Arten der Schmucktechnologie im alten Russland. Schmuckkunst der Kiewer Rus. Es gibt ein Geschäft für einen Schmied: Waren für Krieger und Bauern

Bei der Herstellung von Schmuck verwendet der Meister eine Vielzahl verschiedener Techniken und Techniken: Dank ihnen erhält jedes Stück seine eigene einzigartige Stimmung, Wert und Bedeutung. Und vor allem hängt die Qualität der Dekoration vom Geschick und der Erfahrung des Juweliers ab, denn Techniken wie zum Beispiel Filigran oder Granulation erfordern enorme Konzentration, Präzision der Bewegungen und Ausdauer in ihrer Arbeit.

Wir laden Sie ein, mehr über verschiedene Schmucktechniken und ihre Geschichte zu erfahren.

Filigran und Filigran

Foto eines in Filigrantechnik hergestellten Produkts (Scan)

Die filigrane Technik besteht darin, ein Ornament durch Zusammenlöten von Elementen aus feinem Draht aus Edel- und Nichtedelmetallen zu schaffen. Die resultierende Spitze kann auf jede Basis gelötet werden (filigran gelötet) oder ein luftiges Muster bilden (durchbrochenes Filigran).

Der Begriff „filigran“ selbst kommt von zwei lateinischen Wörtern: filum, was „Faden“ bedeutet, und granum, was Korn bedeutet. In Russland erhielt diese Technik den Namen "filigran" vom altrussischen "skati", dh "Twist", "Twist". Die russische Filigrantechnik entstand im X-XII Jahrhundert und hatte bereits im XIX Jahrhundert den Status der Kunst erlangt. Dekorationen, Vasen, Schachteln, Ziertafeln wurden mit Stoff hergestellt.

Weihnachtskugeldose in filigraner Technik (Filigran)). Foto: Zlat-Dar

Das Wesen der filigranen Technik ist ganz einfach, erfordert jedoch ein hohes Maß an künstlerischer und schmucker Handwerkskunst, da der gesamte Prozess ausschließlich in Handarbeit erfolgt. Zuerst wird eine Skizze des zukünftigen Musters auf lebensgroßem Papier gezeichnet. Dann werden aus einem glatten oder vorgedrehten Draht seine Elemente erstellt, die auf eine Papierskizze geklebt werden - sie müssen die Zeichnung genau wiederholen. Unter dem Einfluss der Flamme eines speziellen Brenners werden die Teile zu einem einzigen Muster verlötet und das Papier wird vollständig ausgebrannt.

Das Dorf Kazakovo in der Region Nischni Nowgorod hat sich zum Zentrum der zeitgenössischen Filigrankunst entwickelt. Die erste Werkstatt wurde hier im Jahr 1939 eröffnet, und heute ist es bereits ein großes Werk des CJSC Kazakovskoe-Unternehmens für Kunstprodukte. Die Produktpalette ist unglaublich breit: Schmuck, Dekorationselemente, Orden und Medaillen, kirchliche und religiöse Gegenstände. Aufgrund ihrer hohen Qualität und ihres künstlerischen Wertes sind die Produkte der Pflanze im In- und Ausland beliebt.

Getreide

Im russischen Schmuck sind Filigran- und Maserungstechniken untrennbar miteinander verbunden. Zernyu wird normalerweise durch gekritzelte Muster ergänzt, die ihnen ein volleres und fertigeres Aussehen verleihen. Der unkomplizierte Name der Technik spiegelt ihre Essenz voll und ganz wider. Ein Korn ist ein Ornament, das aus kleinen Gold-, Silber- oder Platinkörnern mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,4 mm besteht. Die Kugeln werden in vorgefertigte Rillen im Muster auf der dünnsten Lotschicht installiert, die sie mit der Basis in der Flamme des Brenners verschmilzt. Es ist wichtig, dass das Lot das Muster sicher fixieren kann, aber seine Klarheit nicht stört und sich über die Aussparung hinaus ausbreitet. In Russland wurde für diese Zwecke mit Quecksilber vermischtes Blattgold verwendet, das beim Löten ausgebrannt ist und das Gold schnell schmilzt und eine zuverlässige Haftung bildet.

Eine weitere Voraussetzung für die Erstellung eines hochwertigen Musters ist, dass alle Samen die gleiche Größe haben. Um sie zu erhalten, wird ein dünner Draht in kleine Stücke geschnitten, die auf Holzkohlestücke gelegt werden, in denen sich Rillen mit einem bestimmten Durchmesser in Reihen befinden, der geschmolzene Draht fließt in sie hinein und bildet kleine Kugeln, die später zur Dekoration verwendet werden .

Schwärzung

Die Schwärzungstechnik ist ebenfalls eine ziemlich alte Schmucktechnik. Die Schwärzungszusammensetzung wird gemäß dem Muster auf die Oberfläche des Produkts aufgetragen, dann schmilzt das Schwarz in speziellen Öfen und bildet ein kontrastierendes Muster. Jeder Meister hat sein eigenes Rezept für eine Mischung zum Schwärzen; Farbe und Stärke der Beschichtung, ihre Dicke und Dichte hängen von ihrer Zusammensetzung ab.

Filigrane und gemaserte Produkte werden oft geschwärzt, um dem Ornament Klarheit und Textur zu verleihen. Außerdem kann ein dreidimensionales Muster durch Fugenhobeln, Prägen und Gravieren aufgebracht werden.

Unter allen Metallen die häufigste Schwärzung von Silber, da das Produkt in diesem Fall nicht nur ein reicheres und edleres Aussehen erhält, sondern auch gegen chemische und mechanische Beschädigungen beständig wird. Gold und Platin werden nur deshalb seltener verwendet, weil es in Zukunft kaum möglich ist, hochwertiges Schwarz von der Oberfläche zu entfernen und solche Schmuckstücke nicht mehr geschmolzen werden können.

Wir hoffen, dass die Informationen für Sie interessant und nützlich waren. Wir laden Sie auch ein, sich mit der komplexen, aber immer beliebter werdenden Technik der Metallbearbeitung vertraut zu machen, die ihren Ursprung im 17. Jahrhundert in Japan hat.

Die Kunst der Schmuckherstellung wurde das schöne Wort "Muster" genannt. Unsere Vorfahren griffen jedoch in größerem Maße auf die Musterung zurück, nicht um das schöne Auge zu erfreuen, sondern um Amulette zu schaffen.

Sie konnten sich vor zahlreichen Nöten schützen: dem bösen Blick, dem Tod von Vieh, Wasser, Feuer, Schlangen und vielen anderen Gefahren, die unseren Vorfahren auf Schritt und Tritt auflauerten. Gleichzeitig wurden die "magischen" Eigenschaften von Schmuck ausnahmslos von allen geschätzt, unabhängig von Klasse und Reichtum.

Anfangs wurden Eifer- oder Schläfenringe nicht einfach in die Ohren eingefädelt oder über den Ohren befestigt (daher auch „Ohrhaken“ genannt), sondern auch in die Haare eingewebt oder mit Bändern, Bändern oder „Zöpfen“ an einem Kopfschmuck befestigt. Es sind diese Ornamente, die als eines der charakteristischen Details der traditionellen alten russischen Tracht gelten. Frauen in jedem der slawischen Stämme trugen spezielle Zeitringe: Krivichi - armbandförmig, Vyatichi - siebenblättrig, Novgorod Slowenen - Rhomboid. Normalerweise wurde Eifer aus Kupfer- oder Eisenlegierungen hergestellt, obwohl Sie beispielsweise im Kiewer Historischen Museum die Schläfenringe von Vyatichi aus Silber sehen können. Ohrringe konnten Drahtringe sein - und dies war die am weitesten verbreitete Herstellungsmethode, seltener wurde Schmuck aus Perlen oder Schildern hergestellt.

Dieser hohle Metallanhänger, der an einem Kopfschmuck befestigt ist, war im 11.-13. Jahrhundert besonders bei Frauen beliebt. Kolts wurden in vielen Schätzen auf dem Territorium der alten Rus gefunden. Interessant ist, dass die Dekoration erst im 19. Jahrhundert den Namen "kolt" erhielt - ihr alter Name ist nicht erhalten. Bekannte Kolts mit sternförmigen und abgerundeten Formen, während letztere oft aus Gold gefertigt und mit Cloisonné-Emaille verziert sind, die Vögel, Sirinen, den Lebensbaum usw. darstellen und Goldkolts wurden mit Korn und Filigran bedeckt. Es ist klar, dass sich nur reiche Frauen solchen Schmuck leisten konnten. Um den Bedarf der Bevölkerung zu decken, begann man jedoch Ende des 13. Jahrhunderts, Kolts aus Bronze und Blei zu gießen. Jetzt konnte jeder Schmuck auf den Märkten kaufen. Leider kamen die Kolts nach der tatarisch-mongolischen Invasion aus der Mode.

Hryvnia ist eine Art Halsschmuck. Es ist interessant, dass Frauen in Russland grüne Perlen liebten und ihre Ehemänner erhebliche Kosten tragen mussten, da eine grüne Perle 15-20 Silbermünzen wert war. Und wenn Frauen aller Klassen ihre Outfits mit Glasperlen schmückten, konnten sich nur wohlhabende Damen Hryvnias aus Metall leisten. Die teuersten waren Billon Hryvnias - sie bestanden aus einer Legierung aus Kupfer und Silber, aber von den "Hit" selbst - Kupfer oder Bronze, manchmal mit Silber bedeckt.

Ringe mit einem mit Edelsteinen verzierten Schild wurden Siegelringe genannt. Oft wurden die Ringe zu Armbändern - gedreht, plattiert oder geflochten. Die Bilder auf den Ringen können sehr unterschiedlich sein: Tiere, geometrische Muster oder andere Symbole, die für den Besitzer des Schmucks von Bedeutung waren. Einen besonderen Platz nahmen gedruckte Ringe ein, mit denen verschiedene Dokumente mit einer Abdruck-Signatur versehen wurden. Es ist klar, dass die Symbolik des Bildes auf den Siegeln mit dem Besitzer in Verbindung gebracht werden musste.

Halskette

Das Collier ist ein Schmuckstück, das in Dokumenten des 17. Jahrhunderts oft erwähnt wurde. Es war ein Steh- oder Liegekragen, der an der Kleidung befestigt war. Vorne wurde die Kette mit Edelsteinknöpfen befestigt. Halsketten können sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden. Der Schmuck wurde mit Perlen bestickt oder mit Juwelen verziert. Unter den Überresten von Damenbekleidung des 12. Jahrhunderts wurden auch stehende Halsketten aus Birkenrinde und Leder gefunden, die mit Seide oder anderem Stoff bezogen und mit Stickereien oder Goldfäden verziert waren. Dieser Schmuck wurde mit Liebe von Generation zu Generation weitergegeben. Unter den Schätzen, die der Belozersk-Prinz Michail Andrejewitsch seinen Kindern schenkte, befand sich eine Befestigungskette. Die mit mehr als dreitausend Perlen bestickte Halskette wurde ihren Kindern von der Wolotsk-Prinzessin Uljana überreicht. Übrigens, vor nicht allzu langer Zeit scheinen Halsketten wieder in Mode zu sein!

Schmuckkunst ist die Herstellung verschiedener Produkte, meist aus Edelmetallen unter Verwendung von Edelsteinen. Anfangs dienten solche Dinge nicht nur der Schönheit, sondern auch, um den hohen sozialen Status des Besitzers oder Besitzers zu unterstreichen. Auch Schmuck wurden oft magische Funktionen zugeschrieben. Sie wurden beispielsweise als Schutzamulette und Talismane verwendet. Die Geschichte der Schmuckkunst hat ihre Wurzeln in der Antike. Anfänglich beinhaltete die Herstellung von Schmuck keine Verarbeitung. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Kunst verbessert, Handwerker haben immer raffinierteren und raffinierteren Schmuck geschaffen. Lassen Sie uns die Geschichte des Schmuckhandwerks verfolgen und nennen wir es die bedeutenden Handwerker.

Antikes Ägypten

Schmuck ist im alten Ägypten überraschend gut entwickelt. Die dort entstandenen Dekorationen bestechen noch heute durch ihre Schönheit und Komplexität. In der Form ähnelten sie normalerweise Bildern antiker Gottheiten. Im alten Ägypten glaubte man, dass Verzierungen magische Funktionen erfüllen: Sie schützen vor Krankheiten und bösen Zaubern, verbinden einen Menschen mit den Naturgewalten.

Sie sollten an bestimmten Körperstellen Schmuck tragen. Zuallererst war es der Bereich des Herzens (es galt als das bedeutendste Organ). Um ihn zu schützen, wurden skarabäenförmige Gegenstände auf der Brust getragen. Der Käfer symbolisierte Vitalität, Aktivität, Auferstehung. Außerdem war die Stirnmitte ein wichtiger Punkt. Die altägyptischen Handwerker, die Schmuck für sie herstellten, verwendeten Symbole der Stärke und Weisheit, zum Beispiel Bilder einer Schlange. Wenn man über die Technik der Herstellung von Produkten spricht, kann man feststellen, dass normalerweise Ziselierungen und Gravuren verwendet wurden und die bevorzugten Materialien der Ägypter Gold, Silber, Obsidian und Amethyst waren.

Antikes Griechenland

Die antike Schmuckkunst in Griechenland zeichnete sich durch große Anmut und Subtilität aus. Die Lieblingstechnik der Meister war filigran - die Ausführung eines komplizierten Musters aus einem dünnen Gold- oder Silberdraht, der auf einen Metallhintergrund gelötet wurde. Am häufigsten wurde ein florales Ornament verwendet: Bilder von Blumen, Blättern, Weinreben.

Von allen Materialien wurde Gold am meisten geschätzt - diesem Metall wurden magische Eigenschaften zugeschrieben. Im Allgemeinen betonte Schmuck den Status des Besitzers. Je feiner und schwieriger die Arbeit war, desto teurer wurde sie. Wohlhabende griechische Frauen trugen eine Vielzahl von Schmuck. Feine Haar- und Nackenprodukte sowie Armbänder wurden hoch geschätzt. Die einzige Ausnahme war Sparta - einheimische Frauen trugen keinen üppigen und ausgefallenen Schmuck und bevorzugten einfachen Metallschmuck.

Juwelierkunst der Renaissance

Renaissance-Schmuck besticht durch seine Raffinesse, Schönheit und Raffinesse. Handwerker verwendeten eine Vielzahl von Techniken, darunter Ziselieren, Schneiden und Emaillieren. Sie wurden weitgehend von alten Traditionen beeinflusst, gleichzeitig wurden auch für diese Jahre typische Merkmale eingeführt.

Schmuck zeigt also nicht mehr den Status des Besitzers an, sondern betont die Raffinesse von Geschmack und Fantasie. Sie werden einzigartig und unverwechselbar. Edelsteine, Perlen und exquisite Emaille-Details schmücken nicht nur Schmuck, sondern auch üppige Damen-Outfits. Siegelringe und massive Anhänger werden immer beliebter.

In Deutschland verwenden Handwerker bei ihrer Arbeit ganz ungewöhnliche Materialien: Kokosnussschalen, Straußeneier und Muscheln.

Juweliere des alten Russlands

Russischer Schmuck hat eine große Geschichte. Dies wird durch die moderne Qualität und Feinheit der Arbeit der alten Handwerker bewiesen, die noch heute staunen. Schmuck wurde von der skandinavischen, östlichen und byzantinischen Kultur beeinflusst und war gleichzeitig untrennbar mit Volksbräuchen und Traditionen verbunden.

Meister aus allen Ecken der Kiewer Rus beherrschten die komplexesten Techniken perfekt, darunter Kunstguss, Filigran und Goldspitze. Weliki Nowgorod war berühmt für seinen Schmuck aus Edelmetallen. Kiewer Juweliere verarbeiteten Edelsteine ​​mit außergewöhnlichem Können. Die gebräuchlichsten Verzierungen waren die sogenannten, die in die Haare eingewebt oder an Kopfbedeckungen aufgehängt wurden. Außerdem trugen Frauen eine Vielzahl von Armbändern und Perlen mit Anhängern.

Russland im XIV. - XVII. Jahrhundert

Mit dem Aufkommen der tatarisch-mongolischen Horden geriet das Schmuckgeschäft für fast ein Jahrhundert in Vergessenheit. Viele Handwerker starben oder wurden weggebracht, um für die Herrscher der Horde zu arbeiten. Erst gegen Ende des XIV. Jahrhunderts begann eine allmähliche Rückkehr zur antiken Kunst. Moskau wird zum Zentrum des Schmuckhandwerks, wo die Silberfiligrantechnik sehr beliebt ist.

Im 16. - 17. Jahrhundert verwendet die Schmuckkunst aktiv Emaille und Edelsteine. Der Schmuck dieser Zeit zeichnet sich durch Reichtum, Brillanz und Farbenreichtum aus. Die Steine ​​unterscheiden sich auch in der Helligkeit - Saphire, Rubine, Smaragde werden hoch geschätzt. Diese Zeit wird als Blütezeit der Schwärzungstechnik bezeichnet. In vielen Städten entstehen Zentren für Silberarbeiten.

Europäischer Schmuck aus dem 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert waren die vorherrschenden Stile Dies gilt auch für Schmuck. Schrulligkeit, Pracht und leuchtende Farben werden in Mode. Gleichzeitig nimmt die französische Schmuckkunst die führende Position ein. Damals erhielt der Schmuck sein modernes Aussehen. Schmuckensembles kommen nach und nach in Mode, große Broschen sind bei wohlhabenden Menschen sehr beliebt. Die beliebtesten Steine ​​​​sind Diamanten in gelblichen, rosafarbenen und bläulichen Farbtönen, während sie sowohl in Herren- als auch in Damenanzügen verwendet werden.

Russland im 18. Jahrhundert

Schmuck erlebte in Russland im 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Dies war vor allem auf die Reformen von Peter I. zurückzuführen. Seitdem leiht sich Schmuck aktiv europäische Trends aus und behält dabei seine Originalität. Ausländische Handwerker kommen oft nach Russland. Unter ihnen ist der berühmte Jérémie Pozier, der dreißig Jahre lang am Hof ​​arbeitete und wahre Meisterwerke der Schmuckkunst schuf. Sein bestes Werk gilt als die Große Kaiserkrone, die für Katharina II. angefertigt wurde. Dieses einzigartige Produkt enthält fast fünftausend Diamanten. Jetzt wird dieses Relikt von einem einzigartigen Museum für Schmuckkunst sorgfältig bewacht - dem Diamantenfonds in Moskau.

Im Allgemeinen wurde die Verwendung von Edelsteinen zu dieser Zeit populär. Funkelnd, lebendig, hochwertig verarbeitet und dekoriert, ergänzen und schmücken sie die üppigen Outfits edler Damen und Adliger perfekt.

Interessanterweise wurde auch das Wort „Juwelier“ im 18. Jahrhundert verwendet. Es ersetzte den recht langen Namen „Goldschmied und Silberschmied“.

Europa im 19. Jahrhundert

Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich Schmuck. Gleichzeitig wurden weniger wertvolle Steine ​​und Materialien verwendet: Aquamarin, Malachit, künstliche Diamanten. Die Schmuckkunst hat auch den allgemeinen Stil verändert - der Klassizismus ersetzt das Rokoko, dementsprechend wird der Schmuck strenger und sorgfältiger ausgearbeitet. Schmuck mit Edelsteinen wird in Herrenanzügen nach und nach nicht mehr verwendet, aber Knäufe für Spazierstöcke und teure Schnupftabakdosen kommen in Mode.

Unter den berühmten Meistern kann man den Hofjuwelier Napoleons I., Martin Guillaume Biel, hervorheben. Im 19. Jahrhundert wurden weltberühmte Häuser wie Cartier und Tiffany geboren.

Stand der Dinge in Russland im 19. Jahrhundert

Die Schmuckkunst in Russland erreichte im 19. Jahrhundert das höchste Niveau. Zu dieser Zeit änderte sich die Arbeitsrichtung erheblich, die Handwerker versuchten, die europäischen Traditionen zu verlassen und kehrten zu den ursprünglich russischen zurück, um den Produkten einen nationalen Geschmack zu verleihen. Besonders in Mode kommen Flussperlen.

In St. Petersburg und Moskau entstanden große Unternehmen des Silber- und Goldgeschäfts. Besonders berühmt sind die Firmen Ovchinnikov, Postnikov und die Brüder Grachev, die mit ihrem erstaunlichen Können natürlich nicht nur den russischen Adel, sondern auch die Königshöfe Westeuropas erobern. Ihre Produkte stehen jedoch auch dem normalen Käufer zur Verfügung - die Rede ist von Zigarettenetuis und Besteck.

Experten zufolge ist das Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts das goldene Zeitalter der russischen Schmuckkunst.

Das zwanzigste Jahrhundert

Im letzten Jahrhundert hat sich eine Vielzahl von Trends in der Schmuckkunst herausgebildet. In den ersten Jahrzehnten war der vorherrschende Stil die Moderne. In der Schmuckkunst zeigte sich sein Einfluss in der extremen Komplexität der Formen und Ornamentik des Schmucks. Platin und Palladium werden aktiv eingesetzt, Diamanten gewinnen wieder an Popularität. Auch Schmuck kommt in Mode, dessen Verbreitung maßgeblich von der berühmten Coco Chanel beeinflusst wurde.

In den Kriegs- und Nachkriegsjahren werden Produkte einfacher, Gold wird oft durch Bronze ersetzt. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts begannen Handwerker unter dem Einfluss unangepasster Ideen, ungewöhnliche Materialien für ihre Arbeit zu verwenden, die zuvor für Schmuck undenkbar waren: Holz, Kunststoff, Stahl und andere. Mit der Entwicklung ausgeklügelter Technik entsteht Schmuck mit Chamäleon-Steinen, die je nach Temperaturschwankungen oder der Stimmung des Besitzers ihre Farbe ändern können. Zuchtperlen in verschiedenen Farben werden immer beliebter.

In den Sowjetjahren produzierten russische Schmuckfirmen hauptsächlich Massenprodukte. Aber Ende des letzten Jahrhunderts beschlossen moderne Handwerker, die Zunft der russischen Juweliere wiederzubeleben, um die Schmuckkunst zu ihrem früheren Glanz zurückzugeben.

Moderne Kunst

Heute wird das Schmuckhandwerk vielleicht noch mehr als früher zur Kunst. Schmuck ist eine der Formen des kreativen Ausdrucks. Moderne Unternehmen verwenden professionellere Werkzeuge und Materialien. Darüber hinaus bestehen viele Produkte aus synthetischen Materialien. Und obwohl sie Natursteine ​​an Schönheit und Perfektion nicht übertreffen können, konkurrieren sie mit ihnen mit Würde.

Moderner Schmuck setzt die Traditionen alter Meister mit Würde fort. Und der Einsatz neuer Technologien ermöglicht es Ihnen, immer mehr ungewöhnliche und interessante Schmuckstücke zu kreieren.

Es gibt viele glorreiche Seiten in der tausendjährigen Geschichte der russischen Kultur. Viele von ihnen sind wunderbaren Meistern der Kunst gewidmet, die Tempel und Festungen bauten, Fresken und Miniaturen für die ersten Chronikbücher malten, Haushaltsgegenstände schufen, die einem Menschen nicht nur dienten, sondern auch sein Leben hell und festlich machten.

Eine beträchtliche Anzahl von Seiten in diesem Buch ist mit der Tätigkeit russischer Schmuckmeister verbunden, deren Talent und großes technisches Können der Menschheit wunderbare Kunstwerke geschenkt haben. Viele Dinge, die von Juwelieren geschaffen werden, sind klein, aber ihr künstlerischer Wert, ihre Schönheit und Ausdruckskraft sind so groß, dass sie uns helfen, die Epoche, den Geschmack der Zeit, in der sie entstanden sind, zu fühlen und zu verstehen.

Für bestimmte Epochen der Geschichte sind Schmuckstücke fast die einzigen Quellen der Erforschung der materiellen Kultur. Ihr Wesen und ihre Merkmale helfen Wissenschaftlern, die Entstehung und Entwicklung der Kultur einzelner Völker zu verfolgen, die Originalität und die nationalen Merkmale der Kunst zu erfassen.

Das künstlerische Erbe hat immer eine große Rolle in der Entwicklung der Kunst gespielt. Die besten Werke einer fernen Zeit behalten ihre bleibende Schönheit. Wir sind überrascht und bewundert von der hohen Kompetenz ihrer Schöpfer, der Fähigkeit, die Schönheit des Materials zu verstehen und zu schätzen. Dinge erzählen von der kreativen Entwicklung eines Menschen, von seinen künstlerischen Idealen. Und für den modernen Meister werden sie immer als Vorbild und eine ernsthafte Lektion in Kreativität dienen.

Die Schmuckkunst unseres Landes, verbunden mit der neuen Alltags- und Kleidungskultur, wird sich fruchtbar entwickeln, wenn die Künstler die Erfahrung der Meisterjuweliere der Vergangenheit, deren Produkte bis heute als manchmal unerreichbare Beispiele der Kunst dienen, angemessen schätzen und nutzen können und technisches Geschick.

Dieses dem russischen Schmuck gewidmete Buch soll Künstlern und Handwerkern bei ihrer praktischen Arbeit helfen. Es zeigt jene Schmuckstücke, in denen sich die Merkmale der russischen Originalität und das Talent ihrer Schöpfer am deutlichsten manifestierten.

Das in dieser Arbeit gesammelte Material repräsentiert nicht die Geschichte der Entwicklung des russischen Schmucks. Dies erfordert eine breitere Formulierung und Berücksichtigung aller Fragen im Zusammenhang mit dem russischen Schmuckgeschäft. In diesem Fall beschränken wir uns nur auf bestimmte Zeiträume, die die wichtigsten Etappen in der Entwicklung des russischen Schmucks darstellen.

Die Komplexität der Untersuchung von Materialien über russische Kostümdekorationen ist in erster Linie mit einer kleinen Studie zu diesem Thema verbunden. Wenn Schmuck der vormongolischen Zeit in den Werken von Forschern wie B.A. Rybakov, A.S. Gushchin, G.F.

Besonders schwierig ist das Material, das dem russischen Schmuck der Sowjetzeit gewidmet ist. Hier haben wir es vor allem mit einer sehr kurzen Zeit zu tun, da die eigentliche Entwicklung des Schmuckgeschäfts tatsächlich erst ab den 50er Jahren beginnt. Daher sollte dieses Kapitel nur betrachtet werden, um die Frage nach der modernen Entwicklungsrichtung des russischen Schmucks zu stellen.

Als Illustrationen für das Buch wurden Schmuck verwendet, der in den zentralen Kunstmuseen von Moskau und Leningrad aufbewahrt wird, sowie Gegenstände aus den Sammlungen der Heimatmuseen der RSFSR.

Schmuckkunst der Kiewer Rus und der russischen Fürstentümer der vormongolischen Zeit

Für unser Volk ist die Kiewer Rus der Meilenstein, von dem aus wir den Countdown vieler wichtiger Ereignisse im Zusammenhang mit der Geschichte des russischen Staates, des russischen Volkes und der russischen Kultur beginnen. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch die Schaffung hervorragender Denkmäler künstlerischer Kreativität im Bereich der Architektur, des Handwerks und der Schrift, die die Jahrhunderte überdauerten und den Ruhm und den Stolz der russischen Nation ausmachten.

Die Kiewer Rus war der erste russische Feudalstaat, der aus den Ruinen des Stammessystems entstand. In diesem Staat vereinigten sich viele slawische Stämme, denen später andere Völker beitraten. So schufen die Kiewer Fürsten nach und nach eine Großmacht, die K. Marx das "Reich von Rurikovich" nannte. Das Christentum, das 988 unter Fürst Wladimir eingeführt wurde, spielte eine bedeutende Rolle bei der Schaffung und Stärkung des Kiewer Staates. Dieses Ereignis war politisch sehr sinnvoll. Die christliche Religion inspirierte das Volk mit der Idee des göttlichen Ursprungs des Fürsten und half aktiv, seine Macht zu behaupten. Darüber hinaus eröffnete die Annahme des Christentums dem jungen russischen Staat weite Wege, um mit den Ländern des Ostens und Westens zu kommunizieren, insbesondere mit Byzanz, das zu dieser Zeit ein fortschrittliches Land auf dem Gebiet der Kultur war, das die Traditionen der antikes Griechenland und Rom.

Die Annahme des Christentums durch die Kiewer Rus war ein natürliches Phänomen. Sie prägte ideologisch den Übergang zu einem neuen Gesellschaftssystem. Mit ihm hat sich viel verändert: Berufe, Überzeugungen der Menschen, ihre Lebensweise. Die feudalen Beziehungen führten zur Entwicklung einer großflächigen Landwirtschaft, zum Wachstum von Städten, zur Entstehung einer großen Anzahl von Handwerkern, die Fürstenkammern errichteten, Waffen schmiedeten und Kleider nähten. Die Arbeiten der Kiewer Goldschmiede wurden von Zeitgenossen sehr geschätzt. Der vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert lebende Mönch Theophilus schrieb in seiner Abhandlung Über verschiedene Handwerke, dass russische Meister in ihrer Kunst an die Stelle der byzantinischen Meister treten und die Juweliere Deutschlands und Italiens zurücklassen.

In der Kultur des alten Russlands gab es schnelle Entwicklungsprozesse verschiedener Kunstarten. Ihr Kurs wurde zu einem großen Teil von den Kontakten mit den Völkern anderer Länder beeinflusst.

Nicht ohne einen gewissen Einfluss von Byzanz wurde das Schmuckgeschäft verbessert und insbesondere Techniken wie Emaille, Niello, Filigran, Granulation. Neben den Juwelieren arbeiteten erfahrene Schmiede. Ihr Können war nicht nur dem russischen Volk bekannt. Von Schmieden geschaffene Schlösser wurden in viele europäische Länder verkauft. Töpfer und Glasmacher stellten verschiedene Gerichte her und farbige Armbänder wurden aus Glas hergestellt. Die Welt der von Kunsthandwerkern geschaffenen Gegenstände war vielfältig und schön.

Sowohl das entwickelte Handwerk, das der angewandten Kunst der Kiewer Rus zugrunde liegt, als auch die spezifischen Motive der von alten russischen Meistern geschaffenen Dinge sind jedoch nicht nur mit dem Einfluss der Kultur anderer Völker verbunden. Eine wichtige Rolle bei dem Sprung, den die Kunst der Kiewer Meister machte, spielte die Kreativität der heidnischen Zeit der alten Slawen.

In der jahrhundertealten Geschichte der Verehrung der Naturgewalten Sonne, Erde, Wasser, die dem Menschen Leben geben, hat das Heidentum so tiefe Wurzeln im Bewusstsein der Menschen, dass die christliche Ideologie sie im Wesentlichen nicht besiegen konnte. Obwohl das Christentum eine beherrschende Stellung im russischen Staat eingenommen hatte, war es gezwungen, sich dem Heidentum, seinen Göttern, Feiertagen und äußeren Erscheinungsformen anzupassen. Sie blieben lange Zeit im Leben des russischen Volkes, in ihrer Kunst.

Die ursprüngliche Symbolik der Amulette-Amulette wurde in der Kleidung, in der Stickerei, mit der sie verziert war, in Metalldetails bewahrt, die das Kostüm ergänzen. Die archaische heidnische Symbolik hat ihre frühere Bedeutung verloren und hat sich in der bäuerlichen Stickerei und anderen Arten der Volkskunst bis heute erhalten.

Das Moment der komplexen Verflechtung heidnischer und christlicher Ideologien muss bei der Betrachtung der antiken russischen Kunst aus zwei Gründen berücksichtigt werden. Erstens beweist es, dass die Kunst der Kiewer Rus nicht plötzlich auftauchte. Ihre Grundlage war die künstlerische Kreativität der alten Slawen, die es ermöglichte, die byzantinische Kunst auf ihre eigene Weise zu nutzen, ihr nicht zu gehorchen, sondern ihren Charakter, ihre Originalität zu bewahren. Zweitens war die heidnische Kunst der alten Slawen mit ihren eigentümlichen Produkten und ihren technischen Errungenschaften ein Prolog zur Entwicklung des Kunsthandwerks in der Kiewer Rus.

Es ist möglich, dass die gegossenen Broschenverschlüsse mit Champlevé-Email, die bei den heidnischen Slawen existierten, das Interesse an Cloisonné-Emails vorherbestimmten, die bei den Kiewer Juwelieren in Goldkolten des 11.-12. Jahrhunderts weit verbreitet waren. Ein Beweis dafür, dass die Handwerker von Kiew alten slawischen Schmuck kannten, ist die Tatsache, dass im Schmuckkomplex der gesamten vormongolischen Zeit Schmuck der gesamten vormongolischen Zeit existierte, wie Torques verschiedener Art, Mondanhänger von Halsketten und andere Arten Schmuck, der bei den alten Slawen üblich war.

Natürlich waren sich die Meister des Kiewer Staates der Technik der Ausführung dieser Dinge bewusst. Daher konnten sie es entwickeln und zu einem hohen Grad an Perfektion bringen.

Ein konkretes Gespräch über Kleidungsschmuck jeder historischen Epoche beginnt damit, was die Kleidung war und welche Rolle der Schmuck dabei spielte, wie er verwendet wurde. Für die Charakterisierung der altrussischen Tracht ist diese Frage besonders schwierig. Alles hier basiert auf den Vermutungen und Annahmen von Wissenschaftlern, die sehr bescheidene Daten in ihren Händen haben, die es uns ermöglichen, die Tracht des alten Russlands in den allgemeinsten Begriffen zu rekonstruieren. Wir haben keine Bilder, die helfen, die Beschaffenheit der Kleidung mit ausreichender Genauigkeit wiederherzustellen. Auch archäologische Funde, die mit Schmuckfunden in Verbindung gebracht werden, können die uns interessierenden Fragen wenig klären. Bei im Boden vergrabenen Horten werden Gegenstände mit ganz unterschiedlichem Zweck gemischt, und bei Bestattungen wird in der Regel die Tracht selbst nicht erhalten. Nur die Anordnung von Gegenständen auf menschlichen Überresten trägt dazu bei, die Art der Verwendung von Schmuck im allgemeinen Komplex der russischen Kleidung darzustellen.

Nach diesen Materialien zu urteilen, können wir sagen, dass Schmuck einen großen Platz in der Kleidung der alten Slawen einnahm. Aber ihr Einsatz war in erster Linie funktional. Die Ausdruckskraft von Formen, künstlerischen und technischen Mitteln, die unsere Gefühle beeinflussen und von uns als Merkmale der Kunst wahrgenommen werden, waren natürliche Qualitäten verschiedener Kleidungsverzierungen des alten russischen Volkes. Ihre Massivität, Großformatigkeit und konstruktive Klarheit sind den einfachen technischen Mitteln zu verdanken, mit denen diese Schmuckstücke geschaffen wurden. Aber der eigentliche Zweck von Gegenständen, die als Amulette von bösen Geistern dienten oder Amulette darstellten - Symbole für Glück, Güte, Fruchtbarkeit usw. Daher zeichnete sich das der Sache zugrunde liegende konstruktive oder bildliche Prinzip durch seine Klarheit und Einfachheit aus. Es war eine Art Verallgemeinerung, präsentiert in Form eines Zeichens, dessen Inhalt jedem Mitglied der Gesellschaft klar ist. So wie das Stickmuster am Hemdkragen oder am Ärmelabschluss mit Schutzsymbolen assoziiert wurde, erfüllte eine Halslampe oder ein glattes Armband diese Aufgabe in bescheideneren Bildformen.

Dekorationen des X-XI Jahrhunderts, der Zeit der Bildung und Stärkung des Kiewer Staates, sind eng mit den Traditionen der vorfeudalen Zeit verbunden. Die meisten von ihnen werden durch Schmieden und Gießen hergestellt, daher sind sie massiv und schwer. Das Material war Kupfer, Silber und deren Legierungen. Sogar Dorfgoldschmiede stellten viele Gegenstände aus Silberlegierungen mit anderen Metallen her.

Der charakteristische Schmuck dieser Zeit sind glatte Armbänder und Halsbänder aus einem dicken Metallstab. Bei Armbändern werden die Enden des Stabes durch Schmieden dünner gemacht und leicht abgeflacht. Bei der Fackel ist in der Regel ein Teil des Balkens um seine Achse verdreht, was das Ding in der Verarbeitung ungleichmäßig macht und einen Übergang zum glatten Teil des Metalldekors schafft. Die Griwna-Halterung endet mit einem einfachen Schloss in Form von zwei Haken. Diese primitiven Produkte sind während der vormongolischen Zeit erhalten geblieben. Unkompliziert ausgeführt, weisen sie Ähnlichkeiten mit den gleichen Dekorationen anderer Völker in den frühen Stadien der kulturellen Entwicklung auf. Im Laufe des X-XIII Jahrhunderts wurde der Halsschmuck jedoch vielfältiger, die Methoden ihrer Ausführung wurden verbessert und der Name der Gryvnia wurde später nicht nur auf den Reifen, sondern auch auf anderen Halsschmuck angewendet. So nannten sie zum Beispiel Halsketten, die aus Medaillons oder Lünetten bestehen. In diesen Formen wurden eigentümliche Produkttypen entwickelt, die bereits als charakteristisch russisch bezeichnet werden können.

Im alten Russland gab es keine Aufteilung des Schmucks in männlich und weiblich. Erst in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts tauchten besondere Damenbekleidungsstücke wie Halsketten, Perlen und verschiedene Anhänger auf. Davor waren die Grivnas, Armbänder und Ohrringe Schmuckstücke der Männerkleidung. Darauf weisen historische Dokumente, Chroniken, Chroniken hin. In "The Lay of Igor's Host", das den Tod des Polozker Prinzen Izaslav im übertragenen Sinne beschreibt, schreibt der Autor: "Allein, reiße die Perlenseele durch die goldene Halskette aus dem tapferen Körper." Es stimmt, hier können wir nicht unbedingt über die goldene Griwna sprechen, sondern auch über den gestickten Goldmantel. Es gibt auch unbestreitbare Informationen über Schmuck, der in Herrenbekleidung enthalten ist. In der berühmten Geschichte von Leo dem Diakon über das Treffen des Fürsten Swjatoslaw mit dem byzantinischen Kaiser Tzimiskes wird der Ohrring im Ohr des Fürsten beschrieben. Es scheint ein Ring mit drei Perlen gewesen zu sein, ähnlich den gewöhnlichen Tempelringen.

Mit der Entwicklung der Städte und dem Wachstum des Kunsthandwerks werden die Herstellungsmethoden verbessert. Bereits im X. Jahrhundert wurden Torques und Armbänder nicht nur aus einem geschmiedeten Stab hergestellt, sondern auch aus drei ineinander verschlungenen. Diese Technik wird bei Juwelieren immer beliebter. Es gibt eine Reliefstudie der Oberfläche, auf der Licht, Schatten und Blendung gut spielen. Um dieses Spiel zu bereichern, wurde ein dünner gescannter Faden - ein verdrehter Metalldraht - zwischen dicken Drähten in Armbändern geführt. Dies verlieh den Gegenständen aus Gold und Silber, die für die Bürgerwehren des Fürsten bestimmt waren, eine besondere Raffinesse.

Zahlreiche Anhänger-Amulette, die mit den heidnischen Kulten der Slawen verbunden sind, nehmen einen bedeutenden Platz in der Dorfdekoration dieser Zeit ein. Sie wurden aus Bronze und minderwertigem Silber im Gussverfahren hergestellt. Dies sind ganze Systeme von Anhängern mit Ketten, an denen Vogelfiguren, Schlüssel, Löffel aufgehängt sind. Einige Gegenstände waren in Halsketten enthalten, andere wurden an einer Schnur getragen, die an der Brust oder am Gürtel befestigt war. Diese Art der Verzierung war bei den Ostslawen üblich.

Das Pferd war ein Symbol für Glück und Güte. Es war mit dem Sonnenkult verbunden, daher wurde das Bild eines Pferdes oft mit Kreisen mit einem Punkt in der Mitte verziert - verziert mit Sonnenzeichen. Die in den Amulettensets enthaltenen Gegenstände hatten auch eine gewisse symbolische Bedeutung: Löffel - ein Symbol für Sättigung und Zufriedenheit, Schlüssel - die Unversehrtheit und Sicherheit des Eigentums. Zu diesen Verzierungen gehören einzelne Objekte von geringer Größe, die leicht in eine Tonform gegossen wurden (Flachreliefbilder eines Bergrückens, eines Vogels). Aber es gibt viele Amulette, die schwieriger herzustellen sind und nach der "verlorenen Form", dh nach einem Wachsmodell, hergestellt werden. Der Prozess der Schmuckherstellung war wie folgt. Ein Modell wurde aus mit Wachs imprägnierten Leinen- oder Wollspitzen gewebt. Es wurde mit einer flüssigen Tonlösung übergossen, und nachdem die Form verdickt und ausgehärtet war, wurde das Wachs geschmolzen und die Schnürsenkel wurden ausgebrannt. Metall wurde in eine gereinigte Tonform gegossen. Das Ergebnis war ein Produkt, das in seiner Technik an filigranen Schmuck erinnert. Das Gießen auf einem Weidenwachsmodell war vor allem in den nordöstlichen Regionen verbreitet, wo gemischte slawische Stämme lebten. Dekorationen sind hier immer mit einem System von geräuschvollen Anhängern verbunden (Abb. 1). In den westlicher gelegenen Regionen, den eigentlichen russischen Regionen, wird die Existenz von Schmuck dieser Art seltener festgestellt, was durch archäologische Funde in der Region Smolensk bestätigt wird.

Es gibt viele Ornamente des alten Typs, die bei den Ostslawen bis ins 11. Jahrhundert überlebt haben. Dies sind Mondanhänger, siebenblättrige Schläfenringe der Vyatichi und Rautenschilde - der Ilmen-Slawen. All diese Dinge sowie die Plaketten von Gürtelsets, Verschlüsse in verschiedenen Formen mit ziemlich komplexen Ornamenten, wurden in der für Dorfjuweliere am besten zugänglichen Gusstechnik hergestellt.

An der Wende des X-XI Jahrhunderts verwendeten städtische Handwerker fortschrittlichere Techniken zur Herstellung von Schmuck. In der Mitte des Dnjepr-Gebietes erscheinen Ornamente, die aus einem dünnen Blech geprägt sind (Medaillons, Lünetten, Ohrringe). Ihre Oberfläche ist mit geometrischen Mustern feiner und grober Körnung (Metallkugeln) verziert, Reliefstreifen erinnern an primitive Ziselierungen (Abb. 2). Zu dieser Zeit wurden Ringe aus einem dünnen Blech hergestellt, deren Schilde mit feinem Granulat gefüllt waren, und sichelförmige Monde. Die Herstellung traditioneller Armbänder und Griwna wird verbessert. Eine große gedrehte Schnur wird durch einen dünnen Silberdraht ersetzt, aus dem fast durchbrochene Schnüre gewebt sind, die die Basis einer Taschenlampe oder eines Armbandes bilden. Schlösser werden auch dünner. Die Griwna hat einen kleinen Klettverschluss und bei offenen Armbändern erscheinen an den Enden der Spange dekorative Knoten mit Ziermotiven.

Während des X-XI Jahrhunderts war der Schmuck, der bei allen slawischen Stämmen verbreitet war, in Art und Einheit der Techniken der technischen Ausführung ähnlich. Bei den Produkten der einzelnen Regionen gibt es noch keinen großen Unterschied. Der Prozess der Feudalisierung des Staates findet unter Bedingungen statt, die allen slawischen Stämmen gleich sind. Daher gibt es Gemeinsamkeiten in der Natur der materiellen Kultur.

Im 12. Jahrhundert, als in Russland bereits die Klassenverhältnisse der feudalen Gesellschaft Gestalt annahmen, kam es zu einer deutlichen Trennung des druschina-fürstlichen Adels. Für diesen Teil der russischen Gesellschaft beginnen Juweliere, reichere und empfindlichere Produkte herzustellen.

Am Ende des 11. Jahrhunderts tauchten Kolts als Schmuck eines neuen Typs auf - weiblicher Zeitschmuck, der hauptsächlich in der Stadt existierte. Mit ihrem Auftreten in der Schmuckkunst des alten Russlands beginnt eine neue Etappe in der Schmuckentwicklung. Kolts haben motivisch neue Bilder, sie sind vielfältig in der Form und zeichnen sich durch eine wirklich perfekte Schmuckleistung aus.

Im Rahmen des alten russischen Staates sticht nicht nur Kiew hervor - "die Mutter der russischen Städte". Die Städte Tschernigow, Wladimir, Smolensk und Nowgorod wurden als große feudale Zentren gebildet. Jeder von ihnen erlangt Stärke, politische Unabhängigkeit. Einige werden nach dem Zusammenbruch des Kiewer Staates zu den wichtigsten Städten der Fürstentümer. Auch in der Schmuckkunst dieser Zentren tauchen lokale Besonderheiten auf - dekorative Techniken, Lieblingskompositionen und ornamentale Motive. Nach diesen Merkmalen können drei Gruppen von Regionen der Alten Rus unterschieden werden: Südrussland (Kiew, Volyn, Tschernigow), Zentralrussland (Wladimir, Susdal, Staraja Rjasan, Moskau) und nordwestliche Regionen (Nowgorod, Smolensk).

Eine besondere Blütezeit erreichte die Schmuckkunst in den südrussischen Regionen der Alten Rus. Schmuck, der im X-XIII Jahrhundert von den Meistern von Kiew, Chernigov, Volyn geschaffen wurde, zeichnete sich durch die Perfektion der Ausführung und unübertroffene Schönheit aus, die für diese Zeit außergewöhnlich war. Die Raffinesse und Feinheit der Ornamentik, die Gründlichkeit der Veredelung von Gold- und Silbergegenständen spiegeln die kunstvollen Miniaturen des Ostromir-Evangeliums Izbornik Svyatoslav wider - die ersten russischen Chroniken, großartige Werke der Buchkunst.

Die schnell wachsende Bedeutung Kiews als wichtiges politisches und kulturelles Zentrum hat diese Stadt zu einer führenden Stadt in der Schmuckherstellung gemacht. Die Handwerker, die hier arbeiteten, konkurrierten bei der Erfüllung verschiedener Aufträge des Prinzen und seines Gefolges, stellten eine Vielzahl von Schmuck für die edlen Krieger und ihre Frauen her, der als wesentlicher Bestandteil der Kleidung diente: Armbänder, Ohrringe, Anhänger. Die gleichen Dinge, aber aus einfachen Materialien, wurden von Handwerkern für die Stadtbewohner hergestellt. Die Werke der Kiewer Meister waren in vielen Städten Russlands weit verbreitet. Dies ermöglichte es Handwerkern aus verschiedenen Regionen, die Kunst Kiews kennenzulernen und die Errungenschaften seiner Juweliere zu nutzen.

Die Erfolge der Meister von Kiew, die hohe Entwicklung ihrer Kunst, sind weitgehend mit dem Einfluss der byzantinischen Kultur, insbesondere nach der Annahme des Christentums, verbunden. Byzanz war nicht nur eine mächtige und fortschrittliche Macht. Sie war die Sprecherin für das hohe Niveau der damaligen Kultur. Davon ließ sich nicht nur Russland leiten, sondern auch viele europäische Staaten. Auf dem Gebiet der Kleidung spielte Konstantinopel nach den Worten des Historikers I. Ye. Zabelin damals dieselbe Rolle, die Paris später für Europa spielte.

Alte russische Kleidung zeichnete sich durch große Dekorativität und Farbharmonie aus. Die Traditionen der byzantinischen Dekoration in der Tracht des Druschina-Fürsten-Adels fanden einen lebendigen Ausdruck. Strenge und Imposante wurden hier durch einfachen Schnitt, Klarheit und Integrität der Silhouette erreicht. Selbst kleine Falten wurden in der Oberbekleidung der damaligen Zeit eliminiert, was der menschlichen Figur eine Monumentalität verlieh. Entsprechend dem Schnitt wurde die Kleidung in Overhead und Overhead unterteilt. Der erste wurde über dem Kopf getragen, der zweite wurde vorne mit Knöpfen befestigt oder mit Schnürsenkeln gebunden.

Ein Fresko aus dem 11. Jahrhundert aus der Kiewer Sophienkathedrale, das die Familie von Jaroslaw dem Weisen darstellt, gibt eine Vorstellung von der Kleidung, der Art ihrer Kleidung. Auf dem unvollständig erhaltenen Wandgemälde ist noch das Bild der Töchter des Kiewer Fürsten in reicher Kleidung während der feierlichen Prozession zu sehen. Jede Prinzessin hat gemusterte Umhänge und rote Stiefel. Auf ihren Köpfen liegen durchsichtige Tagesdecken. Das große Muster der Bekleidungsstoffe, seine weite klare Silhouette und seine aktive Farbe wirken erhaben und bedeutungsvoll.

Für die Kleidung der Adligen im alten Russland wurden teure Gold- und Seidenstoffe verwendet, die aus Byzanz, Italien, Persien gebracht wurden. Die Schlichtheit und Askese des Schnitts der Kleidung wurde durch die Kontraste der Farbgebung, die Ausdruckskraft des großen Musters und den Reichtum der Textur der Stoffe ausgeglichen. Das Ornament des Stoffes war geometrisch oder floral, immer flach.

In der Kiewer Rus blieb der Schnitt der Kleidung für alle Gesellschaftsschichten gleich. Aber die Kleidung des Bürgerlichen war anders als die der Besitzenden. In der volkstümlichen Umgebung gab es hauptsächlich hausgemachte Stoffe - aus Wolle, Hanf, Flachs, mit Stickereien und Webereien. Das Damenkostüm wurde durch einen Kopfschmuck ergänzt - eine Krone (Kika, Krone) mit langen Perlensträngen oder Ketten, die auf beiden Seiten des Kopfschmucks auf die Schultern fielen. Torques, Halsketten aus Lünetten, Medaillons, Perlen aus Bergkristall, Karneol und Glas wurden auf der Brust über der Kleidung getragen. Seine Hände waren an den Handgelenken mit Armbändern abgefangen und Ringe glitzerten an seinen Fingern.

Die reichen Ornamente der Kiewer Rus aus teuren Materialien, die uns aus dem X-XII Jahrhundert bekannt sind, gehörten hauptsächlich dem fürstlichen Druschina-Adel. Nur ein Hofjuwelier, der nur wenige Kunden hatte, konnte viel Zeit und Mühe auf sternförmige und emaillierte Kolts, Dreiperlen-Bügelringe, Colliers und Niello-Armbänder aufwenden, die in Bezug auf Feinheit und Perfektion buchstäblich fabelhaft waren. Normalerweise wurden sie in großen Formaten hergestellt. Alle Arten mittelalterlicher Schmucktechniken werden in diesem Schmuck präsentiert: Cloisonné-Emaille über Gold, Granulierung, Filigran, Schwärzung über Silber.

Man kann sich vorstellen, wie feierlich und schön das mit diesen Produkten verzierte Kleid eines alten russischen Mannes war. Aber Verzierungen waren keine alltäglichen Gegenstände; sie wurden nur zu besonders feierlichen Anlässen getragen.

Der Wert von Schmuck als Amulett nimmt mit der Zeit ab. So werden die in Kiew beliebten Halsgrivnas oft als Auszeichnungsmarken verwendet. Die Fürsten geben sie ihren geliebten Dienern, geben sie den Bürgerwehren für ihre Heldentaten auf dem Schlachtfeld. Es ist bekannt, dass Vladimir Monomakh den Helden Alexander Popovich (in den Epen - Alyosha Popovich) mit einem "Hryvnia-Gold" für die Niederlage der Petschenegen ausgezeichnet hat. Die Bedeutung von Amuletten im Schmuck ist jedoch noch nicht verloren gegangen.

Die Entwicklung des künstlerischen Handwerks und die Einstellung zum Schmuck, nicht nur zu Amuletten, erhöht die Bedeutung ihrer dekorativen Wirkung. Bei Produkten, die Kleidung ergänzen, beginnt der Geschmack der Menschen zu wirken, und seine Veränderung spiegelt sich in der Art des Schmucks wider. Über Mode kann man hier natürlich noch nicht reden. Die mit Veränderungen in der Natur des antiken russischen Schmucks verbundenen Prozesse sind langsam und können durch die Untersuchung großer Zeiträume der Geschichte unterschieden werden. Die Veränderungen begannen mit der zeremoniellen Kleidung des druschina-fürstlichen Adels. Die Kreativität der Meister zielte darauf ab, neue Schmuckarten zu kreieren, alte zu modifizieren und endlos zu variieren. Die stilistische Einheit der Dinge blieb erhalten, nur die Formen, Größen und weitgehend auch die Ausführungstechnik änderten sich.

Im Laufe von drei Jahrhunderten (X-XII) wird der Übergang von einer Art von Zeremonienkleidung zu einer anderen dreimal beobachtet. In der zweiten Hälfte des 10. - frühen 11. Jahrhunderts besteht der größte Teil des Schmucks aus Silber. Neben dem Schmieden wird das Prägen von dünnen Blechen verwendet. Die Dekoration der Verzierungen wird von einem geometrischen, nicht-bildlichen Ornament in Maserung dominiert. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts, als Kiew seine höchste Macht erreichte, begann die Begeisterung für Goldschmuck. Für ihre Dekoration verwenden Juweliere feinstes Filigran, Edelsteine, Perlen und Emaille. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts ersetzt Email merklich andere Dekorarten und wird fast zum einzigen Dekorationsmittel. Mitte des 12. Jahrhunderts, während der feudalen Zersplitterung des Kiewer Staates, wurde eine neue Veränderung des Charakters der zeremoniellen Metallkleidung beobachtet. Die Schmuckkunst wendet sich erneut der strengen Tonalität von Silber zu, diesmal jedoch in Kombination mit Niello - einer Legierung aus Silber, Schwefel, Kupfer und Blei.

Kolts stechen unter den alten russischen Schmuckstücken heraus. Während der vormongolischen Zeit bleiben sie ein wichtiger Bestandteil der eleganten Tracht der alten russischen Frauen. Sie wurden von einem Kopfschmuck über dem Tempel an einer Kette oder einem Band aufgehängt, die zur Hälfte gefaltet sind. Diese Ornamente unterscheiden sich in Form, Herstellungstechnik und dekorativen Motiven (Abb. 3). Die Basis ihres Designs bilden konvexe Laschen, die miteinander verlötet sind und oben einen Ausschnitt haben, über dem ein Schäkel zum Aufhängen befestigt ist. In den Raum zwischen den Schilden wurde meist ein mit duftenden Ölen getränktes Tuch gelegt, dessen Aroma sich beim Schaukeln der Kolts ausbreitete.

Gold mit Cloisonné-Emaille Kolts des 11.-12. Jahrhunderts sind in vielerlei Hinsicht interessant. Und vor allem durch seine Bildmotive, in denen nach und nach heidnische und halbheidnische Symbolik durch eine christliche ersetzt wird. Die Handlung dieser Bilder ist unterschiedlich, aber häufiger als andere gibt es heraldische Motive der Sirin-Vögel, des Lebensbaums oder eines jungen Sprosses - Krin. Die Elemente der Komposition werden unterschiedlich interpretiert, ihre Grundidee bleibt jedoch dieselbe. Offensichtlich folgt es aus der Hochzeitszeremonie und ist mit dem Schutz vor bösen Geistern und der Idee der Fruchtbarkeit verbunden. Die Vögel an den Seiten des Baumes sind ein Symbol für das Ehepaar, und der Spross zwischen ihnen verkörpert die Entstehung neuen Lebens. Das Motiv des Sprosses, wie ein Korn, das in der Erde sprießt, ist in den Köpfen des alten Bauern mit dem Bild einer Frau verbunden, die die Geburt eines Kindes erwartet. Daher findet man oft das Bild einer jungen Frau mit reichem Kopfschmuck auf Goldkolts. Später wird dieses Bild durch Bilder christlicher Heiliger ersetzt, die gegen Ende der vormongolischen Zeit auf altrussischem Schmuck (Kolten, Diademe, Halsketten) erscheinen.

Gold mit Emaille-Kolts stellen hinsichtlich ihrer künstlerischen und technischen Fähigkeiten einen der Höhepunkte der russischen Schmuckkunst dar. In der Komposition der Motive, in der Art ihrer Verbindung mit dem Objekt, spürt man den feinen Geschmack eines Juweliers, der es versteht, einem Miniaturbild große Ausdruckskraft zu verleihen. Auf der runden, linsenförmigen Form des Kolts wurden meist Figuren von Vogelmädchen platziert. Sie passen dank der fließenden Silhouettenlinien gut in den Kreis. Der symmetrische Satz der Komposition verstärkte die Integrität des Motivs, betonte den ornamentalen Charakter der Sache. Die Subtilität der grafischen Gestaltung der Trennwände mit goldenen Linien verband die Bilder mit dem goldenen Hintergrund und behielt ihre Flachheit bei. Emails, reich, leuchtend, perfekt mit Gold kombiniert, bedeckt seine Oberfläche mit kostbaren Mosaiken aus blauen, weißen, tiefgrünen und roten Ziegelfarben.

Cloisonné-Emaillekolts sind in ihrer Technik sehr komplex. Für Miniaturbilder wurden zunächst Nester durch schrittweises Bemustern des Metalls mit einem Cutter hergestellt und dann wurden schmale Metallstreifen in die Aussparung gelötet. Sie dienten auch als Trennwände für Emails unterschiedlicher Farbe, die beim Brennen auf Gold fixiert wurden. Wenn man bedenkt, dass die einzelnen Zellen für den Schmelz sehr klein waren, dann kann man sich vorstellen, welche Virtuosität der Interpret dieser Dinge besaß.

Kolts wurden nicht nur von der Vorderseite aus gemacht. Die gegenüberliegende Klappe hatte die gleiche kunstvolle Dekoration. Elemente, die das Hauptmotiv begleiten, wurden hier platziert. Ihr Inhalt wird von Forschern auch mit einem Hochzeitsritual in Verbindung gebracht. Dies sind Peitschen aus reifem Hopfen, Truthahnhörnern, aus denen sie bei einem Fest tranken.

Die dekorative Komposition von Kolts wurde oft mit Perlenprägungen am Rand des Dekors vervollständigt. An der Stirnseite, wo der Kolt eine geringe Dicke hatte, wurden meist kleine Perlen auf einen Draht aufgefädelt. Vielleicht wurden Perlen in den Details der Dekoration von Kleidung verwendet.

Der Charakter der Komposition, die die Kolts schmückte, wird aufgrund ihrer klaren Kohärenz, ihres tiefen Motivgehalts traditionell in der russischen dekorativen Kunst. Variationen von Abbildungen von Vogelpaaren, die an den Seiten des stilisierten Lebensbaums sitzen, wurden über viele Jahrhunderte in Malerei und Holzschnitzerei, in Weberei und Stickerei von Volkshandwerkern bis ins 20. Jahrhundert entwickelt.

Unter den Artikeln mit Cloisonné-Email waren die Kolts die führende Gruppe. Aber sie waren nicht die einzige Art von Schmuck, die mit dieser Technik hergestellt wurden. In den Schätzen des X-XIII Jahrhunderts gibt es andere Werke von Kiewer Meistern, die den Kolts im Ornament ähneln und in ihrer Technik nicht weniger perfekt sind. Ein Beispiel ist eine Goldkette, die aus zwanzig runden Plättchen besteht, die durch Scharniere verbunden sind. Der Zweck dieser Kette ist nicht ganz klar. Einige Forscher betrachten es als Halskette, andere als eine Art Band zum Aufhängen von Kolts. Die Plaques in der Kette sind Kolts sehr ähnlich. Auch ihre Form ist leicht konvex mit abwechselnden Vogelbildern und ornamentalen Motiven. Ebenso ausdrucksstark sind die im Vergleich zu den Kolts kleineren Details der Goldkette. Die einzelnen Vogelfiguren, die der flächigen Lösung gehorchen, werden gleichzeitig in lebendigen, dynamischen Wendungen präsentiert. Ihre Flügel werden angehoben und ausgebreitet. Die ganze Figur ist hervorragend in einen Kreis eingeschrieben, mit ihm verbunden durch den Rhythmus glatter Linien, die die Kontur des Vogels umreißen. Wir können dieses Werk als eines der schönsten Beispiele der Kunst bezeichnen, bei dem das künstlerische Konzept und die Ausführungstechnik untrennbar miteinander verbunden sind.

Cloisonné-Emaille-Stücke markieren den Übergang vom massiven, rohen vorfeudalen Schmuck zu einer neuen Ära des Schmucks. Wir haben dies in Emailkolts gesehen. Obwohl ihre Form noch sehr monolithisch ist, ist die Konstruktion bereits auf ihre Art verfeinert und wird durch die Farbe der Emaille und die virtuose Grafik der Trennwände spürbar aufgehellt. Anschließend entwickeln sich diese Qualitäten in der Form selbst. Es erscheinen Kolts, abgerundet, mit einem mehrstrahligen Rand und sternförmig, deren Form zerlegt wird und gemusterte Umrisse erhält (Abb. 4, 5).

Eine Steigerung der ästhetischen, dekorativen und ornamentalen Qualitäten manifestiert sich im 11.-12. Jahrhundert im Silberschmuck wohlhabender Städter. Halsketten aus Lünetten, Kreuz- und Lilienanhängern werden eleganter und leichter. Metalldetails wechseln sich mit Keramikperlen, farbigem Glas oder Steinkugeln ab. Glas wird von den Handwerkern des alten Kiews und als eigenständiges Material zur Herstellung von Schmuck verwendet. Zusammen mit Perlen bestehen sie aus mehrfarbigen Glasarmbändern (die in einigen Versionen an gedrehte Metallstangen erinnern) sowie aus Glasringen.

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts beginnt die Vielfarbigkeit des Goldemailschmucks der strengen Eleganz der mit Niello verzierten Gegenstände zu weichen. In der Technik des Mobs wurden viele verschiedene Gegenstände aus Silber und Gold hergestellt. Besonders verbreitet war aber Silberschmuck. Zurückhaltung in ihrem Design ist auf das Verhältnis von Silber und Niello zurückzuführen. Leichte Vergoldung, die einzelne Teile der Kompositionen hervorhebt, belebt die Dinge, verleiht ihnen Wärme, erweckt den Eindruck von Pittoreske.

Im Vergleich zu Goldschmuck sind Silberartikel vielfältiger. Zum Beispiel finden sich runde Kolts mit einer durchbrochenen Einfassung in Form von Bögen, die von hohlen Silberperlen oder großen Kugeln auf einem Ring mit einem Rand aus gedrehtem Draht eingerahmt werden. Eine bedeutende Anzahl von Varianten hat sternförmige Kolts. Sie unterscheiden sich in Silhouette, Strahlenform, Dekoration der Oberfläche, gefüllt mit Ringen oder feinen Körnern. Auch die Größen der Kolts haben eine große Abstufung; von großen Gegenständen gingen die Handwerker nach und nach zu relativ kleinen Gegenständen über. Die Vielfalt der Silbergegenstände und vor allem der Kolts erklärt sich daraus, dass sie nicht nur an die fürstlich-bojarische Umgebung gerichtet waren. Auch wohlhabende Bürger kauften sie.

In Silber mit Niello Kolts besteht eine Nähe der Bildmotive zu den aus Gold- und Emailschmuck bekannten Motiven. Am häufigsten wurden hier auch zwei Vögel dargestellt, zwischen denen ein Lebensbaum oder ein Spross in Form eines Kleeblatts stilisiert war, der manchmal zu wachsen schien und sich mit den Zierschwänzen der Sirin-Vögel verflochten. Das Bildmotiv wird entlang der Kontur durch den umlaufenden Niello-Hintergrund hervorgehoben. Innerhalb der Silhouette ist die Form mit gestrichelten Linien umrandet (Abb. 6).

Die Entwicklung der Schrupptechnik führt zu ihrer perfekteren Anwendung. Der Kontrast zwischen dem geschwärzten Hintergrund und der silbrigen Silhouette der Figuren, die sich wie eine Reliefauflage liest, verschwindet. Die schwarze Legierung wird immer häufiger in die Kontur der Zeichnung eingebracht, und die Kerbe des Hintergrunds, die zur Festigkeit der Verbindung zwischen Schwarz und Silber diente, verwandelt sich in eine dekorativ gestaltete Metallstruktur.

Bei Kiew-Produkten mit Niello lässt sich diese Entwicklung am besten auf Armbändern verfolgen. Sie sind auch in Bezug auf Handlungen interessant, in denen Bilder von fantastischen Greifen, Löwen und Vögeln mit menschlichen Köpfen vorherrschen. Breite Bänder aus Silberarmbändern hielten die Ärmel des Kleidungsstücks am Handgelenk fest. Sie bestanden aus zwei Klappen, die durch ein Scharnier verbunden waren. Das gesamte Band des Armbandes wurde in Stempel unterteilt, auf denen einzelne Bilder oder Ornamente platziert wurden (Abb. 7). Dieses Prinzip der Teilung wird in allen alten russischen Armbändern beibehalten, mit dem einzigen Unterschied, dass es sich in einem Fall um einen gemeinsamen Streifen handelt, der in Briefmarken unterteilt ist, im anderen - zwei Streifen.

Die Armbänder fallen durch ihre aufwendige Konstruktion auf. Alles an ihnen ist ungewöhnlich verhältnismäßig. Bei zweistufigen Produkten beträgt die obere Reihe oft zwei Drittel der Höhe des Armbands, die untere Reihe macht das restliche Drittel aus. Diese Klarheit, die der Gestaltung der Dekoration mit den Bogengürteln alter russischer Kirchen ähnelt, wird durch die bogenförmigen Enden jeder Punze und die darin eingeschriebenen Figuren unterstrichen. Das Design des Armbandes ist geprägt durch das Relief der Bearbeitung der Kanten und Streifen, die die Umrisse des Musters der Briefmarken wiederholen. Stilistisch künstlerische Lösungen von Armbändern sind untrennbar mit der Kunst ihrer Zeit verbunden. Die Art der Bilder und Ornamente des Zopftyps finden Analogien in Miniaturen von Gesichtshandschriften des 11.-12. Jahrhunderts. Sie stehen auch den architektonischen Elementen der alten russischen Kunst nahe: gegossene Gitter aus Bronzebögen aus der Stadt Vshizh, weiße Steinschnitzereien der Borisoglebsk-Kathedrale in Tschernigow.

Im X-XIII Jahrhundert gab es auch elegante Kleidungsstücke wie Tempelringe. Diese Art der Dekoration war in den russischen Ländern allgegenwärtig, aber vor allem im Süden Russlands. Auch leichte Ringe mit drei Perlen wurden in das fürstliche Bojarenkleid aufgenommen. Aber sie wurden sozusagen als zweitrangig angesehen, und daher schenkten die Juweliere ihnen nicht viel Aufmerksamkeit, obwohl einige Zeitringe sogar aus Gold hergestellt wurden. Dieser traditionelle Schmuck schien weder die Meister noch die Kunden zu begeistern. Sie liebten neue Arten von Produkten: Kolts, Armbänder, Halsketten. Inzwischen waren die Schläfenringe nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land ein beliebter Schmuck. Russische Frauen flochten sie sich ins Haar und hängten sie an ihren Kopfschmuck.

Die Tempelringe waren das dauerhafteste Kleidungsstück.

Es ist möglich, dass durchbrochene gescannte Perlen auch verwendet wurden, um andere Arten von Schmuck herzustellen. In den Horten des X-XIII Jahrhunderts wurden viele gebogene Bögen mit Perlen gefunden. Manchmal wurde der Bogen durch eine gerade Stange ersetzt. NP Kondakov, einer der ersten Forscher russischer Altertümer, betrachtete diese Gegenstände als Spangen und nannte sie "Agraphen" (Abb. 8). Später haben Wissenschaftler andere Versionen über den Zweck dieser Dinge vorgelegt, obwohl niemand überzeugende Beweise vorlegen kann, da keine Informationen über die Art der Verwendung von "Agraphen" vorliegen.

Reis. 8. Silberne "Agraphen". XII Jahrhundert. Gim

Aber eines ist klar - Ornamente in Filigrantechnik (Filigran) fanden verschiedene Anwendungen in der Dekoration alter russischer Kleidung. Darüber hinaus erhielt Filigran in einigen Fällen einen brillanten künstlerischen Ausdruck.

In den einzigartigen Denkmälern des russischen Schmucks lassen sich viele Merkmale ausmachen, die auf eine Veränderung bestimmter Kunsttrends hinweisen. Insbesondere am Beispiel des Schmucks kann man sehen, wie die Bildsymbolik des Heidentums durch christliche Heiligenbilder, Kreuze usw. ersetzt wurde. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Email-Gryvna (Abb. 9) der XII-XIII Jahrhunderte von Kamenny Brod (Volyn). Im Wesentlichen ist diese Dekoration eine Übergangsform von der Gryvnia zur Schulter. Dabei handelt es sich nicht mehr um einen Zierzopf, sondern um ein breites Band aus mehreren miteinander verbundenen Goldplättchen. Die im Mittelteil breite Fackel verjüngt sich an den Enden, an denen später die mit Email verzierten Details angebracht sind. Die Basis der Dekoration, die einem Fürsten oder Geistlichen als Mantel diente, bilden Medaillons mit halbfigurigen Heiligenbildern. In der Mitte - Christus, zu beiden Seiten von ihm - die Mutter Gottes und Johannes der Täufer; weiter - die Engel, die Apostel Petrus und Paulus, Fürsten Boris und Gleb. Der Rand jedes Medaillons besteht aus zwei Reihen geprägter Kordeln, die in ihrer Textur dem Rand kleiner Perlen ähnlich sind. Die Bilder sind in Cloisonné-Emaille-Technik hergestellt. Dass es sich um das Werk eines einheimischen Meisters handelt, belegen der südslawische Wortstil ("Petro" statt "Peter") und die Ungenauigkeit von Buchstaben und Silben. In den Heiligenbildern, im Charakter der gesamten Komposition, gibt es eine gewisse Freiheit im Umgang mit Motiven. Es gibt keine so raffinierte Sauberkeit, die es in Kiewer Kolten gab. In der Artikulation des Ganzen, seinen Umrissen und dem Einsatz von Farbe, spürt man Freiheit, Beweglichkeit. Die Heiligenbilder sind flach, aber der Ausdruck ihrer Gesichter, die unruhigen Gesten unverhältnismäßig großer Hände verleihen der üblichen Ausgewogenheit der dekorativen Komposition Emotion und Dynamik. Das unterstreicht auch die Farbgebung: Große Punkte in gedecktem Dunkelblau und leuchtendem Smaragdgrün dominieren. Sie bilden einen starken Kontrast zum warmen Schimmer des Goldgrundes. Andere Emailfarben sind in warmen Farbtönen gehalten und tragen dazu bei, die notwendige Abstufung der Farbübergänge von dunkel nach hell, von kalt nach warm zu erzeugen. Farbe wird herkömmlich in Bildern verwendet. Das Haar des Apostels Petrus ist blau, die Flügel der Engel stellen ein Mosaik aus Rot, Dunkelblau und Grün dar. In der Auswahl der Emails sieht man den Wunsch des Autors des Werkes, ein Spiel bedingter Farbflecken auf der Goldoberfläche zu finden, um eine ausdrucksstarke Farbwirkung zu erzeugen.

Neben den einzigartigen Werken der Meister aus Kiew und anderen Städten der südrussischen Region im XII-XIII Jahrhundert gibt es viele Produkte, die nach der Methode des Prägens (Stanzens) und Gießens in Ton- und Steinformen hergestellt wurden.

So schufen auch alte russische Handwerker Massenprodukte. Alle Arten von Anhängern an Halsketten wurden durch Prägen hergestellt (Krinnen, Medaillons, Perlen in Form von Hälften, die dann gelötet wurden, Abb. 10). Kleine halbzylindrische Silberblöcke mit Unterbrechungen an den Enden, ähnlich wie bei ziselierten Gürteln, sind original. Davon wurden ganze Bänder gemacht, deren Zweck noch nicht geklärt ist.

Die entwickelte Technik des Stempelns oder Prägens wurde auch verwendet, um teure Dinge zu wiederholen. Auf einer Bronzematrix wurde das Relief mit Hilfe einer Bleidichtung auf ein dünnes Silber- oder Kupferblech geschlagen. In Zukunft wurde dieser Rohling verdient, indem er zu einem Kolt mit nielliertem Hintergrund, zu einem Anhänger einer Halskette oder zu einer anderen Dekoration wurde.

Gussprodukte waren besonders um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert verbreitet. In dieser Zeit gelangte Schmuck, der bisher nur im bojarisch-fürstlichen Umfeld existierte, in weite Verbreitung. Aber die Kleidung der Städter endet nicht bei den Dingen selbst, sondern bei ihren Kopien. Stadthandwerker stellen Formen zum Gießen her. Manchmal ist es ein Tonabdruck. Aber häufiger werden die Formen in einen dichten, aber eher weichen Stein gemeißelt, wodurch kleine Prägedetails erhalten werden können. In diesen "Imitationsformen" werden die Abgüsse von Mittagessen, runden Anhängern, Schläfenringen, Knöpfen und Granulatkugeln hergestellt. Die Formen für die Abgüsse wurden meist von den Juwelieren selbst hergestellt.

Das Aufkommen von Gussformen spiegelte die Einzigartigkeit der sozialen Prozesse wider, die in der Kiewer Rus während der Zeit der feudalen Zersplitterung stattfanden. Der Schmuck des Adels wird zu dieser Zeit einfacher, ärmer im Vergleich zur Blütezeit und die Kleidung der einfachen Bürger wird vielfältiger. Darunter treten neue Arten von Verzierungen auf, die es zuvor bei Fürsten, Bojaren und Vigilanten gab. Diese Dinge werden von Juwelieren wiederholt, die Gussteile für den Verkauf an Stadtbewohner verwenden. Die Schaffung komplexer geschnitzter Formen zeugt von der Nachfrage nach gegossenem Schmuck und zeugt von der breiteren Entwicklung des Handwerks der Kiewer Juweliere an der Wende des XII.-XIII.

Die Technik des Prägens (Stanzens) und Gießens war keine Entdeckung in der Arbeit der Meister von Kiew und anderen russischen Städten. Diese Techniken wurden bereits verwendet.

Die Besonderheit, die die neuen Werke auszeichnete, bestand darin, dass die reichsten und komplexesten Dekorationen nun durch Gießen reproduziert wurden.

Große Verbände slawischer Stämme lebten auf dem Land der zentralrussischen Region fern von Kiew, die Teil des Rurik-Staates waren und von großen Verbänden slawischer Stämme bewohnt wurden: am Oberlauf der Flüsse Wolga und Dwina - Krivichi, in der Moskva und Oka-Flussbecken - Vyatichi, am Sozh-Fluss, näher an Kiew - Radimichi. Hier entwickelten sich die feudalen Beziehungen langsam, und die Städte wuchsen langsam. Daher wurde das Handwerk mehr im Dorf gehalten und die Gegenstände der materiellen Kultur behielten lange Zeit die Originalität der alten slawischen Formen.

Vyatichi zeichnen sich durch siebenlappige Schläfenringe und Spalierringe aus. Andere übliche Vyatichi-Schmuckstücke - münzförmige Anhänger, Lamellenarmbänder mit gebogenen Enden, Halsketten aus Karneol und Glasperlen - waren eher allgemeine Gegenstände.

Das Herzstück der zeitlichen Ornamente von Vyatka war ein Ring mit einem halbkreisförmigen Schild an der Unterseite. Von ihm divergierten die sich am Ende erweiternden Schaufeln zu den Seiten (Abb. 11). Auf die Metalloberfläche wurde ein geometrisches Ornament in Form von tief gestrichelten Streifen aufgebracht. Die recht großen, siebenblättrigen Schläfenringe ergänzten den Kopfschmuck wunderschön und klangen in ihrem Muster mit Stickereien auf der Kleidung.

Die Schläfenringe wurden von Vyatichi durch Gießen oder Stanzen hergestellt und sorgfältig beschnitten. Ihre Form veränderte sich im Laufe des XI-XIV. Jahrhunderts merklich: Die Zierlichkeit und Ornamentik der allgemeinen Silhouette verstärkte sich, die Form wurde sozusagen perfektioniert. Als Variante des siebenlappigen Schläfenringes erscheint seit dem 13. Jahrhundert ein Schmuck mit einem Schild aus drei breiten Klingen (Abb. 12). Seine allgemeine Form ist in der Silhouette durchgehend; Die Aufteilung ist dank des durchbrochenen Ringstreifens erhalten geblieben, der die Klingen der Dekoration einrahmt und sehr an den Perlendamm der Kolts aus Kiew erinnert. Oben auf dem Schild erscheinen Miniaturen von Paarschlittschuhen oder Vögeln. Die an den Seiten des kreuzförmigen Baumes stehenden Figuren, dargestellt mit einer konventionellen Ikone, erinnern erneut an die rituellen Motive des Kiewer Gold- und Silberschmucks. Die ausdrucksstarke Kombination von glattem Metall mit dünner Spitze aus Veredelungselementen zeugt von der großen Kunstfertigkeit der Handwerker, das Material mit verschiedenen Methoden zu bearbeiten und hartes und starkes Metall in leichte, luftige Ornamente zu verwandeln.

Die Tempelornamente des Radimich-Stammes, der den Vyatichi benachbart ist, werden siebenstrahlige Zeitringe genannt. Ihr Schema ist typisch für alle Schmuckstücke dieser Art, aber die vom Mittelteil ausgehenden Zungen erweitern sich nicht wie bei siebenblättrigen Ringen, sondern verengen sich in streng längliche Dreiecke, die mit einer Kugel abgeschlossen sind. Die Mondform, die in den Werken vieler Generationen russischer Juweliere poliert wurde, wird für russischen Schmuck traditionell. Bis heute wird es in Ohrringen aufbewahrt, die im Volksmund "kalachi" genannt werden.

Tempelringe, Siegelringe und anderer preiswerter Schmuck in zentralrussischen Regionen geben noch kein vollständiges Bild von der Entwicklung des Schmucks an den Orten, an denen im 11.-12. Jahrhundert unabhängige Fürstentümer entstanden. Der Prozess der feudalen Fragmentierung, der zum Aufstieg einiger russischer Städte zu politischen Zentren führte, wurde von ihrem sozialen und kulturellen Wachstum begleitet. In ihnen entwickelt sich auch das Handwerk aktiv. Die Meister dieser neuen Zentren bauen auf Anweisung ihres Fürsten Tempel, Türme und schaffen verschiedene Kunstwerke, die mit den besten Werken der Meister von Kiew konkurrieren.

Die Schmuckhandwerkskunst florierte zu dieser Zeit in einer der großen Städte, dem Zentrum des alten russischen Fürstentums - Alt-Rjasan. Die Stadthandwerker des Fürstentums Rjasan schaffen mit einem großen Schwerpunkt auf Kiew Dinge, in denen die Kunst der künstlerischen Metallbearbeitung ein hohes Niveau erreicht. Die Technik der Filigran- und Maserung, Emaille und Schwärzung auf Silber findet ihre ursprüngliche Anwendung in Werken, die im XII-XIII Jahrhundert entstanden sind.

Silberketten, bestehend aus runden Plaketten und ähnlich wie Goldketten mit Emaille aus Kiew, wurden von lokalen Juwelieren mit Streifen und Körnernestern verziert. Die Strenge und Klarheit des Ornaments ist gut mit der einfachen Konstruktion der Kette verbunden. Etwas plastischer und in der Kombination von Maserung und Filigran mit glattem Metall reicher sind große Silberperlen, aus denen offensichtlich reiche Halsketten gefertigt wurden. Diese Entwicklungslinie des Schmuckhandwerks findet einen besonders lebendigen Ausdruck in sternförmigen Kolts (Abb. 13).

Die Größe des Schmucks wird durch das skulpturale Volumen jedes Details betont. Die Form des Kolts, frei im Raum entfaltet, behält seine Integrität durch die weichen Konturen und das plastische Überfließen der Massen. Gleichzeitig ist das konstruktive Schema im Produkt gut nachvollzogen. Es ist zart durch Halbkugeln aus glattem Metall gekennzeichnet, die um den Mittelteil und an den Enden der Balken angeordnet sind. Die Oberfläche der Strahlen ist reichlich mit feinen Körnern bedeckt, aus denen sich die ornamentalen Dreiecke und Rauten des Zentrums zusammensetzen. Der Meister verwendet auch Korn, das von glatten Halbkugeln umgeben ist. Vergleich von großen und kleinen Formen, glatte und sorgfältig gestaltete Metalloberfläche macht das Ding elegant und dekorativ.

Aber vielleicht sind die bemerkenswertesten Werke aus den Funden in Staraya Ryazan der Schmuck, der als "Alte Ryazan Barms" bekannt ist. Die Hauptelemente dieser Verzierungen sind große Schliffperlen und Medaillons. Beide sind erstaunlich perfekt. Perlen von zwei Arten - mit einem einheitlichen Filigransatz und mit einem komplexen Weben des Ornaments - haben Längs- und Querrillen, in die Perlen gelegt werden. Schon diese Dekorationselemente verblüffen mit der Reinheit der Ausführung, der Virtuosität der eingescannten Zeichnung. Und doch ist das Auffälligste an Ryazan-Schmuck ein separates Paar Kolts und Medaillons, die Teil großer Halsketten sind. Mit Edelsteinen, Emaille und Goldfiligran verziert, sind diese echten Meisterwerke der altrussischen Schmuckkunst unvergleichlich und unwiederholbar. Wenn in Kiewer Gold mit Emailkolts der malerische Anfang dem grafischen untergeordnet ist, dann wirken hier alle Komponenten der künstlerischen Form zusammen: die Harmonie der Farbe, die Plastizität des Reliefs, die Grafik der Linien. Auf der Vorderseite der Kolts sind in Cloisonné-Email-Technik die Heiligen dargestellt - die Prinzen Boris und Gleb, die mit Perlenobnizi gerahmt sind. Der Rand besteht aus einem breiten Bordürenband, das mit einem filigranen Muster überzogen ist. Das filigrane Muster breitet sich wellenförmig entlang der Ebene aus. Sein florales Muster ist mit Knötchen konventioneller Knospen und Blätter gefüllt. Die Feinheit des Filigrans wird durch große Nester, in denen Edelsteine ​​befestigt sind, unterstrichen. Auf der Rückseite (Abb. 14) befinden sich noch mehr Steine ​​und ein noch meisterhaft filigranes Muster. Das Golddrahtweben ist wirklich fantastisch. Die Vorderseiten einseitiger Halskettenmedaillons sind nach dem gleichen Prinzip gestaltet. Die statischen Bilder der Gottesmutter, der Heiligen Barbara und Irene sind von einem komplexen zweistufigen Filigran umgeben. Das Ornament ist räumlich aufgebaut: Eine Reihe überlagert eine andere. Das Filigran scheint in der Luft zu schweben, die Details sind nur am Schnittpunkt der Linien verlötet. Kleine unregelmäßig geformte Edelsteine ​​(Smaragde, Saphire, Amethyste), die über das durchbrochene Ornament verstreut sind, werden auf Miniatur-Scanning-Bögen über die Oberfläche der Goldplatte erhoben. Licht, das unter den Stein dringt und von der Oberfläche des Goldes reflektiert wird, beleuchtet den Stein von innen und lässt seine Farben noch heller brennen. Bei aller Komplexität der geschliffenen Ornamentik, der Fülle an Steinen bewahren die Medaillons die Einheit der künstlerischen Lösung. Es liegt an der Kombination einer kalten Palette von Edelsteinen und Emails, der gekonnten Gegenüberstellung von Skulpturalität mit der Grafik des Musters. Schöne Dekorationen wurden in Old Ryazan und in der Technik des Mobs hergestellt. Es wurde wie in Kiew verwendet: Der Hintergrund wurde mit Schwarz ausgefüllt und die Bilder wurden mit geschnitzten Strichen gezeichnet. Auf diese Weise werden Niello-Armbänder mit Bildern von Vögeln, Greifen und menschlichen Figuren ausgeführt. All diese Motive sind noch immer eng mit der heidnischen Symbolik verbunden, mit heidnischen Feiertagen - den Rusals, die von Tanz, Gesang, Kriegsspielen und anderen "Götzenspielen" begleitet wurden. Zum Tanzen während der Meerjungfrauen trugen Frauen ein Kleid mit Ärmeln fast bis zum Boden. Die Ärmel wurden vor Beginn des Tanzes hochgehoben und mit breiten Plattenreifenarmbändern am Handgelenk gehalten. Vor dem Tanz wurden die Armbänder abgenommen und "rutschig" getanzt. Rjasanische Meister zeigen die tanzende Figur einer Frau, eines Guslar und eines aus einer Schüssel trinkenden Mannes an niellierten Armbändern.

In den Dekorationen des Fürstentums Wladimir-Susdal fand die Kunst des Pöbels ihre Weiterentwicklung. Der solide Niello-Hintergrund erschien den Meistern anscheinend zu grob. Daher verwendeten sie Schwarz, um einen kühnen Umriss zu führen, und die Figur eines Tieres oder eines fantastischen Vogels wurde mit Vergoldung hervorgehoben. Dieses Prinzip der Nutzung des Pöbels entsprach voll und ganz dem Geist der nachdenklichen und raffinierten Kunst, der in Wladimir, Bogolyubov und Yuryev entwickelt wurde. In den Marken der breiten Niello-Armbänder wurden Konturfiguren von brüllenden Löwen und geflügelten Monstern platziert.

Das in der Wladimir-Susdal-Kunst weit verbreitete Prinzip des Konturenmobs spiegelte nicht nur eine veränderte Interpretation bildlicher oder ornamentaler Motive wider, sondern war auch mit einer gewissen Verbesserung und Auflockerung der Gestaltung der Dinge verbunden. Schmuck der Zeit des vorherrschenden Feudalismus fällt nicht durch die Masse von Gold oder Silber auf, sondern durch die geschickte Arbeit eines Juweliermeisters, ausdrucksstarke Gegenüberstellung der Materialien, Formenreichtum. Als neue Art der Dekoration dieser Zeit erscheint der Mantel - eine Art Halskette bestehend aus einzelnen Medaillons, Plaketten und Perlen. Der Beginn dieser Dekorationsform wurde in der Kamennobrodsker Griwna skizziert. Aber sie immer noch

stellte eine einteilige Konstruktion aus geschweißten Platten dar. Im Susdal-Mantel des 13. Jahrhunderts ist dies bereits ein bewegliches System aus runden Silberplatten und Hohlperlen. Die Mantelmedaillons variieren in der Größe; auch die Motive, die sie schmücken, werden unterschiedlich interpretiert. Das christliche Symbol - "das blühende Kreuz" - hat sich fast in ein florales Ornament verwandelt. Die energischen Linien der schwarz gezeichneten Konturlinie ergeben eine lebendige Komposition. Ihre klaren Grafiken sind leicht und anmutig und kontrastieren mit der Vergoldung, die das Muster und die Ränder jedes Medaillons betont. Ein gewisses Gemälde, das auf diese Weise entsteht, maskiert gleichsam die symmetrische Anordnung der Medaillons in Bezug auf die Mittelachse, macht die Komposition des Dekors frei und beweglich.

Die Technik der Konturschwärzung, die im Susdal-Mantel verwendet wurde, war charakteristisch für die Dekorationen der zentralrussischen Fürstentümer. Anschaulich entwickelt sie die Traditionen des Kiewer Mobs weiter. Diese Merkmale sind in den Gegenständen des Schatzes von Terikhov aus dem 12. - frühen 13. Jahrhundert sichtbar. Die hier gefundenen Armbänder sind nahe an ähnlichem Schmuck aus Kiew. Obwohl für das Armband ein niellierter Hintergrund verwendet wird, sind Bilder von Vögeln, Bögen und Ornamenten sorgfältig mit Linien und Strichen graviert; hier und da gibt die Linie einen doppelten Umriss. Mit besonderem Enthusiasmus gravierte der Meister die Bänder des Ornaments, die das Armband in einzelne Punzen teilten.

Ein Silberkolt aus dem gleichen Hort zeugt von der Verbesserung des Outline-Mobs. Die Silhouette zweier Greifen mit einer Krinlilie dazwischen ist meisterhaft in der Ebene des oben abgeschnittenen Kolts angeordnet. Die Reinheit und Klarheit des Designs wird durch den schimmernden Hintergrundschliff unterstützt, der früher dazu diente, das Silber mit der schwarzen Legierung zu verschmelzen. Ein am Rand des Kolts entlanglaufender Gürtel aus großen Hohlkugeln macht das Innenmuster besonders filigran und edel (Abb. 15).

Die Einheit des Stils in der alten russischen Kunst kombinierte Architektur mit Buchgrafik, Steinschnitzerei mit skulpturaler Dekoration. Die Techniken zum Ausführen von Dingen waren ebenfalls ähnlich. Aber die Meister jedes Fürstentums fanden neue Versionen des allgemeinen Produkttyps und verbesserten die Ausführungstechnik.

Eines der Beispiele für die brillante Arbeit alter russischer Juweliere ist das sternförmige Hengstfohlen des 11.-12. Jahrhunderts aus dem Schatz von Terikhov. Die Umrisse der Strahlen, die Übergänge der Form haben hier eine verfeinerte Plastizität erreicht. Die Gegenüberstellung der Details erfolgt mit außergewöhnlichem Augenmaß. Die geschwollene Form jedes Strahls hat am Ende einen dünnen Abschnitt, an dem eine leicht abgeflachte glatte Kugel gelötet ist, um die Bewegung zu stoppen. Der sechszackige Stern des Kolts ist vollständig mit Körnchen bedeckt, die in winzigen Ringen angeordnet sind (es gibt über achthundert von ihnen auf jedem Strahl). In der Mitte sind sie mit großen Ringen aus gedrehtem Filigran bedeckt (Abb. 16).

Solche Dekorationen waren einzigartig und wurden im Auftrag der reichsten Menschen dieser Zeit hergestellt.

Die Dekorationen der Region Nowgorod zeichneten sich jedoch durch ihre Einfachheit und Demokratie aus.

Hier gibt es keine reichen Mäntel, üppigen Barmas und Halsketten. Die Handwerker arbeiten nicht in der Technik der Cloisonné-Emaille oder Maserung, die Schwärzung des Silbers ist leicht ausgeprägt. Es gibt fast keine Gegenstände aus Gold. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass in der Kunst des Nordens und vor allem in Nowgorod der Schmuck nicht verbessert wurde. Es folgte einem besonderen Weg.

Die soziale Entwicklung im Norden verlief langsam. Während im Süden die slawischen Stämme den Prozess der Feudalisierung durchmachten, setzte sich im Norden der Zerfall des Clansystems fort. Im Alltagsleben der Menschen waren heidnische Überreste fest verankert. Der Einfluss der verfeinerten Kultur von Byzanz war schwach. Daher behielt die Kunst des Nordens mehr Originalität und Spontaneität als in den südlichen und zentralrussischen Regionen. Wenn die dekorative Seite von Produkten in den Dekorationen von Kiew und Wladimir entwickelt wurde, behalten Amulette-Amulette im Norden lange ihren Wert.

Die meisten Schmuckstücke in den nördlichen und nordwestlichen Regionen wurden aus Silberlegierungen mit anderen Metallen hergestellt. Gießen war die führende Technik; mit ihrer Hilfe wurden Dinge getan, bei deren Gestaltung falsche Maserungen und filigrane Muster verwendet wurden.

Der gewöhnliche slawische Schmuck erhielt in den Produkten des Nordens besondere Schattierungen. Die geliebten Monde verwandelten sich in einen Teufelskreis, ihre stark verlängerten Hörner verbanden sich und gaben eine neue Form. Die Oberfläche wurde mit strengen geometrischen Mustern belebt. Das gleiche ist typisch für durchbrochene runde Anhänger mit geraden oder schrägen Gittern.

Die Einfachheit und Klarheit der Komposition, die für den antiken Schmuck aus Smolensk und Nowgorod charakteristisch ist, zeigt sich in den Plattenarmbändern des 12.-13. Jahrhunderts. Geometrische Ornamentik der typenreichen Armbänder besteht aus Ringen, Rauten, Punkten, Dreiecken usw. Sie wurden maschinell aufgebracht und sind daher so streng, rhythmisch klar. Die äußere Struktur der geometrischen Muster mag von Holzschnitzereien, strengen Volksstickereien beeinflusst worden sein, ihr Inhalt ist jedoch mit der heidnischen Symbolik verbunden, die für alle Kunstarten üblich ist.

Die Schläfenringe waren im Norden nicht weniger verbreitet als in den südlichen Regionen. Aber sie hatten auch ihre eigenen Unterschiede. Der Dreiperlring ist hier abgeflacht; anstelle von volumetrischen Perlen auf dem Draht gibt es abgeflachte, rautenförmige Knoten, die mit dem bereits bekannten geometrischen Ornament gefüllt sind. Trotz der Flachheit der Form waren die Schläfenringe eine interessante Ergänzung des weiblichen Kopfschmucks und der Frisur. Die Weiterentwicklung dieser Ornamente führte zum Erscheinen von Schläfenringen mit ovalem Schild.

Später entstanden voluminösere Schmuckformen. Offensichtlich kann die Aufmerksamkeit auf die Scantechnik das Aussehen von Dreiperlen-Schläfenringen und -ohrringen erklären, die auf der Miniaturform eines geflochtenen Torsos zu basieren scheinen.

Der Schmuck des Nordens vermittelt kein vollständiges Bild des Schmuckgeschäfts dieser Region. Aber sie spiegeln die Gemeinsamkeiten der Novgoroder Kunst wider - Einfachheit, Zurückhaltung, Lakonizität. Im Gegensatz zu den einzigartigen, arbeitsintensiven Arbeiten aus Kiew oder dem alten Rjasan sind Dekorationen der nördlichen und nordwestlichen Regionen massive Produkte.

Die Entwicklung der Kunst der alten russischen Fürstentümer wurde im 13. Jahrhundert durch die Invasion unzähliger Horden der Goldenen Horde gestört. Die Zentren der russischen Kultur wurden zu Ruinen. Qualifizierte Handwerker aus Kiew, Wladimir, Alt-Rjasan, Tschernigow kamen um oder wurden in die Sklaverei getrieben.

Nowgorod erwies sich für die Tataren als unzugänglich. Aber auch seine künstlerische Entwicklung beruhigte sich zu dieser Zeit und lebte erst an der Wende des XIII.-XIV. Jahrhunderts wieder auf. Es war die Kunst von Nowgorod, die die Errungenschaften der frühesten Periode der russischen Kultur weitgehend bewahrte und zu ihrer Wiederbelebung in der nachmongolischen Zeit beitrug.

SCHMUCK DES ALTEN RUSSLANDS

Die wundervolle Kunst der alten russischen Juweliere aus der Zeit von Jaroslaw dem Weisen und Wladimir Monomach überraschte europäische Reisende, die zu dieser Zeit Russland besuchten. Seit vielen Jahrhunderten ist es in Vergessenheit geraten. Dank der Bemühungen einheimischer Archäologen im 19.-20. Jahrhundert fanden die Schöpfungen alter Meister jedoch ein neues Leben. Hunderte und Tausende von Ornamenten, die von den Meistern des 10. bis frühen 13. Jahrhunderts geschaffen wurden, wurden unter Tage abgebaut. In den Schaufenstern von Museen ausgestellt, verzaubern sie eine moderne Modefrau und wecken eine tiefe, aufrichtige Bewunderung für die Künstlerin.

In der Antike wurde Russland von mehreren entwickelten Kulturen gleichzeitig beeinflusst. Im mittelalterlichen Kiew wurden ganze Viertel von Ausländern bewohnt: Griechen, Juden und Armeniern. Die rauen Krieger und geschickten Händler aus Skandinavien brachten die sumpfige heidnische Kunst der Wikingerzeit in die russischen Länder. Kaufleute aus dem Osten sind ein farbenfrohes und kompliziertes Ornament, das in den Ländern des Islam so beliebt ist. Schließlich verband das Christentum, übernommen aus dem mächtigen Byzantinischen Reich, das sich an den Ufern des Mittelmeers und des Schwarzen Meeres erstreckte, Russland mit der hohen künstlerischen Kultur dieses Landes

St. Georg. Byzantinische Emaille. X-XII Jahrhunderte

Emaille Bilder von Fürsten

Boris und Gleb über das Gehalt von Mstislavov

Evangelien (XII V.) und auf den alten Barmen,

gefunden in der Nähe von Staraya Rjasan (XII-XIII V.).

der Staat. Byzanz war damals das Leuchtfeuer der Zivilisation im barbarischen Europa und der Bewahrer des antiken Wissens, das die Antike hinterlassen hat. Aber zusammen mit dem Christentum hat Russland seit mehreren Jahrhunderten anhaltende heidnische Traditionen bewahrt. Das komplexe, hoch entwickelte religiöse System des ostslawischen Heidentums wurde zu einer wichtigen Quelle der schöpferischen Vorstellungskraft der alten russischen Maler, Bildhauer und Juweliere.

Die mongolisch-tatarische Invasion erwies sich für viele Geheimnisse der Schmuckkunst als katastrophal. Die Herren, denen sie gehörten, starben in den schneidigen Jahren von Batus Niederlage oder wurden von der Horde entführt, um ihren Herrschern zu dienen. Ein ganzes Jahrhundert lang war das Können der alten russischen Juweliere praktisch im Niedergang und erst in der Mitte - der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. seine langsame Wiederbelebung begann.

SCHMUCKTECHNIKEN

In der Zeit, als Kiew die Hauptstadt des altrussischen Staates war, liebten es die Ostslawen, sich mit viel Schmuck zu schmücken. Im Mod gab es gegossene Silberringe mit Ornamenten, gedrehte Armbänder aus Silberdraht, Glasarmbänder und natürlich Perlen. Sie waren die unterschiedlichsten: aus farbigem Glas, Bergkristall, Grautälern und Rubinen, großen Hohlkugeln aus gegossenem Gold. An ihnen hingen runde oder mondförmige Bronzeanhänger (Lünetten), die mit einem zarten Ornament verziert waren: unsichtbare magische Tiere im skandinavischen Stil, komplexe Korbstrukturen, die sehr an die Bilder auf arabischen Dirhams erinnerten - Münzen, die damals im Umlauf waren sowohl in Russland als auch in Europa.

Aber die beliebtesten Verzierungen waren zeitliche Ringe. Gegossene silberne Schläfenringe wurden an den Schläfen in die Frisur einer Frau eingewebt oder an Kopfbedeckungen aufgehängt, sie wurden ein oder mehrere Paare gleichzeitig getragen. Jeder ostslawische Stamm, der Teil des Staates Kiew wurde, hatte im Gegensatz zu seinen Nachbarn seine eigene besondere Art von Perlenringen. Frauen des Nordstammes zum Beispiel trugen eine anmutige Vielfalt von Ringen, die an eine Locke oder eine abgeflachte Spirale erinnerten. Den Radimichs gefielen die Schläfenringe besser, in denen sieben Strahlen vom Bug abwichen und in tropfenförmigen Verdickungen enden. An den Tempelringen der Vyatichi, die zu den dekorativsten gehörten, befanden sich anstelle von Balken sieben flache Klingen. Stadtfrauen XI-XIII Jahrhundert am meisten geliebt kolts- gepaarte hohle Gold- und Silberanhänger,

Stern Hengstfohlen aus dem Hort Terekhovsky.

Vorderseite.

Stern Hengstfohlen aus dem Hort Terekhovsky.

Rückseite.

Hengstfohlen aus dem Hort Terekhovsky. Vorderseite.

Hengstfohlen aus dem Hort Terekhovsky. Rückseite.

Kolt aus dem Hort Michailowski. Vorderseite.

Kolt aus dem Hort Michailowski. Rückseite.

die mit Ketten oder Bändern am Kopfschmuck befestigt wurden. Viele bis heute erhaltene Kolts zeichnen sich durch eine erstaunliche Perfektion der Form aus. Im Jahr 1876 wurden in der Nähe des Dorfes Terechowo in der Provinz Orjol in einem reichen Schatz mehrere Koltpaare aus dem 12. bis frühen 13. Jahrhundert entdeckt. Sie sind massive fünfzackige Sterne, die dicht mit Tausenden von gelöteten winzigen Metallkugeln bedeckt sind. Eine ähnliche Schmucktechnik heißt granuliert; es kam aus Skandinavien und war im alten Russland weit verbreitet. Zusammen mit Getreide wurde verwendet und Filigran: feinstes Silber oder Gold

der mit Bündeln verdrillte Draht wurde auf Platten gelötet oder zu durchbrochenen Mustern verdrillt. Im Jahr 1887 wurde auf dem Territorium des alten Mikhailovsky-Kloster mit goldener Kuppel ein weiterer Schatz von Schmuckdekorationen des XI-XII. Jahrhunderts gefunden, darunter ein Paar Goldkolts. Kolts wurden mit Flussperlen und Bildern von fantastischen Vögeln mit weiblichen Köpfen geschmückt. Die Farben der Bilder haben ihre Helligkeit nicht verloren und ihre Kombination ist äußerst exquisit: Weiß, Türkis, Dunkelblau und leuchtendes Rot. Inzwischen ist der Meister, der diese Pracht geschaffen hat, vor etwa acht Jahrhunderten gestorben. Mikhailovskie Kolts werden hergestellt in

virtuose Schmucktechnik gehockt Email, das von den Byzantinern übernommen wurde. Diese vergessene Kunst erforderte Geduld und erstaunliche Präzision in ihrer Arbeit. Auf der Oberfläche des Goldschmucks lötete der Juwelier am Rand die dünnsten Goldbänder-Trennwände, die den Umriss der zukünftigen Zeichnung bildeten. Dann wurden die Zellen zwischen ihnen mit Emaillepulvern unterschiedlicher Farbe gefüllt und auf eine hohe Temperatur erhitzt. Dabei wurde eine helle und sehr haltbare glasartige Masse erhalten. Produkte, die in der Technik des Trennens von Email hergestellt wurden, waren sehr teuer, daher ist es kein Zufall, dass die meisten der bis heute erhaltenen Produkte Details der fürstlichen Kleidung des Gottes sind.

Eine weitere beliebte Technik der alten russischen Juweliere war Schwärzung, was, nach Ansicht einiger Gelehrter, das Erbe der Khasaren war. Mobile war eine komplexe Legierung aus Zinn, Kupfer, Silber, Schwefel und anderen Komponenten. Auf eine silberne Oberfläche aufgetragen, schuf der Mob den Hintergrund für das konvexe Bild. Das Schwärzen wurde besonders häufig bei der Dekoration von Faltarmbändern verwendet. Mehrere Dutzend dieser Armbänder aus dem 12. Jahrhundert. im Staatlichen Historischen Museum in Moskau aufbewahrt. Auf ihnen sind Figuren von Musikern, Tänzern, Kriegern, Adlern und fantastischen Monstern leicht zu unterscheiden. Die Handlung der Zeichnungen ist weit entfernt von christlichen Ideen und näher am Heidentum. Dies ist nicht überraschend. Juweliere verwendeten Email oder Niello, um Christus, die Mutter Gottes, Heilige sowie Greifen, hundeköpfige Monster, Zentauren und heidnische Feste darzustellen.

Es gab sowohl rein christliche als auch rein heidnische Schmuckstücke, die Gegenstand religiöser Kulte waren. Erhalten viele Brustkreuze-Enkolpionen, bestehend aus zwei Türen, zwischen denen die Reliquien der Heiligen platziert wurden. Die Türen wurden normalerweise gegossen, geschnitzt oder

geschwärztes Bild der Gottesmutter mit dem Kind. Nicht weniger häufig finden Archäologen heidnische Amulette - Objekte, die vor Krankheit, Unglück und Hexerei schützten. Viele von ihnen sind gegossene Figuren von Pferdeköpfen, an denen in Ketten "Glocken" in Form von Tieren, Vögeln, Löffeln, Messern und Griffen befestigt sind. Mit ihrem Läuten sollten die Glocken böse Geister vertreiben.

"GRIVNA WLADIMIR MONOMAKH"

Einige der Denkmäler der alten russischen Schmuckkunst haben immensen Ruhm erlangt. Es gibt Artikel und Bücher über sie, ihre Fotografien sind in Alben untergebracht, die der Kultur des vormongolischen Russlands gewidmet sind. Die bekannteste ist die "Tschernigow-Hrywnja" oder "die Griwna von Wladimir Monomach". Dies ist ein ziseliertes Goldmedaillon aus dem 11. Jahrhundert, das sogenannte Spule, auf einer Seite ist ein Frauenkopf in einer Kugel aus acht Schlangen abgebildet, die den Teufel, eine heidnische Gottheit oder eine böse Neigung im Allgemeinen symbolisieren. Das Gebet auf Griechisch richtet sich gegen Krankheiten. Auf der anderen Seite steht der Erzengel Michael, der berufen ist, den Besitzer der Griwna vor den Ziegen des Teufels zu verteidigen. Die Inschrift in slawischer Schrift lautet: "Herr, hilf deinem Diener Wassili." Es war ein echtes christliches Amulett gegen böse Geister. Die Handlung und die Ausführungstechnik der Serpentinengriffe sind Byzanz entlehnt; in vormongolischer Zeit war Schmuck dieser Art keine Seltenheit. Die „Tschernigow-Grivna“ wurde mit außergewöhnlicher Kunstfertigkeit hergestellt und sollte einem reichen, edlen Menschen, wahrscheinlich fürstlicher Herkunft, gehört haben. Die Kosten für diesen Schatz entsprechen dem Wert des Tributs des Prinzen einer durchschnittlichen Stadt. Das Medaillon wurde 1821 unweit der Stadt Tschernigow gefunden, die in der Antike die Hauptstadt des Fürstentums war.

Armbänder mit Bild

Fantastisch Tiere und Rituale

Szenen. XII V.

Staatsrussisch

Museum, St. Petersburg.

Armband mit Bild

Tiere. XII V. Staatliches Historisches Museum, Moskau.

Griwna von Wladimir Monomach. XII V. Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg.

Die Inschrift, die die Identität des Besitzers - Vasily - angibt, veranlasste Historiker, dass die Griwna Wladimir Monomach (1053-1125) gehörte, der bei der Taufe den Namen Vasily erhielt. Dieser berühmte alte russische Kommandant und Politiker regierte einige Zeit in Tschernigow. Er hinterließ den Kindern das „Gebot“ in Form von Memoiren. In diesem Aufsatz schrieb der Prinz, dass eine seiner Lieblingsbeschäftigungen die Jagd sei. Wladimir Monomakh hatte keine Angst vor Wildschweinzähnen und Elchhufen. Auf der Jagd nicht weit von Tschernigow ließ er die kostbare Griwna fallen und brachte den Nachkommen die Arbeit erfahrener Kiewer Meister.

NAMEN AUF METALL

Die überwiegende Mehrheit der Denkmäler der Schmuckkunst der antiken Rus ist anonym. Archäologen, die die Überreste von Werkstätten alter russischer Handwerker der Gold- und Silberherstellung fanden, extrahierten aus dem Boden alles Notwendige für

Schmuck Bastelbedarf. Die Geschichte hat jedoch nicht die Namen der bemerkenswerten Meister bewahrt, die die "Tschernigow-Hrywnja" oder die Kolts aus dem Hort Michailowski geschaffen haben. Manchmal "lassen" nur die Juwelen selbst über ihre Schöpfer "schlüpfen". So tragen Krater - kostbare Silberschalen für Weihwasser, die im mittelalterlichen Nowgorod des 12. Jahrhunderts geschaffen wurden - Inschriften, in denen die Namen der Meister von Kosta und Bratila mitgeteilt werden.

Der berühmte Polozker Pädagoge des 12. Jahrhunderts Prinzessin Äbtissin Euphrosinia bestellte 1161 ein Kreuz als Beitrag zum von ihr gegründeten Spassky-Kloster. Das sechszackige Kreuz, etwa einen halben Meter hoch, wurde aus Zypressenholz gefertigt und oben und unten mit mit Edelsteinen verzierten Goldplatten belegt. Schon in den 20er Jahren. XX Jahrhundert fast alle Steine ​​gingen verloren, aber es ist bekannt, dass es ungefähr zwei Dutzend davon gab, darunter Granaten. Die Steine ​​wurden in Fassungen auf Goldplatten befestigt, zwischen denen der Meister zwanzig Miniaturen aus Emaille mit Heiligenfiguren einfügte. Der Name jedes Heiligen

HELM VON JAROSLAV VSEVOLODOVICH

In einer der Vitrinen der Rüstkammer des Moskauer Kremls ist ein alter Helm ausgestellt, dessen Eisen verrostet ist und nur der Silberstreifen noch in reinem Glanz erstrahlt. Die Verzierungen, die die Oberseite des Helms schmücken, sind mit Bildern von Jesus Christus, dem Erzengel Michael und ausgewählten Heiligen eingraviert. Die Arbeit gehört den Novgorod-Meistern und wird auf hohem künstlerischem Niveau hergestellt. Die Geschichte des Helms selbst ist mit wichtigen politischen Ereignissen verbunden. Im Jahr 1216 trafen am Lipiza-Fluss, in der Nähe von St. George's Polsky, zwei russische Truppen - Nowgoroder und Susdaler - mit zahlreichen Verbündeten zusammen. Das Schlachtfeld wurde reichlich mit dem Blut von Kriegern bewässert, die zu den Städten und Fürsten halb Russlands gehörten. Die Führer des Susdaler Volkes, darunter Prinz Jaroslaw Wsewolodowitsch, der Vater von Alexander Newski, waren des Sieges überzeugt. Kurz vor Beginn der Schlacht tauschten Jaroslaw Wsewolodowitsch und sein Bruder Fürst Juri Wsewolodowitsch nach altem Brauch die Infanterie aus. Die vernichtende Niederlage zwang sie, auf der Flucht vom Schlachtfeld nach Erlösung zu suchen. Yuri, der sich aus Angst nicht an sich selbst erinnerte, nahm sein schweres Kettenhemd und seinen Helm ab und versteckte sie bis zu besseren Zeiten. Die Besiegten überlebten und behielten die fürstliche Macht, aber sie fanden keine teuren Waffen.

Helm von Fürst Jaroslaw Wsewolodowitsch, Vater von Alexander Newski.

neben dem Bild gestempelt. Im Inneren des Kreuzes wurden christliche Reliquien aufbewahrt: das Blut Jesu Christi, Partikel der Reliquien der Heiligen Stephanus und Panteleimon sowie das Blut des Heiligen Dmitri. Der Schrein war mit vergoldeten Silberplatten bedeckt und die Ränder der Vorderseite waren mit einer Perlenkette eingerahmt. In den Augen der Gläubigen machten Reliquien das Kreuz kostbarer als das Gold und Silber, das der Juwelier verwendet.

Das Schicksal des Kreuzes der Heiligen Euphrosyne von Polozk, das wiederum in den Händen der Orthodoxen, Katholiken, Unierten, in der Schatzkammer der Moskauer Gouverneure und im Versteck der Franzosen lag, die Polozk 1812 besetzten, ist traurig. Es ging während des Krieges 1941-1945 verloren und wurde von Journalisten, Schriftstellern, Wissenschaftlern, Politikern und sogar Interpol (der Internationalen Organisation zur Bekämpfung der Kriminalität) gesucht. Die Geschichte dieser Durchsuchungen ist so dramatisch und fruchtlos wie zum Beispiel das Epos um das berühmte Bernsteinzimmer (dessen Wände und alle Einrichtungsgegenstände mit Bernstein verziert waren), das von den Nazis im selben Krieg gestohlen wurde und seitdem ohne Erfolg von Wissenschaftlern gesucht.

Beschreibungen und Zeichnungen, die vor dem Verschwinden des Kreuzes der Hl. Euphrosinien gemacht wurden, bewahrten den Text der Inschrift, die von seinem Schöpfer - dem Polozker Meister Lazar Bogsha (Boguslaw) - auf der Oberfläche des Kreuzes hinterlassen wurde. Das Kreuz der Heiligen Euphrosyne ist eines der wichtigsten spirituellen Heiligtümer Weißrusslands und ein anerkanntes Meisterwerk der mittelalterlichen Schmuckkunst.

Heutzutage werden Tempelringe, Kolts und viele andere Werke der mittelalterlichen russischen Schmuckkunst in Museen gesammelt. Besonders reiche Sammlungen gehören dem Staatlichen Historischen Museum, der Rüstkammer des Moskauer Kremls und der Sakristei des Patriarchen.

PROTORENSANZ

DIE ARCHITEKTUR

SKULPTUR

GEMÄLDE

FRÜHRENAISSANCE

DIE ARCHITEKTUR

SKULPTUR

GEMÄLDE

HOHE WIEDERBELEBUNG

DONATO BRAMANTE

LEONARDO DA VINCI

RAPHAEL

MICHELANGELO

GEORGON

TITIAN

SPÄTRENAISSANCE

ANDREA PALLADIO

PAOLO VERONEZE

TINTORETTO

DIE KUNST DES MANEURISMUS

Die Menschheit hat ihre eigene Biografie: Kindheit, Jugend und Reife. Die Epoche, die man Renaissance nennt, lässt sich am ehesten mit der beginnenden Reife mit ihrer ihr innewohnenden Romantik, der Suche nach Individualität, dem Kampf mit den Vorurteilen der Vergangenheit vergleichen. Ohne die Renaissance gäbe es keine moderne Zivilisation. Wiege der Renaissance oder Renaissancekunst (Französisch. Renaissance) war Italien.

Die Kunst der Renaissance entstand auf der Grundlage des Humanismus (aus lat. humanus - "Mensch") - die Strömung des sozialen Denkens, die im XIV. Jahrhundert entstand. in Italien und dann in der zweiten Hälfte des XV-XVI Jahrhunderts. in andere europäische Länder verbreitet. Der Humanismus verkündete den höchsten Wert des Menschen und seines Guten. Humanisten glaubten, dass jeder das Recht hat, sich als Person frei zu entwickeln und seine Fähigkeiten zu verwirklichen. Die Ideen des Humanismus wurden am lebendigsten und vollständigsten in der Kunst verkörpert, deren Hauptthema ein schöner, harmonisch entwickelter Mensch mit unbegrenzten geistigen und schöpferischen Fähigkeiten war.

Die Humanisten ließen sich von der Antike inspirieren, die ihnen als Wissensquelle und Vorbild künstlerischen Schaffens diente. Die große Vergangenheit, die sich in Italien ständig an sich selbst erinnerte, wurde damals als höchste Vollkommenheit wahrgenommen, während die Kunst des Mittelalters plump, barbarisch wirkte. Gegründet im 16. Jahrhundert. der Begriff "Wiederbelebung" bedeutete das Aufkommen einer neuen Kunst, die die klassische Antike und die antike Kultur wiederbelebte. Dennoch verdankt die Kunst der Renaissance viel der künstlerischen Tradition des Mittelalters. Das Alte und das Neue standen in einer unauflöslichen Verbindung und Konfrontation.

Bei all der widersprüchlichen Vielfalt und dem Reichtum ihrer Ursprünge ist die Kunst der Renaissance ein Phänomen, das von einer tiefen und prinzipiellen Neuheit geprägt ist. Sie legte den Grundstein für die moderne europäische Kultur. Alle großen Kunstformen – Malerei, Grafik, Skulptur, Architektur – haben sich enorm verändert.

In der Architektur wurden kreativ überarbeitete Prinzipien des antiken Ordnungssystems etabliert (siehe Artikel "Die Kunst des antiken Hellas"), neue Typen öffentlicher Gebäude wurden gebildet. Die Malerei wurde um eine lineare und luftige Perspektive, Kenntnisse der Anatomie und Proportionen des menschlichen Körpers bereichert. Der irdische Inhalt ist in die traditionellen religiösen Themen der Kunstwerke eingedrungen. Das Interesse an alter Mythologie, Geschichte, Alltagsszenen, Landschaft und Porträt hat zugenommen. Neben den monumentalen Wandmalereien, die architektonische Strukturen schmücken, tauchten Malerei, Ölmalerei auf.

Die Kunst hatte sich noch nicht ganz vom Handwerk getrennt, aber an erster Stelle stand bereits die schöpferische Individualität des Künstlers, dessen Tätigkeiten damals äußerst vielfältig waren. Auffallend ist das universelle Talent der Renaissancemeister - sie arbeiteten oft im Bereich Architektur, Bildhauerei, Malerei, kombinierten ihre Leidenschaft für Literatur,

* Antike - die Geschichte und Kultur des antiken Griechenlands und des antiken Roms sowie von Ländern und Völkern, deren Kultur sich im Kontakt mit antiken griechischen und römischen Traditionen entwickelt hat.

** Lineare Perspektive ist eine Möglichkeit, ein dreidimensionales Objekt auf einer Ebene darzustellen. Die Methoden der linearen Perspektive ermöglichen es Ihnen, die Illusion von räumlicher Tiefe zu erzeugen und entsprechen im Allgemeinen den Besonderheiten des fotografischen Bildes von Raum und Objekten. Die Luftperspektive ist eine Methode, mit der der Künstler entfernte Objekte vermittelt, ihre Umrisse weicher macht und die Helligkeit der Farbe reduziert.

Michelaigelo Buonarroti. Die dreiste Schlange. Fresko. Xvi V.

Michelangelo Buonarroti. Prophet Jeremia. Fresko. Xvi V.

Die Sixtinische Kapelle. Vatikan.

Michelangelo Buonarroti. Das Jüngste Gericht. Sünder. Fresko. Xvi V. Die Sixtinische Kapelle. Vatikan.

Poesie und Philosophie mit dem Studium der exakten Wissenschaften. Das Konzept einer kreativ reichen oder "Renaissance"-Persönlichkeit wurde später ein bekannter Name.

In der Kunst der Renaissance waren die Wege des wissenschaftlichen und künstlerischen Welt- und Menschenverständnisses eng miteinander verflochten. Seine kognitive Bedeutung war untrennbar mit der erhabenen poetischen Schönheit verbunden, in seinem Streben nach Natürlichkeit versenkte es sich nicht in den kleinlichen Alltag. Kunst ist zu einem universellen spirituellen Bedürfnis geworden.

Die Entstehung der Renaissancekultur in Italien fand in wirtschaftlich unabhängigen Städten statt. Beim Aufstieg und Aufblühen der Renaissancekunst spielten die Kirche und die prächtigen Höfe ungekrönter Herrscher (regierende wohlhabende Familien), der größten Mäzene und Kunden von Malerei, Bildhauerei und Architektur, eine große Rolle. Die wichtigsten Zentren der Renaissancekultur waren zunächst die Städte Florenz, Siena, Pisa, dann Padua, Ferrara, Genua, Mailand und später, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das reiche Kaufmanns Venedig. Im XVI Jahrhundert. Rom wurde zur Hauptstadt der italienischen Renaissance. Seitdem haben lokale Kunstzentren mit Ausnahme von Venedig ihre frühere Bedeutung verloren.

In der Ära der italienischen Renaissance ist es üblich, mehrere Perioden zu unterscheiden: Proto-Renaissance(zweite Hälfte des XIII-XIV Jahrhunderts), Frührenaissance(XV Jahrhundert), Hochrenaissance(spätes 15. - erste Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts), Spätrenaissance(die letzten zwei Drittel des 16. Jahrhunderts). KunstAltRuss... M.: 1972.Sedova M.V.- Schmuck Produkte Alt Nowgorod X-XV Jahrhunderte. M., 1981 ...

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