es stellte sich heraus, dass der größte Kunde anrief, dessen Name John war. Aber seine Stimme kam Michael zu angespannt vor. John bat ihn aufgeregt, ihn so schnell wie möglich zurückzurufen.

Als Michael diese wenigen Worte auf dem Anrufbeantworter hörte, wurde er sofort verärgert. „Plötzlich hatte ich die intuitive Gewissheit, dass John uns den Sauerstoff abschneiden und das Spiel verlassen würde. Schluss mit der Zusammenarbeit. Ich hatte das Gefühl, meinen größten Kunden zu verlieren. Es schien mir damals unvermeidlich. Mit anderen Worten: Ich kann sagen, dass es klar ist gehört In Johns Stimme liegt Spannung.“

Ende des Einleitungsfragments.

Experimente von Forschern der Stanford University zeigten, dass Menschen, die versuchten, ihre wahren Gefühle zu verbergen, bei anderen Ressentiments hervorriefen.

Halten Sie sich für eine charismatische Person? Die gute Nachricht: Charisma ist eine Fähigkeit, die man erlernen und üben kann. Ein Kapitel aus Olivia Fox Cabanes Buch stellt Ihnen Werkzeuge vor, die Sie anwenden und sofortige Ergebnisse sehen können.

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Charisma „Geschenk der Götter“. Viele glauben, dass dies eine angeborene Eigenschaft ist und betrachten eine charismatische Persönlichkeit fast als einen Übermenschen. Der Autor dieses Buches, Coaching-Berater und Gastdozent an den Universitäten Stanford, Yale und Harvard, argumentiert mit konventioneller Weisheit und unternimmt darüber hinaus den Beweis, dass Charisma eine Reihe sozialer Fähigkeiten ist, die durch Techniken und Übungen entwickelt werden können. Ihrer Meinung nach kann jeder ein charismatischer Mensch werden. Natürlich, wenn er will und sich Mühe gibt. Der Autor glaubt, dass Menschen, wenn Charisma eine angeborene Eigenschaft wäre, ihr ganzes Leben lang andere bezaubern und inspirieren würden. Aber das ist nicht so – vergleichen Sie einfach die Aufnahmen der frühen Reden von Steve Jobs mit seinen neuesten Ansprachen an die Öffentlichkeit.

Wenn Sie den klugen, tiefgründigen und manchmal ungewöhnlichen Ratschlägen des Autors folgen, müssen Sie bedenken, dass Sie viel lernen können, aber die Wärme und das echte Interesse an Ihrem Gesprächspartner, die für eine charismatische Persönlichkeit charakteristisch sind, sollten Ihnen immer innewohnen und von innen kommen.

Charismatisches Verhalten

Präsenz, Kraft und Wärme

Charismatisches Verhalten lässt sich in drei Hauptelemente unterteilen: Präsenz, Kraft und Wärme. Diese Elemente hängen sowohl von unserem bewussten Verhalten als auch von Faktoren ab, die wir nicht bewusst kontrollieren können. Der Mensch reagiert auf subtile Signale, die wir, oft ohne es selbst zu merken, durch kleinste Veränderungen der Körpersprache (Gesten, Mimik, Körperhaltung etc.) aussenden. In diesem Kapitel untersuchen wir, wie diese Signale beeinflusst werden können. Um charismatisch zu werden, müssen wir einen psycho-emotionalen Zustand wählen, der Körpersprache, Worte und Verhalten harmoniert und die drei Hauptelemente des Charismas zum Ausdruck bringt. Da Präsenz die Grundlage für alles andere ist, beginnen wir damit.

Gegenwart

Eine kleine Übung: Präsenz

Hier sind einige Techniken, um präsent und konzentriert zu bleiben. Alles, was Sie brauchen, ist ein ruhiger Ort, an dem Sie Ihre Augen mindestens eine Minute lang schließen können (stehend oder sitzend) und eine Möglichkeit, den Lauf der Zeit zu verfolgen.

Stellen Sie den Timer auf eine Minute ein. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf eines von drei Dingen: die Geräusche um Sie herum, Ihren Atem oder die Empfindungen in Ihren Zehen.

1. Geräusche: Hören Sie auf die Geräusche um Sie herum. Wie mein Meditationslehrer es ausdrückte: „Stellen Sie sich vor, Ihre Ohren wären Satellitenschüsseln, die Geräusche passiv und objektiv registrieren.“

2. Atmung: Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und die Empfindungen, die er beim Ein- und Ausatmen in Ihrer Nase oder Ihrem Magen hervorruft. Notieren Sie jeden Atemzug, aber versuchen Sie, alles in diesem Atemzug wahrzunehmen. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Atem jemand ist, dem Sie Ihre kostbare Aufmerksamkeit schenken möchten.

3. Zehen: Konzentrieren Sie sich auf die Empfindungen in Ihren Zehen. Dies wird Sie dazu zwingen, Ihren gesamten Körper mental abzudecken und sich der aktuellen körperlichen Empfindungen bewusst zu werden.

Na, wie ist es gelaufen? Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Gedanken ständig abschweifen, obwohl Sie Ihr Bestes geben, um sich zu konzentrieren? Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist es nicht immer einfach, vollständig präsent zu bleiben. Dafür gibt es zwei Hauptgründe.

Der zweite Grund ist, dass unsere Gesellschaft alle Arten von Ablenkungen fördert. Der ständige Zustrom von Reizen, die wir erhalten, beeinträchtigt unsere natürlichen Tendenzen. Dies kann uns schließlich in einen Zustand ständiger Teilaufmerksamkeit führen, in dem wir uns nie vollständig auf etwas konzentrieren können. Im Gegenteil, wir sind immer teilweise abgelenkt.

Wenn es Ihnen also schwerfällt, vollständig präsent zu sein, machen Sie sich keine Vorwürfe. Es ist ganz normal. Präsenz oder Konzentration ist für fast alle von uns eine schwierige Sache. Eine vom Harvard-Universitätspsychologen Daniel Gilbert mitverfasste Studie mit 2.250 Personen ergab, dass eine Person mit durchschnittlicher Intelligenz fast die Hälfte ihrer Zeit mit „Gedankenwandern“ verbringt. Sogar Meister-Meditierende können beim Üben ihre Gedanken abschweifen lassen. Im Allgemeinen ist dies ein traditionelles Witzthema während intensiver Meditation (ja, es gibt so etwas wie Meditationswitze).

Indem Sie nur ein paar Momente voller Präsenz zeigen, geben Sie anderen das Gefühl, respektiert zu werden und machen deutlich, dass Sie wirklich zuhören und sich in alles investieren. Wenn Sie in einer bestimmten Situation vollständig präsent sind, äußert sich dies in einer gesteigerten Ausstrahlung durch die Körpersprache.

Nach dem Durcharbeiten einiger Fokusübungen berichtete ein zufriedener Kunde: „Mir wurde klar, wie wichtig es ist, seinen Gesprächspartnern die volle Aufmerksamkeit zu schenken, und sei es nur für ein paar Momente.“ Diese Methoden haben mir geholfen, meine Präsenz aufrechtzuerhalten. Infolgedessen verließen die Leute meine Praxis mit dem Gefühl, nicht trivial behandelt zu werden und sich besorgt zu zeigen.“ Dies ist, wie mir der Kunde sagte, eine der wertvollsten Lektionen, die er aus unserer gesamten Zusammenarbeit gelernt hat.

Sie haben gerade drei Sofortlösungen für schwierige Situationen erhalten, die Sie in der Kommunikation nutzen können und die – durch praktische Anwendung! - kann für Sie zur zweiten Natur werden. Denken Sie daran: Immer wenn Sie vollständig präsent sind, werden Sie große Vorteile daraus ziehen: Sie werden effektiver, einprägsamer und hinterlassen einen bedeutungsvolleren und positiveren Eindruck. Sie legen den Grundstein für einen charismatischen Auftritt.

Kraft und Wärme

Bei jeder Interaktion mit einer Person suchen wir instinktiv nach Hinweisen, anhand derer wir ihre Wärme oder Stärke einschätzen können, und passen dann unsere anfänglichen Annahmen entsprechend an. Teure Kleidung lässt uns Reichtum vermuten, eine freundliche Körpersprache lässt uns gute Absichten vermuten und eine selbstbewusste Körperhaltung lässt uns vermuten, dass ein Mensch einen Grund für diesen Glauben an sich selbst hat. Die Leute neigen dazu, alles zu akzeptieren, was Sie sich vorgenommen haben.

Durch die Steigerung Ihrer Kraftausstrahlung und Ihrer Wärmeausstrahlung – also durch die Demonstration von mehr Stärke und Wärme – steigern Sie Ihr Charisma. Wenn Sie sie jedoch gleichzeitig projizieren können, maximieren Sie tatsächlich ihr Potenzial.

Die Kombination aus Stärke und Wärme ist eine äußerst seltene Sache und viel wert: Ein starker Mensch, der uns gleichzeitig Wohlwollen zeigt, kann uns in kritischen Momenten vor ein sehr schwieriges Dilemma stellen. Es war schon immer von entscheidender Bedeutung, jemanden auszuwählen, der uns helfen möchte und dazu in der Lage ist.

Während andere Herangehensweisen an Charisma möglich sind, ist die Kombination aus Präsenz, Kraft und Wärme eine der effektivsten Strukturen zur Maximierung seines Gesamtpotenzials.

Charismatische Körpersprache

Nach umfangreichen Untersuchungen kamen MIT-Wissenschaftler zu dem Schluss, dass sie durch die Analyse der Körpersprache der Teilnehmer beispielsweise den Ausgang von Geschäftsverhandlungen oder Telefonverkäufen mit einer Genauigkeit von bis zu 87 % vorhersagen konnten.

Wichtigste Erkenntnisse:

Charisma besteht aus drei wesentlichen Komponenten: Präsenz, Kraft und Wärme.

Es ist sehr wichtig, präsent zu sein, also aufmerksam zu sein, was passiert, anstatt in den eigenen Gedanken gefangen zu sein. Es kann

großen Nutzen bringen. Wenn Sie Präsenz zeigen, fühlen sich andere angehört, respektiert und wertgeschätzt.